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Nabelschnurblutspende - wer macht das?

Nabelschnurblutspende - wer macht das?

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Hallo! Wer von euch hat sich auch entschieden, dass Nabelschnurblut zu spenden? lg Verena PS: Ich häng mal nen paar Infos zum Thema Nabelschnurblutspende dran: Wozu kann Nabelschnurblut eingesetzt werden? In unserem Land erkranken jährlich etwa 5000 Menschen an einer bösartigen Erkrankung des Blutes, allgemein als Leukämie bekannt. Betroffenen sind alle Altersklassen. Risikofaktoren sind bislang nicht sicher ermittelt - es kann also jeden treffen. Für viele dieser großen und kleinen Patienten stellt die Transplantation eines gesunden Knochenmarkes die einzige Chance auf eine Heilung dar. Voraussetzung ist jedoch das Vorhandensein eines gesunden Spenders. In etwa 30 % der Fälle findet man ein passendes Geschwister. Für die meisten der Patienten muß jedoch in den internationalen Knochenmarkspenderdateien (wie auch der Aktion Knochenmarkspende Bayern e.V.) ein unverwandter Spender gesucht werden, wobei nur für ca. 70-80 % ein passender Merkmalsträger gefunden wird. Für die restlichen Patienten müssen andere Wege beschritten werden. Eine der neueren und möglicherweise zukunftsträchtigen Entwicklungen ist der Einsatz von Stammzellen aus Nabelschnurblut. Die Nachgeburt oder Plazenta wird üblicherweise nach der Geburt und der Abnabelung des Neugeborenen verworfen. Sie enthält aber noch bis zu ca. 200 ml Blut. Dieses Blut ist reich an blutbildenden Stammzellen, welche für eine Stammzelltransplantation verwendet werden können. Mehrere Arbeitsgruppen, vor allem in USA und Frankreich, konnten zeigen, daß das Blut, welches nach der Abnabelung eines Neugeborenen in der Nabelschnur und der mütterlichen Plazenta verbleibt, ausreichend Stammzellen enthält, um einen Patienten mit einem Körpergewicht von bis zu 35-40 kg zu transplantieren. Wie wird die Nabelschnurblutspende durchgeführt? Das Nabelschnurblut kann nach der Geburt nach heutigem Erkenntnisstand ohne jegliche Beeinträchtigung des Geburtsvorganges und vor allem ohne jegliche Beeinträchtigung des Neugeborenen und der Mutter gesammelt und konserviert werden. Nach Abnabelung des Neugeborenen und dessen gründlicher Versorgung kann die Nabelschnur unter sterilen Bedingungen punktiert und das in der Nabelschnur und der Plazenta enthaltene Blut gesammelt werden. Es hat sich hierbei als vorteilhaft erwiesen, die Abnabelung relativ früh durchzuführen, um zu gewährleisten, daß eine ausreichende Menge an Nabelschnurblut gewonnen werden kann. Was passiert nach der Nabelschnurblutentnahme mit dem Blut? Aus dem Nabelschnurblut werden anschließend in einem speziellen Separationsverfahren die Stammzellen isoliert und in flüssigem Stickstoff eingefroren. Diese Herstellungsschritte müssen in einem hierfür geeigneten Reinraumlabor durchgeführt werden, um jegliche Kontamination mit Keimen zu vermeiden. Der ganze Herstellungsprozeß unterliegt u.a. den strengen Auflagen des Arzneimittelgesetzes und den EG-Richtlinien der Guten Herstellungspraxis für Arzneimittel. Nicht zuletzt aus diesem Grund wird jedes Präparat auf Keimfreiheit untersucht und Proben zur Bestimmung der Gewebemerkmale und der Zellzahl entnommen. Zusätzlich werden Blutproben der Mütter benötigt, um zu untersuchen, ob für eine Transplantation relevante Infektionen (z.B. HIV, CMV etc.) vorliegen oder bereits durchgemacht wurden. Nach Vorliegen aller Befunde und Freigabe des Präparates durch Herstellungs- und Kontrollleiter kann das Stammzellpräparat anonym, d.h. unter einer verschlüsselten Personenkennziffer ohne persönlichen Daten, an eine zentrale Vermittlungsstelle gemeldet werden. Dort kann jedes Transplantationszentrum der Welt nach einem geeigneten Präparat suchen. Wie erfolgt die Transplantation von Stammzellen aus Nabelschnurblut? Wird ein tiefgefrorenes Nabelschnurpräparat für eine Transplantation angefordert, so muß das Transplantat in einem Spezialbehälter in flüssigem Stickstoff zum Transplantationszentrum gebracht werden. Dort werden die Zellen nach einer genauen Vorschrift aufgetaut und dem Patienten wie einen Bluttransfusion verabreicht. Etwa drei bis vier Wochen nach der Infusion wachsen dann die neuen Zellen heran und beginnen mit der Blutbildung beim Patienten. Welche Vorteile hat der Einsatz von Stammzellen aus Nabelschnurblut? 1. Im Gegensatz zu Knochenmarkspenden lassen sich die Stammzellen aus Nabelschnurblut relativ einfach gewinnen. Für Mutter und Kind ist die Gewinnung völlig ungefährlich. Eine Narkose, wie bei der Knochenmarkspende, ist nicht notwendig. 2. Die Transplantate sind rasch verfügbar, da sie vollständig ausgetestet gelagert und sofort vermittelt werden können. Wartezeiten, wie sie auf Grund der notwendigen Voruntersuchungen bei Knochenmarkspendern entstehen, entfallen. 3. Erste Erkenntnisse weisen darauf hin, daß bei Stammzellen aus der Nabelschnur eine höhere Toleranz zwischen Spenderzellen und Empfängerorganismus vorliegt, da die Nabelschnurblutstammzellen naiver zu sein scheinen als die Stammzellen eines Erwachsenen. 4. Das Infektionsrisiko ist bei Stammzellen aus Nabelschnurblut um ein vielfaches geringer als bei Knochenmark von Erwachsenen. Welche Nachteile hat der Einsatz von Stammzellen aus Nabelschnurblut? Auf Grund der begrenzten Blutmenge, die in einer Nabelschnur enthalten ist, reicht die Zahl der darin enthaltenen Stammzellen bestenfalls für Patienten mit einem Körpergewicht von bis zu 40 kg für eine Transplantation. Für einen Erwachsenen kommt eine Transplantation mit Nabelschnurblut deshalb bisher nicht in Frage. Derzeit wird allerdings erforscht, ob sich Stammzellen in Kultur vermehren lassen, ohne dabei ihren unreifen Zustand zu verlieren. Was kostet eine Nabelschnurblutspende? Den Eltern, die das Nabelschnurblut ihres Neugeborenen spenden, entstehen keine Kosten. Sämtliche Ausgaben, die durch den Aufbau der gemeinnützigen Nabelschnurblutbank entstehen, werden von uns übernommen und über Spendengelder finanziert. Das Prinzip der Gemeinnützigkeit funktioniert allerdings nur, wenn im Rahmen der Einverständniserklärung zur Nabelschnurblutspende auch der Verzicht auf alle Ansprüche erklärt wird. Was versteht man unter einer gerichteten Nabelschnurblutspende? Eine gerichtete Nabelschnurblutspende kann sinnvoll sein, wenn bei einem erkrankten Kind in der Familie eine Stammzelltransplantation vorgesehen ist. Die Einlagerung erfolgt dann gezielt für das erkrankte Kind. Sofern die Gewebemerkmale des Neugeborenen mit den Merkmalen des erkrankten Kindes übereinstimmen, könnten die Nabelschnurblutstammzellen als Transplantat eingesetzt werden. Selbstverständlich entstehen auch in einem solchen Fall den Eltern keine Kosten. Eine gerichtete Spende muß aber in jedem Fall von uns gemeinsam mit den behandelnden Ärzten des Patienten vorab besprochen und geplant werden. An dieser Stelle möchten wir darauf hinweisen, daß eine Einlagerung für das eigene Kind - wie es von einigen kommerziellen Unternehmen gegen Bezahlung angeboten wird - nach dem derzeitigen Stand der Wissenschaft nicht sinnvoll ist und von uns nicht unterstützt wird. Nur durch den Aufbau gemeinnütziger Nabelschnurblutbanken nach dem Vorbild der Knochenmarkspenderdateien kann der Pool an potentiellen Stammzellpräparaten vergrößert und das Knochenmark-Spendernetz ergänzt werden. Dies trägt dazu bei, daß für mehr Patienten ein passender Stammzellspender gefunden werden kann. Stellungnahmen von international anerkannten Transplanteuren zum Thema "Einlagerung von Nabelschnurblut für das eigene Kind" finden Sie auf folgenden Internetseiten: http://www.wdr.de/tv/service/gesundheit/inhalte/010514_2.html http://www.zdf.de/ratgeber/praxis/archiv/therapie/58357/index.html http://www.medical-tribune.de/GMS/bericht/Nabelschnurblut_einfrieren In welchen Kliniken kann man Nabelschnurblut spenden? Da die Herstellung von Stammzellen aus Nabelschnurblut dem Arzneimittelgesetz unterliegt, müssen strenge Auflagen erfüllt werden. Hierzu gehört u.a., daß die Hebammen, die das Nabelschnurblut entnehmen, speziell geschult werden müssen. Aus diesem Grund ist eine Nabelschnurblutspende nicht in jeder Klinik möglich. Wir bitten hierfür um Verständnis. Weitere Informationen über Nabelschnurblut: Genauere Informationen und alle notwendigen Formulare zur Nabelschnurblutspende erhalten Sie bei uns. Wenn Sie noch mehr über die Möglichkeiten des Einsatzes von Nabelschnurblut wissen möchten, so schauen Sie doch mal auf folgende Internetseiten: www.interpharma.ch/info/wissens/DG/99_1/d/H.html www.uni-duesseldorf.de/WWW/MedFak/KMSZ/geocb.html www.uni-duesseldorf.de/WWW/MedFak/KMSZ/focuscb.html Quelle: www.knochenmarkspende.de/htm/nsp.htm


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Hallo! Wir haben zunächst darüber nachgedacht uns letztendlich aber dagegen entschieden.Wir sprachen mit versch.Leuten u.a.mit unserer Hebamme die von dem Verfahren wenig überzeugt ist.Hinzu kommt die Kostenfrage und die Tatsache das das Krankenhaus in dem ich entbinden werde die Entnahme nicht durchführen wird.Gruss Sandy


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euer Kind einlagern lassen wollt. Von der Einlagerung halt ich auch nichts, da das 1. sehr teuer ist und 2. noch nicht mal sicher ist, ob das was bringt. Aber die Spende finde ich ganz gut. lg Verena


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Hallo,habe mir grade deinen Beitrag durchgelesen.Finde ich soweit gut.Bist du selber irgendwie im ärztlichen Bereich tätig?(evtl.Fragen),weil du dich so dafür interessierst hast du`s schon mal machen lassen?Also soweit ich jetzt verstanden habe wird nur das Blut von der Nabelschnur und der Plazenta genommen.Mal angenommen die Werte passen und jemand bekommt das Blut und die Ärzte merken die brauchen mehr...nicht das mein Baby danach nochmal Blut spenden muss oder so das ist mir noch unklar.Oder ist das Blut von der Nabelschnur und der Plazenta ausreichend?Bei unserem 1.Kind wollten wir uns noch genauer aufklären lassen aber die kleine kam früher als geplant auf die Welt deswegen fiel das ins Wasser.Ich glaube ich muss vor der Geburt in die Klinik um Blut abzugeben ob auch alles ok ist oder?Würde mich um eine Antwort sehr freuen.Warum sollte man damit vielleicht nicht anderen helfen können(Plazenta und die restliche Nabelschnur werden ja eh entsorgt.)Ciao Jasmin


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Huhu! Es geht dabei im Prinzip nicht ums Blut, sondern um die Stamm zellen, die darin enthalten sind. Diese werden rausgefiltert und z.B. einem Krebspatienten injeziert ( z. B. bei Leukämie). Du brauchst also, keine Angst haben, das Dein Baby nochmal "angezapft" wird, weil im normalen Blut keine Stammzellen sind, nur im Knochenmark. Ich wollte eigentlich für meinen Sohn einlagern lassen, aber die Anzahl der Stammzellen, hätte für eine evtl. Behandlung nicht ausgereicht. Also hab ich es dann auch gespendet. Die Spende ist kostenlos, zumindest bei Vita34 und man kann evtl. jemand anderem damit helfen, also eigentlich eine gute Sache. Man bekommt das Entnahmeset nach Haus geschickt, das nimmt man mit in die Klinik und direkt nach der Geburt, wird das Nabelschnurblut entnommen. Hat allerdings den Nachteil, das ziemlich schnell nach der Geburt abgenabelt werden muss, man kann also nicht drauf warten, das die Nabelschnur auspulsiert. Hoffe das hilft Dir. LG Susi


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Hi! Ich schließe mich mal krümel an:-) Es geht dabei um die Stammzellen. Du brauchst also wirklich keien Angst haben, dass die danach nochmal Blut von deinem Baby wollen. Was das abnabeln betrifft: In dem KKH in dem ich entbinden möchte hieß es, dass man trotzdem warten kann, bis sie auspulsiert ist. Dann ist zwra nicht mehr so viel Blut drin, aber immer noch ausreichend. Aber wenn du dich genauer informieren lassen willst, dann ruf doch mal bei der DKMS an: Tel. 07071/ 943-0 Von denen hab ich so ne Infobroschüre mitgenommen zum Thema Nabelschnurblut. Die werden sicher mehr wissen. Aus dem medizinischen komme ich nicht. Ich bin nicht mal Blutspender. Zum einen weil ich panische Angst vor Nadeln hab und 2. weil es wegen meiner Schilddrüsenerkrankung nicht geht. Ich hab irgendwann, noch bevor ich SS war diese Infobroschüre von irgendwo mitgenommen. Und ich fand es einfach toll, dass man so helfen kann ohne das es einem weh tut. Denn die Nabelschnur + Plazenta werden eigtl. nach der Geburt im KKH entsorgt. Die DKMS schreibt, dass man sich so um die 28. - 30. Woche bei Ihnen melden soll. Aber das KKH in dem ich entbinde bietet das auch so an. Erkundige dich einfach mal. Wenn du noch fragen hast, kannst du mich auch direkt anmailen. lg Verena


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Hallo, ich würde sofort mitmachen - aber leider macht es bei uns in der Gegend keine einzige Klinik mit. Die nächste wäre über 100 km weg. Schade ;-(( Ich verstehe nicht warum es nicht automatisch aus jeder Plazenta in jeder Klinik entnommen wird - so wird die Plazenta anschließend im Müll entsorgt oder eingefroren und an Pharmafirmen verkauft, es sei denn die Eltern wollen sie mit nach Hause nehmen. Steffi


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Danke für Eure Aufklärung!!! Werde mich sowieso demnächst in der Klinik zur Geburt anmelden da sage ich das gleich dazu.Warum sollte ich vielleicht damit nicht jemandem helfen können.Wird ja eh entsorgt. Ciao Jasmin