Elternforum Schwanger - wer noch?

@Joy1 nochmal zur pränatalen Diagnostik

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Leider sind in Deinem Statement zu dem Thema manche Dinge nicht ganz korrekt. Zu dem Zeitpunkt, zu dem man z. B. die Fruchtwasseruntersuchung machen läßt, ist das Fehlgeburtsrisiko nicht mehr 10 %, sondern viel niedriger. Das Fehlgeburtsrisiko bei einer FU beträgt 1 % und das ist in der Medizin schon ein recht hohes Risiko. Stell Dir vor, daß Du bei Deinem (geborenen) Kind etwas untersuchen lassen könntest, bei dem 1 von 100 Kindern stirbt, würdest Du es untersuchen lassen, wenn es keine ernsthafte Konsequenz hätte (z. B. Therapie o. ä.)? Ich glaube kaum. Außerdem kann man bei der pränatalen Diagnostik nur ca. 0,3 % aller möglichen Behinderungen erkennen, die vor der Geburt diagnostizierbar sind, dagegen aber die 1 %ige Gefahr das Kind zu verlieren. Das steht doch in keinem Verhältnis zueinander. Oder auch die Wahrscheinlichkeit ein Kind mit Down-Syndrom zu bekommen ist ab 35 so ca. 1:300 - 400, das Risiko aber das (vielleicht auch gesunde) Kind zu verlieren 1:100. Also, vieles wird auch von den Ärzten schön geredet, so manche Statistik verharmlost. Das übrigens auch deswegen, weil Ärzte mehr und mehr Gefahr laufen später verklagt zu werden, wenn sie nicht nachdrücklich auf die Möglichkeiten der prän. Diagnostik hingewiesen haben und dann manche Eltern ein behindertes Kind bekommen. Jeder soll es machen wie er denkt, aber es ist alles nicht so harmlos wie es oft dargestellt wird. Christi


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Stimme dir voll zu !!! Habe jetzt erst einen Bericht im Fernsehen gesehen, über die Fehldiagnosenrate - und das immer wieder angeblich geschädigte Kinder doch gesund zur Welt kommen - Die Hauptursache wird darin vermutet, daß die Ärzte wirklich absolut auf Nummer sicher gehen wollen, daß sie nicht verklagt werden. Du hast sowohl das, wie auch die Zahlen betr. der Fehlgeburten sehr gut dargestellt. Danke .


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ich danke dir für den beitrag, vorher war ich mir zu 70 % sicher dass ich es nicht machen möchteu nd jetzt bin ich mir zu 100 sicher. du hast sehr bei der entscheidung geholfen.......1:100 finde ich ziemlich viel


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Habe jetzt erst die Postings der letzten Tage zu dem Thema nachgelesen... Freue mich, Christi, daß dir mein Posting bei Dr.Bluni gefallen hat, deine Antwort darauf spricht mir, genau wie der Artikel hier ,wieder mal aus der Seele. Liebe Joy, es geht mir niemals darum, irgendjemanden zu verurteilen, der Untersuchungen machen läßt. Habe ja selbst im letzten Jahr, beim ersten Baby mit 35 Jahren kurz davor gestanden, eine FU machen zu lassen, es dann aber doch aus Überzeugung gelassen. Mich ärgert nur, daß die Ärzte diese Untersuchungen so lapidar vorschlagen, um nur ja nicht irgendwann auf möglichen Schadenersatz oder ähnliches verklagt zu werden. Da wird einfach nur gesagt, ach sie sind ja schon 35, wollen wir denn mal einen Termin für eine FU ausmachen - so sicherheitshalber... Da wird nichts genau erklärt und wer nicht selbst ins Nachdenken kommt oder vielleicht gar keinen Gedankenaustausch mit anderen hat ( weil nicht jeder einen PC hat), der wird da schnell einfach hingeschickt. Und das ärgert mich immer wieder. Habe nie die werdenden Mamis einheitlich verurteilt ! Hoffe das geklärt zu haben, Gruß


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Und weil alles so durcheinander gedacht ist hab ich unten noch mal "sortiert"


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auch dass manche Frauen sich zu wenig mit dem Thema FU beschäftigen und dort hingehen, als würden sie zu einer Blutabnahme gehen. Ich finde, man muß genau abwägen und sich vor allem im klaren sein, was man mit dem Ergebnis anfangen will. Ob man tatsächlich ggfs. die Geburt einleiten lassen möchte und das Kind damit tötet im Fall der Fälle. Denn das ist es ja, von Abtreibung kann man in dem Stadium ja wohl nicht mehr sprechen. Außerdem muß man sich auch im klaren sein, dass man brutal in die Intimshäre vom Baby eindringt, das bis dahin sicher und unbeschwert in seiner Fruchtblase war. Es erschreckt sich furchtbar. Mein Arzt meinte, das wäre, wie wenn durch dein Schlafzimmer ein ICE rast, wenn du schläfst. Für mich war das bei meiner 1.SS (2000) kein Thema. Ich hatte aber eine Kollegin, die mit mir Schwanger war und 4 Wochen vor mir Termin hatte. Sie hatte sich für eine FU entschieden, zunächst schien auch alles gut zu sein. Leider hatte sie 1 Woche nach der FU einen Blasensprung, der eindeutig auf die FU zurückgeführt wurde. Es war die 23.SSW, man mußte sie Geburt einleiten und das Kind war leider noch nicht lebensfähig. Kurz daruf hatte sie Post im Briefkasten, dass sie ein gesundes Mädchen erwartet hätte. Dieser Blasensprung ging im übrigen garnicht in die Statistik ein, da es zu lange nach dem Eingriff war, obwohl es wie gesagt eindeutig drauf zurückgeführt wurde. Somit sind in der Statistik (wie so oft) nicht alle Fälle berücksichtigt. Glaube es sind nur die Komplikationen drin, die bis max 3 Tage später passieren (weiß das aber nicht genau). Dieses Erlebnis war so furchtbar für mich! Schlimm war auch, dass sie danach mind. 3 Fehlgeburten vor der 12.SSW hatte und erst ein gutes Jahr nach mir dann endlich ein gesundes Baby in Armen halten durfte. Aus diesem Grund war es für mich auch in meiner 2.SS (2003) überhaupt kein Thema, obwohl ich mit fast 36 auch zur Risikogruppe gehört habe. Habe garnichts machen lassen. Keine Nackenfaltenmessung, keinen Triple-Test weil eine FU für mich eh auf keinen Fall in Frage gekommen wäre. Außerdem kann man nie sicher sein, dass das Kind gesund sein wird. Dazu wird zu wenig getestet bei der FU. Von Komplikationen bei der Geburt mal ganz zu schweigen. Nicht falsch verstehen. Wer das machen möchte, bitte schön. Aber man sollte sich wirklich geziehlt mit dem Thema auseinandersetzen und nicht mal eben zur FU gehen, weil man das halt so macht oder der Arzt einem sagt, dass man das machen könnte. LG


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Hallo ! Jede Frau die eine FU machen lässt ist sich denke ich bewußt über die Risiken. Keine Frau lässt diese Untersuchung aus Lust und Dollerei machen. Warum muß man jede Frau die das machen lässt darauf hinweisen das sie sich richtig informieren soll ? Sind die alle zu doof, oder wie ? Geht doch einfach mal davon aus das sie das wohl getan haben werden. Es geht ja heute bei den FU nicht darum alles 100 proznetig genau zu erkennen, sondern Auffälligkeiten zu erkennen. Die wahrscheinlichkeit einer Fehlgeburt liegt nicht mehr bei 1 Prozent sondern mittlerweile bei 0,5 Prozent und für die Frau der dabei etwas passiert liegt die Wahrscheinlichkeit bei 100 Prozent. Man muss diesen Frauen nicht nahelegen das sie sich informieren sollen, dass werden sie mit Sicherheit gemacht haben. Diese Frauen sind ja in der Regel etwas älter als 18 Jahre und werden schon wissen was sie tun und müssen nicht von der Gesellschaft auf eventuelle Risiken hingewiesen werden die ihnen mit Sicherheit bewußt sind. Das ganze hat dann für mich immer einen "Klugscheisserischen" Touch.... Sorry... aber das musste ich echt mal loswerden... Wenn jemand meint er lässt es nicht machen ist es ja gut und schön für ihn. Mir wurde es auch nahegelegt aber ich will es nicht und habe mich so entschieden, würde aber nie zu einer Frau hingehen und sie erstmal darüber aufklären was alles passieren kann *kopfschüttel* steffi


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Das ist es ja gerade! Es ist sich eben nicht jede Frau über die Risiken bewußt. Und das hat überhaupt nichts mit Doofheit zu tun, sondern damit, daß man als Laie eben manche Dinge einfach nicht genau beurteilen bzw. einschätzen kann. Im Medizinstudium wird übrigens noch gelehrt, daß ein verantwortungsvoller Arzt eine FU nur durchführen soll, wenn die Schwangere bereits vor der Diagnose weiß, daß sie es bei einer negativen Diagnose "abtreiben" lassen wird. Weil eben das Risiko einfach zu hoch ist "nur, um mal zu gucken". Nur wird das leider nicht mehr so praktiziert. Ich war 32 Jahre alt, als ich gefragt wurde, ob ich eine FU machen lassen will. Als ich meinen Arzt fragte, warum er mich das frage, da ich doch noch unter 35 sei, meinte er genau das, was ich zum Stichwort "Verklagen wegen mangelnder Aufklärung" geschrieben habe. Ganz davon abgesehen: 1. Niemand kann eine Garantie auf ein gesundes Kind erwarten. Auch im Verlauf der Geburt kann ein Kind noch schwerst geschädigt werden: Und dann?! 2. Gerade die Chromosomenanomalien können sehr unterschiedliche Ausprägungen haben. Chromosom 21 (Down-Syndrom) ist uns weitgehend bekannt, aber manch andere Chromosomenannomalien können so sein, daß ein Kind ein ganz normales Leben führen kann. Keine Schwangere ist zu doof, nur manche eben nicht wirklich aufgeklärt. Mich würde wirklich mal interessieren, wie viele, die hier für eine FU sind, sich darüber im klaren sind, daß sie evtl. das Kind in der 19. SSW wirklich tot gebären müssen, vielleicht sogar, nachdem sie die ersten Tritte gespürt haben. Mach doch mal ein Umfrage, Steffi! Und das ist keine Schwarzmalerei, sondern einfach Tatsache! Es ist eben keine Routineuntersuchung und auch, wenn ich selbst nicht dafür bin, ist mein erstes Anliegen erstmal, daß sich die Frauen wirklich vorher umfassend informieren, mehr nicht!!! Christi


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Wieso ist das ein Irrtum ? Kennst du jede Frau persönlich ? Meine Freundin hat ihr Kind gerade in der 20 SSW tot zur Welt gebracht auf Grund einer festgestellten Trisomie 21, von daher weiß ich das es Frauen gibt die sich darüber informieren. Komischerweise sind die Frauen die kenne gut aufgeklärt. Ich kümmere mich einfach nicht um Sachen anderer und meine auch nicht jemanden die Risiken nahe legen zu müssen. Wenn sie es mir erzählen is gut, wenn nicht dann nicht..... aber da hat halt jeder seine eigene Meinung. Im übrigen heißt eine FU machen zu wollen ja nicht gleich das man bei einer Krankheit ein Spätabort durchführen lassen muss. Viele Frauen entscheiden sich trotz festgestellter Krankheit für das Kind und sind dementsprechend vorbereitet. Gruß steffi


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Ich kann ja nur von meinen zwei FU schrieben, die ich für Kiind 3 und 4 habe machen lassen. Jedem Eingriff ging eine humangenetsicshe Beratung voraus, die ungefähr 30 Minuten dauerte.Dort bin ich ganz klar daüber aufgeklärt worde, dass eine gelungene FU kein gesundes Kind bedeutet, sondern nur die Abwesenheit bestimmter chromosomaler Störungen. Aber genauso sagen sie Dir, was Dein Kind alles nicht haben kann und worauf Du nicht untersucht wirst, nämlich haufenweise Erbkrankheiten. Was sie Dir halt nie vorher sagen können, sind Sinnesstörungen und viele geistekrankheiten. Und genau dass musste ich im Aufklärungsbogen unterschrieben- ebenso wie dass ich weiss, dass es keine Therapien gegen Chromosomenstörungen gibt, man nur die SS " unterbrechen" lassen kann. ie fehlgeburtsrate hängt stark von der Erfahrenheit des Operatuers ab- meiner hatte- laut eigener Aussage allerdings- eine noch deutlich niederiger leigende als 0,5. Und er sagte, dass auch oft schwer festzustellen ist, welche Aborte auf die FU zurückzuführen sind. Das wäre klar der Fall, wenn nach der Untersuchung sofort etwas passiert. Oft würden aber auch Aborte, die Wochen später waren, auf die FU zurückgeführt. Und das wäre falsch. MAn macht die FU heute recht früh- 15 SSW- und zu diesem zeitpunkt gibt es immer noch normale Fehlgeburten- natürlich lange nicht mehr so viele, wie bis zur 12SSw- aber genug.Und Du wirst ja auch am Tag nach der FU zu deinem behandelnden arzt geschickt, der per US kontrolliert, ob die Fruchtblase geschlossen ist, der ein CTG schreibt etc. LAnge Rede kurzer Sinn: Man darf eine FU wirklich nicht für ein allheilmittel halten- und mich schaudert es immer, wenn jemand nach der FU stolz schreibt " Jetzt weiss ich, dass ich ein gesundes Kind kriege". Muss mich immer bremsen, zu posten: Gar nichts weisst Du.Aber man darf sie auch nicht so verdammen- denn wenn man wie ich mit 40 schwanger ist, ist das Risioko einer genetischen Schädigung bedeutend größer als das Fehlgeburtsrisiko. Benedikte


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Muss sagen, dass mein Frauenarzt absolut meiner Meinung war und es gut fand, dass ich (obwohl 36) keine Untersuchungen wollte. Er sagte mir aber auch, dass er das bis zur 24. ssw oder so fragen muss (und zwar immer wieder), damit er rechtlich keine Probleme bekommt.


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Hallo liebe Christi und andere Mitschwangere! Eine (endlose) Diskussion pro und kontra pränatale Diagnostik wollte ich zwar nicht anzetteln. Aber da diese Posting an mich persönlich gerichtet ist beantworte ich es jetzt doch. Die Angabe 10% "natürliches Abort-Risiko" ist kein Durchschnittswert. Er sollte als Beispielswert dienen. Das individuelle Abort-Risiko in der 12. - 15 SSW ist bei jeder Frau sowieso unterschiedlich.(Die Chorionzotten-entnahme oder Früh-Amniozentese wird Ende der 12. SSW vorgenommen.) Darum (um exakte Zahlen) geht es mir auch gar nicht und es ist auch schwer möglich, bei statistischen Werten von exakten Zahlen zu sprechen. Es sind Annäherungen und Mittelwerte, die uns helfen sollen, die Höhe des Risikos aber auch die Wahrscheinlichkeit, das wir uns keine Sorgen machen müssen oder weitere Maßnahmen treffen müssen, abzuschätzen. Mir ging es in der Hauptsache darum, dass ich es nicht ok. finde, wenn zum einen "wischi-waschi"-Aussagen wie -alles nur Geldmacherei-, - Risiko viel zu hoch - (was ist bitte wobei viel zu hoch?) u.ä. verbreitet werden. Zu anderen, daß in den Postings die pränatale Diagnosik immer nur negativ dargestellt wird. Letztlich gehen wir doch höchst wahrscheinlich alle regelmäßig zur VU und lassen einen Ultraschall machen, nicht? Nun, das ist die "einfachste" Form der pränatalen Diagnostik, die Hinweise auf Krankheiten, Behinderungen oder eben den "störungsfreien" Verlauf der kindlichen Entwicklung und der Schwangerschaft geben kann. Zuletzt wird in den Postings häufig die Gleichung aufgestellt: Pränatale Diagnosik = FU = Abtreibung in Falle einer Behinderung. Und dem ist sicher nicht so. Ziele der pränatalen Diagnostik sind, Störungen der embryonalen und fetalen Entwicklung zu erkennen, durch Früherkennung von Fehlentwicklungen eine optimale Behandlung der Schwangeren und des (ungeborenen) Kindes zu ermöglichen, Befürchtungen und Sorgen der Frauen/Paare zu objektivieren, abzubauen und Schwangeren Hilfe bei der Entscheidung über die Fortsetzung oder den Abbruch der Schwangerschaft zu geben. Zur Pränatalen Diagnostik gehört als Folgebehandlung die intrauterine Therapie, die die Überlebens- und Entwicklungschancen des Kindes verbessert kann. Beispiel: Corticosteroiden bei unzureichender Lungenreife oder Bluttransfusion bei Rhesusinkompatibilität. Sicher hast Du recht, das man nur ein Bruchteil der möglichen Schädigungen erkennen kann. Die wahrscheinlichsten (häufigsten) organischen und genetischen Störungen kann man heute jedoch erkennen und ich bin froh über diese Möglichkeiten. Ob und welche ich davon nutze, entscheide ich nach gründlicher Abwägung der Risiken und Möglichkeiten ganz individuell, so wie ich es hier eben jeder Frau empfehlen möchte. Und dazu gehört eben die sachliche Information. Da diese Forum von einigen Frauen zur Erstinformation bezüglich diesen Themas genutzt wird, sollte doch einigermaßen verantwortungsvoll darüber geschrieben werden. Und damit meine ich keine "wischi-waschi"-Aussagen oder einseitige Beschränkungen auf die "negative" Seite der pränatalen Diagnosik. Viele Grüße! Joy