Elternforum Schwanger - wer noch?

Erfahrungen, Arbeit, Verzweiflung

Erfahrungen, Arbeit, Verzweiflung

Michaela2310

Beitrag melden

Hallo ihr Lieben! Ich bin heute in die 14ssw gerutscht. Heute war mein Partner das erste Mal mit beim FA - anbei zeige ich euch gerne ein Foto Ich bin 25j., mein Partner 27j. jung. Es gibt keine Vorgeschichten in unserer Familie und auch wir sind gesund - allerdings haben wir heute dennoch den NIPT Test machen lassen. Bei dem Preis muss man natürlich erstmal schlucken, aber für uns ist das irgendwie wichtig. Am Montag kann ich dann anrufen und Ergebnisse und auch Geschlecht erfragen.. ich bin sehr nervös Nun zum eigentlichen Thema.. Ich arbeite derzeit Vollzeit im Textileinzelhandel. Kartons versuche ich so gut es geht zu meiden, aber Ware verräumen, ständiges Bücken und 9 Stunden stehen (wir ziehen 45min Pause ab) sind nicht wirklich zu vermeiden.. jemand in ähnlicher Situation? Jedenfalls bin ich eigentlich froh um die Routine, die ich bisher noch habe. Wüsste nicht unbedingt, wie man sich nur zu Hause beschäftigen könnte.. nun ja - am letzten Mittwoch traf mich dann zum Mittag auf der Arbeit ein Kopfschmerz, den ich selbst als 10 jährige Kopfschmerzpatienten noch nicht erlebt habe. Nachts ging schon gar nichts mehr und wir haben mit einer Hebamme aus dem Krankenhaus telefoniert und ich den Tag drauf mit meiner Frauenärztin.. zwischen Heulerei (die das ja alles nur verschlimmert, ich weiß) und dem Wunsch aus dem Fenster zu springen, hat meine FA mich dann bis einschließlich Samstag krankgeschrieben. Ich war unendlich dankbar, weil an Lärm, Licht, schlechte Luft oder gar Auto fahren in kleinster Weise zu denken war! Heute geht es besser, aber ich merke es bei Bewegung doch noch sehr. Dennoch starte ich morgen wieder. Mein Arbeitgeber, derzeitiger Chef und auch meine Kollegin wissen schon lange Bescheid und dennoch kam entweder gar keine, oder nur eine blöde Reaktion auf meine Krankmeldung. Obwohl man sich ja schon fast immer dazu entschuldigt, nicht da zu sein.. ich weiß, wir alle müssen keinen Grund nennen, aber wenn man ein eher kleiner Betrieb ist, dann spricht man ja schon eher darüber. Nun ist es auch so, dass mein Filialleiter einfach nur fragte, ob ich mich denn um einen Ersatz gekümmert hätte und da wäre mir fast die Hutschnur gerissen… die Schulzeit ist bei mir natürlich nicht lang her, aber es ist ja keinesfalls Aufgabe des Arbeitnehmers die Fläche zu besetzten.. Nun graut es mir mal wieder vor morgen und all den Sprüchen wie \\'Also bei mir was das so und so…,Das endet ab dann und dann…,Ich stand hier bis kurz vor Entbindung…, Zähne zusammenbeißen, schwanger und nicht krank!\\' Versteht ihr was ich meine? Ich hatte vor einigen Wochen schon eine Blasenentzündung die wirklich schmerzhaft war und ich alle 20min auf Toilette gehen musste. Aber ich bin dennoch arbeiten gegangen.. aus Respekt vor den Reaktionen meiner Kollegen. Ich möchte nämlich auch auf Grund meines Alters nicht so abgestempelt werden, dass ich mich auf Grund der Schwangerschaft jetzt zurücklehne und ja immer eine \\'gute Ausrede\\' hätte.. Geht es euch ähnlich? Habt ihr Tipps? Und ja ich weiß - ich muss mich um mich und das Baby kümmern. Aber ich war schon immer jemand, der es gerne Allen recht machen würde. Obwohl ich immer sehr direkt und offen bin. Liebe Grüße und anbei noch das heutige Bild Ps. Das Foto ist aus Versehen entstanden. Deshalb diese Umrandung. Ich poste ein 2. Mal in diesem Thema in der Hoffnung, mehr von Euch zu erreichen..


Liantsoa

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Michaela2310

Hallo, wenn dein AG weiß dass du schwanger bist dann soll er ein Gefahrbeurteilung machen und dich eine Stelle für schwangere Frau anbieten, du hast recht mehrmals Pause und frei wenn du Termin zum FA hat.Schwer heben und ständig bücken solltest du nicht machen.Du darfst auch kein Uberstunden, Nachtarbeit und Wochenende arbeiten.Es gibt immer Leute die meckern bei mir war auch so, die Kollegen waren nicht begeistert als die erfahren haben aber war mir egal, zum Glück habe ich eine Beschäftigungsverbot. Ich wünsche dir alles Gute.


PeppiPüppi

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Michaela2310

Hallo, so ähnliche Situationen kenne ich auch, ich bin aber Zahnarzthelferin :) Auch bei mir hieß es, dass die Kolleginnen doch bis zum Mutterschutz noch am Stuhl saßen, mit giftigen Stoffen hantiert haben „aber mit Handschuhen“, „nie etwas passiert wäre“ und „man das hier immer so gemacht hat“. In diesem Moment habe ich festgestellt, dass jeder für sich selbst kämpft. Wenn etwas dem Baby zustößt durch diese Aktionen ist es mein Problem, die freuen sich höchstens noch, dass ich nicht mehr ausfalle. Traurig aber wahr. Ich habe meiner Frauenärztin davon berichtet, mehrmals mit meinem Chef über das Mutterschutzgesetz gesprochen. War ihm alles egal. Jedes Gespräch brachte mich nur der Überzeugung näher, dass ich jetzt als Schwangere nicht mehr viel wert war, Vorher würde ich häufig gelobt für meine Arbeit, habe Gehaltserhöhungen und Fortbildungen bekommen, dann noch einige Zeit gearbeitet und besaß dann doch die Frechheit mit 28 schwanger zu werden. Ende vom Lied: Meine Frauenärzten hat mich ins BV geschickt bis eine Gefahrenbewertung des Arbeitsplatzes gemacht wird. Wurde nie gemacht. Ich hätte nie ein Problem mit passender Arbeit gehabt. Leider wurde es mir aber verbaut. Und trotzdem wollten sie mich hinterher wieder haben. Jetzt bin ich mit Kind 2 schwanger und ich gehe ab und an an die Anmeldung, wenn sie mich brauchen. Kann auch anders gehen. Ich würde mir an deiner Stelle überlegen wo ich stehen möchte. Auf der Seite deines Kindes oder der deines Arbeitgebers. Jeder ist ersetzbar. Das ist so und das wirst du bestimmt auch noch feststellen. Entscheide dich für deine Familie. Du bist ein Mensch, du darfst krank sein. Auch dein Kind wird später mal krank sein. Du machst damit nichts schlimmes, Respektiere einfach dein Limit. Schwangerschaft ist zwar keine Krankheit, dennoch kann man einige Wehwehchen haben, andere Krankheiten bekommen, darf auch mal krank sein. Du bist schwanger und nicht plötzlich immun gegen alles andere schön wärs… Mach dir über diese blöden Kommentare keine Gedanken. Die kommen sowieso. Was juckt es die deutsche Eiche, wenn sich die dumme Sau an ihr scheuert? Als Mama wirst du ein dickes Fell bekommen. Alles gute und eine entspanntere Kugelzeit wünsche ich dir


Astrid

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Michaela2310

Huhu, erstmal herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft, ein schönes Bild! Zu deinen Beschwerden. Weißt du, leider sind Blasenentzündungen und auch Kopfschmerzen sehr typisch für die Frühschwangerschaft, ich hatte beides auch jedesmal. Erstmal zur Blasenentzündung: Die Abwehr ist schlechter in der Schwangerschaft, deshalb holt man sich schneller Harnwegsinfekte, Bakterien steigen jetzt leichter auf. Viele Frauen wissen nicht: 90 Prozent aller Blasenentzündungen holt man sich beim Sex. Denn auch saubere und frisch geduschte Männer haben unter der Vorhaut immer eine Bakterienbesiedelung, und diese Erreger gelangen beim Herzeln in den Bereich der Harnröhre. Bester Schutz ist daher ein Kondom, auch wenn‘s nicht so schön ist für den Mann. Es ist besser, als in der Schwangerschaft tagelang ein Antibiotikum zu schlucken, gell. Das zweite Thema, die Kopfweh. Die extrem hohe Konzentration an Hormonen, die in der Schwangerschaft den Körper förmlich fluten, löst leider gern Kopfschmerzen aus. Grund ist, dass alle Hormone zugleich Neurotransmitter sind, also Botenstoffe, die auch aufs Gehirn wirken. Wenn man eh eine Kopfschmerzneigung hat, wird die davon natürlich nicht besser. Gefährlich ist das nicht, nur fies. Zum Glück gewöhnt der Körper sich nach einiger Zeit meist an die Hormonschwemme. Eskalationen wie deine Kopfweh neulich sollten sich dann nicht mehr wiederholen, auch wenn das natürlich nicht ausgeschlossen ist. Bei mir dauerte es immer so bis zur 16. oder 17. Woche, bis solche Beschwerden weg waren. Was deinen Job angeht, du darfst ihn ausüben. Du musst auch keine Ängste pflegen. Natürlich solltest du nicht zu schwer heben, ganz wichtig. Aber ansonsten ist normale Arbeit nicht schädlich. Wegen des langen Stehens musst du unbedingt Stützstrümpfe tragen. Du kannst sie dir im Sanitätshaus besorgen (mittlere Stützwirkung) oder auch im Internet, wenn du den Wadenumfang misst. Meist reichen Kniestrümpfe, die stören überhaupt nicht, man kann sogar dünne Söckchen drüberziehen. Das ist wichtig, weil man in der Schwangerschaft schnell Krampfadern entwickelt, wenn man viel stehen muss, viel schneller als außerhalb der Schwangerschaft. Das Problem ist, Krampfadern gehen nie mehr weg, wenn man sie einmal hat. Sie bilden sich nicht zurück. Deshalb vorbeugen und nicht warten, bis es zu spät ist. Nach der Schwangerschaft kann man die Strümpfe wieder weglassen. Dumme Sprüche im Job würde ich mir nicht jedesmal ausführlich zu Herzen nehmen. Wenn dein Chef intelligente Vorschläge macht („Ersatz besorgen“), schau ihn glasig an und reagiere nicht groß. Man braucht ein dickes Fell als Schwangere. Es hilft, wenn man sich klarmacht, dass es nicht um einen persönlich geht. Sondern solche Menschen sind einfach dumm, aber das ist IHR Problem, nicht deines. Für Verzweiflung ist das kein Grund, sei ein bisschen souverän und gelassen. LG


Moneyhuhn

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Michaela2310

Ich schließe mich den Vorschreiberinnen an. Hier nochmal in der Übersicht was du in der Schwangerschaft nicht darfst: https://www.gesetze-im-internet.de/muschg_2018/BJNR122810017.html#:~:text=%C2%A7%204%20Verbot%20der%20Mehrarbeit%3B%20Ruhezeit,-(1)%20Der%20Arbeitgeber&text=Eine%20schwangere%20oder%20stillende%20Frau%20unter%2018%20Jahren%20darf%20der,Doppelwoche%20hinaus%20zu%20leisten%20hat. Ich finde es immer wieder erschreckend, dass es immer noch solche Chefs und Kollegen gibt. Für mich wäre das ein klarer Grund, dort nicht langfristig zu arbeiten. Aber das musst du natürlich selber entscheiden. Ich arbeite in der Pflege, dort bekommt man eigentlich fast immer direkt ein Beschäftigungsverbot, außer es gibt eine "Bürotätigkeit", die man in der Zeit machen kann. Dein Chef sollte sich auch bewusst sein, dass wenn dir oder deinem Kind etwas passieren sollte, er dafür verantwortlich gemacht werden kann. V.a. wenn er gar keine Gefährdungsbeurteilung gemacht hat und dich zum Beispiel zu lange stehende Tätigkeit ausüben lässt. Ihr müsst ja auch einen Betriebsarzt haben, mit dem würde ich dir empfehlen mal Kontakt aufzunehmen und deine Situation zu beschreiben. Eigentlich macht dieser die Gefährdungsbeurteilung auch zusammen mit deinem Chef. Vielleicht kann er ihn auch nochmal etwas aufklären. Ich würde an deiner Stelle mal in dich gehen und überlegen was dir wirklich wichtig ist. Falls etwas in der Schwangerschaft sein sollte wirst du dich im schlechtesten Fall immer fragen, ob du etwas hättest anders machen können. Und dann ärgerst du dich am Ende, dass du für unverständnisvolle Kollegen/Chef etwas gemacht hast, was du so eigentlich nicht wolltest. Wofür das Ganze? Am Ende deines Lebens dankt es dir keiner, das kann ich dir versprechen... Das ist traurig, aber es ist so. Alles was natürlich zur erlaubten Arbeit zählt ist für eine gesunde Schwangerschaft kein Problem, aber ich denke dir geht es ja eben auch nicht darum, dass du gar nicht mehr arbeiten möchtest.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Michaela2310

Erstmal herzlichen Glückwunsch Ich habe leider keine Erfahrung mit so einer Situation, ich wurde bei meiner Arbeit im ambulanten Pflegedienst aber Bürotätigkeit sehr in Watte gepackt. Meiner Meinung nach zu sehr. Durfte viel Home Office (auch nach der Geburt), wurde oft früher nach Hause geschickt, da ich mich ja schonen müsste, höhenverstellbarer Schreibtisch damit ich mal wechseln kann zwischen stehen und sitzen, Gymnastikball etc. Es gibt leider solche Arbeitgeber und Kollegen, die es echt übertreiben: zu fürsorglich oder zu streng. Was ich dir mitteilen möchte: wäre ich in deiner Situation, würde ich mir wirklich einen Kopf machen, ob ich da überhaupt noch beschäftigt sein will. Denn, wenn es jetzt schon anfängt, würde ich vermuten, dass es nach dem/der Mutterschutz/Elternzeit so weiter geht wenn z.B. Kind krank.. Und ja, ich bin genau so eine Person wie du: möchte es allen Recht machen und weiter gute Leistung bringen. Aber mal ganz ehrlich, wenn es so auf die Psyche schlägt, denk drüber nach. Gesundheit geht vor.. Letztendlich musst du es entscheiden und ich wünsche dir und deiner Familie von Herzen alles Gute!!


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Michaela2310

Du musst jetzt definitiv für Dich einstehen,wenn etwas mit dem Kind passiert weil dein AG dich nicht schützt gibt es keinen Orden Ich hab beides erlebt Arbeiten im Heim,ich war sogar stundenlang ganz allein im Wohnbereich,leider hatte der Chef bei allen Ämtern bekannte,nach meinem Anruf beim Amt für Arbeitsschutz wusste er dass sie kommen und er hatte einen gefälschten Dienstplan bereit,auf Station sind sie gar nicht mehr gekommen-meine Ärztin hat mich bis zum Ende krank geschrieben Bei meinen Kleinen war ich in der häuslichen,hier wurde eine Beurteilung zusammen mit mir gemacht,ich bin weiter gefahren,aber eben nir leichte Versorgungen,Medikamente geben,richten,und sehr leichte Grundpflege,ich konnte jederzeit sagen wenn mir jemand zu schwer war ,um die 24.Woche bin ich dann immer ins BV geschickt worden Fordere eine Gefährdungsbeurteilung ein,beschaff dir Material und konfrontiere mit den Dingen die du nicht mehr machen darfst,wenn er keine andere Arbeit für dich hat kann er dich ins BV schicken ohne finanziellen Nachteil zu haben,du darfst ja nicht nur nicht schwer heben,ständiges Strecken und bücken sowie eine einseitige Haltung wie dauerhaftes Stehen sind nicht erlaubt