Charlotte
Hallo zusammen, ich brauche Rat und Hilfe. Ich bin 18 Jahre alt und momentan in der 6ssw. Ich gehe in die 12. Klasse und mache im April 2025 mein Abi. Ich wohne noch zuhause und habe dementsprechend keine "Grundlagen" um richtig ein Kind zu bekommen. Mein Freund (auch 18) und ich sind gerade mal 2 Monate zusammen und die Schwangerschaft ist nicht gewollt. Wir haben normal mit Kondomem verhütet. Ich hab vorher den Hormonring genommen, aber der hat mir nur Probleme bereitet. Er war dabei als ich den Test gemacht habe und wir beide sind sehr zwiegespalten bzw überfordert mit der Situation. Seine Sorgen sind vor allem die finanzielle Situation (er ist im letzten Jahr seiner Ausbildung) und das wir unsere Jugend "verlieren". Er ist nicht wirklich für eine Abtreibung aber hat halt einfach sehr große Zukunftsangst. Seine Eltern haben ähnlich reagiert und würden mich, egal wie ich mich entscheide unterstützen. Meine Eltern sind für eine Abtreibung und ich fühle mich durch sie ziemlich "gedrängt". Eigentlich würde ich gerne das Kind behalten, weil ich fest daran glaube das wir das schaffen werden. Meine Eltern sehen das nicht so. Außerdem macht mir der Gedanke an eine Abtreibung sehr viel Angst und ich befürchte das es mir danach sehr schlecht gehen würde. Aber das weiß man natürlich nicht. Ich hab auch demnächst ein Termin bei einer Beratungsstelle. Meine Eltern würden mich zwar immer unterstützen auch bisschen finanziell, aber ich glaube sie würden mich für das behalten des Kindes doch sehr verurteilen. nach der Geburt würde ich erst mal in Mutterschutz gehen und Bürgergeld beantragen + Eltern- und Kindergeld. Danach würde ich eine Ausbildung anfangen und mein Kind auch in die Kita bringen oder zu einer Tagesmutter. ich hab Angst, tatsächlich, meine ehrliche Meinung meinen Eltern gegenüber zu äußern. Wie sind so eure Erfahrungen vielleicht auch mit einer Abtreibung? Würde ich eine Abtreibung machen, wäre sie nicht zu 100% gewollt vielen Dank im Voraus! :)
Huhu! Klingt als hättest du dich schon entschieden oder nicht? 😉 Trotz allem würde ich an deiner Stelle einmal pro und con aufschreiben und die möglichen Konsequenzen so früh Mutter zu werden (die guten wie die schlechten) evenfalls. Über das "Was wäre wenn?" nachdenken wäre in deinem Fall vielleicht gar nicht so verkehrt. Vorallem wenn man darüber nachdenkt, dass dein Freund (mit dem du 2 monate "erst" zusammen bist) ebenfalls mit dran hängt. Du kannst zwar jetzt sagen "wir schaffen das", aber das kann man nie genau wissen. Ich möchte deine Situation auch nicht schwarz malen aber ich rate dir, dass du auf alles vorbereitet sein solltest. Auch auf den Fall, dass du das "alleine" durch ziehen musst. Du solltest dich dann auch diese Fragen stellen wie: "Könnte ich das auch alleine? Was bräuchte ich? Wie kann ich meinem Freund Sicherheit geben?". Viele erfolg und liebe grüße
Hallo,
das ist natürlich eine schwierige Situation. Du musst jetzt früher erwachsen werden als die meisten anderen Frauen. Und erwachsen zu werden, heißt: nicht mehr tun, was die Eltern erwarten. Sondern das tun, was sich für dich richtig anfühlt.
Deine Eltern können nicht dein Leben für dich führen, egal wie gut sie es meinen. Nur du kannst dein eigenes Leben führen, niemand sonst. Und andere Menschen sollten für dich niemals wirklich wichtige Lebensentscheidungen treffen dürfen. Die meisten jungen Frauen verstehen das mit etwa Anfang bis Mitte 20. Du musst es etwas früher verstehen, aber das ist ein Schritt, den du schon schaffen kannst.
Eine Abtreibung, die man gegen das eigene Bauchgefühl vornimmt, kann zu gravierenden psychischen Problemen führen. Das ist keineswegs harmlos, und man darf es nicht unterschätzen. Das sagt ein Freund von mir, der selbst Frauenarzt ist. Er hat das öfters erlebt bei Frauen, die ihren Eltern oder dem Partner zuliebe abgetrieben haben.
Es gibt sicher Abtreibungen, bei denen die Entscheidung okay ist. Aber du schreibst, dass du das Kind behalten möchtest. Das bedeutet, es wird dir ein Leben lang nachhängen, wenn du dein Kind "wegmachen" lässt. So etwas vergisst man nie, und man fragt sich immer, wer und wie dieses Kind wohl gewesen wäre.
Dir steht natürlich finanzielle Hilfe zu, das hast du ja auch schon geschrieben. Sobald dein Freund ein Einkommen hat, ist er zudem für sein Kind unterhaltspflichtig, und zwar, bis euer Kind seine erste Ausbildung abgeschlossen hat.
Es haben schon Hunderttausende sehr junger Mütter geschafft, ihr Kind prima großzuziehen und damit auch trotz aller Widrigkeiten richtig glücklich zu sein, und wenn du das möchtest, wirst du das natürlich auch schaffen.
Kinder kommen ja oft nicht zur rechten Zeit, das ist so ihre Angewohnheit. Aber sie sind zugleich auch ein Riesengeschenk, das das Leben einem macht. Viele, viele Frauen hätten gern eines, können aber keines bekommen. Man sollte die Geschenke des Lebens nie voreilig wegwerfen oder ablehnen.
LG und alles Gute für dich! Sei mutig, gell.
Hallo, deine Entscheidung kann und darf dir letztendlich niemand abnehmen. Aber wenn du dich dazu entscheidest das Kind zu behalten kann ich dir vielleicht etwas Mut machen, da ich in einer ähnlichen Situation wie du war. Anfang 2023 hielt ich nämlich mit 17, in der 12. Klasse einen positiven Test in der hand. Damals war ich auch erst 4 Monate mit meinem Freund zusammen und er war in seinem letzte Lehrjahr. Aber wir haben es geschafft, es war und ist nicht immer leicht, aber mittlerweile bin ich 19, hatte die 12. Klasse noch beendet und mache mein Abitur nächste Jahr an der Abendschule fertig(da mir leider noch ein Jahr fehlte), habe einen wunderbaren einjährigen Sohn und mittlerweile ist mein Freund mein Ehemann und wir wohnen in unserer gemeinsamen Wohnung. Wenn du dich mal austauschen magst kannst du mir gerne dein Insta, mail oder so schicken. Ich wünsche dir alles Gute.
Hey Liebes, Ich bin auch mit 18 im Abi schwanger geworden. Meine Beziehung zum Kindesvater war aber sehr schlecht und deshalb wusste ich, ich werde mich alleine um das Kind kümmern müssen. Ich hatte unfassbare Angst. Unterstützung hatte ich keine. Weder von seiner Familie noch von meiner. Obwohl alles rationale dagegen sprach entschied ich mich für mein Kind, da ich schon immer Mutter sein wollte und von Beginn eine tiefe Verbundenheit zum Fötus empfand. Ich dachte auch wie du, es würde mich zerreißen mich gegen das Kind zu entscheiden. Auch wenn ich schon immer frühreif gewesen bin, so hätte ich niemals geahnt was tatsächlich auf mich zu kommt als junge alleinerziehende Mutter. Es ist nochmal etwas anderes wenn man in einer festen Partnerschaft ist, aber die Partnerschaft wird durch ein Kind stark auf die Probe gestellt. Weder du noch dein Partner wisst was es heißt die Verantwortung für ein Kind zu tragen, alles was damit einhergeht. Und es kann gut sein, dass die Beziehung aufgrunddessen schnell in die Brüche geht. Das ist nicht nur bei sehr jungen Paaren so. Auch wenn die Großeltern helfen bleibt oft das meiste bei den Eltern, bei der Mutter. Und was das bedeutet, kaum eine Auszeit zu haben, praktisch von jetzt auf gleich jeden Tag +10 Stunden Care-Arbeit zu leisten, ist wie gesagt unvorstellbar. Mein Sohn ist jetzt 19 Monate alt, ich 20 Jahre alt, und auch wenn ich jeden Tag dankbar bin, dass es ihn gibt, so gab es auch viele Momente in denen ich dachte es wird alles zu viel und ich an rande eines Burnout stand. Ich dachte, sobald mein Kind ein Jahr alt ist, geht er in die Kita und ich mache mein Abitur weiter. Doch als ich dann Mutter war, merkte ich, dass ich nicht bereit bin, und auch mein Kind nicht bereit ist, mit einem Jahr für 8 Stunden in der Kita zu sein. Letztendlich kann dir niemand die Entscheidung abnehmen und ich glaube als Frau muss man da auf sein Gefühl vertrauen. Wenn du dich wirklich auf die Unterstützung von der Familie deines Partners verlassen kannst dann ist das schon mal sehr viel wert. Bezüglich deinen eigenen Eltern; es kann gut sein, dass sie jetzt ganz rational denken und nur das Beste für dich wollen, im Sinne von Stabilität und finanzieller Sicherheit. Dass sie sich aber in ihr Enkel Kind "verlieben" und dann alle Bedenken und die Enttäuschung auch schnell vergangen sind. Falls du dich dafür entscheidest Mutter zu werden: Es gibt für junge Mütter, sogenannte Mutter-Kind-Einrichtungen die über die Jugendhilfe finanziert werden. Da gibt es verschiedene Formen: Gruppen wo einige Mütter und Kinder zusammen im Haus leben, oder auch das sogenannte Bereute einzel wohnen wo man alleine in einer Wohnung lebt und in regelmäßigen Abständen Betreuer kommen und unterstützen. Falls dein Verhältnis zu deinen Eltern generell nicht das beste ist und oder du dir einfach nicht vorstellen kannst mit deinem Kind bei ihnen zu wohnen, so würde ich dir sehr nahelegen dich beim Jugendamt deiner Stadt zu melden und nach so einem Platz zu fragen. Du lebst noch bei deinem Eltern, sprich du bist selbst noch nicht wirklich selbständig und jetzt kommt noch die Verantwortung für ein Kind dazu. Da ist Hilfe ganz wichtig. Sich mit den ganzen Ämter und Anträgen rumzuschlagen, vor allem wenn man das noch nicht gemacht hat, ist nicht einfach. Eine Wohnung zu finden wenn man Bürgergeld bezieht ist in vielen Städten auch nicht leicht. Da kommt sehr vieles auf einmal auf dich zu.. Falls du noch konkretere fragen hast kannst du dich gerne direkt bei mir melden. Liebe Grüße
Wenn du selbst genau weisst, dass ein abbruch nicht 100% von dir gewollt ist, dann rate ich auch ab.
Ich habe mich in jungen jahren gegen ein kind entschieden und bereue es nicht, weil es ganz allein mein wunsch war und mir niemand reingeredet hat.
Heutzutage gibt es soviel unterstützung und hilfen, es wird nicht leicht, aber machbar. Zähle auch nicht zwingend auf deinen freund, wie schon jemand schrieb, ein kind ist für jedes paar erst mal eine belastung und die hauptarbeit liegt bei dir.....so ein kind ist nicht immer heititei.
Und es hört nie auf (meine mädels sind 20 und 29🙄) Bei kind1 war ich alleinerziehend, allerdings 10 jahre älter als du, ich weiß wovon ich spreche....
Alles gute dir! Ich wünsche dir eine mama, die an deiner seite steht, so wie meine es getan hat (war aber überhaupt nicht absehbar, da sie eigtl für einen abbruch war, aber sie hat sich schockverliebt in ihr wundervolles enkelmädchen)
Hallo Charlotte, deine Eltern machen sich wahrscheinlich vor allem Sorgen, wie du gut in deine weitere Zukunft kommst. Trotzdem rate ich dir, dass du deinem inneren Gespür treu bleibst und deinen Eltern ehrlich erklärst, dass du das Baby gern bekommen möchtest. Du planst schon weiter und kannst es schaffen. Vielleicht beruhigt es deine Eltern, wenn du dich beraten lässt, was dir an Unterstützung zusteht. So dass sie nicht denken, sie werden über die Maßen zur Betreuung des Kleinen gebraucht. Profemina ist eine sehr gute Adresse. Eine freundliche, engagierte und kompetente Beraterin begleitet dich durch die Schwangerschaft und darüber hinaus, wie du es brauchst. Auch sonstige Unterstützung ist möglich, über die staatlichen Möglichkeiten hinaus. Übereile jetzt nichts. Du hast erst den Test gemacht und bist wahrscheinlich noch ganz am Anfang der Schwangerschaft und hast Zeit. Viel Mut und alles Liebe!
Hi, Deien Situation ist mir nicht unbekannt. Ich war vor 15 Jahren in einer ähnlichen: Ich war 17, schwanger, in der 11.Klasse. Ich habe meine Tochter bekommen (in den Sommerferien), das letzte Schuljahr absolviert, mein Abitur erhalten, eine Ausbildung gemacht. Wo ein Wille da ein Weg und deine Beschreibung klingt sehr danach als hättest du schon einen Plan und eigentlich schon entschieden. Hör auf dein Herz. Es gibt genug finanzielle Hilfen. Daran scheitert es nicht. Aber es wird auch anstrengend diese Doppelbelastung. Ich drück dir fest die Daumen.
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