Sommerkind72
Hallo Ihr Lieben, glaubt Ihr, dass die Psyche mitbestimmt, ob wir schwanger werden oder nicht? Ich meine jetzt nicht diese wunderbare Vorfreude aufs Baby oder das Hibbeln, sondern: Wenn man Probleme hat (ok - wer hat die nicht) und sich Sorgen macht oder sich nervlich aufregt, dass es dann zu keiner Befruchtung/Einnistung kommen kann obwohl körperlich alles stimmt? Habt ihr davon schon gehört, oder was meint ihr??? Ist vielleicht ne bissl ungewöhnliche Frage, aber es würde mich interessieren. Viele Grüße Sommerkind
Wissen kann man es sicherlich nicht, aber ich denke eher nein. Wie würden sonst die Schwangerschaften zum beispiel nach einer vergewaltigung entstehen?
Hallo, während man früher glaubte, die Psyche spiele hier eine wichtige Rolle, ist das wohl relativiert. Natürlich wirkt sich die Seele auch auf fast alle körperlichen Bereiche aus. Ihr Einfluss ist aber in diesem Fall nicht so entscheidend. Kinderwunsch-Experten sagen, dass es für einen unerfüllten Kinderwunsch in 99 Prozent der Fälle medizinische Ursachen gibt, nur ein verschwindend kleiner Teil der Ursachen ist nicht feststellbar. Sie sagen: Wäre die Psyche entscheidend, würden wohl keine Frauen mitten im Krieg, bei großem Stress oder einfach nur während einer sehr belastenden Kinderwunschbehandlung schwanger werden. Tun sie aber doch. Auch das gern zitierte Argument, dass manche Frauen erst schwanger werden, nachdem die Kinderwunsch-Behandlung abgeschlossen ist, weil dann der Druck wegfalle, zieht nicht: Von den Paaren, die zunächst keinen Nachwuchs bekommen, werden inh. von vier Jahren genauso viele doch noch schwanger wie von den Paaren, die sich einer erfolglosen Kiwu-Behandlung unterzogen hatten. Hier gibt's also keinen Zusammenhang. Der Grund ist, dass es auch bei eingeschränkter (aber nicht unnmöglicher) Fruchtbarkeit hier und da ohne medizinische Nachhilfe doch noch klappt. Fazit: Man darf also ruhig nervös sein, hibbeln, sehr aufs Kind warten - das ist alles nicht schlimm. Man muss sich also nicht auch noch zusätzlich fertig machen, weil man glaubt, man hätte die "falschen Gefühle", um schwanger zu werden oder verhindere dies selbst durch seine Ungeduld. Ist nicht so. LG
Als eher wissenschaftlich denkender Mensch kommt mir Bonniebees Posting sehr entgegen. Nichtsdestotrotz denke ich, daß durch psychischen Stress mit Sicherheit auch physische Probleme auftreten können - z.B. durch Schlafmangel. Man hört auch immer wieder, daß Paare schwanger aus dem Urlaub kommen. Liegt das an der Entspannung oder vielleicht einfach nur am "frequenteren Liebesleben"? Ich könnte bei mir selbst schwören, eine frühe FG gehabt zu haben, als ich a) psychisch massiven Stress hatte und b) ziemlich schwer schleppen mußte, und dann hat es im Urlaub geklappt... Kann aber auch Zufall sein - nicht statistisch signifikant. Interessante Diskussion :) LG, Clara
Ich würde Bonniebee auch zustimmen. Die Psyche ist letztlich nur ein kleiner Faktor von vielen. Wer will da letztlich bestimmen, warum Frau X jetzt schwanger geworden ist oder Frau Y gerade nicht? Die unzähligen Beispiele von Frauen, die ungeplant schwanger werden trotz großer seelischer Nöte, trotz ungesundem Lebenswandel (es werden ja auch Drogensüchtige schwanger, nur als Beispiel)... Während andere Yoga machen, eine glückliche Partnerschaft ohne Geldsorgen haben, sich gesund ernähren, Sport treiben und medizinisch alles ausgeschlossen haben an Hinderungsgründen und es klappt trotzdem nicht?! Letztlich: alles kann, nichts muss. Ist wohl so.
Ich denke, daß die Psyche sogar eine wesentliche Rolle spielt. Nicht umsonst ist Stress "Gift" für den Körper. Ich denke auch für mich, daß es so lange gedauert hat mit unseren ersten beiden Kindern lag daran, daß ich mich so sehr auf diesen Wunsch konzentriert habe, dazu aber einiges an Arbeitsstress und überhaupt. Beide Kinder sind jeweils in Erholungsphasen entstanden. Und bei Nummer 3 habe ich nun nur 4 Monate gewartet, das war verdammt schnell. Ich habe mir das Baby gewünscht, aber dachte, ich bin dankbar für zwei gesunde Kinder. Ich habe mich nicht darauf versteift. Stress habe ich zwar auch, aber eher positiv. Ich bin gelassener geworden. Und - Nummer 3 ist auch im Urlaub entstanden
Hi! Die Psyche ist vielleicht nicht alles aber sehr wichtig. Psychische Beschwerden drücken sich nicht selten in körperlichen Beschwerden aus und dies kann auch den Eisprung behindern. Emotionaler Stress kann eine Verschiebung des ES oder einen Ausfall verursachen. Das ist natürllich keine absolute Antwort - aber möglich. Habe folgendes Zitat zum Thema gefunden (auf babyzauber.com): "Bei Stress werden die Hormone Prolaktin und Cortisol ausgeschüttet. Ein erhöhter Prolaktinspiegel signalisiert dem Körper, dass der Zeitpunkt einer Schwangerschaft ungünstig ist, der Zyklus wird gestört und die Fruchtbarkeit verringert sich. Das Stresshormon Cortisol hemmt ebenfalls die Fruchtbarkeit." Viele Grüße, Mueruth