Elternforum Schlafen, einschlafen, durchschlafen

Stramonium C30

Stramonium C30

Aboutagirl

Liebes Forum, bisher war ich immer nur stille Leserin. Jetzt brennt mir allerdings ein Thema unter den Nägeln und ich hoffe, die/der ein oder andere unter euch kann mir vielleicht ein bisschen weiterhelfen. Leider muss ich ein bisschen ausholen: Wir waren gestern mit unserem Sohn beim Arzt, weil er einen Ausschlag am Rücken hatte und die letzten Nächte auch sehr schlecht geschlafen hat. Wir wollten also abklären, ob Ausschlag und schlechter Schlaf eventuell zusammenhängen könnten und eine Krankheit ausschließen. Ich muss dazu sagen, dass unser Sohn schon seit Geburt ein schlechter Schläfer ist (im Schnitt zw. 10-11 Stunden in 24 Stunden), der nachts teils sehr oft wach wird - nicht selten in einem Rhythmus zwischen alle 30 Minuten bis alle zwei Stunden. Drei Stunden schlafen am Stück ist schon ein Highlight. Wir hatten uns damit abgefunden und ich habe den Kleinen auf Rat meiner Hebamme (eine Verfechterin von "In Liebe wachsen") immer gestillt, wenn er nachts geweint hat. (Alle bisherigen Versuche, ihn anders als durch die Brust zu beruhigen bzw. wieder zum Schlafen zu bringen, sind gescheitert.) So ist er auch meist wieder schnell eingeschlafen. Meist wird er dann in sein eigenes Bettchen neben unserem Bett gelegt, wenn er sehr häufig trinken will, hole ich ihn zu uns ins Familienbett. Die letzten Nächte waren allerdings anders. Er ist aufgewacht, hat sich sofort hingesetzt oder am Gitterbett hochgezogen und lautstartk geschrien. Nichts konnte ihn beruhigen. Er wollte nicht herumgetragen werden, nicht im Bettchen bleiben, weder liegen, sitzen noch stehen. Auch die Brust konnte ihn nicht beruhigen. Das ging teils bis zu zwei Stunden, bis er dann irgendwann doch noch die Brust genommen hat und wieder eingeschlafen ist. So langsam haben wir uns jetzt Gedanken gemacht, dass er vielleicht krank sein könnte und schmerzen hat. Zumal er ja am Rücken diesen Ausschlag hat. Der Arzt meinte, bei dem Ausschlag handle es sich um Hitzepickelchen, die völlig harmlos seien und mit den unruhigen Nächten nichts zu tun haben. Allerdings riet er uns zu einem Schlafprogramm und hat uns kommentarlos Stramonium C30 verschrieben. Für mich kam ein Schlafprogramm bisher nie in Frage. Ich habe mein Kind noch nie schreien lassen, sondern vielmehr versucht, ihm Halt und Liebe zu geben, wo ich nur kann. Die Reaktion des Arztes hat mich nun allerdings stark verunsichert. Scheinbar schätzt er das Schlafverhalten meines Sohnes doch sehr ungewöhnlich ein, sodass er uns zu solchen Mitteln rät. Auch Stramonium C30 ist - wenn ich den einschlägigen Homöopatie-Seiten im Netz vertrauen kann - ein sehr starkes Mittel, das häufig bei aggressiven Kindern und ADS-Kindern verschrieben wird. Ich würde unseren Sohn keinesfalls als aggressiv einschätzen. Und von Hyperaktivität kann man in einem so geringen Alter doch sicherlich noch gar nicht sprechen, oder? Er ist sehr lebhaft und aktiv und für seine 8,5 Monate motorisch schon recht weit: krabbelt, sitzt, zieht sich hoch und läuft an Möbeln entlang. Aber jedes Baby ist eben anders. Lange Rede, kurzer Sinn: Bisher haben mein Mann und ich uns gedacht, Stillen nach Bedarf auch nachts ist völlig in Ordnung, wenn das das ist, was unser Sohn braucht. Wir waren der Meinung, dass alles eine Phase ist, und auch bei ihm das Schlafen irgendwann einmal besser klappen wird. Er ist ein sehr guter Esser (früh, mittags, nachmittags und abends Beikost), tagsüber recht ausgeglichen und motorisch relativ fix, dafür klappts eben mit dem Schlafen (noch) nicht so gut. Jetzt sind wir seit dem Arztbesuch allerdings doch sehr verunsichert und ratlos. Hat von euch jemand ähnliche Erfahrungen bzw. Erfahrung mit Stramonium? Oder gute Tipps?


Aboutagirl

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Eine Sache noch: Der Arzt meinte auch, ich soll meinen Sohn nachts nur noch einmal stillen, ansonsten so beruhigen und evtl Wasser anbieten. Meine Bedenken: Verwirrt es den Kleinen nicht, wenn er beim Weinen einmal die Brust bekommt, ein anderes Mal wird sie ihm plötzlich verweigert und er bekommt nur Wasser bzw. nichts? Oder ist das nächtliche Trinken vielleicht tatsächlich nur eine Gewöhnung? Ihr seht, ich bin total verunsichert. :-(


joanna82

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Hallo, Erfahrung mit dem Mittel habe ich leider nicht. Ich würde es aber nicht nehmen. Wir haben mit 6 Monaten auch beim Arzt gefragt was wir noch machen können, nachdem unser Sohn mindestens jede Std in der Nacht wach war inklusive ewig lange munter zwischen drin. Die Aussage ebenfalls, wie wären schuld weil wir noch stillen. Sie riet uns zum schreien lassen, dann würde er nach paar Tagen schlafen. Einer Freundin hat sie dazu Sedaplus Saft verschrieben, wir sollten eine Woche viburcol nehmen. Haben wir natürlich nicht gemacht. Wir haben dann trotzdem nachts abgestillt, weil er dadurch nicht mehr einschlief. Es hat gar nichts verändert! Wir haben auch wie du es vorhast einmal um 4 nachts gestillt. Sonst hat er Wasser akzeptiert. Wollte nach ein paar Tagen nichts mehr trinken. Mit einmal stillen ist immer schwierig, weil dass Baby ja nie zur selben zeit aufwacht, so das man eine bestimmte zeit nimmt. Wann soll man dann stillen. Habe immer erst nach 4 gestillt und vorher so beruhigt, war aber ein Krampf. Würde ich nicht nochmal so machen. Entweder stillen oder nicht. Es ging noch bis zum 14. Monat, dann habe ich komplett abgestillt. Ich weiß nicht ob es daran liegt, erst dann wurde es tatsächlich besser. 8,5 Monate ist ja auch noch jung, manche brauchen ja noch Nahrung in der Nacht. Isst er denn ausreichend? Denke etwas Gewohnheit ist auch dabei. Wegen dem nächtlichen schreien: Bekommt er Zähne, dass er davon Schmerzen hat. Ich würde mal Ibuprofen geben und gucken, ob er dann schläft. Oder direkt fürs Zahnen Osanit oder Chamomilla, was bei euch hilft eben. Was ihr noch machen könntet. Osteopath, Homöopath. Bei uns hat es wenigstens immer kurz was gebracht. Alles gute und LG


joanna82

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Das er gut isst. Auf jeden Fall ist das verhalten nicht unnormal, sonst hatten hier viele “ kranke“ Babys, nur eben sehr anstrengend.


Kräuterzauber

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Hallo, also mein kleiner ist auch so. Er verarbeitet nachts sehr viel. Und gerade in dem alter so dein kleiner ist waren bei uns die Nächte auch sehr unruhig. Ih glaube wir müssen unsere Kinder einfach so akzeptieren, dann geht's uns auch besser. Ging mir jedenfalls so. Ich hab mir auch irgendwann den Stress nicht mehr gemacht, ihn in sein Bett direkt neben meinem zu legen. Sein Bett dient nur noch als rausfallschutz und er schläft bei uns. So kann ich ihn ganz einfach stillen und schnell wieder schlafen. Er ist jetzt 17 Monate alt und ich stille ihn noch nachts und manchmal abends. Du machst keinen Fehler in nach Bedarf und nachts zu stillen. Ich habe die Bücher "in liebe wachsen" und "mein Kind will nicht essen" gelesen und sie geben einen sehr guten Einblick in die Bedürfnisse und Entwicklung der Kinder.


Kräuterzauber

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Hab keine Erfahrung mit der Medizin. Ich habe meinem damals bestimmte Baldrian Tropfen gegeben (kam bei metakinesiologie raus). Hat auch geholfen. Aber halt nicht immer. Ich denke mittlerweile das mit dem aufwachen / schlecht schlafen ist entwicklungsbdedigt und da hilft nur für das Kind da zu sein. Ich weiß das es hart ist.


Oktaevlein

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Hallo, also nur Wasser würde ich ihm nachts nicht geben. Ich denke eher, dass dein Kind noch Hunger hat. Nimmt er evtl. die Flasche? Wenn ja, probier es doch mal mit einer Flasche Pre-Milch zusätzlich. Abstillen würde ich auf keinen Fall deswegen. Bei uns war es tatsächlich so, dass unsere Tochter, nachdem sie sich leider mit 7 Monaten selber abgestillt hat, wesentlich seltener nachts aufgewacht ist. Aber: sie hat immer noch bis zu 3 mal nachts ihre Milch getrunken. So konnten wir alle besser weiter schlafen. Ich denke nicht, dass es Gewohnheit ist, wenn Babys nachts noch Milch verlangen. Bei uns wurde das mit dem Trinken nachts mit der Zeit von alleine weniger. Wir haben nichts dafür oder dagegen gemacht. Heut ist unsere Tochter 2,5 Jahre alt und schläft meist durch - von alleine. Es ist so schwierig, einen allgemeingültigen Rat zu geben. Auf keinen Fall würde ich irgendein "Schlafprogramm" durchführen, auf gar keinen Fall schreien lassen. Das ist alles kontraproduktiv. Mit dem Medikament Stramonium kenne ich mich nicht aus, wäre da aber auch erst mal zurückhaltend. Ansonsten kann es auch am Zahnen liegen, vor allem wenn dein Sohn untröstlich schreit. Habt ihr schon Dentinox probiert? Oder Osanit-Kügelchen? Das hat bei uns auch gut geholfen. Vielleicht schläft dein Sohn schon wieder länger am Stück, wenn der Zahnschub vorüber ist. LG


Marmeladendame

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Also ganz ehrlich, mit 8,5 Monaten war das bei uns fast genauso und im Freundeskreis gingen auch viele Muttis auf dem Zahnfleisch deren Kinder so alt waren. Ich glaube, in der Zeit passiert sehr viel für die Kleinen und das macht einen ruhigen Schlaf fast unmöglich. Dein Sohn ist für sein Alter echt weit, meiner Meinung nach! Ich weiß, diese Zeit ist schrecklich und ich weiß auch genau wie es für dich war, als er die letzten Tage nachts so geschrieen hat und sich durch nichts hat beruhigen lassen. Meine Tochter ist auch immer sehr sehr oft aufgewacht und mit ca 10 Monaten ging das Geschreie nachts los und ich war so verzweifelt, dass ich Dr. Posth hier im Entwicklungsforum geschrieben habe. Er meinte nur, dass wenn sie so schreit und sich noch nichtmals durch die Brust beruhigen lassen würde, es wohl Schmerzen durch das Zahnen sein müssten. Er riet mir, ein paar Tage lang abends ein Paracetamol-Zäpfchen zu geben plus Dentinox auf das Zahnfleisch zu schmieren. Normalerweise gebe ich keine Medikamente auf Verdacht aber ich habe es ausprobiert und es hat wirklich was gebracht. Natürlich ist meine Tochter genauso oft aufgewacht wie immer aber das fiese Schreien war fast weg, sie hatte also Schmerzen. Magst du das vielleicht auch mal ausprobieren? Abstillen oder das Reduzieren des Stillens in der Nacht finde ich nicht so clever. Es ist halt die einfachste Art ein Kind zu beruhigen und immer noch schneller als es auf den Arm zu nehmen und durch die Wohnung zu flitzen. Ausserdem können in dem Alter die Kinder auch immer noch Hunger haben (das hat sogar mein Kinderarzt gesagt). Insgesamt fand ich die Schlafphase von 8-13 Monaten sehr sehr anstrengend :-( Als es dann etwas besser wurde, habe ich mit 13 oder 14 Monaten eine stillfreie Zeit von 22-05 Uhr eingeführt und das ging ganz ohne Weinen. Googel mal Abstillen nach Gordon. Vorher hätte ich das aber nicht gemacht. Ganz abgestillt hat sie sich dann mit ca 19 Monaten. Mit 15 Monaten wurde es so langsam besser und jetzt mit 22 Monaten ist sie eine Top-Schläferin! Sie schläft immer noch bei uns im Beistellbett und wurde nie einem Schlafprogramm unterzogen (www.ferbern.de) sie hat einfach ihre Zeit gebraucht und dann ging es von alleine mit dem Durchschlafen. Viele Kinderärzte geben einem das Gefühl, als wäre ein Kind welches nicht mit 6 Monanten durchschläft krank, verzogen oder einfach nicht normal. So bekomme ich es auf jeden Fall in meinem Bekanntenkreis mit. Mein Kinderarzt ist da Gott sei Dank ziemlich entspannt und sagte immer "alles dauert seine Zeit" und ich bin sicher, er hat damit Recht. Ich wünsche euch noch viel Kraft aber ich bin mir sicher, irgendwann wird dein Sohn auch richtig gut schlafen :-) Wenn du kein gutes Gefühl bei dem Mittelchen von eurem Kinderarzt hast, lass es weg. Du hast ein gutes Bauchgefühl, hör drauf!


Aboutagirl

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Erstmal vielen Dank für die Antworten und eure Erfahrungen und netten, aufmunternden Worte! Das Schlafprogramm werden wir natürlich nicht durchführen. Aber ich finde es schon ein starkes Stück, dass es Kinderärzte gibt, die tatsächlich dazu raten und die Eltern hinstellen, als seien sie der Grund dafür, dass ihr Kind noch nicht alleine ein- und/oder durchschläft. Dass mein Sohn nachts noch Hunger hat, kann natürlich sein. Er ist zwar recht gut (morgens ein Butterbrot, vormittags stillen, mittags 220g, nachmittags 200g GOB, abends 200g GB + Einschlafstillen), aber er ist auch schon recht schwer (10kg) und braucht vielleicht tatsächlich noch mehr bzw. auch nachts nochmal was. Zudem habe ich in Dr. Posths Forum gelesen, dass das Stillen nachts dazu führen kann, dass die Kinder auch während der Nacht nochmal Hunger haben, weil die Muttermilch so schnell verdaut ist und das ausgeschüttete Insulin wieder zu einem Hungergefühl führt (falls ich das alles richtig verstanden habe). Somit ist es ja fast schon zu erwarten, dass mein Sohn nachs nochmal was trinken will. Dass es so oft sein muss, ist natürlich wieder eine andere Sache. Aber solange es ihm gut geht, soll mir das recht sein. Und klar: Momentan passiert in der Entwicklung des kleinen Kerls so viel (+ drückende Zähne), das muss er nachts erstmal verarbeiten... Bestimmt kann auch das zu unruhigem Schlaf führen. Wir werden jetzt erstmal weitermachen wie bisher, ohne Abstillen, ohne Mittelchen und vor allem OHNE Schlaftraining und in einiger Zeit vielleicht nochmal über das nächtliche Abstillen nachdenken. Vielen Dank euch!


schnecke1

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Ich glaube, du machst alles richtig. Du gehst auf die Bedürfnisse deines Kindes ein. Ich würde genauso weiter machen. In dem Alter ist auch wieder ein Schub und oft schlechter schlaf vorprogrammiert. Stramonium ist ein Mittel, dass häufig bei extrem starken Ängsten z.b. Verlustangst, Angst vor Gewitter, lauten Geräuschen etc. eingesetzt wird. Was du noch überlegen solltest, ob du einen osteopathen aufsuchst, vielleicht hat dein kleiner Mann verspannungen von der Geburt. Generell überleg mal wie die Geburt war, auch das spielt eine grosse Rolle beim schlafen. Ansich alles supi, weiter so, dein Bauchgefühl sagt dir was richtig ist. Schlafprogramm würde ich nicht machen. LG


Aboutagirl

Antwort auf Beitrag von schnecke1

Also die Geburt war tatsächlich ziemlich heftig. Er war ein Sternengucker. Und nachdem es dann nach stundenlangem Kampf zum Geburtsstillstand kam, musste er recht unsanft mit der Saugglocke geholt werden. Wie meinst du das denn, dass die Geburt für das Schlafen eine große Rolle spielt? Wegen eventuellen Verspannungen? Oder allgemein, weil's für das Kind auch ein heftiges Erlebnis war? Der Osteopath könnte ja wahrscheinlich "nur" die Blockaden lösen, oder? Aber einen Versuch wär's vielleicht echt wert. Ich hatte wegen Osteopathen ohnehin schon mal überlegt, hab es dann nur doch noch nicht gemacht, weil ich nichts "verschlimmbessern" wollte. Nicht, dass der Kleine nach der Behandlung noch schlechter schläft... Hast du Erfahrungen mit Osteopathen?


Kräuterzauber

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Mich hast du zwar nicht gefragt aber ich antworte trotzdem ;-) Ich habe bis jetzt nur gute Erfahrungen mit meiner osteopathin gemacht. Sei's bei mir oder meinen Kindern. Sie ist sehr feinfühlig und macht immer wieder Weiterbildungen. Am liebsten habe ih bei sowas eine persönliche Empfehlung. Vielleicht kennst du jemand der schon bei einem war? Und er/sie sollte sich natürlich mit Babys auskennen. Meine lässt sich auh erzählen wie die Geburt war, und die war bei euch ja heftig. Meine erstgeborene wurde auch ein wenig mit der Glocke geholt und hatte auch eine heftige Blockade. Für die Psyche (deines Babys) kann ich dir metakinesiologie empfehlen. Damit habe ich bei meinen Kindern zb die mittelohrentzündungen endlich in den griff bekommen, inkl. Darmsanierung weil mehrere Male Antibiotika gegeben wurde.