NinaMalina
Hallo liebe Community, Vielleicht habt ihr einen Tipp für mich; vielleicht hat jemand schon mal etwas Ähnliches erlebt. Mein Partner (37) und ich (34) sind beide Eltern eines 10-Monate alten Kindes und wohnen gemeinsam in der Stadt, in der mein Mann seit 8 Jahren arbeitet. Ich bin momentan in Elternzeit; meine Arbeitsstelle ist etwa 45 Minuten entfernt in meiner Heimatsstadt, sodass ich vor der Geburt unseres Kindes fast tagtäglich gependelt bin. Schon immer fuhr mein Partner beinahe jedes Wochenende (einfach 180km) zurück in seine Heimat aufs Land, da es ständig irgendeine Veranstaltungen gab. Ich bin mit der Zeit sehr oft mitgefahren, dennoch belastete es mich, dass wir in unserer Wohnung nicht richtig heimisch werden konnten, da er ständig "heim" wollte. Zudem übernachteten wir oft tagelang in seinem alten Kinderzimmer im Haus der Schwiegereltern. Schon damals argumentierte er, dass ich ja genauso oft daheim sei, weil ich zum Arbeiten in meine Heimatsstadt fuhr und nachmittags des öfteren meine Eltern zum traf. Dies ärgerte mich sehr, da ich nur um Zeit mit ihm zu verbringen jeden Tag mindestens 1.5h Fahrzeit in Kauf nahm und mir noch dazu diese Stelle gar nicht ausgesucht hatte, sondern sie mir zentral zugewiesen worden war. Seit der Geburt unseres Sohnes hat sich nichts, absolut gar nichts geändert, nur dass er jetzt darauf besteht, dass wir alle gemeinsam ständig das Wochenende in seiner Heimat bei den Schwiegereltern verbringen. Beinahe wöchentlich gibt es stundenlange Diskussionen darüber und das bereits seit unser Kleiner zwei Wochen alt war. Für mich ist das extrem anstrengend und raubt mir den letzten Nerv. Dieses ständige Hin- und Her, die mangelnde Privatsphäre und das in einer Zeit, in der ich sowieso bedingt durch Schlafmangel manchmal wie in Trance durch den Alltag gehe. Er akzeptiert jedoch kein Nein und bedrängt mich stunden- und tagelang. Betrachtet es als Freizeit was ich unter der Woche mache, während er arbeitet und als sein wohlverdientes Wochenende. Da mir aufgrund dieser Betrachtungsweise so gut wie die gesamte Care-Arbeit zufällt was Kind und Haushalt betriftt, bin ich sehr dankbar, dass meine Eltern alle zwei bis drei Wochen für ein paar Stunden vorbeikommen und unseren Sohn betreuen; oder dass ich sie alle zwei Wochen für ein paar Stunden besuchen kann und ein wenig Zeit für mich habe. Da mein Mann in der Regel von 8-19 Uhr arbeitet, tangieren ihn diese Besuche 0,0; er begegnet auch meinen Eltern nie und ich bin jedes Mal wieder zurück, bevor er nach Hause kommt. Mein Mann sieht das anders. Da ich ja meine Eltern fast wöchentlich sehe, müssten wir am Wochenende genauso oft zu seinen Eltern fahren, also mindestens alle zwei bis drei Wochen. Meine Bitte, ich würde nur alle 5-6 Wochen fahren, lehnte er vehement ab und meinte, dann dürfe auch ich meine Eltern nur so selten sehen. Ich versuche immer wieder rational zu diskutieren, aber erreiche nichts, außer, dass ich danach völlig geschafft bin. Wie kann ich besser mit so einer Situation umgehen? Hat diese Beziehung überhaupt eine Zukunft oder werde ich mich daran völlig aufarbeiten?
So ganz passt es nicht zusammen, fast wöchtlich aller 2 bis 3 Wochen? Du willst nicht zu seinen Eltern, er will nicht zu deinen Eltern; er lebt sein Leben, du lebst dein Leben plus Kind. Eine Paarberatung wäre vielleicht noch eine Idee.
Als Außenstehende kann man beide Seiten ein Stück verstehen. Zu einer glücklichen Partnerschaft gehören aber immer Kompromisse. Es klingt bei euch so, als ob jeder auf seinem Standpunkt beharrt. Es ist natürlich Blödsinn, die Anzahl der Besuche bei den Großeltern (müsste man da nicht auch die Stundenzahl berücksichtigen?) gegenzurechnen. Deine Eltern sind näher dran und kommen euch ab und zu für ein paar Stunden besuchen. Das funktioniert mit deinen Schwiegereltern nun mal wegen der Entfernung nicht. Wir haben eine ähnliche Konstellation, nur dass die Großeltern jeweils noch weiter weg wohnen. Wir rechnen da nicht, wer wie oft da war, sondern planen die Besuche so, wie es für uns und die Großeltern passt (besondere Anlässe, schulfreie Tage, usw.). Und dann gibt es mal häufigere Treffen und mal größere Lücken. Wenn dein Mann wirklich jedes Wochenende in seine Heimat möchte, und damit eure komplette Freizeit dort stattfinden soll, wäre mir das auch zu viel. Wenn ihr dagegen nur nicht einig seid, ob ihr alle 3 oder alle 5 Wochen hinfahrt, und ihr stundenlang deswegen streitet, dann gibt es vielleicht unterschwellig etwas anderes in eurer Beziehung, das ihr klären müsst. Da wäre eine Paarberatung vielleicht wirklich hilfreich. Ansonsten noch ein paar Ideen für Kompromisse, oder Gedankenanstöße: - Du bist in Elternzeit, kannst also auch unter der Woche in eurem Wohnort etwas unternehmen. Nutz das aus, geh zu einer Krabbelgruppe oder einem Babykurs, oder zu offenen Treffs im Stadtteilzentrum o.ä.. In einer Stadt wird immer viel angeboten, aber wenn man niemanden in der Nachbarschaft kennt, fühlt man sich schnell anonym. Versuche das zu ändern, dann liegt dein Fokus nicht nur auf den Wochenenden. - In so einer Konstellation (Mann kompletten Tag außer Haus, kann sich den Alltag mit Baby gar nicht vorstellen) ist es oft ein Aha-Erlebnis, wenn der Mann mindestens 1 Monat Elternzeit alleine nimmt. Es ist bei euch vielleicht schon zu knapp, um die Elternzeit nochmal umzuplanen. Aber vielleicht findest du trotzdem die Gelegenheit, ihm zumindest regelmäßig für ein paar Stunden die Verantwortung für Baby UND Haushalt zu übergeben. - Könnt ihr vielleicht in einer Ferienwohnung oder in einem Hotel unterkommen, wenn ihr die Familie deines Mannes besucht? Vielleicht würdest du dich wohler fühlen, wenn du die Gelegenheit hast, dich zurückzuziehen. Kann man ja gut begründen, ihre seit zu dritt und braucht mehr Platz zum schlafen, Kind braucht Ruhe für Mittagsschlaf... - Für mich ist 180 km jetzt keine Riesenstrecke (unsere Familien wohnen beide weiter weg), vielleicht könnt ihr nur für eine Nacht hinfahren, oder zum Beispiel sonntags direkt nach dem Frühstück zurück und den Nachmittag zu dritt verbringen. - Kommen auch seine Eltern euch ab und zu besuchen? Wenn nicht, dann ladet sie doch ein. Wenn in eurer Wohnung wenig Platz ist, dann schenkt ihnen einfach einen Gutschein für eine Hotelübernachtung zum nächsten Anlass. Solche Besuche können zwar auch stressig sein, aber vielleicht ist es für dich die angenehmere Option, zumindest seid ihr nachts in der gewohnten Umgebung. - Dein Baby ist noch klein, und vielleicht stillst du auch noch. Aber es ist prinzipiell denkbar, dass Papa und Baby mal alleine fahren. 😉 Bis es so weit ist, kannst du auch mal ein Wochenende mit Baby zu Hause bleiben, wenn dir die Fahrerei zu viel ist. Du bist ja nicht an deinen Mann gekettet und musst ihn überall hin begleiten.
wie wäre es, wenn er mit eurem kind zu seinen eltern fährt, dann hättest du mal deine ruhe? seine eltern wollen ja sicher das enkelkind sehen und nicht zwingend dich und er kann sich dann in aller ruhe von muddi verwöhnen lassen. voraussetzung ist natürlich abstillen, falls du es noch tust...
Hallo, das Thema ist eigentlich nicht, wer von euch beiden wie viel Zeit mit seinen jeweiligen Eltern verbringt. Sondern Fakt ist, dass dein Mann extrem an seiner Heimat hängt. Er rechnet dir das mit deinen eigenen Eltern nur vor, damit er was Rationales, Kopflastiges hat, das er deinen Argumenten entgegensetzen kann. In Wirklichkeit gehört er einfach zu den Menschen, die so tief in ihrer Heimat und bei ihren Freunden und der Familie verwurzelt sind, dass sie sich dort weder ablösen wollen noch es überhaupt können. Ich kenne gleich zwei solcher Exemplare, witzigerweise meinen eigenen Ex-Freund und den Ex-Freund meiner Schwester. Jüngere Menschen, die sich extrem an ihren Herkunfsort gebunden fühlen, sind ja heute eher selten, aber es gibt sie noch. Ich muss dir aus Erfahrung ganz klar sagen, dass sich bei deinem Mann an dieser Anhänglichkeit rein gar nichts ändern wird. Du wirst ihn so nehmen müssen, wie er ist, wenn du mit ihm leben willst. Wie du längst gemerkt hast, hat es auch keinen Zweck, mit ihm zu diskutieren und zu argumentieren, auch wenn es natürlich normal ist, dass du das möchtest. Er kann nichts davon annehmen, weil seine Heimat ein großer, tief eingewurzelter Teil seiner Person ist. Bei meinem Ex war es genauso, fast jedes Wochenende ging es heim zu seinem gefühlt "richtigen" Leben, wo seine Eltern, seine engsten und ältesten Freunde, sein Fitness-Studio, die Feiern und Partys – einfach alles war. Zum Glück hatte ich mit ihm noch kein Kind, so dass es einfacher war, uns zu trennen. Trennungsgrund war auch nicht (nur) seine Heimatverbundenheit, sie war nur einer unter mehreren Aspekten, die nicht passten. Ich denke, du willst dich nicht wirklich mit einem Baby trennen, das ist nicht sehr realistisch und auch nicht nötig. Du kannst dich mit der Art deines Mannes arrangieren und versuchen, dein eigenes Leben nicht zu kurz kommen zu lassen. Heißt: Du fährst natürlich nicht jedes Wochenende mit zu seiner Familie, sondern bleibst – mit oder ohne Kind – öfters daheim und machst dein Ding. Ich weiß, in diesem Alter vertrauen viele Frauen ihr Baby nicht mal dem eigenen Mann gern an. Falls das bei dir auch so ist, kannst du vielleicht über deinen Schatten springen und Mann und Baby zutrauen, dass sie das auch ohne dich schaffen, denn das können sie. Väter (und Großeltern) machen Dinge zwar anders, aber nicht schlechter. Ansonsten besteht die Möglichkeit, dass ihr ab und zu mal zusammen hinfahrt, und sonst nur dein Mann ohne Kind. Wenn euer Kind älter ist, kann es sowieso gut mit dem Papa allein zu Oma und Opa fahren. Ganz wichtig ist auch, dass dein Mann nicht deine einzige Bezugsperson im Leben ist. Ein Mann kann nicht alle Bedürfnisse einer Frau abdecken, damit ist er überfordert. Sie braucht auch Freundinnen und Ansprache von außen. Achte also darauf, z.B. über Kinder-Aktivitäten (Spielkreise, Babyturnen etc.) andere Frauen kennenzulernen. Triff dich auch mal mit Kolleginnen oder alten Freundinnen. Wenn dein Mann dazu bereit ist, wäre eine Paarberatung (das ist keine Therapie!) jetzt sehr hilfreich, zumal du sogar schon Trennungsgedanken hast, die Sache also so harmlos nicht ist. Hier geht man einige Male hin und bekommt von Fachfrau oder Fachmann gut umsetzbare Tipps für die Lösung wiederkehrender Streitthemen. Kostenlose Paarberatung bieten z.B. Diakonie oder Caritas an, oft auch örtliche, städtische oder gemeinnützige Stellen. LG
Vielen herzlichen Dank für eure Tipps und Gedanken bezüglich meines Problems. Ich werde mir diese zu Herzen nehmen und hoffe, wir finden eine Lösung, die alle zufriedenstellt.
In einer Ehe darf jeder Partner gerne seine Freiräume haben, aber in erster Linie spielt sich das Familienleben doch am Familienstandort ab. Ich habe null Verständnis für das Verhalten deines Mannes. Offensichtlich ist ihm die Herkunftsfamilie wichtiger als seine Frau. Diese Aufrechnerei ist albern. Wenn er denn unbedingt fahren will, soll er ohne dich fahren, aber das ist doch keine Ehe. Für mich wäre sein Verhalten ein Trennungsgrund. Mache bloß nicht den Fehler, mit Kind in den Heimatort deines Mannes zu ziehen, denn dann kannst du ohne Kind nicht wieder weg.
Ich sehe da zwei mögliche Szenarien: a) Der Mann ist wirklich einfach verwurzelt in der Heimat, und ist vom Typ eher jemand, die gerne auf Altbewährtes zurückgreift und nicht gerne außerhalb seiner "Comfort Zone " bewegt. Wenn die Beziehung sonst harmonisch ist und es nur wegen diesem Thema Reibereien gibt, dann würde ich die Beziehung nicht einfach so aufgeben. Besonders weil er der Vater deines Kindes ist. Es gibt viele Möglichkeiten, Kompromisse zu finden, vielleicht sogar den Mann zu überzeugen, auch am jetzigen Wohnort Wurzeln zu schlagen. Kann es sein, dass er insgeheim hofft, irgendwann in seine Heimat zurückzugehen? Habt ihr schon mal über eure Pläne für die nächsten 10 Jahre oder mehr geredet? Wenn nicht, wäre das wichtig nachzuholen, und zwar ganz offen und unvoreingenommen. b) Die Überschrift und auch einige Stellen im Text deuten aber eventuell darauf hin, dass der Mann grundsätzlich über die Wochenenden bestimmen will, und das ohne Rücksicht auf die Bedürfnisse von Frau und Kind. Nach dem Motto "Das wird jetzt so gemacht und basta!". Wenn er sich auch sonst im Alltag so verhält, dann findet keine Partnerschaft auf Augenhöhe statt. In dem Fall sieht es schon kritischer aus, so eine Haltung ändert sich nicht von heute auf morgen, und nur wenn überhaupt Einsicht und Problembewusstsein beim Mann geweckt werden kann. Hier sehe ich eher wenig Chancen, dass sich die Sache noch dreht und da wäre Unterstützung von außen definitiv notwendig meiner Meinung nach.
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