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Vor dem 2. war alles besser

Vor dem 2. war alles besser

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Hallo Papas, wie schön war doch die Zeit als wir noch zu dritt waren. Auch wenn ich damals dachte, es könne schlimmer nicht kommen, so muss ich mich jetzt korrigieren. Es ist nicht so, dass ich unseren Kleinen (18 Monate) nicht lieben würde, aber die Gesamtsituation macht mir sehr zu schaffen. Es geht sogar so weit, dass ich zwischenzeitlich ernsthaft an einen Auszug gedacht habe, dabei will ich das gar nicht. Finanziell ist es zwar schwierig geworden, aber es ist noch nicht hoffnungslos. Mir macht mehr die nervliche Anspannung zu schaffen. Ausserdem habe ich mit zwei Kindern überhaupt keinen Freiraum mehr. Natürlich gilt das für meine Frau ebenso, aber sie hat offenbar die besseren Nerven. Haben wir die falsche Entscheidung getroffen, als wir festlegten, der Altersunterschied der Kinder sollte möglichst 2 Jahre betragen? Ist von Euch jemand in einer ähnlichen Situation, oder war es? Ich habe immernoch die Hoffnung es wird mir der Zeit besser. Wer kann mir Auftrieb geben?


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Ihr habt eure Entscheidung fürs 2. Kind getroffen und nun müsst ihr da durch. Ein Auszug (Flucht) wäre doch sehr unfair, denn obwohl Deine Frau die besseren Nerven hat, hat sie auch keine andere Wahl. Unserer ist nun 7 Monate alt und ich brauchte mal locker 6 Monate die neue Gesamtsituation zu akzeptieren und entsprechend Prioritäten zu setzen. Und es ist nur Einer, der zweite ist noch mit Fragezeichen behaftet. Aber sollten wir uns für ein 2. Kind entscheiden ziehen wir es auch durch. Was fehlt dir ? Wo kommst Du zu kurz ? Warum ist dir das so wichtig ? Kannst Du mit Deiner Frau darüber reden ? Schön und wichtig ist das Du willst, aber (noch) nicht kannst. Das ist aber ein guter Ansatzpunkt es anderst zu probieren. Grüßle


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Danke für deine Antwort. Natürlich haben wir uns für ein 2. Kind gemeinsam entschieden, und ich bin mir auch darüber im Klaren, dass ich meine Familie nicht im Stich lassen kann. Trotzdem macht es mir zu schaffen, dass ich diese Gedanken hege. Ich frage mich dann, was ist die Ursache dafür? Ich glaube, dass ich einfach mehr Freiraum bräuchte, um meine Zellen wieder aufzuladen. Ich merke doch selbst, dass ich den Stress nach einer kleinen Ruhepause wieder gut verkrafte. Leider kann oder will meine Frau mich nicht verstehen. Ich habe mehrmals mit ihr darüber gesprochen, aber es ändert sich nichts. Ich habe ihr auch gesagt, dass ich ihr nur dann helfen kann, wenn ich selbst ausgeglichen bin. Trotzdem spannt sie mich jede Minute für Irgendetwas ein. Ich rede doch nicht von 3 Wochen Urlaub, ich bräuchte nur mal eine Stunde zwischendurch, Batterien aufladen. Warum kann meine Frau das nicht einsehen? Es wäre doch für uns alle besser.


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also wir waren in einer ähnlichen Situation. Wir haben beide Zeitmäßig aufgeschrieben was zu erledigen ist, ebenso was uns persönlich wichtig ist und was wir dafür an Zeit benötigen. Das haben wir entsprechend verteilt. Nun hat jeder einen Stundenplan (!) und jeder weiß was der andere macht, noch zu tun hat und wann wer "frei" hat. Eine gewisse Flexibilität natürlich vorbehalten. Also habe ich nun Mittwochs ab Feierabend frei, ebenso Freitag mittag und Samstag morgen bis 14 Uhr. Da kann ich tun und lassen was ich will. Wenn ich nun nicht ins Training gehe oder keinen Sport treibe (in meinen freien Zeiten) ist es mein Problem und ich darf nicht mehr jammern. Natürlich gehört da etwas Disziplin dazu, aber mal ehrlich, die Zeiten wo wir spontan etwas machen konnten sind doch schon lange vorbei. Ich dachte zuerst : Na toll, leben nach Stundenplan, aber nun stelle ich fest es funktioniert. Grüßle


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Hi elliot, vielleicht nervt Deine Frau deswegen so, weil sie auch Ruhe für sich braucht und Du das nicht einsehen willst? Den Plan vom Schwoba finde ich gut- rede mal mit Deiner Frau darüber und habe auch verständnis für ihre Wünsche! Lg und alles gute- Y- die auch zwei kleine Nervtölen hat ;)- aber als die kleinere 1 Jahr alt war, wurde es langsam besser- mittlerweile spielen sie super zusammen und wir haben Ruhe von beiden (ab und zu- hehehe!)


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Hi Elliot, bin zwar kein Papa, habe aber auch 2 Kinder und kann Dir vielleicht die Situation aus der Sichtweise einer Frau schildern. Unsere Zwerge sind genau 2 Jahre und 4 Monate auseinander (Junge und Mädchen). Wir haben keine Großeltern am Ort, sind also auch auf uns allein gestellt. Mein Mann arbeitet 4 Tage pro Woche in 12-Stunden-Schichten (teils auch am WoE), ich studiere an 3 Abenden pro Woche. Anfangs hat mein Mann komplett die Betreuung vom Großen übernommen, weil ich mit der Kleinen mehr als ausgelastet war (Stillen, sie hatte die Koliken usw.) 6 Wochen nach der Entbindung bin ich wieder zum Studium, mein Mann hatte dann beide Kinder allein zu versorgen, meist nach einem 12 Stunden Tag. In der Zeit waren wir beide eigentlich hoffnungslos überfordert, alles war so hektisch. Die Kleine schrie fast ständig und wir haben kaum 3 Stunden am Stück geschlafen. Oft genug bin ich vom Studium früher nach Haus, weil er die Kleine nicht ruhig bekam. Die schlimmste Situation war immer, wenn der Große krank war und nicht in den KiGa konnte, mein Schatz im Dienst war und ich mit den Zwergen nicht raus gehen konnte (der Große hatte viel und schlimm Bronchitis) oder die ersten Wochenenden allein mit den 2 Kids. Das waren dann solche Tage, an denen Haare über Nacht erbleichen. Heute (die Kleine ist jetzt 16 Monate alt) kann ich rückblickend sagen, wenn mein Schatz ähnliche Gedanken hegte, wie Du heute, hätte ich es ihm nicht einmal verübeln können. Aber er hat sich durchgebissen, genau wie ich. In dieser Zeit war unsere „Haut“ sehr dünn und wir waren sehr empfindlich für alles, haben vieles überbewertet, waren oft hoffnungslos überlastet, wollten nicht mehr. Heute haben wir zwar auch noch keine Routine, die uns „Luft“ verschafft, aber zumindest bekommen wir alles in den Griff, auch ohne Hilfe. Man wird sehr genügsam. Wichtig ist nur, dass man für sich selbst Entscheidungen trifft, Prioritäten setzt. Wir wissen, dass für uns die Familie das Wichtigste überhaupt ist. Vertrauen, sich auf den Partner verlassen können, egal was passiert. Das sind unsere Stützpfeiler, und natürlich unsere zwei Lieblinge. Dir kann ich nur raten: rede mit Ihr über Deine Gefühle/Ängste/Zweifel. Davon wird sie ebenso genug haben, es ist immer gut zu wissen, dass man damit nicht allein steht. Gruß mn


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zuerst einmal vielen Dank für eure Beiträge. Das mit dem Stundenplan werde ich mit meiner Frau mal überlegen, das scheint mir tatsächlich die Lösung zu sein. Feste Freizeiten für JEDEN Elternteil. Vielen Dank besonders Schwoba-Papa für diese Anregung. Wenn ich allerdings höre wieviel Freizeit Du hast, da würde ich auch nicht jammern. Ich kann ja nicht einmal 1 Stunde Sport treiben in der Woche!! Die Situation ist, dass wir immer gemeinsam die Kinder betreuen, und demzufolge auch gemeinsam die Nerven blankliegen haben. Eine Regelung, die BEIDEN Freiräume schafft, wäre ab und zu auch für die Kinder von Vorteil. In bester Hoffnung, viele Grüße