hi liebe papas,
ich brauch mal euren rat. mein freund und ich sind seit 5 jahren zusammen. wir haben immer gesagt, wir wollen kinder wenn alles andere geregelt ist. jetzt ist soweit alles gut organisiert und bei mir ist seit ein paar monaten der wunsch nach einem kind immer stärker geworden.
ich hab ihm also vor ein paar wochen gesagt das ich mir jetzt ein kind wünsche und da meinte er nur "später". ich hab das thema noch ein oder zwei mal kurz angesprochen und dann beschlossen ihn damit in ruhe zu lassen. manchmal braucht er ein bißchen zeit um über wichtige entscheidungen nachzudenken.
soweit ist das ja alles ganz okay, ich hab nur ein bißchen bammel das er mich ne weile warten lässt aber selbst das wäre nicht weiter tragisch.
nur eine sache versteh ich nicht: er sagte er hat angst. wovor wollte er nicht sagen. vielleicht könnt ihr ja mal erzählen welche gedanke ihr euch gemacht habt bevor ihr euch für das erste kind entschieden habt. ich würde mich darüber sehr freuen.
danke und alles liebe, wanda
Mitglied inaktiv - 14.08.2008, 20:37
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Angst würde ich es nicht unbedingt nennen. es war alles nur so überraschend für uns. meine frau und ich wollten eigentlich beide keine kinder, da bei uns der beruf im vordergrund stand. aber dann kam es halt ganz anders. für uns gabs da keine zeit der vorbereitung oder eine zeit, in der sich der kinderwunsch ausgeprägt hätte. fakt war, die zwillinge waren unterwegs.
abtreibung kam mir nur ein einziges mal für einen moment in den sinn, denn ich aber direkt beiseite schob. unsere kinder konnten ja nichts dafür, dass...das sie jetzt halt doch unterwegs waren.
stattdessen sagte ich mir, dass es einen weg geben müsse, wie man allem gerecht werden könnte. bei mir waren es dann halt die gedanken nach dem wie. wie zerteilt man sich am besten? wie verhindert man, dass entweder familie oder beruf zu kurz kommt? wie werde ich der zusätzlichen verantwortung gerecht? wie werde ich mit diesen anfangs ja doch hilflosen wesen fertig? wie funktioniert das finanziell? wie komme ich überhaupt mit dem gedanken klar, doch vater zu werden, obwohl ich es gar nicht wollte?
wir hatten die wochen der schwangerschaft zeit uns an die gedanken zu gewöhnen oder vielmehr konnte ich mich daran gewöhnen, dass sich einiges, sehr viel oder einfach alles verändern würde.
jetzt im nachhinein kann ich sagen, dass sich in der tat alles verändert hat. unsere zwillinge sind mein ein und alles. ja sie haben mein komplettes leben auf den kopf gestellt, sie haben uns gezwungen eine ausgesprochen harte prüfung zu bestehen. aber am ende des ganzen ist unser leben reicher und wertvoller geworden, das wort "Liebe" hat einen ganz anderen stellenwert bekommen, ist wesentlich intensiver geworden. die kinder lehrten uns kompromisse einzugehen, erfindungsreicher und flexibler zu werden, sie lehrten uns zu verzichten, wobei ihr lächeln der gewinn war. und meiner frau und mir ist klarer geworden, dass leben mehr bedeutet, als nur geld zu verdienen.
Mitglied inaktiv - 15.08.2008, 08:37
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Hallo CoolMan,
hab mit dem Thema ansich nichts zu tun, aber Deinen Beitrag gelesen und muß Dir einfach sagen, das hast Du sehr schön geschrieben.
Gute Einstellung .
Viel Spaß und Freunde noch mit Deiner Familie
LG Kati
Mitglied inaktiv - 15.08.2008, 11:33
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Er braucht sicher etwas Bedenkzeit, aber keine Jahre dafür ! Aber unabhängig seiner "Bedenkzeit" könnt ihr doch darüber reden, wie gesagt darüber reden und nicht gleich beschliesen. Vielleicht ergibt sich aus dem Gespräch auch warum er Angst hat.
CoolMan beschreibt sehr gut welche Gedanken man hat. Aber möchte man Kinder gilt der Spruch :
Es gibt nix Gutes, außer man tut es 
Und man wächst mit seinen Aufgaben.
Grüßle
Mitglied inaktiv - 15.08.2008, 15:45
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Hallo nochmal!
Zuerst mal DANKE für eure Antworten. Ihr habt mir einen guten Einblick gegeben, welche Gedanken und Veränderungen werdende Eltern durchleben.
Inzwischen hat mein Freund immer wieder von sich aus das Thema Kinder kriegen zur Sprache gebracht. Er hat zum Beispiel hin und her gerechnet, wie wir mit einem Kind aber ohne mein volles Gehalt finanziell dastehen würden. Wir waren beide angenehm überrascht als sich rausstellte, dass ein Kind aus finanzieller Sicht kein Problem ist.
Vor ein paar Tagen hat er sogar gesagt, er besteht darauf einen Teil des Erziehungsurlaubes zu nehmen. Ich bin voll dafür. Etwas besseres kann mir wohl kaum passieren.
Ich denke, Schwoba Papa hat völlig Recht. So ne große Entscheidung braucht Zeit und die soll er sich nehmen. Es ist schließlich der beste Start ins Familienleben, wenn sich zwei Menschen lieben und sich dann gemeinsam für eine Familie entscheidet.
Ich wünsch euch für eure Familien alles Gute und wer weiß, vielleicht hört ihr bald wieder von mir.
Mitglied inaktiv - 23.08.2008, 20:13
