Mitglied inaktiv
Hi, habe mir jetzt fast 2 Stunden Zeit genommen und gelesen,was Dir/ Euch passiert ist. Ich wollte nur sagen, es tut mir unendlich leid, aber ich freue mich, dass es Sandra besser geht (besonders schön fand ich das mit dem Maikäfer - konnte kurzzeitig nur noch verschwommen sehen). Habe mich auch mal mit dem Thema beschäftigt, da meine Schwägerin auch den Ansatz - wie ich Laie meinte - hatte. Sie hat dann mal gesagt "ich habe neun Monate gebraucht, um zu aktzeptieren, dass ich Mutter bin und damit zufrieden (da war die Kleine 9 Monate alt)" - machte mich sehr nachdenklich. Hätte ihr auch gerne geholfen, aber auf Gesprächsangebote hat sie nicht reagiert. Leider hat sie nicht so einen starken Mann an ihrer Seite. (er hat es auch noch nicht realisiert, dass er Vater ist - da war die Kleine 10 Monate). Jetzt geht sie ab Februar wieder arbeiten (die Kleine ist dann 16 Monate). Ich hoffe, dass es ihr dann besser geht - obwohl sie sich grad wieder selbst einen Klotz ans Bein gebunden hat (nicht falsch verstehen, denke nicht, dass Kinder eine Last sind) . Sie haben sich eine Eigentumswohnung gekauft in der ALLES noch gemacht werden muss (neue Stromleitungen, neues Bad, eine Wand raus) und die zu allem Überfluss noch an 3 Stellen im Schlafzimmer Schimmel hat. Aber sie lässt sich nicht helfen (habe ihr von dem Kauf der Wohnung abgeraten). Fühle mich machtlos, zurückgestoßen - ist es egoistisch nicht zu helfen? Stephanie
nein, es ist nicht egoistisch. es mag sein, dass es deiner schwägerin ähnlich geht, wie meiner frau. die angst erstmals einer eigentlich doch selbstverständlichen aufgabe (andere mütter haben 5 und 6 kinder, gehen arbeiten und schmeissen mal eben mit links den haushalt) einfach nicht gewachsen zu sein, die angst zu versagen, sich ein versagen eingestehen zu müssen und überhaupt den mund aufzumachen und um hilfe zu bitten, dass waren und sind noch die gedanken, die meine frau vollkommen aus dem konzept gebracht haben und mit denen sie sich auch noch eine ganze weile lang auseinander setzen muss. aber aus dieser problematik heraus ist für solche menschen schwer bis unmöglich von sich aus um hilfe zu bitten oder hilfe anzunehmen. du kannst nur deine hilfe anbieten und für den notfall parat stehen, mehr halt nicht. ich selber bekomme auch abwechselnd gänsehaut und hochwasser in den augen, wenn ich die entwicklung des ganzen zurückverfolge. ich kann es auch kaum fassen, dass meine zwerge bald ihren ersten geburtstag feiern werden. wo bitte ist die zeit geblieben? ich denke, dass das letzte und dieses jahr die bewegtesten in meinem ganzen leben waren. ich habe aber in vielen dingen meinen horizont erheblich erweitern können, das leben von ganz anderen seiten kennen gelernt und ich weiß, dass alles so sein musste, damit ich diese aha-erlebnisse überhaupt bekommen konnte. wie schon gesagt, nichts geschieht ohne grund, so bitter manche ereignisse auch sind, so lehrreich sind sie auch.
Ok, ich bleib mal am Ball. Im Moment ist sie bei Ihrer Familie im östlichen Deutschland - wir wohnen in der Nähe von Köln. Vielleicht hilfts ihr, bischen Abstand zu bekommen, allerdings hat sie die Kleine mitgenommen. Wie alt seid Ihr eigentlich, Sandra und Du? Viele liebe Grüße und ich verfolge Eure Geschichte weiter - wahrscheinlich eher stumm. Stephanie
sandra ist 37 jahre jung und ich bin noch 39 jahre jung ggg*. wünsche dir, dass sich auch bei dir bzw. bei deiner schwägerin wieder alles einrenkt, vielleicht nicht sofort, aber mit der zeit.