einfach so - Papa - Forum

der tag heute begann irgendwie seltsam. schon die nacht über hatte ich eine innere unruhe in mir, dass ich kaum ein auge zugetan hatte. mich plagte das schlechte gewissen. die erkältung hat mich so richtig dahingerafft. stimme war komplett weg und ich konnte einfach nicht in der klinik anrufen. eltern sind schon irgendwie seltsam, kann man ihnen doch einfach nichts verbergen. mein vater griff gestern und heute zum telefon, kramte seine deutsch kenntnisse hervor, aber der arzt kam ihn entgegen, also fand das gespräch auf englisch statt. mein vater schonte mich nicht, hatte fleissig notizen gemacht um auch ja kein detail zu vergessen. er erzählte mir von einem kleinen zwischenfall, den sandra in einen sog der emotionen gestürzt hatte. sie sass auf der terrasse, emotionslos wie gehabt. besucher gingen an ihr vorbei, ein paar schob einen zwillingskinderwagen vor sich her. eins der zwillinge weinte und das weinen dieses kindes drang zu sandra vor. wie man es richtig beschreiben soll.. keine ahnung. es wühlte sandra so sehr auf..mit einem male wollte sie raus aus ihrem glaskasten und schaffte es nicht. der arzt meinte zu meinem vater wir sollten uns heute noch einmal melden, was mein vater auch tat. sandra hatte sich wieder beruhigt, äußerlich. innerlich (gemessen an herzschlag und gehirnströmen) tobt in ihr ein krieg. mir wars egal ob ich eine stimme habe, obs mir schlecht ist, ob mein kreislauf keinen bock auf action hatte.. ich mußte einfach zu ihr, fuhr also hin. durfte sie auch sehen. sie saß wieder ruhig am fenster, starrte hinaus, als würde sie sich wieder ihrem gefängnis unterwerfen. ja es tat mir in der seele weh und irgendwie wars ein sehr schwacher moment für mich und im stillen flehte ich sie an...red doch endlich mit mir!!! erzählen (krächzen) tat ich ihr den größte müll. ich bekam eine hustenattacke, die rippen taten mir höllisch weh. ich ärgerte mich. so deutlich wollte ich ihr nicht zeigen, wie beschissen es mir ging. sandra starrte weiterhin regungslos aus dem fenster. ihre lippen versuchten worte zu formen...diese irgendwie außerhalb ihres glaskastens zu befördern und es gelang ihr. in einer monotonen maschinenähnlichen stimme zählte sie mir zutaten auf für einen husten tee, wie ich ihn zubereiten sollte. zu letzt sagte sie: "...und jetzt john fahr heim, leg dich ins bett, kurier dich aus. möchte mir keine sorgen um dich machen müssen."

und gleichzeitig auch wieder zu erlesen, das Deine Frau einen kleinen Fortschritt gemacht hat. Wenn man nur wüsste warum sie sich so wegkatapultiert hat? Ich hatte vor 4 Jahren ein ähnliches Syndrom. Letztendlich half auch mir nur die Zeit. Es war sozusagen ein Burn out! Jetzt nach meiner Fehlgeburt, fing es wieder an, aber ich wusste, wie ich damit umgehen muss. Ich drücke Dich ganz ganz fest, und wünsche Dir und Deiner Frau, das sie sich wieder findet, und Spass an den Dingen neu entwickelt. So ein Zustand wie Du ihn beschrieben hast, kenne ich... man sitzt unter Leuten, nimmt es auch war, aber kann nicht mehr daran teilnehmen, weil die eigenen Gefühle und Gedanken total in Watte gepackt sind. Ich hatte damals zum Glück eine sehr gute Heilpraktikerin, die mich auffing, denn die Allgemein Medizin verwirrte mich noch mehr. Heute muss ich bei allem was ich tu verdammt auf mich aufpassen, das hindert zum Teil weil oft alles schnell zu viel wird, aber ich kann wieder leben, und Deine Frau wird es auch schaffen, ganz bestimmt.... Viele liebe Gedanken, Babsi