Die Herrentour Teil 3

3. Verirrt – er fragt nicht nach dem Weg Das ist ein Klassiker. Der Mann ist keineswegs falsch abgebogen, das ja nun bestimmt nicht. Aber die Strecke war an entscheidenden Kreuzungen falsch oder gar nicht ausgeschildert. Und die Frau mit ihrer konfusen rechten Gehirnhälfte, konnte die Karte mal wieder nicht lesen. So irrt er als Opfer anderer Versager durch Vorstadtstraßen, vorbei an räudigen Gasometern und Gewerbehöfen. „Wollen wir nicht doch jemanden fragen?“. Schlägt sie zaghaft vor. „Nein!“, bellt er, “Ich weiß schon.“ Immerhin hat er diesen legendären Orientierungssinn aus seiner Zeit als Jäger und Sammler. Eine halbe Stunde später, in der Strichstraße einer Schrebergartenkolonie, hält er an. „gib mal her. “Er reißt die Karte an sich. Man nennt ihn auch Boss. Fußgängerstarren ins Fenster wie in ein exotisches Aquarium. Einige zögern, wollen stehen bleiben. Aber eine Frau darf in dieser brisanten Situation nicht die Scheibe herunterlassen. Oder erst viel später. „Bitte sehr“ sagt er beleidigt. „Wenn du unbedingt willst.“ Während sie sich den Weg erklären lässt, fühlt er sich gedemütigt. Sie macht also gemeinsame Sache mit den Passanten dieser elenden Stadt. Sie lässt ihn wie einen Versager aussehen. Er hat nur beweisen wollen, dass sie sich auf seinen Instinkt verlassen kann! Dann kann er ja gleich ohne sie fahren. Wenn ein Mann allein unterwegs ist, zeigt eine Studie des britischen Automobilverbandes, fragt er viel früher. Dann ist er nämlich ein Lonesome Rider, der in in unwegsamer Wildnis einen Trapper begegnet.