Mitglied inaktiv
Ich bin zwar nicht neu im Forum, aber bisher hatte ich glücklicherweise keinen Bedarf am "Kleine ENGEL" oder "Neues Leben" Forum. Die ist jetzt leider anders. Leider habe ich (bevor ich gesehen habe, dass es ein neues Leben Forum) gibt, bereits im KE gepostet, wo ich jetzt erst sehe, dass da ganz hässlich mit anderen Menschen umgeangen wird. Zu meiner Geschichte (in aller Kürze), ich wurde zum dritten Mal schwanger mit einem Wunschkind. In der 23. Woche wurde festgestellt, dass mein Kind T 21 und einen sehr komplexen Herzfehler hat. Wir haben uns dann schweren Herzens gegen unser Kind entschlossen. Die Angst was auf uns und unsere zwei schon vorhandenen Kinder (ohne Großeltern und Hilfe) zukommt war einfach zu groß. Der Schock war zu groß und die Angst. Ich würde es wieder machen (müssen), weil meine Angst nach wie vor gleich groß wäre: Aber es vergeht keinen Augenblick, an dem ich nicht traurig bin, mein Kind nicht angenommen zu haben, das mir jeden Tag so fehlt. Der Alltag geht ganz normal weiter, Alltag nimmt keine Rücksicht auf meine Situationen ... ... manchmal geht es mir relativ "gut" damit und machmal denke ich, ich würde durchdrehen ... es ist so schwierig. Ich bin nun auf der Suche nach Frauen, denen es ähnlich geht wie mir, die das gleiche erlebt haben, damit ich mich mit ihnen austauschen kann. Vielleicht hat sich eine Mama nochmals getraut schwanger zu werden. Ich habe so viele Gedanken, die hier keinen Platz haben. Aber gegenseitiger Erfahrungsaustausch ist das, was ich suche. Viele von euch werden mich nicht verstehen. Dazu kann ich nur sagen, das hätte ich vorher auch nicht. Ich habe auch ganz anders gedacht, als ich schlußendlich entschieden habe. Ich war auch von mir sehr, sehr enttäuscht, nicht anders entschieden zu haben. So schwerwiegende Entscheidungen kann man nicht in der Theorie fällen. Bitte postet nicht, wenn ihr mich verachtet. Das tue ich selber und ich habe auch genug eigene Schuld, da brauche ich eure Zuweisungen nicht. Danke, BIRGIT
Hallo Birgit, es tut mir leid und ich denke, es ist kein Stück einfacher, wenn man sein Kind hergibt. Ich möchte dir sagen, dass viele Mütter aus dem Kleine Engel auch hier schreiben... Du schießt ganz schön scharf. Ich bin auch eine kleine Engel-Mama, die dort schreibt. Und habe schon ein Folgekind, daher schreibe ich auch hier.... Über Trisomie kann ich gar nichts sagen. Damit habe ich mich nie beschäftigt. Und würde mich daher ziemlich weit aus dem Fenster lehnen, wenn ich sage, richtig oder falsch gehandelt. Ich habe meinen gesunden Sohn während der Geburt an Sauerstoffmangel (mit Atem- und Herzstillstand) verloren. Er wurde ´erfolgreich´ wiederbelebt. Zumindest so ´erfolgreich´, dass sein Herz schlug. Leider haben seine kompletten Organe und ganz besonders das GEhirn (er war Hirntod) schwerste Schäden durch den Sauerstoffmangel erlitten. Er verstarb 1 Woche später.... Mein Alltag geht auch. Es muss ja auch einfach. Und jetzt mit 2 Kinder noch mal mehr. Denn meine Kleine ist gerade 8 Monate alt. Meine Große wird bald 4 Jahre. Ja? Ich weiß jetzt nicht so recht, was ich noch schreiben kann. Wenn du noch was wissen magst, dann frage ruhig. LG Manja PS: Dein Schreibstil hört sich so hart und wütend an... kann da sein, oder lese ich nur falsch?
Liebe Birgit, Du bist ja offensichtlich in einer ähnlichen Situation wie ich, wie alt sind Deine "Grossen" denn ? Unser drittes Kind hat sich eingeschlichen, wir haben es nach kurzem Schock freudig erwartet - und dann das... Ich gehe gut gelaunt zum Ersttrimesterscreening, will ein Paar schöne Bildchen abstauben; alles war immer unkompliziert, 2 schöne, unbekümmerte Schwangerschaften und Geburten, keine Wartezeiten, keine Fehlgeburten... Und dann ?? Diesen Samstag um 11h45 werde ich nie vergessen !! Wie es weiterging kennst Du ja... Nun sitze ich hier, fühl mich leer und glaube auch manchmal, ich drehe durch. Die Grossen helfen aber unheimlich, dieses Glück kann ich jetzt noch mehr schätzen ! Und obwohl das alles noch so frisch ist, denke ich schon an die Zukunft: Soll das Kinderkriegen so zu Ende gehen ?? Der Wunsch, einen positiven Test in der Hand zu halten und neue Hoffnung zu haben, kommt gerade ganz stark hoch... Aber ein Menschlein kann man auch nicht durch ein anderes ersetzen... Ebenso Zweifel: Darf ich das Glück nochmal rausfordern ? Wie gehe ich mit noch einem Tiefschlag um; ein Abgang wäre furchtbar, einen zweiten Abbruch würde ich kaum überleben... Vorher hatten wir noch nicht gross drüber nachgedacht; jetzt bin ich mit dem Thema so wenig "durch", wie noch nie... Nun, wir haben beschlossen, uns jetzt erstmal körperlich ( habe seit letzten Samstag 6 Kilo verloren...) und seelisch zu erholen, uns ganz bewusst um uns und die 2 Süsserles zu kümmern uns Sterni dabei nie zu vergessen... In ein paar Monaten, vielleicht beim Silvester-Brainstorming, wollen wir dann schauen, ob wir uns bewusst dafür entscheiden, zu viert zu bleiben und das, was uns geschenkt wurde, zu geniessen. Oder ob wir einen neuen Versuch wagen, ein 3. Wunschkind zu bekommen... Ich weiss es noch nicht, das Gefühl schreit schon jetzt danach, ich hoffe mal, die Vernunft wird mich ein bisschen bremsen, mir Zeit geben. Gehst Du jetzt irgendwie anders mit Deinen Grossen um ?? Ich bin im Moment viel weicher, lasse mehr durchgehen, Knuddle sie noch öfter... Bin eh schon die typische Übermutter, hoffentlich beschütze ich sie jetzt nicht mehr, als gut für sie ist... Meine Schätze...Sie wollen ihrem "süssen Sternchenbaby" einen Brief mit Haribo-Schnullern schicken, heul... Lieben Gruss, Tine
Lg, Claudia
Liebe Birgit, ich habe selber nie einen Abbruch gehabt. Aber ich kann Deine Gefühle sehr gut nachempfinden. Im Nachhinein bin ich dankbar, dass ich diese Entscheidung nicht treffen musste. Als mir gesagt wurde, dass das Kind in meinem Bauch nicht mehr lebt, war das anders. Ich hätte mir irgendeine Entscheidungsfreiheit gewünscht, war mir sicher, ich hätte mein Kind auch mit Behinderung geliebt. Das tote Kind war einfach endgültig, die Frage nach dem Warum und die Ohnmacht quälend... Aber jetzt, in der Folgeschwangerschaft, war ich mir auch gar nicht so sicher. Ich habe keine NT-Messung machen lassen, weil ich ohnehin keine FU-Untersuchung wollte und auch nicht abtreiben würde, dachte ich. Aber vor der FD in der 23. SSW habe ich auch gezittert. Und war mir auch keinesfalls sicher, wie ich im Falle einer Trisomie oder einer anderen Fehlbildung entschieden hätte. Ich glaube, so eine Entscheidung kann man weder fällen, noch beurteilen, bevor man nicht tatsächlich in der Situation steckt. Ich bin froh, dass nichts auffälliges entdeckt wurde und ich weiter auf ein gesundes Kind im November hoffen darf. Aber wäre ich in die Situation einer solchen Entscheidung gekommen hätte ich sicher auch darüber nachgedacht wieviel ich meinen 4 gesunden Kindern zumuten kann. Ob die ganze Familie mit einem schwer behinderten Kind zurecht käme. Wir haben auch niemanden, der uns hilft. Ich kann nur erahnen, wie weh Dir Deine Entscheidung tut und ich verurteile sie ganz sicher nicht. Ich glaube auch nicht, dass dies irgendjemandem zusteht. Jeder der eine solche Entscheidung treffen muss, verdient Respekt und Verständnis. Egal WIE er entschieden hat. LG Jessi