-nela-
Hallo zusammen, ich bin nicht unbedingt jemand, der viel privates im Netz schreibt oder der öffentlich die Zyklen zählt, die man braucht um wieder schwanger zu werden..... Und trotzdem habe ich das Gefühl, hier in der Anonymität ein wenig schreiben zu müssen.... 2008 wurde ich schwanger ("wenn's passiert, ist es super, wenn nicht, ist es kein Weltuntergang"). Die Schwangerschaft endete in der 8. SSW mit Blutungen + Ausschabung. 2009 wurde ich wieder schwanger (wir waren schon ziemlich darum bemüht). Die Schwangerschaft endete in der 10. SSW in einem verhaltenen Abort und anschließender Ausschabung. Auch 2010 wurde ich schwanger - unsere Tochter ist jetzt gut 3,5 Jahre alt. Ein Geschwisterchen sollte sie möglichst schnell bekommen..... Da sie per Kaiserschnitt kam und ich lange voll gestillt habe (und meine Regel daher lange nicht hatte), konnten wir das "Projekt Geschwisterchen" erst in Angriff nehmen, als unsere Tochter ca. ein Jahr alt war. Bis sich das Geschwisterchen sich dann endlich ankündigte dauerte es noch 1,5 Jahre - ein Brüderchen sollte es werden. Der kleine Mann verabschiedete sich still, leise und unbemerkt 6 Wochen vor Geburtstermin. Medikamente, die mein Mann nimmt (er hat kurz vor dem Tod unseres Sohnes angefangen), standen einer erneuten Schwangerschaft bisher im Weg. Ohnehin wollten wir erst noch diverse Untersuchungen angehen... eine Chromosomenauffälligkeit gibt es bei meinem Mann, bei mir hat sich eine Gerinnungsstörung gezeigt. Nach einem langen und aufschlussreichen Telefonat vor 4 Wochen mit Embryotox wissen wir nun, dass eine Schwangerschaft unter den Medikamenten meines Mannes durchaus möglich und wohl rein statistisch auch "folgenlos" ist, was Behinderungen beim Kind angeht. Zufällig wurde unser Termin in der "Abortsprechstd" in einer Uniklinik von Ende September auf letzte Woche vorverlegt. Hier steht jetzt noch eine detaillierte Blutuntersuchung meinerseits an, die in ca. 2 Wochen erfolgen wird. Anschließend haben wir dort noch ein Gespräch und abschließend bekommen wir auch einen "Schlachtplan", was eine erneute Schwangerschaft angeht (Gerinnungshemmer, Empfehlung Feindiagnostik/Fehlbildungsultraschall, etc...) - und die Möglichkeit, während einer Schwangerschaft auch dort engmaschig überwacht zu werden. Ja, und jetzt?? Nach diesem schlimmen Jahr zeigen sich erste Lichtspuren am Horizont.... Es war so schlimm, unseren Sohn gehen zu lassen - das muss ich sicher niemandem sagen. Aber nicht wieder schwanger werden zu "dürfen" (weil wir erst noch die Untersuchungen machen wollten und uns niemand so richtig sagen konnte, ob eine Schwangerschaft unter dem Medikament überhaupt "ratsam" wäre), war auch wirklich schlimm..... Und jetzt tut sich was und das beflügelt mich sehr. Ich weiß, dass ich mich auch bei einer neuen Schwangerschaft mit erneuten Fehlgeburten auseinandersetzen und diese auch "einplanen" muss.... aber der Wunsch nach einer etwas größeren Familie ist riesengroß - und die Vorfreude auch, dass wir dieses neue Projekt wohl sehr bald in Angriff nehmen können... Grüßle, nela
Hallo, nela ich verstehe das gut. und wünsche dir von Herzen das es bald klappt und gut geht. Es ist leider so das nur Menschen die ähnliches erlebt haben dich annähernd verstehen können. Und die hat man selten im Freundeskreis. Ich hoffe nach zwei Jahren des übens und insgesamt vier Fehlgeburten das es endlich wieder klappt und bleibt. Lg nita
Hallo nela! Erst einmal mein Beileid zu deinen Verlusten! Es ist sehr schwer nach so einer Erfahrung wieder aufzustehen. Von daher ist es doppelt schön, dass es jetzt doch endlich wieder Hoffnung gibt und ihr bald weitermachen dürft, wollt und könnt. Ich denke nicht, dass du erneute Fehlgeburten unbedingt "einplanen" musst. Du hast eine umfangreiche Diagnostik hinter und noch vor dir und in einer erneuten SS wirst du nun ganz anders betreut werden können. Gerade auch die Gerinnungsstörung ist ein großes Risiko für FG, kann gleichzeitig aber auch gut behandelt werden. Die Voraussetzungen bei einer erneuten Schwangerschaft sind also komplett andere! Diesmal wird bestimmt alles gut gehen und irgendwann werdet ihr ein ganz besonderes Baby im Arm halten. Es hat schon einmal geklappt, das ist bereits eine super Voraussetzung! Dieses Unterforum hier ist übrigens ausgesprochen wenig besucht, auch ich habe deinen post eben erst und nur durch Zufall entdeckt. Alles Gute für dich!!
Ja, dass dieses Forum nicht so häufig besucht/gesehen wird, habe ich mich gedacht - ich habe es selbst lange nicht gesehen ;-). Aber auch das war für mich ein Grund, HIER zu schreiben und nicht woanders... Naja, im Prinzip sind die Voraussetzungen natürlich gleich geblieben - nur das Wissen hat sich verändert und erweitert. Um die Gerinnungsstörung mache ich mir ehrlich gesagt nur wenig Sorgen. Ich weiß, ich werde täglich spritzen müssen, das ist ja auch völlig ok. Aber generell ist dieses etwas, von dem ich denke, dass man es irgendwie beeinflussen kann. Mein "einplanen" bezog sich eher auf die Chromosomenstörung. Hier liegt die Chance auf ein genetisch völlig gesundes Kind bei 25%, die Chance auf ein Kind mit Chromosomenstörung ohne Krankheitswert auch bei 25%. Hier hält mich die Vermutung aufrecht, dass die "geschädigten" Spermien wahrscheinlich auch eher langsam sind und somit hoffentlich den Sprint verlieren... Habt lieben Dank für Eure Worte! nela