Mitglied inaktiv
Ich habe vor knapp einem Jahr meinen kleinen Engel in der 19. SSW verloren. Für mich und meinen Mann war und ist dies nach wie vor schwer. Er wäre unser erstes Baby gewesen. Jetzt bin ich wieder schwanger, mittlerweile in der 23. SSW. Diesmal habe ich bis jetzt alles anders gemacht als beim ersten Mal. Bin von Anfang an zur Hebamme und nicht zur Frauenärztin. Als ich das Gefühl hatte mit meinem Bauch stimmt was nicht, bin ich zu einem Frauenarzt, bei dem ich vor über 5 Jahren schonmal war gegangen. Fühle mich da gut aufgehoben. War bei der damaligen Ärztin zu anfangs zwar auch so, aber wie ich dann im nachhinein von anderen mitgeteilt bekam, hat sie soeiniges übersehen. (Hatte nur 2 Tage nach dem Vorsorgetermin einen vorzeitigen Blasensprung.) Wer weiß vielleicht gibt es auch Ärzte, die dies in Kauf nehmen und so selbst Risikoschwangerschaften "produzieren". Für mich ist bereits jetzt der Ort der Entbindung sehr wichtig. Mein Mann und ich haben uns bereits ein Geburtshaus angeschaut, aber das ist über eine Stunde zu fahren. Da der Termin im Januar ist, ist es mit der fahrerei dann auch schwer zu sagen. Mein Mann hat zwar in der Nähe eine Tante. Falls ich bei dieser vorher ein paar Tage bleiben könnte, habe ich aber gleichzeitig Angst wg. meinem Mann. Als ich dieses Jahr im Februar ein paar Tage nicht da war, erinnerte ihn das sehr an die Zeit als ich im Krankenhaus war und alles kam hoch. Ich weiß nicht wie es für ihn wäre, wenn ich ihn wieder allein lassen würde. Aufgrund der langen Fahrzeit haben wir uns den Vortrag des Krankenhauses in dem die Geburt eingeleitet wurde angehört. Für meinen Mann war dies noch schwerer als für mich, ich glaube seit ich jetzt Yoga mache, sehe ich dies ist was lockerer. Den Kreissaal haben wir uns nicht angesehen. Mein Mann war anschließend total fertig. Ich war froh, dass er am nächsten Tag wieder einiger maßen "normal" war. Aber über die Geburt möchte er sich keine Gedanken machen. Das Krankenhaus ist für ihn ein ganz rotes Tuch. Ich möchte meinen Mann gerne bei der Entbindung dabei haben. Über Hausgeburt hab ich auch schon nachgedacht, aber unser Haushalt ist ein Mehrgenerationen Haus. Hier kann ich es mir beim besten Willen nicht vorstellen in Ruhe entbinden zu können. Ansonsten wäre ich von einer Hausgeburt schon angetan gewesen. Könnt Ihr mir helfen, wie habt ihr auch entschieden? Vielen Dank für eure Hilfe.
Ich habe dir jetzt trotzdem bei kleinen Engeln geantwortet.
Hallo! Mein, bis dahin völlig gesunder, Sohn starb während der Geburt im Oktober 2008. Als ich dann mit meinem nächsten Baby schwanger war (geboren 12/09) habe ich überlegt, in welches Krankenhaus ich entbinden möchte. Als mein Sohn noch 1 Woche auf der Intensivstation lag (er wurde wiederbelebt...), fuhren wir mehrmals täglich ca. 30 km von zu Hause zum Krankenhaus. "Zum Glück" war in der Zeit meine Mama da, die auf unsere große Tochter aufgepasst hat, so dass wir auf sie nicht so Rücksicht nehmen mußte, denn sie blieb die Zeit über bei meiner Mama. Diese Fahrerei war schlimm. Zu allererst die Entfernung, dann diese lange Autofahrt, wo die ganzen Gedanken freien Lauf haben und und und... Ich habe mich dafür entschieden, dass ich in dem Krankenhaus in unserer Stadt entbinde - in DEM Krankenhaus in dem mein Sohn starb. Man riet mir, ich solle unbedingt vor der Entbindung nochmals in den Kreissaal. Ich würde, trotz gepl. Kaiserschnitt, nicht drumrum kommen, und würde auf jeden Fall irgendwie in den Kreissaal kommen (Vorbereitung KS). Ich machte mir also einen Termin mit meiner Vorsorgehebamme (diese kannte meine Geschichte, da ich sie damals auch als Nachsorgehebamme ausgesucht hatte). Als ich in den Kreissaal kam, war es ganz schlimm. Bis vor der Tür ging es noch, aber kaum habe ich den ersten Schritt reingemacht, mußte ich doch ziemlich heulen. Wir gingen erst die anderen Räume durch. Ich weinte die ganze Zeit. DEN Kreissaal, in dem ich Phillip entbunden hatte (wollte), haben wir uns bis zum Schluß aufgehoben. Ich sah also wieder alles, die Wanne, wo ich noch lag kurz bevor das ganze Unglück begann. Und dann... dann kamen wir zu DIESEM Kreissaal. In der Zwischenzeit hatte ich mich auch wieder gefangen und wir gingen dan dort rein. Es war so unglaublich ruhig in diesem Zimmer. Und ich sagte noch, dass es so friedlich hier aussieht, dass man sich nicht vorstellen kann, dass hier so eine Hektik ausbrechen kann. An diesem Tag fragte mich die Hebamme, ob wir ein CTG schreiben möchten. Also lag ich wieder da... Auf dem! Kreissbett, mit dem! ctg... in diesem!!! Kreissaal. Und es war wieder gg. 9.30 Uhr... wie damals. Es war unglaublich komisch. Aber es war richtig. Zur Geburt meiner Kleinen wurde ich wieder in diesem Raum geschoben und für den Kaiserschnitt soweit von der Hebamme vorbereitet. Wieder war es komisch, aber ich fühlte mich gut dabei. Ich habe mich für diesen Krankenhaus nochmals entschieden, weil ich a) nicht wieder so lange Autofahrten auf uns nehmen wollte, weil es auch einfach etwas nervt, wenn man mehrmals täglich kilometer lange Wege zurücklegen muß und b) ich irgendwie dachte, wenn ich dort im KH wird diesmal nichts schief gehen. Denn mein Kleiner hält DA ganz besonders seine schützende Hand über uns. Mein Mann bekam die kleine nackige Laura auf seine freigelegte Brust gelegt, als sie gerade frisch geboren war. Laut Hebamme, gab es einen Blitz zwischen den beiden. Sie waren sofort fest verbunden. Und als mein Mann dann zu mir kam in den OP-Aufwachraum... ich habe ihn noch nie, wirklich noch nie, SOOOOO glücklich gesehen. Traurig, aber leider wahr, auch nicht bei der Geburt von unserer großen Tochter... Es war ein unbeschreiblich schönes Gefühl nach ein paar Tagen aus dem Krankenhaus zu gehen. Mit einer Babyschale in der Hand, mit einem gesunden kleine lebendigen Menschen drin, die man ins Auto stellt, anschnallte und überglücklich nach Hause fährt. Und das gerade aus diesem KH, wo ich 14 Monate vorher, noch mit dem Noarztwagen meinen Sohn hinterher gebracht wurde.... Ich wünsche dir und deinem Mann alles alles Gute und ihr werdet die für euch richtige Entscheidung treffen. LG Manja
Meine erste Schwangerschaft endete in der 18. ssw! Ich habe dann meine Tochter in dem gleichen Krankenhaus entbunden, wo ich zuvor eine stille Geburt hatte, auch meine zweite Tochter kam dort zur Welt! Ich habe mich stets super betreut dort gefühlt, auch während der ersten Geburt! Ein Geburtshaus kam für mich nicht in Frage aus angst, es würde was unter der Geburt passieren. Das Krankenhaus war auch gleich mit einer Baby- u. Kinderintensivstation ausgestattet, was auch wichtig für mich war! Alle Gute für dich.