Mitglied inaktiv
Hej allesammen! Vor dem Schlafengehen noch ein Betthupferl von mir. Da wir doch erst vor kurzem eine Frage hatten, welches das gesündere (oder bessere) Brot sei, woraus sich u.a. auch etliche Anfragen zu Sauerteig und Roggenbrot ergaben, fand ich den kleinen Artikel in einer unserer dänischen Zeitschriften diese Woche doch recht interessant. Ich übersetze (wenn es nicht ganz glatt ist, seht es mir nach, es ist spät!): "Feines Roggenmehl gibt einen stabileren Blutzucker als feines Weizenmehl. Das zeigen Forschungen der Lunds Tekniska Högskola. Brot auf Basis des inneren Teils des Roggenkerns gebacken stimulierte die Insulinproduktion nicht so sehr wie Weizenmehl. Das macht Roggenbrot gesünder, weil eine zu hohe Insulinproduktion über lange Zeit hinaus Insulinresistenz mit sich führen kann und demzufolge Diabtees 2. Insulin bewirkt auch, daß im Fett im Körper abgelagert wird. Roggenbrot sättigt außerdem mehr als Weizenbrot. Das Resultat überrascht die Forscher, die bislang noch keine Erklärung für dafür haben." Auch wenn wir gerne mal Weizenbrot, sogar mal aus Pappmehl essen, gibt es eben gute Gründe - neben rein geschmacklichen - oft auf Roggenbrot als Grundbrot zurückzugreifen. Gruß Ursel, DK
gesunde menschen reagieren ggf. so auf roggenmehl. meine mutter ist diabetikerin und hat dadurch auch kontakt zu anderen diabetes-kranken. komischerweise vertragen viele von ihnen roggenprodukte (semmeln, brot), nicht so gut wie weizenprodukte. bei tests wurde festgestellt, dass nach verzehr von roggenbrötchen bei einigen der diabetiker der blutzucker schneller hochschoß als beim verzehr von weizenbrötchen. hat mich überrascht, aber ich denke, das hängt einfach auch mit der bereits geschädigten bauchspeicheldrüse zusammen.
Hej Claudia! Ja, das ist ja auch durchaus vorstellbar, daß eine Bauchspeicheldrüse, die durcheinander ist, anders reagiert als eine gesunde. Und hier wird ja ausdrücklich von der Vorbeugung von Diabetes 2 gesprochen - und daß die Ursachen den Forschern selbst noch nicht klar sei. Daß Roggen länger im Verdauungstrakt bleibt und somit auch - und erst recht wie alle Vollkornprodukte, wenn es Vollkornroggenbrot ist - den Darm besser zur Arbeit anregt und somit Krebs vorbeugt, ist ja bekannt. Zudem hat Roggen noch ein paar andere Nährstoffe als Weizen --- und letztendlich zählt für mich eh, daß ich durch Roggen eine Brotvariante mehr habe, denn einseitige Ernährung ist nicht nur ungesund, sondern auch langweilig. Oft gehörter Einwand, daß Mittelmeerländer ja weitgehend Weizenmehl verwenden und Roggenbrot weniger kennen, zählt nur bedingt, denn wenn wir deren Brotsitten übernähmen, müßten wir auch deren übrige Ernährung übernehmen, die dann durch viel Gemüse, anderes Öl etc. wieder anders zusammengesetzt ist. Wie immer und bei allem: Man kann nicht Landessitten einfach von einem Land auf´s andere überstülpen und muß auf alle Gegebenheiten Rücksicht nehmen. Aber ich schweife ab und wollte doch schlafen gehen --- Ernährung ist ein spannendes Thema, wenn man sieht, wie es uns als Menschen tatsächlich formt und beeinflußt, was wir essen. Gute Nacht - Ursel, DK
Ich kann mich an einen Talk von einer finnischen Wissenschaftlerin erinnern (ein hardcore Zellbiologie Talk und ich weiss jetzt nicht mehr warum sie dabei ueber Roggen gesprochen hat) die sagte, dass die Staerkepartikel von Roggen groesser seien als die von anderen Getreidearten. Das ist so ziemlich das einzige an was ich mich von dem Vortrag noch erinnern kann. Das wuerde zumindestens zum Teil erklaeren warum sie langsamer verdaut werden und die Zucker laenger brauchen um im Blut aufzutauchen. Weniger Oberflaeche im Verhaeltnis zum Volumen fuer die Enzyme zum angreifen.
ej Connie! Zumindest stimmt, was man volkstümlich ja mit einem leichten negativen Beigeschmack sagt: Roggenbrot liegt "schwer im Magen". Aber das ist eben gerade gut - auch,wenn man etwas abspecken will. Dann ist Roggenvollkorn noch sinnvoller - eine anthroposophische Ärztin hat mir auch mal gesagt, sie würde nur im äußersten Notfall Kindern Diäten verschreiben. Auf (noch mehr) Vollkorn umsteigen hilft oft schon, einfach eil der HUnger nicht so schnell wiederkommt und die Kinder bei weniger Nahrungsaufnahme dennoch viel mehr wichtige Nährstioffe bekommen als beim Papp-Nutella-Brot und den weißen Nudeln. und ein Blutzucker, der nicht ratzfatz oben, aber genauso schnell wieder unten ist, erweist sich auch imSculunterricht als förderlich - die Lehrer (und Noten) werden´s danken! Gruß Ursel, DK