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Aggressives Kind der Freundin- was tun?

Aggressives Kind der Freundin- was tun?

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Seit 2 Jahren sind wir ( mein Sohn ist 3,5 Jahre)mit einer anderen Mutter u. ihrer gleichaltrigen Tochter befreundet. Bisher hat das Zusammenspiel beider Kinder auch immer recht gut geklappt ( Streit gabs immer mal, aber alles erträglich). Nun stelle ich fest, dass sich das kleine Mädchen zunehmend verändert. Sie ist superaggressiv, haut oft und sofort, kneift, tritt und gibt verbale Bösartigkeiten von sich. Sie stichelt oft richtig lange herum ( bis zu 30 Minuten: z.B. ich gebe Dir aber keine Bonbons ab, Du bist nicht mehr mein Freund) und wiederholt diese Äusserungen immer wieder. Mein Sohn ist dann immer wie vor den Kopf geschlagen, die Mutter des Kindes greift nicht großartig ein- wenn sie eben nichts abgeben will, dann barucht sie das auch nicht. Umgekehrt isst das Mädchen aber stets alle Süßigkeiten unseres Sohnes mit auf... Ich muß abschließend noch sagen, dass die Mutter das Kind oft anschreit und auch mal haut- gerade jetzt, wo noch ein 2. Kind dazugekommen ist. Wie soll ich reagieren? Ist das eine normale Entwicklung bei dem kleinen Mädchen? Habe schon keine Lust mehr den Kontakt aufrecht zu erhalten,w eil es ständig nur Streit und Tränen gibt. Danke fürs Lesen. Marie


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Wenn die Mutter schreit und ihre Tochter haut braucht das wohl niemanden zu wundern das das Mädel so ist. Sie sieht das es da funktioniert und sie selber einschüchtert und probiert es halt selber an anderen auch aus. Ich würde mal mit der Mutter drüber sprechen ob sie ihr Verhalten OK findet. Vielleicht ist sie mit dem 2. Kind überfordert. Wenn es dir zu viel wird würde ich erst mal ein bischen Abstand nehmen- es ist ja nicht deine Aufgabe dieses Mädchen zu erziehen und der Mutter muß klar werden das sie sich falsch verhält. Wenn ihr was an eurer Freundschaft liegt wird sie sicher mit sich reden lassen. Bei normalen Streitigkeiten muß man ja auch nicht sofort eingreifen, aber wenns nur noch Tränen gibt stimmt da was nicht und es ist schon Sache der Mutter dieses Mädchens da einzugreifen und ihrem Kind beizubringen das man sich so nicht sehr viele Freunde macht.(Wobei sie da bei ihrem eigenen Verhalten anfangen sollte...) LG


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Dieses Problem kenne ich, zwar nicht in ganzer Ausdehnung (das Kind wird nicht gehauen und haut auch selber nicht, gibt aber nichts ab und will selbst immer alles haben), aber uns hat unser Sohn auch sehr leid getan. Die Eltern haben dann zwar versucht zu erklären, dass man sich mit diesem Verhalten keine Freunde macht, aber da unser Sohn brav immer alles geteilt hat, hat der andere Junge die Erklärungen nicht für wichtig gehalten, schließlich gab es keine Konsequenzen. Wir haben lange (gemeinsam!) überlegt, was wir machen können. WIr wollten unserem Sohn nicht seinerseits sagen, er soll nichts abgeben, also haben wir Erwachsenen die Konsequenz gezogen: Wollte der andere Junge etwas von unserem Sohn, hat sein Vater gesagt, er bekommt das nicht, weil er selbst nicht abgibt. Wir hatten auch ausgemacht, beim nächsten Besuch, wenn es wieder so ein Theater gibt, einfach zu sagen: Gut, wenn Du nichts abgeben willst (speziell Spielzeug), dann gehen wir jetzt eben. Damit es für unseren Sohn keine Strafe ist (er wollte ja auch gern spielen), hatten wir vorher unter uns Eltern besprochen, dass wir dann etwas Tolles machen: Zoobesuch, Indoor-Spielplatz o.ä. Das war schwer, weil es den anderen Eltern ihrerseits weh tat, sich vorzustellen wie ihr SOhn dastehen wird, wenn wir so etwas Tolles machen und er "dumm" dasteht. Letztendlich haben wir das gar nicht mehr machen müssen, denn als wir unseren Schlachtplan endlich ausgearbeitet hatten, hatten die Streitereien aufgehört bzw. sich wieder auf ein normales Maß reduziert. ICh würde mit der Mutter sprechen und zwar im Vorfeld. Entweder, sie ist bereit, mit Dir an einem Strang zu ziehen oder Du solltest den Kontakt - Deinem Kind zuliebe - reduzieren. Ach ja, was auch noch super hilft: Man merkt bei den Besuchen ja immer, welches Spielzeug das Besucherkind besonders toll findet. Wenn man dieses Kind dann besucht, bringt man genau dieses Spielzeug mit. 1. ist es ein super Tauschobjekt und 2. kann man sagen: Gut, Du gibst mir das nicht, dann gib mir mein Spielzeug wieder, ich spiele dann selbst damit. Man sollte das aber nicht die Kinder allein austragen lassen, sondern als Elternteil diesen "Ausgleich" vornehmen. Den Tausch-Vorschlag kann man dem Kind machen und das können sie auch selbständig vollziehen. Nr. 2 machen meist wir - ist wirksamer und erspart uns wilde Rennereien, weil einer dem anderen was wegnehmen will. Zum Thema Hauen: Sag Deinem SOhn doch, er soll laut und energisch sagen: Hör auf, mich zu hauen! Am besten, wenn Du irgendwo in der Nähe stehst und seinen Worten damit die nötige Autorität verleihst. Ansonsten: Greif selbst ein. Machen wir auch. Wenn uns etwas stört und andere Eltern reagieren nicht, dann reagieren wir. Andersherum akzeptieren wir natürlich auch, dass so etwas umgekehrt geschieht. So kann jeder seine Grenzen einhalten und alle sind zufriedener.


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Hallo, es hilft alles nichts, Du wirst wohl die Freundin mal auf das Verhalten ihrer Tochter ansprechen müssen, finde ich. Das ist natürlich unangenehm, weil man sich ja nicht in Erziehungsfragen einmischen möchte. Du könntest es aber geschickt anfangen, indem Du zum Beispiel sagst, dass Dein SOHN momentan nicht so gern mit dem Mädchen spielt, weil es aggressiv ist, nicht teilt, nicht gut gemeinsam spielen kann. Dass Du das total schade findest, weil er sie eigentlich sehr gern mag und sich auf sie freut, und was man denn da jetzt machen könnte. So spielst Du ihr auf freundliche, unverfängliche Weise den Ball zu, und sie erkennt, dass da etwas nicht in Ordnung ist, ohne sich angegriffen zu fühlen. So habe ich das mal recht erfolgreich bei einer befreundeten Mutter gemacht. (Ihre Tochter ist ziemlich fernsehsüchtig und hat sich auch dann allein in ihr Zimmer zum TV-Glotzen zurückgezogen, wenn ich mit meiner Tochter zum Spielen zu Besuch war. Ihre Mutter hat dazu nichts gesagt, was ich total daneben fand, denn bei uns bleibt die Glotze aus, wenn Kinder zu Besuch da sind). Was die Aggressionen des Mädchens selbst angeht, würde ich sie nicht überbewerten. Gerade, wenn ein zweites Geschwisterkind gekommen und die Mutter zeitweise überfordert ist (was normal ist), kann es schonmal sein, dass das ältere Kind eine Phase der Wut und Unzufriedenheit durchmacht. Dass sie dafür geschlagen wird, ist dagegen natürlich nicht in Ordnung. Wenn es in Deinem Beisein passiert, würde ich nicht den Vorgang direkt kritisieren (was wieder ein Angriff auf die Mutter wäre), sondern fragen, ob ihr momentan vielleicht alles ein bissel viel ist. Vielleicht tut es ihr gut, mal darüber zu sprechen. Wenn die Atmosphäre stimmt, kann man dann auch mal sagen, dass man ein bissel erschrocken darüber ist, dass sie dem Mädchen so oft Klapse gibt. Sprich auch mit ihr darüber, wo und wie sie Entlastung und mehr Freiraum für sich bekommen könnte, denn das scheint ihr momentan zu fehlen. Liebe Grüße, Hexe


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Ich habe die Treffen jetzt auch erstmal eingeschränkt, da mein Sohn auch z. Zt. nicht sehr viel Lust hat, mit dem Mädchen zu spielen. Ich denke auch oft, dass sich das Verhalten der Mutter absolut im Verhalten ihrer Tochter wiederspiegelt. Ich habe die Mutter auch schon darauf angesprochen, dass sie teilweise sehr laut mit ihrer Tochter schimpft bzw. schnell mal haut. Sie weiß das auch, kann aber anscheinend ihr Verhalten nicht ändern oder ist eher davon überzeugt, dass ihrer Tochter anders nicht beizukommen ist- sehr schwierig... Naja, mal sehen wie es sich weiter entwickelt. Bin schon froh, dass beide nicht gemeinsam in einen Kiga gehen, denn das hatten wir mal angedacht... Viele Grüße. Marie