carisma21
Hallo an alle hier! Nach 2 FGs in diesem Jahr -31.5.2011 und 27.10.2011 - bin ich auf dieses Forum gestossen... Im Mai hatte ich das Ganze noch gut verkraftet auch die AS, weil es einfach noch zu früh war. 6. SSW und nichit eingenistet. Dieses Risiko ist einem bewusst. Dieses Mal ist das anders. Es sah alles super aus, ich war auch schon fast 11. SSW. Dann der Schock: Kein Herzschlag mehr. Eine AS wollte ich nicht, habe mich für Cytotec entschieden, was nicht einfach war, die Ärzte verunsichern einen und drängen zur AS. Mein FA war zum Glück da und unterstützte meinen Versuch. Aber er war auch der einzige! Ich habe also morgens die Tabletten genommen und bekam auch Wehen und Blutungen. Am nächsten Tag nochmal zum Arzt, es reicht nicht und daher bekam ich noch 2 Tabletten. Diesmal starke Schmerzen und Blutungen, Kind nachmittags verloren. Mein FA rief mich zu Hause an, um zu fragen, wie es mir geht. Aber sonst war KEINER da! Meine Mutter hatte keine Zeit, mein Mann rief nicht einmal an. Nur mein 6jähriger Sohn war da, hatte Angst um mich und hat mir den Kopf massiert, damit ich mich besser fühle. Er hat natürlich alles mitbekommen, was ich nicht gut finde, er ist noch viel zu klein! Ich habe dann noch in Absprache mit dem KH alles aufgefangen und verpackt, damit es in die Genetik geschickt werden kann. Das war SO schwer! Meine Mutter hat es dann nach anfänglichem "kannst Du nicht selbst fahren"?! doch für mich ins KH gebracht. Nein, ich konnte nicht fahren! Ich hatte so starke Blutungen, das wäre nicht möglich gewesen. Und jetzt erwarten alle, dass ich zur Tagesordnung übergehe! Ich soll mich nicht so hängen lassen! Man muss sich zusammenreissen! Ich habe aber keine Kraft mehr, immer stark zu sein! Mein FA hat mit dem Kopf geschüttelt, als ich auf seine Frage, ich sei aber doch nicht allein gewesen, da könne ja alles mögliche passieren, gesagt habe, mein Sohn sei da gewesen! Er weiss, das er gerade eingeschulte worden ist! Und mein Mann macht ein langes Gesicht und ist so fertig von der ganzen Belastung! Ehrlich, ich wünsche mir so sehr ein zweites Kind aber sehe ich hier überhaupt noch eine ZUkunft? Es kann doch nicht sein, dass mein 6Jähriger der einzige an meiner Seite ist, wenn ich mal jemanden brauche? LG C.
Hallo Carisma ich habe deinen Beitrag ueber die Entfernung des verstorbenen Embryos mit Tabletten anstelle einer AS im SWN-Forum gelesen. Da hatte ich mir aber vorgestellt, dass dieses ganze Prozedere, das ja zwei Tage dauerte, im Krankenhaus unter Aufsicht eines Arztes oder einer Hebamme durchgefuehrt worden sei! Bei mir wurde im Mai die stille Geburt unseres Sohnes in der 17.SSW nach Totalverlust des Fruchtwassers durch vorzeitigen Blasensprung mit Cytotec eingeleitet (intravenoese Infusion). Dies geschah aber im Krankenhaus, mein Mann war die ganze Zeit dabei, Schwestern sahen immer wieder nach mir (Blutdruck, Temperatur), eine Hebamme kam regelmaessig und in den entscheidenen Momenten war auch mein FA da (Geburt und Nachgeburt). Das Prozedere dauerte von ca. 10.00 Uhr bis 21.00 Uhr. Ich bin geschockt, dass ich jetzt lese, dass du das allein, nein sogar in Gegenwart deines kleinen Sohnes (!) durchgemacht hast! Und dann noch selber das embryonale Material auffangen und einpacken und ins Krankenhaus bringen! Nein, da kann wirklich noch keine Rede davon sein, "einfach" wieder in den Alltag zurueck zu kehren! Ich waere nach einem Erlebnis unter diesen Umstaenden glaube ich traumatisiert! Fuer mich war es schon grenzwertig, als ich im Okt.2010 in der 11.SSW zu Hause in der Dusche das nicht richtig entwickelte embryonale Material verloren habe, da war aber auch mein Mann dabei! Dass dein FA im Nachhinein bloss den Kopf geschuettelt hat, finde ich laecherlich, schliesslich hat er dein Vorhaben unterstuetzt ohne aber fuer dich akzeptable Rahmenbedingungen zu schaffen?!? Also zurueck zu deiner Frage, nein, nach einem solchen Erlebnis kann man nicht nach so kurzer Zeit einfach in den Alltag zurueck kehren. Vielleicht waere eine Aufarbeitung dieses Erlebnisses mit professioneller therapeutischer Hilfe empfehlenswert fuer dich. Allenfalls auch fuer deinen Sohn. Einer solchen Geschichte wuerde ich jederzeit eine AS im Krankenhaus vorziehen. Es tut mir leid, was du durchmachen musstest. Ich sende dir viel Kraft. Alles Liebe, Nomadin
Hallo Nomadin! Danke für Deine Antwort! Deine Geschichte habe ich gelesen! Wie schrecklich, was Dir passiert ist!!!! Ich hoffe sehr, dass es auch für Dich beim nächsten Mal positiv ausgeht! So viele Leute, die es nicht verdient haben, bekommen gesunde Kinder! Und wir? Beim FA sass letztens im Wartezimmer eine Frau, mit ihren beiden Kindern sichtlich überfordert und hoch genervt aber hochschwanger.... Da frage ich mich dann doch, warum das Leben so ungerecht ist! Meinem FA kan man keinen Vorwurf machen! Ich hatte seine Privatnummer, er rief an, um zu hören, was los ist und im KH hatte ich ebenfalls die Anweisung erhalten, nicht allein zu sein und SOFORT zu kommen, wenn irgendetwas nich stimmt. Schmerzen, zu starke Blutungen etc. Ich muss dazu sagen, dass ich Zahnärztin bin, vielleicht sind alle davon ausgegangen, dass ich härter im Nehmen bin. Offensichtlich muss man aber eine "Abtreibung", die es ja im Prinzip war, obwohl ja keine Herzaktivität mehr vorhanden war, mit dem Terminkalender meiner Familie abstimmen! Ich woltte es aber hinter mich bringen, der Gedanke, etwas "Totes" in mir zu tragen, war mir nicht angenehm und ausserdem kommt man ja an den Punkt, an dem kein Arzt mehr weiter abwartet und sei aus aus juristischen Gründen! Mein Sohn hat es ganz gut weggesteckt. Für ihn gehört das zum Leben dazu. Er sagte nur letze Woche: " Mama, wenn das jetzt noch ein 3. Mal schief geht, glaube ich nicht mehr, dass es den lieben Gott gibt!" ... Du siehst also, warum jetzt alle MIR die Vorwürfe machen, er habe zuviel mitbekommen?! Meinen Mann hatte ich gegen 16:30 angerufen und gebeten, nach Hause zu kommen. Er kam dann gegen 19:15. Da ging es mir aber schon wieder besser... Nächste Woche habe ich nochmal Kontrolle und ich hoffe, dass dann alles ok ist! Vielleicht geht es dann wieder aufwärts!!! Dir auch ales Liebe! C.
Oh man, da hast du aber etwas Schlimmes erlebt. Ich habe bei meinen Fehlgeburten auch gemerkt, dass die Umwelt nicht realisiert, wie schlimm das für einen ist. Ich denke, du solltest deinem Mann nochmal genau erzählen was passiert ist und wie es dir dabei gegangen ist. Ganz ohne Vorwürfe, was er hätte machen sollen. Wenn ihr gemeinsam ein Kind zeugt, dann gehe ich davon aus, dass er dich sehr liebt und nicht will, dass es dir so schlecht geht und du auch noch alleine bist. Manchmal kommt gerade bei den eigenen Männern sowas irgendwie nicht an. Wenn du merkst, dass es dich oder deinen Sohn über das erträgliche Maß hinaus gehend belastet, dann gibt es viele Hilfefstellen. Profamilia oder das Maximilian Projekt z.B.. Ein gutes Buch soll auch von Hannah Lottrop "Gute Hoffnung - jähes Ende" sein. Alles Gute für dich!
Es tut mir sehr leid, daß Du das durchmachen musstest. Sicherlich hast Du bei dem ganzen noch versucht, stark zu sein, damit Du Deinen Sohn nicht so verschreckst. Dabei hättest Du doch dringend Beistand gebraucht. Ich habe mich bei beiden FG`s für eine AS entschieden, da ich sonst auf Blutungen hätte warten sollen (also keine Einleitung mit Cytotec) und ich es nicht ertragen konnte zu warten, bis ich es verliere (bei der ersten war ich eh schon in der 12. SSW). Ich hoffe, daß Du nochmal mit Deinem Mann reden kannst und ihm klarmachen, wie sehr Dich das alles mitnimmt und ich hoffe, daß er es versteht. Nimm Dir Zeit für Deine Trauer - egal, was die anderen sagen. Meine letzte FG war am 31.8.2011 und ich bin im Moment sehr zurückgezogen, weil alle anderen erwarten, das das Leben normal weitergeht. Das tut es aber nicht - alle hier wissen das. LG Winterschlumpf mit ** im Herzen und Erik fest an der Hand
Liebe C., fühl dich ganz fest gedrückt. Ich glaube, nach dem, was du durchgemacht hast, kann man noch gar nicht daran denken, wieder zum Alltag zurück zu kehren. Ich habe Ähnliches dieses Jahr auch bereits 2 Mal durch. Anfang März eine FG in der 10 SSW (auch mit Tablettten eingeleitet) und im Juni dann eine FG in der 12. SSW mit AS. Ich kann gar nicht sagen, was "besser" war. Die kleine Geburt mit Tabletten war für mich "begreifbarer", weil man es aktiv durchlebt hat. Ich kann mir vorstellen, dass es für die sehr schwer war, das allein durchzustehen. Mein Mann stand/steht zum Glück sehr hinter mir, wobei ich ihn damals als es stattfand, auch mit den Kindern weggeschickt hatte (war WE), weil ich das allein durchstehen wollte. Aber es war danach ganz wichtig, dass jemand da war, der mich heulendes Elend in den Arm genommen hat. Mach dir keine Vorwürfe wegen deines Sohnes. Meine beiden (da 7 und 9 Jahre) wussten auch, was los ist. So wie es mir ging, hätten wir gar nichts vor ihnen verbergen können. Und ich wollte nicht, dass sie nicht wissen, warum ich so traurig bin und die Schuld vielleicht bei sich suchen. Vielleicht redest du nochmal mit deinem Mann. Für meinen war es auch schwer, in dem Stadium ist eine Schwangerschaft für Männer ja noch nicht wirklich greifbar. Ich hab meinem auch gesagt, er muss nicht so trauern wie ich und er muss nicht verstehen, warum ich so trauere, aber er soll es respektieren und es möglichst aushalten, wenn ich immer und immer wieder weine und mich einfach im Arm halten. Ich bin auch jemand, der bei vielen nach außen hin als stark und taff gilt, von daher waren viele erstaunt über meinen Einbruch. Aber ich brauchte das, um zu verarbeiten. Bei dir ist es ja noch ganz frisch, nimm dir Zeit! Ich habe jedes Mal etwa 3 Wochen gebraucht, bis es etwas besser ging und ich auch wieder arbeiten konnte. Die erste Woche war nur Leere, dann kamen die Trauer und die Wut und in der 3. hab ich dann ganz langsam das Leben wahrgenommen und konnte mich auch an kleine Sachen wieder freuen. Was mir sehr geholfen hat, war mit Leuten zu sprechen, die Ähnliches erlebt haben. Das tat wirklich gut. Ich wünsch dir ganz viel Kraft für die nächste Zeit. LG U.
Liebe C.! Wie schrecklich was du erleben musstest und allein durchstehen musstest! Ich finde es so traurig, dass erwartet wird, dass es nach 1-2Wochen "wieder gut" ist und wieder der Alltag einkehren muss/soll! Noch trauriger finde ich, dass Müttern, die ihr Kind in der Frühschwangerschaft verlieren nur das "krankschreiben" bleibt..! Und wie lang man krangeschrieben wird ist abhängig vom Arzt; der entscheidet also wann´s "gut ist"! Man selber hat keine Zeit für sich, um dann nach "seiner Zeit" zu sagen "es ist besser; ich versuche mich am Alltag(arbeiten,etc.)" Vielleicht solltest du dir-wie Nomadin schon schrieb-wirklich Hilfe suchen; jemanden der zuhört, versteht und nix erwartet!? Denn nach so kurzer zeit und der emotionalen Belastung (Sohn soll nicht zu viel mitbekommen, den Embryo auffangen, mit dem Erlebten klarkommen,...) kann man noch nicht wieder in den "normalen" Alltag zurück! Wünsche dir alles Liebe und viel Kraft! Mellie mit Lucy im Herzen
Hallo, meine Güte, du warst die ganze Zeit stark, als du eigentlich ganz schwach warst. Jetzt sieht dein Mann, deine Verwandtschaft, dass sie da gewesen sein hätten müssen. Das ist eine Selbstverständlichkeit! Ich finde es erstaunlich, dass dir die Ärzte die Medikation gegeben haben, ohne darauf zu bestehen, dass jemand erwachsenes dabei ist. Ich habe morgen meine AS ambulant und darf nicht alleine nach Hause. Einfach ins Taxi ist nicht möglich. Ich muss abgeholt werden und es muss jemand in meiner Nähe sein. Ansonsten müsste ich wohl in der Klinik bleiben. Also bitte schön. So eine Ausschabung, eine Fehlgeburt ist mal nicht nichts. Das ist kein einfacher Pickel (entschuldige bitte die Ironie), sondern du bringst ursprünglich mal zum Leben gedachtes menschliches Gewebe, kindliches Gewebe zur Welt. Du beendest damit die Hoffnung und die Freude auf ein baldiges Kind. Psyche ist auch mit dabei - und zwar viel. Es geht hier um etwas Entscheidendes fürs Leben. Das ist mal nicht nur - den Job habe ich nicht bekommen. Meine Güte - das ist das Entscheidende, bei mir jedenfalls. Daher ... lass dir Zeit, gebe du die Regeln vor, du musst an dich denken. Wenn dich jemand schief anmacht, frag bitter: Wo warst du? Dein Job war wichtiger, als meine Tränen, dass es mir schlecht ging? Grüße Caityn
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