Kleine Engel

Forum Kleine Engel

Wie überlebt man das?

Thema: Wie überlebt man das?

Hallo. Ich habe diesen Sonntag meine kleine in der 20 Woche still geboren. Ich weiss nicht wie ich das jemals verkraften soll. Ich hatte von Anfang an keine gute Schwangerschaft. Immer wieder Blutungen. Ab der 14 Woche so starke Blutungen dass ich totale Bettruhe hatte. Ich durfte nur zur Toilette aufstehen. Am 17.06 in der 17 Woche dann der Blasensprung. Meiner Maus ging es noch gut aber die Ärzte machten uns wenig Hoffnung. Es hätte noch sein können dass die Blase sich schliesst und ich wieder Fruchtwasser halten kann. 3 Wochen habe ich gebetet dass es so sein wird. In der 20sten Woche habe ich mich entschieden meine Maus gehen zu lassen und einen medizinischen Abbruch vorgenommen. Ich hatte die Option das Kind weiter zu tragen und zu 95 Prozent ein schwerstbehindertes Kind zu bekommen falls es überhaupt überlebt. Oder darauf zu warten bis es in mir stirbt. Ich habe jetzt solche Schuldgefühle weil ich sie nicht selbst entscheiden ließ. Aber ich konnte es nicht mehr ertragen sie so trocken zusammengepfercht in meinem Bauch zusehen. Ich hatte eine wunderschöne schmerzhafte Geburt. Ein 320g schweres perfektes kleines Mädchen. Ich habe sie gehalten gestreichelt und geküsst. Ich habe ihr ein Schlaflied für immer gesungen. Sie fehlt mir so. Ich würde sogar jeden Tag diese Schmerzen ertragen wollen, wenn ich Sie dafür nur nochmal auf die Brust gelegt bekommen würde. Für alle anderen ausser für meinen Partner hatte ich halt einen Abgang. Ich bin halt einfach nicht mehr schwanger. Aber ich hatte nicht nur einen Abgang ich habe unser Kind zur Welt gebracht. Ich liege hier mit den Nachwehen und ohne Kind. Mein Leben ist ein Scherbenhaufen. Ich vermisse sie so sehr. Ich weiss nicht wie ich das überleben soll. Ich weiss es ist noch früh aber ich kann mir nicht vorstellen dass diese Schmerzen jemals aufhören. Warum hat sie mich nicht einfach mitgenommen. Warum darf ich nicht ihre Mama sein. So viele warums. Und niemals eine Antwort. Und immer die Frage ob ich richtig entschieden habe und sie mir das jemals verzeiht dass ich sie nicht selbst entscheiden ließ.

von Bicchierina am 09.07.2020, 09:12



Antwort auf Beitrag von Bicchierina

Es tut mir unglaublich leid, was dir widerfahren ist. Dein Text hat mich sehr berührt. Ich habe diese Erfahrung nie machen müssen, möchte dir aber trotzdem sagen, dass du nie von Schuld sprechen und dir Vorwürfe machen darfst, denn niemand kann etwas dafür. Du hast so entschieden, wie es für dich und deine Tochter richtig war. Es gibt Selbsthilfegruppen für verwaiste Eltern. Und ich hoffe, dass du liebe und verständnisvolle Menschen an deiner Seite hast, die dich unterstützen. Kannst du mit deinem Partner sprechen? Ich wünsche dir alles Liebe und dass du durch diese schwere Zeit gut durchkommst.

von Mibu am 09.07.2020, 10:23



Antwort auf Beitrag von Bicchierina

Du hast ja nicht entschiedenen das du Blutungen und ein Blasensprung hast... Du hast dich geschont und alles getan was du konntest. Wenn das Kind komplett trocken lag hat es sehr schlechte Chancen. Ob du es nun jetzt geboren hast oder 1 Woche später macht an sich kein Unterschied. Überlebensfähig war es einfach noch nicht. Du kannst nichts für dieses Schicksal. Ich habe auch mein Baby verloren, allerdings schon in der 15 SSW... Ich war wirklich sehr traumatisiert und bin zu einer Gesprächstherapie (mit einer Frau, Männer haben es einfach nicht verstanden) gegangen und bin über 1 Jahr ausgefallen. Mir hat eine Schatzkiste mit den Ultraschall-Bildern und Co geholfen. Mein Baby hatte eine Krankenhaus Sternchen Bestattung. Ich habe ein grossen Solarstecker in mein Garten gestellt und eine Blume gepflanzt und freue mich wenn er/sie leuchtet / blüht. Ich weiß der Schmerz ist unfassbar gross. Aber mit der Zeit verblasst er etwas, auch wenn du das Erlebnis nie ganz vergessen wirst. Ich wünsche dir viel Kraft

von NaduNadu am 09.07.2020, 11:54



Antwort auf Beitrag von Bicchierina

Es tut mir schrecklich leid, was du erleben musstest. Ich kann es nachempfinden. Meinen Sohn musste ich in der 18.SSW still zur Welt bringen. Mein zweiter Sohn kam dann gesund zur Welt. Und in meiner letzten Schwangerschaft bekam ich Zwillinge, hatte jedoch auch in der 20.SSW bei einem der beiden einen vorzeitigen Blasensprung. Auch ich lag im KH, keiner machte mir Hoffnung, dass wir es überhaupt bis zur Überlebensfähigkeit schaffen könnten und die Ärzte zählten mir auf, was mein Baby mit Blasensprung alles haben könnte, weil er sich eben vermutlich durch den Fruchtwassermangel nicht richtig entwickeln kann. Auch mir wurde die Möglichkeit des Abbruchs gesagt. Aber ich konnte diese Entscheidung nicht treffen. Vorallem gab es bei uns ja noch ein zweites Baby, das eine komplett intakte Fruchtblase hatte und dem nichts fehlte, das einfach nur mehr Zeit brauchte. Mein Kleiner hatte das Glück, dass er einen Zwillingsbruder hatte, denn dieser hat ihm durch seine Fruchtblase Platz verschafft, sodass er sich immer gut bewegen konnte. Er konnte sich zwar nicht mehr komplett drehen, aber er konnte sich bewegen. Das Fruchtwasser bildete sich immer wieder nach, aber floss auch immer wieder ab. So kamen wir noch 6 Wochen weiter, bis 25+2. Dann bekam ich eine Infektion und die beiden mussten geholt werden. Beide haben um ihr Leben gekämpft. Mein Kleiner, der den Blasensprung hatte, hat sich anfangs sogar besser als der zweite gemacht. Aber er hatte das Pech, das er nach einiger Zeit noch einmal eine Infektion bekam, die ihn komplett zurückgeworfen hatte und seine Lunge war durch den Fruchtwassermangel noch schlechter als die des Bruders. Wir haben ihn dann mit 6 Wochen gehen lassen. Sein Zwillingsbruder hat sich weiter durchgekämpft mit vielen Höhen und Tiefen, 3 OPs, vielen Komplikationen, aber nach 16 Wochen KH-Zeit durften wir ihn mit nach Hause nehmen. Jetzt ist er 2 Jahre alt, er entwickelt sich für seine Prognosen gut, aber er wird eine motorische Beeinträchtigung am Bein zurückbehalten und er ist entwicklungsverzögert. Ich bin jedoch froh, dass er es geschafft hat, aber zudem auch jeden Tag traurig darüber, dass sein Zwillingsbruder es nicht geschafft hat. Ich habe nun zwei Kinder bei mir und zwei Kinder im Sternenland... Die Zeit ist total hart und es dauert. Man muss Geduld haben, aber irgendwann wird es leichter, auch wenn man es sich nicht vorstellen kann. Es wird nie wieder ganz gut und nie wieder so, wie es vorher war, aber man lernt damit zu leben und umzugehen und man kann dann auch wieder Freude empfinden, auch wenn man es zuerst nicht glauben kann. Am Anfang denkt man, man schafft das nicht, aber man schafft es und irgendwann sieht man auch wieder Licht. Glaube mir, du musst fest daran glauben, deine Tochter würde auch wollen, dass es Mama irgendwann wieder gut geht. Versuche dich von deiner Schuld zu befreien. Du hast das Beste für deine Tochter getan, du hast es ihr erspart, dass sie nach der Geburt leiden muss und Schmerzen hat. Unser Arzt hat uns gesagt, als es meinem kleinen Nico so schlecht ging und er Sterbeanfälle hatte, weil er nicht mehr konnte, dass es keine Entscheidung um Leben und Tod ist, sondern dass es die Entscheidung ist, seinen Weg mit ihm zu gehen. Sein Weg bei uns war leider zu Ende und ich hätte es nicht übers Herz gebracht, den kleinen Kerl noch länger leiden zu lassen, wenn er selber doch schon mit allem, was er hat, zeigt, dass er nicht mehr kann und dass er gehen will. Er konnte einfach nicht mehr, er wollte nicht mehr, ich habe gespürt, dass seine Lebenskraft ihn verlassen hat und er hatte schon so viele Probleme, dass er eigentlich nur mehr von der Maschine am Leben erhalten wurde und selbst das wurde schon zum Problem, da er zwischendurch immer wieder die Luft angehalten hat und sich nicht mehr beatmen ließ. Loslassen ist eines der schwersten Dinge im Leben. Aber wir lieben unsere Kinder und wir haben es für unsere Kinder getan. Es tut unglaublich weh und es ist unglaublich schwer, es zu akzeptieren, aber als Mama muss man das Beste für das Kind wollen und darf nicht egoistisch sein. Ich habe mich an diesem Tag noch ganz intensiv von meinem Nico verabschiedet, ihm gesagt, dass es in Ordnung ist, wenn er geht, dass ich ihm dankbar dafür bin, dass er so lange durchgehalten hat und dass es mir so unendlich leid tut, dass seine Kraft erschöpft ist und er umsonst gekämpft hat. Ich hab ihm gesagt, dass sein großer Sternenbruder sicher schon auf ihn wartet und ihm alles zeigen wird und dass ich ihn unendlich liebe. Abends haben wir ihn noch getauft und dann durfte ich ihn in meinem Arm halten, bis er ging. Es war sehr intensiv, unglaublich schmerzhaft und doch bin ich froh, es so gemacht zu haben. Ich war bei ihm in seinen letzten Minuten, bei seinem letzten Atemzug, ich habe ihn gehalten und er konnte mich das letzte Mal spüren. Du warst noch früher mit dem Blasensprung dran und du hast bestimmt die richtige Entscheidung getroffen. Wir Mamas spüren mit unserem Bauchgefühl, was für die Kinder gut ist und du hast für deine Tochter die richtige Entscheidung getroffen, weil du sie liebst, weil du für sie alles gegeben hast. Ich habe mir bei meinem ersten Sohn auch immer wieder die Schuld gegeben, warum mein Körper es nicht geschafft hat, warum uns das passiert ist, warum uns keiner geholfen hat und nur zugeschaut hat, wie diese Wehen nicht aufgehört haben und ich meinen Kleinen tot zur Welt bringen musste. Dann hab ich mich auch gefragt, warum trifft es mich noch einmal, warum muss ich ein zweites Kind so spät noch gehen lassen. So spät, wo normalerweise nichts mehr passiert. Warum trifft es gerade mich ein zweites Mal und nur die Hälfte meiner Kinder darf bei mir sein. Es reicht ja eigentlich schon für das ganze Leben, wenn man ein Kind gehen lassen muss. Dieses Warum begleitet einen so lange und ist so quälend, weil es meistens keine Antwort darauf gibt und es bringt einen leider auch nicht weiter. Es ist einfach Pech und es ist so schwer das zu akzeptieren, dass es einen trifft. Jetzt im Nachhinein betrachtet verstehe ich die Ärzte von damals. So ein kleines Baby zu so einer frühen Woche hat einfach keine Chance. Es ist so schlimm, aber es ist leider so. Als ich meine Zwillinge das erste Mal gesehen hab, hab ich mich erschreckt. So viele Kabel, Schläuche und so wenig Kind. Sie haben mir so leid getan, es hat mir fast das Herz zerrissen, dass ich ihnen das nicht abnehmen konnte, ihnen nicht helfen konnte und dass sie das alles ertragen mussten. Und dann hab ich verstanden, mein erster Schatz hätte das nie schaffen können. Er kam noch mal 8 Wochen früher zur Welt als die Zwillinge. Ab da hab ich es richtig verstanden und akzeptieren können, dass uns damals nicht mehr geholfen wurde und dass er leider gehen musste. Ich habe mich bei meinem ersten Sohn viel intensiver mit der Trauer beschäftigen können. Ich bin teilweise einfach mal im Bett liegen geblieben, ich habe viel geweint, war oft am Grab, habe Briefe an ihn geschrieben, eine Erinnerungskiste gebastelt, ein Erinnerungsalbum gestaltet, viel über ihn gesprochen. All das hat mir geholfen das Ganze zu verarbeiten und irgendwann konnte ich über ihn sprechen ohne zu weinen. Bei meinem lieben Nico hatte ich weniger Zeit für die Trauer, da meine anderen Kinder da waren, um die ich mich kümmern musste. Meinen Großen hat das alles sehr mitgenommen und um Tim hatte ich lange noch Angst, ob er es übersteht oder ob er auch zu seinem Zwillingsbruder geht. Ob das gut oder schlecht war, weiß ich nicht. Es ist jetzt zwei Jahre her und ich denke noch jeden Tag an Nico. Aber ich kann trotzdem meinen Alltag gut leben und kann mich mit meinen Kindern freuen über alles, ich kann dankbar sein, dass ich die beiden bei mir habe und dass Tim die frühe Geburt doch so gut überstanden hat. Aber die Zeit hat mich geprägt und die Traurigkeit darüber, dass zwei Kinder fehlen, kommt immer wieder mal hoch. Die Wehmut ist immer da und sie fehlen einfach. Sie gehören zu unserer Familie, aber sind nicht da. Versuche auf dich zu achten, auf deinen Körper zu hören. Wenn du jetzt weinen musst, dann weine, wenn dir aber mal nach Pause ist, dann gönne dir Ablenkung. Egal, was es ist, tu das, wonach dir ist. Rede viel darüber. Ich hoffe, du hast irgendjemanden, der dich versteht. Es war nicht nur ein Abgang, es war dein Baby. Dein Baby, das du geboren hast. Sag es, wenn dich jemand verletzt. Ich habe auch einige Sprüche gehört, die nicht toll waren. Meistens können Menschen nicht damit umgehen, sagen dann irgendetwas, aber denken nicht wirklich darüber nach, was und können sich nicht hineinversetzen, wie das beim Gegenüber ankommt. Bei meinem ersten Sohn haben die meisten Leute auch nicht so Anteil genommen wie bei Nicos Tod. Ich habe auch den Unterschied gemerkt, weil Nico schon sechs Wochen gelebt hat und Florian nicht. Dabei habe ich beide gleich geliebt, aber ich kann es jetzt für mich akzeptieren und es verletzt mich nicht mehr, wenn jemand so denkt. Für uns bleiben sie immer unsere Kinder, egal was andere darüber sagen oder denken. Nach dem ersten tiefen Schock, musst du schauen, dass du einen Weg findest, wie du damit umgehen kannst. Wie du mit dem Schmerz, der Sehnsucht und der Traurigkeit fertig wirst, ganz unabhängig davon, was andere sagen oder davon halten. Nur du bist wichtig und es ist in Ordnung, wenn du jetzt noch völlig neben dir stehst und völlig fertig bist. Es ist alles noch ganz frisch. Du musst Geduld mit dir haben, es ist ein langer Weg. Am besten ist es, wenn du jetzt Tag für Tag lebst. Wieder ein Tag geschafft ist toll und schauen, was der nächste Tag bringt. Überfordere dich mit nichts und gib dir Zeit. Male Bilder für deine Tochter oder schreibe Briefe an sie, bastele einen Stern, lass Luftballons mit einem Brief an sie in den Himmel steigen, mach alles, was dir hilft, damit fertig werden und zu verarbeiten. Und befreie dich von deinen Schuldgefühlen! Du bist nicht schuld! Das musst du dir immer wieder laut sagen. Du kannst nichts dafür, dass du den Blasensprung hattest. Mit einem Blasensprung kommt man auch meistens nicht weit. Du hättest es vermutlich nicht bis zur Überlebensfähigkeit geschafft und selbst wenn, in diesen Wochen ist es ganz hart für die Babys und viele schaffen es nicht oder sind komplett behindert. Du wolltest das deiner Tochter ersparen und wenn sie das wüsste, wäre sie dir dankbar. Du bist ihren Weg mit ihr gegangen und hast ihr nicht deinen Weg, den du dir für sie und für dich gewünscht hättest, aufgezwungen. Und deshalb bist du nicht Schuld! Vielleicht hilft es dir auch, wenn du mit einer Psychologin oder Trauerbegleiterin darüber sprichst. Ich wünsche dir ganz viel Kraft! Du kannst mir auch gerne schreiben, wenn du dir was von der Seele schreiben willst. Ich denke fest an dich und ich zünde eine Kerze für deine Tochter an. Vielleicht spielt sie ja schon im Sternenland mit meinen zwei Jungs.

von sunnydani am 09.07.2020, 12:25



Antwort auf Beitrag von Bicchierina

Liebe Bicchierina, als ich vor einigen Jahren eine späte Fehlgeburt Ende der 18. Woche hatte (es waren Zwillingsjungen), ging es mir in der ersten Zeit genau so, wie Du es beschreibst. Ich stand völlig neben mir, wusste nicht, wie das Leben nun weitergehen soll (während es für alle anderen einfach weiterlief), und habe mich immer wieder gefragt, ob ich diesen Ausgang der Schwangerschaft irgendwie hätte verhindern können (Auslöser für die späte Fehlgeburt war wohl eine Infektion bei mir, wie ich die bekommen habe und ob sie früher hätte behandelt werden können, so dass es nicht dazu gekommen wäre, weiß keiner). Du musst leider durch ein sehr tiefes Tal hindurch. Such Dir dabei Hilfe. Du hast auch nach dieser stillen Geburt Anspruch auf Hebammennachsorge. Meine Hebamme damals war in der Situation leider ein Totalausfall (ich weiß nicht, ob sie mit so einem Fall bis dahin noch nie konfrontiert war, was ich mir eigentlich kaum vorstellen kann, aber sie konnte wirklich null Hilfestellung bieten), aber eine andere Hebamme aus dem erweiterten Freundeskreis hat sich angeboten, was ich ausgesprochen hilfreich fand. Ich habe dann auch eine Psychotherapie gemacht, weniger weil ich dachte, dass sie mir wirklich nennenswert helfen kann, sondern weil ich sicherstellen wollte, dass ich nicht im Begriff war, verrückt zu werden. Und auch wenn es komisch klingen mag, aber mir hat es geholfen, wieder arbeiten zu gehen; zuhause saß ich nur da und grübelte und funktionierte irgendwie, auf der Arbeit musste ich mich um Probleme anderer Leute kümmern und konnte nicht über meine eigenen nachdenken. Wie sunnydani schon schrieb - das Leben ist nach so einem Ereignis nicht mehr dasselbe wie vorher. Aber es ist auch irgendwann nicht mehr so herzzerreißend wie unmittelbar nach einer stillen Geburt.

von Mörchen17 am 09.07.2020, 22:26



Antwort auf Beitrag von Bicchierina

Es tut mir so leid. Du hast dich richtig entschieden. Manchmal ist es das verbleibende Beste, Leid zu verhindern. Ich wünsche dir, dass du und dein Partner diese schmerzvolle Erfahrung ertragen könnt. Oft kann man das letztlich nur mit sich selbst ausmachen, aber es ist schon viel, wenn beide bleiben. Deine Tochter lebte nur kurz, aber ihr Leben kam durch eure Liebe. Diese Liebe sollte am Leben bleiben, das wünsche ich euch. Es gibt Trauerplätze auch für vorgeburtlich gestorbene oder totgeborene Kinder. Mir hat so etwas sehr geholfen, auch wenn mein Abgang viel früher und nicht vergleichbar mit deinem Erleben war. Und vorerst einfach überleben. Tag für Tag.

von Esmeralda am 09.07.2020, 22:58



Antwort auf Beitrag von Bicchierina

Ich möchte dir sagen das du immer ihre Mama bleibst!!!! Und sie hat gespürt wie sehr sie geliebt wurde da bin ich mir sicher. Mach das was die anderen dir gesagt haben , auch dir Hilfe ob Hebamme oder über Selbsthilfegruppe du bist nicht alleine!!!

von misses-cat am 10.07.2020, 16:20



Antwort auf Beitrag von misses-cat

Ich habe eine sehr enge Freundin, die aufgrund eines Gendefekts mehrmals Kinder still geboren hat, einmal hatte sie das "Glück", das Kind bis zur 35. Woche austragen zu können. Dieses Kind musste dann sofort nach der Geburt intensivmedizinisch betreut werden, weil es auch kein Fruchtwasser hatte und trocken lag. Es war so schrecklich zu sehen, wie das Kind an den vielen Schläuchen lag, ohne Aussicht, dass es jemals selbstständig wird atmen können. Meine Freundin hat dann nach mehreren Tagen dieses Kind zu den beiden Schwestern gehen lassen. Das war natürlich eine schlimme Zeit, aber sie sagt, das zu sehen, hat ihr geholfen, die Entscheidung, die beiden Kinder vorher, die die gleiche Krankheit hatten, nicht bis zum Ende auszutragen, rückblickend als richtig einzuordnen. Vielleicht hilft es dir, zu wissen, dass du dem Kind viel Leid erspart hast.

von mutti6 am 10.07.2020, 21:16



Antwort auf Beitrag von Bicchierina

Hallo mein aufrichtiges Beileid. Ich verstehe so genau was meinst. Ich kann dir nur sagen es wird besser werden. Konntest du Bilder machen von ihr? Die sind für mich total wertvoll Auch das Luke bei uns im Garten bestattet lieg und sein Bäumchen darauf wächst gibt mir Ruhe. Gegen dieses es war ja nur ein Abgang hab ich eiskalt Bilder verschickt damit die Leute begreifen ich hab mein Kind geboren und nicht ein zellhaufen. Und vielleicht das hilfreichste es war eine Entscheidung aus Liebe zu deiner Tochter. Das es passiert war bereits entschieden du hast ihr nur ermöglicht in Frieden zu gehen . Das Buch Trauernde Eltern von natalie himmelreich kann ich empfehlen oder auch gute Hoffnung jähes Ende. Ansonsten gib dir und deiner Trauer Raum und Zeit. Schritt für Schritt und das was dir gut tut oder wirklich notwendig ist. LG nita

von nita83 am 11.07.2020, 00:19