Mitglied inaktiv
Hallo ihr Lieben zusammen, Meine Frage stelle ich hier im KE ganz bewußt und nicht im SWN-Forum, da hier Gleichbetroffene sind. Es geht um folgendes: Meine spez. Hebamme hat mir heute angeboten, ich könnte einen Geburtsvorbereitungskurs in einer kleinen, ganz speziellen Runde machen. Da wären 3 Schwangere (inkl. mir) mit ihren Partner. Alle Schwangeren sind in etwa gleich schwanger (um die 20. Woche) und haben die (fast) selbe Geschichte. Eine von den Frauen hat ihr Kind ganz wenige Tage vor Termin verloren. Die andere Frau wenige Wochen vor Termin. Naja und ich halt, während der Geburt. Es ist so, dass wir drei bereits 1 lebendiges Kind haben, das 2. Kind was gestorben ist und jetzt eben wieder schwanger. Es ist nun so, dass ich mich gerade Dienstag zu einem ganz normalen Vorb.kurs angemeldet habe. Als ich mit der Hebamme dort telefonierte, wußte sie auch von unserer Geschichte (wo mir wieder einmal auffiel, was für weite Kreise sie gezogen hat...). Nun würde ich natürlich gerne beide Kurse besuchen, was aber nicht geht. Bzw. ich müßte einen von beiden eben privat bezahlen, weil die KK ja nicht beide Kurse übernimmt. Nur leider kann ich mir so eine extra Zahlung nicht leisten... Bei dem spez. Kurs ist ein riesiger Vorteil, dass ich endlich persönlichen Kontakt zu Gleichgesinnten habe. Bisher war ich zwar auf den verw. Eltern Treffen, aber dort sind eben Eltern, deren Kinder z. T. schon erwachsen waren. Oder Kleinkinder. Aber eben keine Babys. Bzw. anders ausgedrückt, es ist niemand da, dem das gleiche (ähnliche) passiert ist, wie mir. Und würde ich mich für den spez. Kurs entscheiden, hätte ich endlich jemanden. Der große Nachteil. Die Treffen sind sehr weit entfernt. Ich müßte jedesmal etwas über 50 km einfach Fahrt zurücklegen. Das ist ja schon sehr viel.... Vorteil bei dem norm. Kurs. Es wären Frauen bei, die hier in der Umgebung wohnen. Man könnte so besser Kontakte knüpfen für später. Und so böse wie es sich anhört, aber das jetztige Baby kann ja nichts für die Geschichte mit Phillip. Und ich mache diesen Kurs ja für ihn/sie. Außerdem ist der Kurs "gleich um die Ecke". Aber der große Nachteil hier. Die Wahrscheinlichkeit das dort eine Frau bei ist, die das gleiche erlebt hat, wie ich, ist doch verschwindend gering. Also hätte ich dann immer noch niemanden persönlich. Ganz schön schwierig! Wer kann mir helfen?! Manja
wenn du dir den zweiten kurs wirklich nicht leisten kannst, dann mach den "normalen" und knüpfe mit den anderen beiden frauen privat kontakt, schreibe ihnen, telefoniert, trefft euch, REDET. Das geht ja auch unabhängig von der Hebamme. Aber NUR den speziellen Kurs jetzt zu machen, halte ich für zu aufwühlend, zu weit ab von deinem neuen Baby im Bauch. Denn der spezielle Kurs wäre letztlich: erinnern, Ängste bewältigen, gemeinsam trauern. Zweifellos etwas sehr wichtiges! Aber jetzt bist du wieder schwanger und es sollte um Vorfreude, Einlassen auf dieses Baby, Fallenlassen gehen. Und vielleicht um Kontakte für dich und das Baby nach der Geburt. Also optimal fände ich für dich beide Kurse. Wenn das aber nicht geht, dann mach den "normalen" Kurs, aber tausche dich unbedingt auch mit den anderen beiden Frauen aus! Alles Liebe! Nadja
hallo mh schwierige situation ich würde den kurs nehmen der um die ecke ist villeicht kannst du ja die hebamme persöhnlich fragen ob sie weiß ob dort auch eventuell eine mutter ist die ihr kind verloren hat es könnte ja sein lg tanja mit *deike 22 ssw
Liebe Manja, das ist echt schwierig. Auf dem ersten "Blick" hätte ich nun auch für den "normalen" Kurs um die Ecke plädiert, gerade weil es um Vorfreude auf das neue Baby geht und um Kontakte zu knüpfen, die halt um die Ecke sind. Aber... auch wenn du nun wieder schwanger bist und dich auf dein neues Baby freust, neben der Freude ist auch Trauer, Angst und Sorgen, zwiespältige Gefühle, die man mit Frauen, die nun kein Baby verloren hat nicht teilen kann - gerade in der Schwangerschaft nicht, denn man möchte die anderen ja nicht ängstigen. Hast du sonst keinen Kontakt zu Müttern, die ein Baby verloren haben? Würde dir etwas "schriftliches" hier im Forum reichen? Die verwaisten Eltern habe ich z.B. nie kontaktiert, weil es dort halt auch Mütter/Eltern mit verstorbenem Kleinkind/älteren Kind gibt. Ich bin auch wieder schwanger, zwar erst am Anfang in der gerade mal 8. SSW angekommen, aber ich hab jetzt schon recht zwiespältige Gefühle... Da ist Freude und Hoffnung, aber auch Angst und manchmal verdränge ich meine Schwangerschaft regelrecht, es ist wie eine Art "Schutzmechanismus" aus Angst vor Enttäuschung. Und gerade da wären wieder schwangere Sternenkindmamas genau das richtige. Ich weiß nun nicht, wie deine Gefühle bezgl. der neuen Schwangerschaft und deinem kleinen Sternensohn sind. Zwiespältig, ängstlich oder doch tendenziell freudiger und hoffnungsvoll? Bei mir ist es (noch) so'n "Zwischending". Ich werde wohl keinen Geburtsvorbereitungskurs machen. Wenn es hier aber so einen "speziellen" geben würde, würde ich mir schon Gedanken machen, einen zu machen. LG, Claudia mit Neele an der Hand (*02/2006) und Thade & Yannick im Herzen (*+ 06/2008) und einem kleinen Glück im Bauch (ET: 26.03.10)
hallo manja, das ist jetzt relativ schwierig zu beurteilen... ich selber habe noch nie einen geburtsvorbereitungskurs gemacht - das liegt mir eben nicht... allerdings weißt du ja, dass ich eher dazu tendiere, nach vorne zu schauen... gerade in der schwangerschaft! sicherlich gibt es ängste... sicherlich denkst du eher über etwas anders laufendes im verlauf der schwangerschaft nach... ich denke aber, dass du, falls du wirklich psychische probleme wegen deiner gedanken an phillip bekommst, eher psychologische unterstützung suchen solltest als eine hebamme. belasten dich deine erinnerungen bereits sehr und du hast die hebamme darauf angesprochen? oder ist dieser kurs eher etwas, was deine spezielle hebamme von sich aus unterbreitet hat, weil sie noch weitere teilnehmer für ihren kurs werben möchte? wir hatten uns ja schon einmal per email über diese hebamme unterhalten, nicht? ich weiß nicht, ob ihre esotherische art dich nicht manchmal zu sehr verunsichert... verstehst du, was ich meine? lg
Liebe Claudia, ich freue mich für Dich, daß Du wieder einen kleinen Bauchbewohner hast. Und ich wünsche Dir eine wunderschöne Kugelzeit ... ich weiß, wie zwiespältig die Gefühle sind, wie nah Freude und Verdrängung - Angst beieinander liegen. Die erste Folgeschwangerschaft - die meines Sohnes Robin - ist auch mir noch in sehr guter Erinnerung und dabei ist er heute schon 7 Jahre alt. Aber die Schwangerschaft war ein Meer aus Tränen, aus Angst, Panik, Gefühle wie in einer Achterbahn - ein ständiges Auf und Ab. Die Angst, auch dieses Kind wieder zu verlieren, wieder mit leerem Bauch und leeren Armen aus dem KH zu kommen - sie war immer da, immer präsent. Sie verließ mich auch nicht nach der 22. SSW (dem Zeitpunkt der Frühgeburt von Vivien und Vanessa), ich wurde nicht wirklich ruhiger, auch wenn ich wußte, daß mein Baby gute Überlebenschancen hatte - dennoch war ich keineswegs beruhigt. Zuviel hatte ich in der Zeit nach dem Verlust gelesen - zuviel Erfahrungsberichte - ich wußte einfach genau, was alles so passieren kann. Und dann kam in der 36. SSW eine EPH-Gestose dazu - wieder ein KH-Aufenthalt. Und wieder Panik - und dann "purzelte" mein Sohn einfach so 10 Tage vorm ET nach vorzeitigem Blasensprung und 7 Stunden Wehen als Sternengucker auf die Welt. Er schaute mich aus großen blauen Augen an und da wars um mich geschehen ... In dem Moment verblassten alle Ängste und ich war super glücklich. Und so ähnlich wird es Dir sicher auch gehen ... so ähnlich ging es allen, mit denen ich mich ausgetauscht habe. Man vergißt vieles, aber niemals die erste glückliche Folgeschwangerschaft. Die ist einmalig. Ich wünsche Dir von ganzem Herzen eine schöne Zeit und würd mich freuen, ab und zu von Dir zu lesen (im Märzforum dann sicherlich, oder?) Ich werd jedenfalls ab und an mal schnüffeln kommen. Es wird alles gut gehen ... LG Jacquie
Liebe Jacquie! Habe dir eine PN geschickt!! LG, Claudia
hallo, nein, die hebamme hat für den kurs keine "werbung" gemacht. sie hat mich vorerst gefragt, eben weil dort nur gleichbetroffene sind. ja, die erinnerungen an phillip und der geburt belasten mich. das ich daran zerbreche würde ich zwar nicht behaupten, aber zwischendurch sind die gedanken doch sehr stark an ihn. aber dann gibt es auch tage, wo ich ihn beiseite schieben kann und dann auch kein schlechtes gewissen habe, weil ich nicht an ihn denken mag. denn an sarah denke ich auch nicht pausenlos und habe da auch kein schlechtes gewissen. ich werde nun aber den ganz normalen kurs machen. ich habe die tage noch einmal darüber nachgedacht. es geht jetzt vorrangig um baby 3 und was mit ihm kommt. und nicht, was war. nicht nur...
Liebe Manja, ich schließe mich Clavis Worten an, da sie mir aus der Seele sprechen. Ich habe nach meinen 4 Sternenkindern zwei Wundern das Leben schenken dürfen. Ich würde auf jeden Fall den speziellen Kurs belegen. Und ich schreibe Dir auch gern meine eigenen Erfahrungen: Bei meiner ersten Folgeschwangerschaft war klar, daß ich einen Geburtsvorbereitungskurs in dem KH mache, in dem ich auch entbinden wollte. Sie hatten ja alle meine Unterlagen und kannten meine Vorgeschichte. Ich fühlte mich dort also ziemlich sicher und gut aufgehoben. Dann kam die erste Kursstunde. Die Hebamme machte auf mich eher den Eindruck eines Feldwebels, laut und fordernd ... Wir sollten uns alle vorstellen, erzählen, die wievielte Schwangerschaft es sei und so weiter. Als ich an der Reihe war, sagte ich wahrheitsgemäß, daß dies meine 4. Schwangerschaft sei - großes Raunen ging durch die Runde. Natürlich klärte ich das auf, sagte, daß ich zwei Fehlgeburten durchlitten habe und eine Frühgeburt in der 22. SSW von Zwillingsmädchen mit nachfolgendem Kindstod erlebt hab. Alle bewunderten meinen Mut, nochmals schwanger zu werden. Dies tat ich mit einem Lächeln ab, denn wer einmal so ein kleines zartes Wesen im Arm hielt - ob lebend oder tot - der weiß, wie groß Mutterliebe ist und daß diese auch ein Ventil braucht, um ausgelebt werden zu können. Ich wollte keine Bewunderung, ich wollte einfach Verständnis, falls ich viele - für andere vielleicht unnötige - Fragen stellen würde. Alle anderen Frauen bekamen ihr erstes Kind, es war auch keine Frau darunter, die jemals eine FG hatte - niemand mit einer ähnlichen Geschichte. Die Hebamme sprach also immer von der "ersten" Geburt. Auch als ich Fragen stellte, wie das bei mir sei, da ich ja schon eine Geburt hinter mit habe - wie das mit den Nachwehen ist ... ihr Kommentar: "Es ist auch ihre Geburt, ihre Zwillinge waren noch viel zu winzig, um das mit einer RICHTIGEN Geburt zu vergleichen!!!" Ich war wie vor den Kopf gestoßen. Ich habe meine Zwillinge unter ganz genau denselben Schmerzen geboren wie meine beiden lebenden Kinder später auch. Das waren genau dieselben Wehen, nur das Ende war anders ... Und so war das die ganzen Kursstunden über - meine Ängste wurden übergangen, was wollte ich denn, wieso bestand ich auf der Tatsache, daß es meine zweite Geburt war??? Ich habe den Kurs nicht beendet - ich konnte einfach nicht mehr. Ich wollte mich dieser Ignoranz nicht mehr aussetzen. Mein Mann war immer dabei und er litt ebenfalls extrem unter dieser Situation. Bei meinem zweiten Folgekind habe ich bei MEINER von mir selbst in der Schwangerschaft gesuchten Hebamme einen Kurs belegt. Dieser war super super schön. Auch dort mußten wir uns vorstellen. Da uns aber die Hebamme durch die Vorsorgeuntersuchungen schon persönlich gut kannte, hat sie auch jede Vorgeschichte gekannt. Auch hier war ich wieder die Einzige mit FG und toten Kindern in der Vorgeschichte, ABER diese Frauen "bewunderten" mich nicht, sondern sie standen mir bei. Sie fragten mich nach meinen toten Kindern, sie wollten alles genau wissen - Frauen, die selbst ein Baby im Bauch trugen, wollten alles über meine toten Kinder wissen, über ihre Geburt - über die Zeit danach. Die erste Kursstunde ging dabei zu Ende - fast ausschließlich mit meiner Geschichte. Da ich auch in diesem Kurs die einzige Mehrgebärende war, fragten sie mich auch oft über die Geburt meines Sohnes aus, über Nachwehen, über Stillen ... Es war ein supertoller Kurs. Einfach weil meine erste Geburt gezählt wurde, weil sie eben auch emotional viel schwerer war als die beiden Folgegeburten. Hätte ich jemals die Wahl zwischen einem "normalen" und einem "besonderen" Kurs gehabt, ich hätte auch einen weiten Weg in Anspruch genommen, um den "besonderen" Kurs zu belegen. Das Verständnis ist ein anderes und man fühlt sich aufgehoben und geborgen. Denn unsere Folgeschwangerschaften und auch die Folgegeburten sind etwas ganz Spezielles. Wir können nicht einfach "nur" schwanger sein und einfach "nur" entbinden, wir sind sensibilisiert und offen für ganz viele Ängste, die uns verfolgen. Ich wünsche Dir eine schöne weitere Kugelzeit und eine schöne Geburt. Und ich wünsche Dir vor allem einen Kurs, in dem Du Dich wohl fühlst. LG Jacquie mit 4 Englein im Sternenkindertraumland und zwei Wundern fest an der Hand
Liebe Jacquie, die Hebamme die den normalen Kurs macht, kennt meine Geschichte auch. Denn sie hat sehr weite Kreise gezogen und außerdem kennt sie wohl auch die Hebamme, die ich damals hatte und die bei der Geburt mit bei war... Und sagte mir auch am Telefon, als ich ihr sagte, dass es wohl ein KS wird, dass der Kurs vorrangig auf eine Spontangeburt ausgerichtet ist. Grundsätzlich geht es mir ja auch nicht darum, dass ich wissen will, wie das Kind geboren wird. Sondern eher um andere Schwangere kennenzulernen und die allg. Schwangerschaftswehwehchen zu teilen. Ich habe mich entschieden, den einfachen zu belegen. Jetzt geht es um Baby 3 und nicht (nur) um das Davor. Ich werde Phillip nicht verheimlichen und sagen, dass es ihn gab. Und wer fragen möchte, ich bin offen für jede Frage. Ich war bei den Geb.vorb.kurs bei Philip schon diejenige, die den weitesten Weg von allen hatte. Womit mir oft schon der Draht zu den anderen gefehlt hatte, weil ich oft einfach keine Lust hatte, hochschwanger und mit anstrengenden Kleinkindtag noch km-weit abends mit Auto zu fahren. Und war somit auch nur bei wenigen priv. Treffen bei. Und dadurch das Phillip nun auch noch gestorben ist, ist der Draht ganz abgebrochen. Von den x-vielen Treffen nach der Geburt, war ich bei 2 Treffen bei. Bis auf eine, die ich hin und wieder treffe. Da will ich jetzt mal bisschen egoistisch sein :-) Mal sehen, auf die Idee nach den pers. Daten von den anderen betroffenen Müttern zu fragen bin ich noch gar nicht gekommen......... Lg und einen schönen Restsonntag Manja
Liebe Manja! ICH (wie gesagt: ich!) würde den "normalen" Geburtsvorbereitungskurs besuchen! das du, Phillip nicht vergisst...ist klar! ABER, dies ist die Folgeschwangerschaft...und das Geschwisterchen von Phillip! DU musst POSITIV denken! und wenn die anderen Frauen von ihren Erlebnissen erzählen....naja....wer weiß, wie es dir dann dabei geht :-((( ICH wollte, als ich mit Nadine schwanger war, NIX hören von FG usw......! Ich erinnere mich mit Schrecken, an die Worte von einer Kollegin (werd-ich-nie-vergessen!) sie sagte zu mir (als ich erzählte, das ich schwanger bin) ach.....DU bist erst in der 9 Woche.....da kann noch soviel passieren *schock* DAS wollte ich NICHT hören :-( damals......! liebe Manja, ich drück dich ganz feste!!!!!! und der Kurs für den DU dich entscheidest....wird der RICHTIGE sein *lächel* ganz liebe Grüße, Andrea mit Kathrin und Nadinchen und ****
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