Warum? - Kleine Engel | Rund ums Baby

Hallo, Ich schreibe heute, weil ich hoffe meiner Seele und meiner Trauer Luft bereiten zu können. Vor 5 Jahren half mir das "rund ums Baby" Forum bereits bei einem langen unerfülltem Kinderwunsch, meine Trauer zu bewältigen... Nun bin ich heute wegen einer anderen Geschichte hier:-( Ich bin 29(seit ein paar Tagen) und habe einen 3 jährigem Sohn. Da ich endometriose-pat bin war mein Sohn mein persönliches Wunder nach laaaanger Wartezeit und Verzweiflung. Nun hatten mein Mann und ich Anfang des Jahres beschlossen, noch einmal so ein Wunder zu probieren und tatsächlich klappte es Ende August, schneller als je erhofft. Ich traute mich aufgrund schwieriger Arbeitsverhältnisse(teilselbsständigkeit usw) nicht meinem Arbeitgeber vor der 13.ssw etwas zu erzählen. In der 11. ssw bekam ich jedoch schlimme Blutungen und kam ins Krankenhaus. Dort wurde mir immer gesagt, dass es ein drohender Abbort wäre, aber es dem Baby gut gehe(es hatte einen Herzschlag). Nach einer Woche Krankenhausaufenthalt durfte ich endlich mit Baby im Bauch nach Hause. So erfuhr mein Arbeitgeber auch, dass ich schwanger war...Nochmal eine Woche später, war ich zur nach Untersuchung bei meiner Gyn. Diese stellte massive fehlbilungen am Baby fest. Ich war bereits 12/3 bei dem Termin. Ich dachte, jetzt sei alles überstanden...Ich bekam gleich am nächsten Tag einen Termin zur feindiagnostik und dieser Ultraschall zeigte eine anomalie(wahrscheinlich Trisomie 18 oder 13). Man muss dazu sagen, dass ich bereits einen"sternenbruder" mit Trisomie 13 und eine lebende Schwester mit Trisomie 21 habe. Für meinen Mann und mich war klar was ab sofort folgen würde... Nach Tagen des Wartens auf eine chorionzottenbiopsie(13/0) und dem warten auf das Ergebnis, kam dann bei 13/4 der Befund einer Trisomie 18. mein Baby lebte noch, aber die Fehlentwicklung war massiv! Ich bin eine gute Krankenschwester der intensivmedizin, ich kenne die Probleme die auf verschiedenste fehlbilungen folgen! Zudem ging es dem Kind von us zu us schlechter. mein Mann und ich beschlossen die ss abzubrechen. Am 26.11.(an meinem 29. Geburtstag) ging ich also zum Abbruch ins KH. Mal unabhängig davon, wieviel Unbeholfenheit und Unmenschlichkeit mir an diesem Tag durch "professionelles" Personal begegnete war es ein furchtbarer Tag... Nun ist das alles 9 Tage her. Mir ging es auch erstmal sehr gut. Aber seit 2-3 Tagen bin ich gefangen in meiner Trauer. Bis dahin sah ich alles sehr rational. Seitdem vergeht der Schmerz nicht mehr. Ich bin nur noch bis Mitte Dezember krank geschrieben, aber traue mich nicht wieder arbeiten zu gehen. Ich Trauer um mein verlorenes Kind und fühle mich Gleichzeitig Schuldig gegenüber meinem wundervollen Sohn. Ich wünsche mir sehr ein zweites Kind, aber habe schrecklich Angst, dass sowas nochmal passiert. Ich stehe hinter unserer Entscheidung, bekomme aber die Frage nach dem:" warum müssen wir so etwas erleben" nicht aus dem Kopf! Ich weine viele Nächte durch und verbringe die Tage in Beisein von Menschen die ich liebe, völlig einsam! Ich fühle mich schuldig, weil ich mich schlecht fühle, da ich nicht wie gewohnt funktioniere... Ich habe also keine wirkliche Frage und weiß nicht mal genau, nach welcher Antwort ich suche... Ich weiß nur, dass ich unendlich traurig bin und mir wünsche, dass diese Leere endet!!! Ich habe doch soviel tolles im Leben... Ich suche hier Trost und vielleicht Menschen, die Ähnliches erlebt haben und mir ein wenig Trost spenden können. Traurige und hoffnungsvolle Grüße Traurig2611

Hallo, Deine Geschichte hat mich sehr berührt. Auch ich hatte eine Fehlgeburt in meiner ersten Schwangerschaft. Jung, verliebt, voller Glück und dann passiert das... Vor zwei Jahren kam meine Tochter auf die Welt. T21, mit Herzfehler und zusätzlich noch einer Analatresie. Schicksal? Ich habe eine ältere (Pflege) Schwester mit T21 und kenne mich daher gut aus. Gut so, oder nicht? Da ich weiß, welche Probleme man allein durch andere Menschen hat. Trotzdem kam immer wieder die Frage nach dem "Warum?"Kann nicht einmal im Leben alles gut laufen? Zumindest wenn es um unsere Kinder geht! Da hätte Die Trisomie doch auch gereicht bei meiner süßen, aber nein, sie bekommt gleich das Deluxe-paket! Nun bin ich wieder schwanger, im Januar soll der kleine kommen und du kannst dir gar nicht vorstellen welche Ängste ich habe. Du solltest dich aber nicht schlecht fühlen, weil du nicht mehr wie gewohnt funktionierst! Wer erlebt sowas schon?!? Es ist nunmal eine Ausnahmesituation. Die meisten werden ohne Probleme schwanger. Bekommen 1,2,3....Kinder. Man muss sich einfach durch den dicken Schlamm kämpfen und irgendwann wird das Wasser wieder klarer. Alles hat einen Grund sage ich mir da. Wir sind stark genug das durchzustehen. Es bleibt ja auch keine Andere Option. ;) Ich glaube immer noch an eine gute Zukunft! Liebste Grüße!