Mitglied inaktiv
Heute habe ich erfahren, dass meine Freundin einen ihrer Zwillingsbuben 2 Tage nach der Geburt verloren hat. Sie kamen in der 31. SSW zur Welt und der Kleinere von beiden war wohl einfach zu klein (900 Gramm) zu schwach. Ich habe selber ein Kind und kann mir vorstellen, was sie empfinden muss. Doch wie finde ich die richtigen Worte (ich möchte ihr gerne einen Brief schreiben, da sie im Moment mit niemandem sprechen will)? Vielleicht kennt ja jemand eine Internetseite mit einem schönen Gedicht? Oder vielleicht kann mir jemand sagen, was frau in einem solchen Moment wenigstens etwas tröstet (ich weiss, es gibt eigentlich keinen Trost, wenn man sein Kind verliert). Vielen Dank für Eure Antworten!
Hallo, ich habe grade ein Buch gelesen, wo es allg. um "Freundlichkeit zeigen", "Anteilnahme" usw. im normalen Leben ging, geschrieben von einem Pfarrer, der so aus seinem Leben berichtete. U. a. schrieb er, dass ein kleiner Junge einer befreundeten Familie schwer verunglückte und tagelang nicht klar war, ob er überleben wird. Jedenfalls machte sich der Pfarrer Gedanken, was er dieser Familie sagen könnte (er besuchte das Kind jeden Tag im KKH), durchdachte seine ganzen theologischen Ansätze, gelernten Worte usw. Als er auf die Familie traf, sagte er ihnen, wie leid ihm alles tut, dass er für sie da ist usw. und u. a. auch: Das ist ganz schön hart für euch. Nach einer Weile, das Kind hat es überlebt, bedankte sich die Familie beim Pfarrer, dass er damals so für sie da war. Die Mutter sagte dann noch (so in etwa): Wissen Sie, Herr Pfarrer, was mich von Ihren Worten am meisten bewegt hat? (er dachte, jetzt kommt sicher ein tief theologischer Satz, ein Bibelspruch oder so, aber ...) Sie sagte: Dass Sie gesagt haben: Das ist ganz schön hart für euch! Einfach das "ganz normale", was er damals empfunden hatte war ihnen so wichtig geworden. Ich denke, man sollte nicht "rumschwafeln" - auch wenn noch so gut gemeint und es auch noch so schön klingt, sondern den Betroffenen einfach sagen/schreiben, was man selbst empfindet. Wie leid einem das tut, wie traurig man ist, vielleicht dass man geweint hat, als die Nachricht kam usw. Ich denke, das hilft den Betroffenen am meisten weiter, wenn sie merken - mensch, da sind Leute, die FÜHLEN mit uns, die sind an unserem Schicksal beteiligt - nicht bloß "Herzliches Beileid" und 20 Euro fürs Grab (so notwendig das Geld auch sein mag - es geht mir jetzt um den Stellenwert). Ich denke, man sollte seine eigenen ehrlichen Gefühle schreiben. Ich hoffe, ich konnte dir etwas weiterhelfen. Lg Gabi
Hallo, ich weiß gar nicht was ich sagen soll es ist so schrecklich. Kann mir vorstellen wie du mitfühlst und finde es ganz toll das du deiner Freundin helfen willst. Wenn sie mit keinem sprechen will kann ich das gut verstehen, man ist ja im Moment wie vor den Kopf geschlagen und will nichts mehr hören. Schreib ihr eine schöne Karte, mit einem liebevollen Motiv vielleicht. Schreib ihr was du denkst wie du die Nachricht aufgenommen hast und was du empfindest. Und ganz wichtig das du immer zu jeder Zeit da bist für sie. Zum Reden, oder einfach nur zuhören oder in den Arm nehmen festhalten und auch zum schweigen manchmal will man gar nicht reden sondern einfach nur wissen da ist jemand an den ich mich anlehnen kann. Wünsch dir und deiner Freundin alles Gute vor allem für den zweiten kleinen Wurm. Liebe Grüße Claudia
Hallo! Es ist sehr traurig wenn so etwas passiert, und noch schlimmer ist es zu verstehen wie es den Betroffenen geht. Mein Sohn kam in der 23.SSW zur Welt und verstarb einen Tag darauf. Ich kann mbis heute nicht genau sagen was ich am meisten gebraucht hätte, aber einiges hat mir etwas geholfen. Ich habe den Tip von einem Buch bekommen, es nennt sich Gute Hoffnung-Jähes Ende von Hannah Lothrop (weiß nicht obs so richtig geschrieben ist). Ich habe schnell den Kontakt zu anderen Betroffenen gesucht, einfach weil ich das Gefühl hatte daß andere mich nicht verstehen können. Deshalb bin ich ja auch hier gelandet. Und wichtig war und ist mir, daß mein Kind als Mensch anerkannt wurde und seinen Platz bekommen hat. Ich denke daß wird bei deiner Freundin noch schlimmer, ad sie ja noch ein Kind hat. Sprüche wie: Du darfst nur nach vorne blicken" oder "du musst das Geschehene einfach vergessen" haben mich enorm tief getroffen. Aber jede Beileidskarte hat mir gezeigt daß andere es nicht einfach ignorieren sondern mittrauern. Ich finde es ganz toll daß du dir so viele Gedanken machst. Schreib ihr einfach einen Brief oder eine Karte mit dem was du fühlst. Traurige Grüße Tina mit Pascal, Sternchen Tobias (31.10.-01.11.04, 23.SSW) und inzwischen mit Zwillingen inside (16.SSW) Schrei
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