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Trauerarbeit nachholen?

Trauerarbeit nachholen?

kirshinka

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Hallo Irgendwie scheint es mich noch zu verfolgen - zumindest bin ich immer so erschöpft. Wir haben eine tolle Tochter (7) und dann lange versucht noch ein Geschwister zu bekommen. Nach 4 ICSI und drei FEhlgeburten habe ich dann aufgegeben. Im Feb. 2013 die 1. AS in der 12. Woche (das war die schslsimmste denn das Herz hatte in der 7. schon geschlagn und dann einfach nicht mehr war's die Bronchitis, das Prednisolon - keine Ahnung...), die zweite an Weihnachten 2013 (das wären zwillis geworden) in der 6. Woche ohne AS, und die dritte im Juni 2014 in der 10. Woche (aber da war klar, dass sich das Baby nicht richtig entwickelt und der HCG Wert stieg zu langsam) mit AS. Jedesmal war ich am Tag danach wieder bei der Arbeit - an Weihnachten 2013 war's in den Ferien und ich bin gependelt zwischen Spddeutschland und Wien weil mein Vater im Krankenhaus lag. Jetzt ist es zu spät - ich bin zu alt, aber ich schaffe es nicht, mich von den Baby und kinderkleidern zu trennen und es ist einfach immer noch traurig. Naja - die zeit wird's richten - und nach vorne schauen. Oder habt ihr andere Vorschläge?


nico9706

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Antwort auf Beitrag von kirshinka

hallo kirshinka es tut mir sehr leid was du erlebt hast. wurde den jemal nachgeforscht warum es zu den Fehlgeburten kam? wurde deine Tochter auch per Icsi gezeugt oder natürlich ? wie alt bist du den(wen ich fragen darf) . vieleicht gibt es ja doch noch eine Chance. wäre adoption eine Möglichkeit für euch? iich wünsche dir alles gute MArtina


Tiffy_78

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Du musst dich doch nicht von den Sachen trennen. Klar kannst du nicht alle Sachen Deiner Tochter einlagern, die ein potentielles zweites Kind hätte nutzen können. Wenn du wirklich den Schlussstrich gezogen hast, dann sortiere aus. Aber heb doch ein bisschen was auf. Vielleicht auch etwas, was du für die Sternchen gekauft/aufgehoben hast. Ich finde das nicht schlimm. Zumindest für ein paar Sachen wird doch wohl Platz sein. Es gehört zu dir. Man hebt auch genug anderes auf, was man nicht dauernd nutzt. Und vielleicht willst du deiner Tochter mal davon erzählen, wenn sie erwachsen ist. Ich möchte meiner Tochter von ihren Sternchen Geschwistern erzählen. Ist auch wichtig, falls sie mal Probleme hat, schwanger zu werden. Ich leide teilweise auch noch unter den FG, aber ich denke, noch geht es. Wenn du so hart zu knabbern hast, such dir eine gute Therapie. Das ist nicht verwerflich und gibt dir vielleicht ein bisschen Lebensqualität zurück. Für dich und Deine Tochter, denn sie spürt, wenn es mama nicht gut geht. Fühl dich gedrückt.


leonessa

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Es tut mr leid, was Ihr erleben musstet... Wie "alt" bist Du denn? Viele finden sich mit 40 bereits zu alt - dabei haben sie noch oft mehrere Jahre!!! Hast Du Dich mal untersuchen lassen? Ich würde ja (wenn nicht schon 45) nicht so schnell aufgeben... Alles Gute, Leonessa


kirshinka

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Antwort auf Beitrag von leonessa

Vielen Dank ihr für eure Antworten. Es stimmt - ich kann Sachen behalten und dafür ist auch Platz da. Bei meiner Tochter würde ich beim ersten Versuch natürlich schwanger und da war ich schon 39. also ging ich davon aus dass das auch beim zweiten Kind so problemlos laufen würde. Aber mittlerweile bin ich über 45.... Aber die Familie fühlt sich einfach nicht vollständig an. Mit meiner Tochter später darüber zu reden - daran hatte ich nicht gedacht aber wenn sie groß ist, ist das sicher eine gute Idee. Ich hoffe nur, sie hat niemals das Gefühl, nicht zu genügen...


Tiffy_78

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Das hat sicher nichts mit "nicht genügen" zu tun, wenn du ihr erklärst, dass ihr nochmal so etwas erleben wolltet wie mit ihr und dass ihr ihr auch ein Geschwisterchen schenken wolltet. Mach dir keine Gedanken, wenn das so wäre, gäbe es fast nur Einzelkinder. Ich kenne das Gefühl, dass es einem einfach beim ersten Kind zu schnell vorkam, man dieses Kind vor sich sieht und überlegt, dass es ja vielleicht noch so jemanden geben könnte. Daran ist nichts verwerflich, und es ist doch eigentlich eine Ehre für Deine Tochter;)


kirshinka

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Antwort auf Beitrag von kirshinka

Dass wir noch ein Geschwisterkind wollten das weiß sie - das hatte sie sich auch immer wieder gewünscht gehabt ("Mama kann dein Bauch noch ein Baby herstellen bitte"). Dass es nicht geklappt hat, sieht sie ja. Nur von den FG weiß sie natürlich nichts. Ja - es ging so schnell bei ihr und jetzt ist sie groß. Als sie ein Baby war war ich so angespannt ja alles richtig zu machen und hatte wohl auch eine nicht erkannte PND, ich hatte auch immer gehofft, beim 2. die zeit dann ganz entspannt geniesen zu können. Das zeigt mal wieder, dass man einfach nix auf später schieben sollte (Story of My life...) Wo kann ich denn eine/n gute/n Therapeutin/en finden? Gibt es da Beratungsstellen? Gibt es vielleicht Selbsthilfegruppen?


Tiffy_78

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Antwort auf Beitrag von kirshinka

Gute Frage. Vielleicht kennt sich der eine oder andere hier besser aus. Ich hab mal ein wenig geschaut: http://www.kbv.de/html/arztsuche.php Dort kannst du zB nach einem Therapeuten suchen. Ich glaube, ich würde vorsichtshalber die Krankenkasse anrufen und fragen, was da übernommen wird bzw vielleicht haben die auch Listen von Therapeuten in deiner Nähe. Ich bin zB bei der TK und hab bisher ganz gute Erfahrungen mit der hotline gemacht. Du könntest auch deinen Hausarzt oder Frauenarzt um eine Überweisung bitten. Ich kann mir vorstellen, dass die sogar jemanden empfehlen können. Bei Psychologen schließt man einen Vertrag ab, wo es wohl ein Kennenlerngespräch gibt. Dann kannst du erstmal gucken, ob du mit demjenigen harmonierst. Ansonsten gibt es zB Schmetterlingskinder.de . Dort gibt es unter dem Bereich "Soforthilfe für betroffene Eltern" Die Möglichkeit, eine Telefonnummer anzurufen, bei der du mit betroffenen Eltern sprechen kannst, die beratend zur Seite stehen. Ich gehe davon aus, dass diese im Laufe der Zeit genug Erfahrungen gesammelt haben, um dir weitere Schritte zu empfehlen. Ich denke schon, dass es Selbsthilfegruppen gibt, eine gewisse Art davon ist ja auch dieses Forum. Ob es richtige Treffen zum Austausch von Betroffenen in einigen Städten gibt, weiss ich leider nicht, fänd ich aber eigentlich sehr sinnvoll. Aber vielleicht kann hier jemand noch genauere Infos, vielleicht aus eigener Erfahrung, geben.


Zwerg1511

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Hallo Kishinka, ich kann Deine Gefühle nachvollziehen, da ich in der gleichen Situation bin. Ich habe mit 37 Jahren unser 1. Kind bekommen, mit 39 wollten wir es dann noch mal wagen. Ich bin direkt im 1. Zyklus schwanger geworden. Leider habe ich das Kind Ende der 16. SSW verloren. Danach hat es ewig gedauert bis sich mein Zyklus wieder normalisiert hat. Wir haben dann noch ein paar halbherzige Versuche gestartet, aber weder mein Körper noch meine Psyche waren für einen weiteren Versuch bereit. Zu groß war die Angst, dass ich noch mal ein totes Kind zur Welt bringen muss. Wir haben mit dem Kinderwunsch abgeschlossen. Der Kopf sagt ja, das Herz hat es inzwischen akzeptiert. Trotzdem habe auch ich immer das Gefühl, dass unsere Familie nicht vollständig ist. Ich vermisse meine Tochter. Ich bin inzwischen in psychologischer Behandlung, um das Geschehene aufzuarbeiten.


Zwerg1511

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Antwort auf Beitrag von Zwerg1511

Ich habe 3 Jahre gebraucht, bis ich akzeptiert habe, dass ich zur Verarbeitung professionelle Hilfe brauche. Ich war sehr lange in einer Elterngruppe für Fehl- und Totgeburten, aber mit der Zeit haben mich die Schicksale der anderen immer weiter nach unten gezogen. Deshalb habe ich mir professionelle Hilfe gesucht. Wünsche Dir viel Kraft die Fehlgeburten zu verarbeiten und Deinen nicht erfüllten (weiteren) Kinderwunsch zu akzeptieren.


kirshinka

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Antwort auf Beitrag von Zwerg1511

Liebe Zwerg ich hatte auch gedacht ich steck das locker weg - merke aber langsam dass dem nicht so ist. Ich habe so wenig Energie und bin ständig müde (liegt auch daran dass die letzten beiden Jahre wirklich voller Arbeit und auch privater Herausforderungen waren). Vielen Dank für die Tips. Und Dir alles alles Gute - ich drück Dich!!!


nejumi

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Ein liebes Hallo! Nein, für Trauerarbeit ist es nie zu spät. Aus welchen PLZ-Gebiet kommst du? Vielleicht kann ich dir helfen wegen einer Gruppe. GLG Sylvie


puschel77

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Ich bin leider auch in ähnlicher Situation. Unser Sohn ist mittlerweile 12, im ersten Zyklus spontan entstanden. Seit 8 Jahren versuchen wir ein Geschwisterchen zu bekommen. Diese Woche hatte ich meine 4. Fehlgeburt. Die 1. ist 7 Jahre her in der 6. ssw, die 2. war eine eileiterschwangerschaft, die ich fast mit meinem Leben bezahlt habe, diese ist 5 Jahre her, letztes Jahr hatte ich eine icsi, leider negativ, danach wie durch ein Wunder spontan schwanger. Tja, aber Glück und Wunder passieren nur anderen, leider eileiterschwangerschaft, auch der Eileiter musste raus, wieder schon Blut im bauchraum. Vor ein paar Wochen war unsere kryo erfolgreich! Ich fing gerade an, mich zu freuen und ein gutes Gefühl zu bekommen als die 7. ssw. losging, leider gingen dann auch die Blutungen los, ein paar Tage später richtig stark, so dass ich zur Ausschabung musste. Ich bin nur am Weinen und sehr traurig, weil ich 4 Sternlein ziehen lassen musste. Ich werde 40. Vom Alter her würde ich vielleicht nochmal eine icsi wagen, aber die Angst vor einer erneuten Fehlgeburt ist zu groß, ich glaube, dass würde ich nicht verkraften. Ich habe das Gefühl, unter einem riesen pechstern geboren zu sein und werde mir alsbald auch psychologische Hilfe holen, weil ich weiß, dass ich das alleine nicht hinbekomme. Traurige Grüße, Puschel mit 1 wundervollen Sohn an der Hand und 4 Sternlein am Himmel