Elternforum Kleine Engel

@toertel0 und @Dannie25

@toertel0 und @Dannie25

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Liebe Heike, liebe Daniela, ich hab viel drüber nachgedacht, ob ich Euch hier in diesem Forum diese Zeilen schreibe. Zum einen schlicht deswegen, weil ich hier nicht hergehöre, denn ich habe mein Kind im Arm. Zu anderen habe ich Angst, Euch ungewollt zu verletzen. Andererseits finde ich aber auch, dass Ihr wissen sollt, was Ihr bewirkt habt. Ich war in der 33. SSW als ich im Februarforum von Elias Schicksal gelesen habe. Was Heike dort berichtet hat, hat mich sehr mitgenommen und ich musste sehr viel an sie und ihre Familie denken. Wie wohl alle Frauen, die diese Zeilen gelesen hatte, spürte ich noch genauer in mich hinein. Ich hatte zwar nicht direkt Angst, dass uns das gleiche geschehen könnte, wohl aber brauchte ich mehr denn je die Bewegungen meines kleinen Lars, um beruhigt zu sein. Dann das zweite Erschrecken in der 34. SSW: Dannie hat berichtet, dass sie Celina verloren hat. Es tat mir so leid! Gleichzeitig wuchs tatsächlich in mir die Angst davor, ähnliches zu erleben. Ich war in der 35. SSW (34 + 1), als ich keine Kindsbewegungen mehr spürte. Ich dachte daran, dass der Kleine jetzt wohl zu wenig Platz zum Bewegen haben könnte, aber ich dachte auch an Elias und Celina und fuhr mit meinem Mann zur FÄ. Dort war das CTG nicht so toll, so dass mich die Ärztin zur Überwachung in die Klinik einwies. Wir sollten auf dem schnellsten Weg dort hin fahren und uns im Kreißsaal vorstellen. Ich war keine 10 Minuten in der Klinik un vielleicht seit 3 Minuten am CTG, als die Herztöne verschwanden. Nur per Ultraschall war zu sehen, dass das kleine Herzchen mit einer Frequenz von etwa 50 überhaupt noch schlug. So schnell wie irgend möglich schaffte man mich in den OP und holte Lars per Notsectio. Er lebt! Er wird voraussichtlich nicht durch die Unterversorgung dauerhaft beeinträchtigt sein, denn: ich war zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Gewiss ist: hätte ich nicht Eure traurigen Berichte gelesen, hätte ich abgewartet - überzeugt davon, dass der Kleine zu wenig Platz zum Bewegen hat. Mehrmals wurde mir in den nächsten Tagen gesagt, dass es ein Glück und gerade für eine Erstgebärende bemerkenswert gewesen sei, dass ich so auf meinen Körper gehört habe. Ich weiß: des einen Glück kann der anderen Unglück nicht beseitigen. Doch es ist mir wichtig Euch mitzuteilen, dass Eure beiden Engel, Elias und Celina, meinen Lars bewahrt haben. Vielen Dank für Eure Postings! Danke dafür, dass Ihr die Forumsleser über Euer Schicksal informiert habt! Ich weiß, dass ich bei weitem nicht die Einzige war, die hinterher tiefer in sich hineingelauscht hat. Liebe Grüße, Kaethi


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Liebe Kaethi, es ist schön, dass Elias und Celina Dich bewahrt haben, eine so traurige Erfahrung zu machen, wir ich. Ich habe meinen Sohn bis zu letzt gespürt und ich habe gefühlt, dass es uns gut ging und am Tag vor seinem Gehen waren auch seine Herztöne noch völlig in Ordnung sogar in der Nacht..... Stille Grüße Heike mit Torben an der Hand und Elias und 2 Sternchen im Herzen


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Hallo Kaethi, danke für dein Posting. Verletzen tut das ganz sicherlich nicht. Ich finde es schön zu erfahren, dass unsere Engel noch etwas positives bewirkt haben. Auch wenn Celina und Elias dafür gehen mussten und ich jetzt wieder heulen muss. Im Bekanntenkreis von meiner Schwiegermutter war es ähnlich. Auch dort hat die Mutter (die wusste von unserem Schicksal) ihre Tochter zum Frauenarzt gedrängt, weil sie kaum noch was gespürt hat. Es folgte auch ein Notkaiserschnitt. Der Junge lebt, hätte die nächste Nacht nicht überlebt. Bei der zweiten oder dritten Untersuchung wurde dann allerdings festgestellt, dass es ein Mongolit (wird das so geschrieben?) ist. Ob das besser ist? Sowas ist bestimmt auch ganz schrecklich. Ich werde die Hoffnung aber nicht aufgeben und wir werden bald wieder einen neuen Versuch starten. Und dann wird es sicherlich glücklich enden. Euch wünsche ich alles Gute. Auch wenn euch später Lars vielleicht mal so nervt, dass ihr ihn am liebsten mal ..., dann denkt bitte an uns. Ihr könnt so froh sein, dass er ihn habt. Liebe Grüße Daniela mit Celina im Herzen


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Liebe Dannie, vielen Dank für Deine guten Wünsche! Ja, wir sind froh, dass wir den Kleinen haben. Immer wieder wird mir bewusst, wie viel Glück Lars hatte. Einmal, als ich weinend an seinem Wärmebett auf der Intensivstation saß, kam eine Schwester zu mir, nahm mich in den Arm und sagte so etwas wie: "Ach lles Gute und viel Kraft für den Mama - das geht vorbei. Die Schläuche und Kabel sind irgendwann ab und Sie nehmen Ihr Kind mit nach Hause." Das war aber gar nicht wichtig. Ich habe geantwortet: "Ich bin ja nur froh, dass er lebt!" Ich hatte aus Freude geheult. Immer wieder. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es der Bekannten Deiner Schwiegermutter anders geht - selbst mit dieser lebensverändernden Diagnose. "Mongoloide" Menschen, also Menschen mit dem Down-Syndrom, sind oft sehr lebenslustige Personen. Sie werden zwar nie völlig unanbhängig von Hilfe sein, können aber Dank vieler Förderungsmaßnahmen oft ein anständiges Maß an Selbstständigkeit erlangen. Sie leiden typischerweise unter Herzkrankheiten, haben Sprachstörungen, sind geistig behindert. Aber: sie lieben z.B. Musik und ich kenne viele "Downies" die so ausgelassen tanzen, wie es sich keiner von uns trauen würde. Das ist etwas, was sie glücklich macht. Das Leben dieses Kindes ist also sicher lebenswert! Es ist ein Segen, dass Celina auch dieses bewahrt hat!! Ich wünsche Dir und Deiner Familie jedenfalls viel Kraft und alles Gute für den Neuanfang! Liebe Grüße, Kaethi