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Tabea ist gestorben...

Tabea ist gestorben...

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Da werden Hände sein, die dich tragen und Arme, in denen du sicher bist und Menschen, die dir ohne Fragen zeigen, dass du willkommen bist. (VerfasserIn unbekannt) Dieser Spruch begleitet heute meinen Tag, denn heute kam die Nachricht, dass die kleine Tabea wenige Tage nach ihrer Geburt gestorben ist. Schon in der Schwangerschaft haben ihre Eltern die Diagnose „Down-Syndrom und schwerer Herzfehler“ bekommen. Wo bei mehr als 90 von 100 Elternpaaren Schluss ist mit der Liebe zu ihrem Kind und sie es freiwillig dem Tod überlassen, war die Liebe bei Tabeas Eltern so viel stärker als die Angst und die Kleine durfte weiter leben. Sie hatte es etwas eiliger als die meisten anderen Kinder, auf die Welt zu kommen und leider hatte es der Himmel eiliger als bei den meisten anderen Kindern, sie wieder zu sich zu holen. Der Herzfehler hat ihren kleinen Körper zu schwer belastet, die Ärzte konnten nichts tun und so ist Tabea in den Armen ihrer Eltern friedlich gestorben. Sie lässt ihre Familie reicher um ihr Bild und die Momente mit ihr zurück, aber auch mit der Frage nach dem „Warum?“. Und auch die Hoffnung bleibt, dass sie dort, wo sie nun ist, ebenfalls Hände findet, die sie in Liebe halten, und Arme, die ihr Sicherheit spenden. Und dass man ihr dort, wo sie nun ist, ebenfalls ohne Fragen zeigt, dass sie so wie sie ist, willkommen ist. Tabea hat sich als besonderes Kind besondere Eltern ausgesucht. Und obwohl mir mein Verstand sagt, dass es dumm ist, diese Frage zu stellen, stelle ich sie doch: Versteht das Schicksal nichts von Fairness? Offenbar nicht, denn sonst hätte Tabea leben dürfen bei den Eltern, die gesagt haben: „Wir möchten dich bei uns haben und mit dir leben!“ und irgendein Elternpaar hätte ein nicht lebensfähiges Kind abtreiben lassen und gesagt: „Wir wollten es so wie so nicht bei uns haben“. Aber so ist es nicht und ich kapier`s nicht. Und es ist ja auch auf dieser Ebene einfach nicht zu verstehen... Geboren werden und sterben sind eins. Leben wollen und sterben wollen sind eins. Glück und Trauer sind eins. Aber wissen und verstehen sind etwas anderes. (Renate Salzbrenner)


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Antwort auf diesen Beitrag

Liebe SAM, dein Posting hat mich zu Tränen gerührt, das Schicksal der kleinen Tabea ist dem unseren so ähnlich. Wir haben in der 30. SSW erfahren, dass unser Sohn an Trisomie 18 leidet und somit von den Ärzten als nicht lebensfähig eingestuft wird. Uns wurde auch angeboten, die Schwangerschaft zu beenden. Wir haben uns jedoch für ihn entschieden und ihm die Zeit gegeben, die er hat. Er ist in der 39. SSW still und leise zu den Engeln gegangen. Den Text, der am Anfang deines Postings steht, hatten wir in seiner Todesanzeige stehen. Denn er drückt genau das aus, was wir denken. Wir hätten unseren Sohn so genommen, wie er ist, egal mit welcher Behinderung. Leider durfte er nicht bei uns bleiben. Ich wünsche den Eltern der kleinen Tabea ganz viel Kraft und bin voller Mitgefühl. Das Leben ist wirklich ungerecht... Traurige Grüße von Sandie mit Wirbelwind Tinchen an der Hand und Lennart für immer im Herzen (*+21.03.06)