Kastanie34
Hallo, ich war ewig nicht mehr hier. War im Januar 17 Bus. Nun muss ich mich leider zu all den trauernden Müttern gesellen, die ihr Baby verloren haben. Im Mai hab ich erfahren, das ich wieder schwanger bin. Endlich, nach langer Zeit des Versuchens. Es war auch alles gut, paar leichte Beschwerden wie Übelkeit, Blutdruck, überall ein Zipperlein. Aber ich hab mich unfassbar gefreut auf meinen kleinen Schatz. Er hat sich in keinem Ultraschall richtig gezeigt. Es hieß immer, er ist ein wenig zu klein, aber das war sein Bruder auch, und der hatte 5400 gr bei der Geburt. Ende September bin ich zum Organultraschall, und ab da hat sich alles geändert. Er hatte viele Auffälligkeiten, wie 2 Zysten im Gehirn, kein Nasenbein, einen winzigen Magen, einen schweren Herzfehler,.... Der Arzt hat mir eine Fruchtwasseruntersuchung empfohlen, die ich auch direkt gemacht habe. Leider hab ich abends angefanhen Fruchtwasser zu verlieren, und wurde stationär aufgenommen. Am nächsten Nachmittag hab ich das Ergebnis bekommen. Trisomie 18. Mein kleiner aktiver Junge war todkrank. Es hieß das er auf keinen Fall die komplette Schwangerschaft überlebt. Wir haben uns dann aus mehreren Gründen dafür entschieden, ihn gehen zu lassen. Ich konnte unmöglich die Schwangerschaft weiter führen und täglich damit rechnen das er stirbt. Ich wollte, dass er an dem Ort von der Welt Abschied nimmt, an dem er sich 6 Monate warm und geborgen gefühlt hat. Die stille Geburt fand dann heute vor einem Monat statt. Es ging recht schnell. Ich habe noch nie in meinem Leben so geschrien. Nicht vor Schmerz, sondern aus Wut und Trauer. Ich habe mich dann noch von ihm verabschieden können. Er war so hübsch. So klein und friedlich. Ich habe mich bei ihm entschuldigt und ihn gestreichelt. Es ist so unfair das er keine Chance bekommen hat. Keine Chance mit seinem Bruder zu streiten, zu spielen, der sich so sehr auf ihn gefreut hat. Keine Chance alle kennenzulernen die ihn herzlich empfangen und geliebt hätte. Das macht mich wütend. Ich bereue die Entscheidung nicht, ich frage mich auch nicht warum das gerade mir passiert. Ich bin wütend wie unfassbar grausam das Leben sein kann. Wir hatten eine schöne Zeit zusammen. Ich hab ihm vorgesungen, vorgelesen, alles getan das er es in meinem Bauch gut hatte. Aber gegen diese Diagnose konnte ich nichts tun. Es tut weh. In manchen Momenten weiß ich nicht wie ich den Schmerz ertragen soll. Mein Freund und mein Sohn lenken mich super ab, aber ab und zu bricht die Trauer durch. Einfach so. Mit voller Wucht. Ich weiß das es besser wird und ich das überstehen werde, aber der Weg wird hart. Und ich fühle mit jedem hier, der sein Baby gehen lassen musste.
Es tut mir schrecklich leid, dass du deinen Sohn gehen lassen musstest. Man spürt deine Liebe in jedem Wort. Ja, es ist unfair, dass so viele Babys keine Chance aufs Leben bekommen und viel zu früh wieder gehen müssen. Es tut unsagbar weh und die Trauer kommt oft in Wellen. Ich zünde für deinen Sohn eine Kerze an und wünsche dir viel Kraft für die schwere Zeit! Stille Grüße
Es tut mir unfassbar weh und vorallem leid für euch das ihr das durch macht. Ich verlor meinen Engel in der 10. Ssw 2017. Hatte die gleichen Gedanken und die gleiche Wut.... Und dies kommt nach all den Jahren immer wieder hoch obwohl ich nun einen fast 2 Jahre alten gesunden Regenbogenprinz habe. Das Leben ist ungerecht, Gott manchmal auch. Ich frage mich oft was wäre wenn... Oft gibt es Phasen wo ich das kleine Sternchen vermisse. Es so gerne im Arm hätte. Es jedoch nur von der Erde aus betrachten und Träumen kann wie es gerade wäre. Ich rate dir aber auch Hilfe zu suchen falls du nicht damit zurecht kommst. Sei es über Freunde, Ärzte, Selbsthilfegruppen oder Organisationen für Sternenkind Eltern. Es wird Dauern es zu akzeptieren, aber die Trauer und das vermissen werden bleiben. Ich hätte wahrscheinlich auch in deiner Situation ihn gehen lassen. Es gibt nun einen Schutzengel mehr im Himmel der über dich, deinen Partner und deinen Sohn wacht. Dich mit jedem Sonnenstrahl versucht aufzuheitern, dich mit dem Regen wissen lässt das es dich vermisst. Wenn es dir hilft offen zu trauern mach das! Egal was andere sagen. Wir haben unser Sternchen Regal wo wir regelmäßig eine Kerze anzünden. Wo regelmäßig mein Sohn die Ultraschallbilder angucken darf. Wir fahren regelmäßig zum Sammelgrab für Sternenkinder wo es beigesetzt wurde. Ich rede offen darüber. Es ist mein Kind, was nur leider im meinem Herzen wächst. Weil es zum Schutzengel seines Bruders wurde. Fühl dich gedrückt.
Hallo meine Liebe,
Erstmal mein herzliches Beileid ,fühl dich gedrückt.
Ich habe zwar kein Sternenkind, allerdings eine Zwillingsschwester gehabt ,die direkt nach der Geburt an Trisomie 21 gestorben ist . Daher kann ich dir berichten was das für eine Auswirkung auf unser Familienleben hatte und was ich persönlich anders machen würde. Meine Mutter hat noch immer damit zu kämpfen ,25 Jahre nach unserer Geburt und ihrem Tod . Das Thema ist bei uns in der Familie sehr sensibel , ein bisschen Versöhnung konnten wir schaffen als mein Vater in ihrem Grab beerdigt wurde. Meine Eltern haben 11 Jahre später noch meine kleine Schwester Geschenkt Bekommen , auch wenn sie sich Zeit gelassen haben , zeigt das doch ,dass das Leben weiter geht .
Ich bin jetzt ebenfalls schwanger und meine Mutter wollte ,dass ich alle pränatalen generischen Tests mache. Ich selbst habe dauernd Angst vor Komplikationen,das Trauma sitzt auch bei mir tief .
Allerdings kann ich dir sagen ,dass aus medizinischer Sicht nichts zu machen war.die Erbgut Verteilung ist schlussendlich eine Lotterie und leider trifft es doch einige . Die meisten kranken Embryos gehen im ersten Trimester ab .dein Sohn hatte die Chance dich 6 Monate lang kennenzulernen und du ihn ebenso. Das Leben ist unfair,er hätte auch eine Chance auf leben haben sollen ,aber ihr habt das richtige getan ,ihr habt ihm die Chance auf eine Stille Geburt gegeben und euch von ihm verabschiedet. Das kann euch keiner mehr nehmen und war sicher wichtig. Er ist trotzdem euer kleines Wunder , euer kleiner Engel,der nun über euch wacht. Er war ein Kämpfer!
Nehme dir Zeit und die Hilfe die du brauchst! Meine Eltern haben sie sich damals nicht genommen und das war.ein Fehler ,auch für mich . Sprecht darüber mit anderen betroffenen ,das hilft . Und macht weiter , glaubt an den Regenbogen ! Die Wahrscheinlichkeit ,dass das nochmals passiert ist sehr gering..auch wenn das wahrscheinlich kein Trost ist ,so gibt es dir vielleicht Hoffnung für die Zukunft!
Ich wünsche dir alles Liebe und Gute!!
Es tut mir so leid für Euch. Bitte, nimm Dir doch die Zeit für Trauer. Du musst Dich nicht immer ablenken, weine, wenn Dir danach ist, Trauere, sei wütend, traurig oder was auch immer Du gerade fühlst. Das ist richtig und gut, denn Du musstest etwas Schreckliches erleben. Es ist schön, wenn Deine Familie sieht, wenn es Dir nicht gut geht. Aber es darf Dir auch schlecht gehen. Reden hilft. Vielleicht gibt es andere betroffene Eltern, mit denen Du Dich austauschen kannst? Oder eine Hebamme, eine Therapeutin...? Du musst das nicht alleine aushalten. Bitte verdränge nichts. Kummer, der nicht spricht, nagt leise am Herz. Bis es bricht. Von Herzen alles Liebe!
Hallo meine Liebe Leidesgenossin… es tut mir furchtbar leid, dass du deinen Jungen verloren hast. Ich weiß genau wie es dir geht! Ich habe im April 18 unser 4.Kind entbunden und wir beschlossen, von meiner Seite mehr unter Druck, dass wir mit der Familienplanung durch sind und ich ließ mich während des Kaiserschnittes sterilisieren. Das erste Jahr ging schnell rum und ich wurde immer unglücklicher und trauriger je größer unsere kleinste wurde… nach langem Zögern und Gesprächen mit meinem Mann, hab ich im März diesen Jahres eine Refi machen lassen (Eileiter zusammen nähen) und wurde im Mai schwanger. Die Freunde war riesig!!! Die Schwangerschaft ohne jegliche Probleme… ich habe mich nicht einmal übergeben und das hatte ich immer zuvor bis 20 mal täglich. Die Zeit rannte nur so… und dann passierte es. In der 24. ssw höre das Herz unserer Tochter Liya einfach auf zu schlagen. Ich stand unter Schock.., wusste nicht wie mir geschah… ich stand völlig neben mir. Wir haben doch erst ihre Geschwister den Ballon mit dem pinken Konfetti platzen lassen und ich hab die ersten rosanen Sachen gekauft. Ich hab mich so sicher gefühlt und mein Mädchen ist einfach still und leise gegangen… Dann kam die Einleitung, nach 4. Kaiserschnitten… ich war alleine da mein Mann in Quarantäne musste. Ich musste da alleine durch… nach 8 std stand die Geburt kurz bevor und ich blutete schon seit 2 Stunden sehr stark, weil die Plazenta sich schon länger gelöst hatte. Ich äußerte immer wieder dass ich an der rechten Seite schmerzen habe, die die Wehen nach lassen, dass ich kein Pressdrang habe. Die Ärztin sagte es wäre alles ok und öffnete meine fruchtblase ohne Vorwarnung… in den nächsten Minuten gebar ich unsere wunderschöne Tochter. Ich sah sie nicht weil ich sofort sehr heftig blutete und das Bewusstsein verlor. Dann kam eine Not-OP…. Ausschabung und es wurde eine Uterustuptur entdeckt und genäht, an meiner rechten Seite wo ich ja die Schmerzen hatte die angeblich normal waren. Als ich morgens um 4 Uhr wach wurde… bekam ich unsere Tochter und ich spürte dass alles in mir zerbrach… sie war so klein und wunderschön. Ich liebe sie und vermisse sie jeden Tag… sie ist am 11.10.21 geboren. Ich weine jeden Tag um sie… unsere Kinder fragen täglich nach ihr und wo sie ist! Heute ist Totensonntag… wir werden sie gleich besuchen und ihr schöne Blumen bringen… ihre Geschwister haben Steine für ihr Grab bemalt. Liebe Kastanie34, bleib stark! Unsere zwei Süßen Sternenkinder spielen bestimmt gerade zusammen und wollen sicher nicht, dass wir beide nur weinen. Liebe Grüße!
Liebe Kastanie, Auch nach nun 9 Jahren bricht manchmal bei mir noch die Trauer durch. Dann lese ich alte Tagebücher und heule stundenlang. Es passiert nur noch ganz selten, aber es passiert.. Das ist, denke ich normal. Wir haben Kinder verloren und es kann uns niemand verübeln, wenn wir traurig sind. Ich musste meinen Engel in der 33. Woche aufgrund von schwersten Behinderungen gehen lassen. Er hätte die Geburt wahrscheinlich nicht überlebt gehabt und wenn doch, wäre er aufgrund der Behinderung außerhalb meines Körpers ohne Maschinen nicht lebensfähig. Wir haben uns nicht gegen unsere Kinder entschieden, sondern für sie, damit sie nicht leiden mussten. Sprich mit deinem Engel, das hilft ungemein und weine soviel du nur kannst. Durch die Tränen wird die Seele gereinigt. Drücke dich unbekannterweise Claire
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