Fauchi
hallo, also ehrlich gesagt weiss ich gar nicht wie oder wo ich anfangen soll. gestern erreichte mich eine sms die mir echt den boden unter den füssen weggezogen hat. ne gute bekannte, schon fast eine freundin von mir verlor vor 2 tagen ihren sohn an sids. sie fand den kleinen am morgen in seinem bettchen. er schlief in seinem eigenem bett im elternschlafzimmer. der kleine war genauso alt wie meine maus, wir besuchten geminsam den gvbk, entbanden a´m gleichen tag in dem selben krankenhaus, machten alle möglichen kurse gemeinsam mit den kids und waren auch so viel zusammen. ( morgen sind/wären die mäuse genau 6 monate alt). Er war kerngesund, ein rückenschläfer, es wurde nicht geraucht, er trug immer einen schlafsack und die raumtemperatur war auch optimal. warum? wie kann dann noch was passieren?? ich versteh es einfach nicht. am sonntag noch waren wir gemeinsam mit unseren männern und den kindern bei uns im garten. und nun das.. ich weiss nicht wie ich mich verhalten soll, ich habe mich dazu entschieden ihr am wochenende einen brief zu schreiben. meint ihr das ist richtig? ich habe angst etwas falsch zu machen (auch wenn sich das vielleicht bescheuert anhört) ich weiss das es keine patentlösung gibt wie ich mich verhalten soll.. aber was hättet ihr euch gewünscht? ich möchte für sie da sein, habe aber auch selber angst das ich es nicht aushalte oder ihr irgendwas blödes sage. immer wenn ich meine maus ansehe dann sehe ich auch ben, wie sie nebeneinander liegen oder sich mal wieder gegenseitig das spielzeug klauen. danke fürs lesen
Falsch der richtig ist in so einem Moment gar nichts. Jede Mutter reagiert anders. Die eine möchte in ruhe gelassen werden, die andere möchte darüber reden, die dritte freut sich über einen Brief. Ich finde es am besten, wenn du nach deinem Bauchgefühl gehst. Vor allem solltest du nicht gekränkt sein, wenn die Freundin den Kontakt in Zukunft meidet. Das kann passieren, denn deine Kleine wird sie immer an ihren Ben erinnern. Das darfst du einfach nicht persönlich nehmen und das solltest du akzeptieren, wenn es denn so kommt.
Ich habe ähnliches erlebt. Eine Freundin und ich waren gemeinsam schwanger, Sie mit Zwillingen. Sie bekam dann eine schwere Gestose und verlor beide Jungen 6-7Wochen vor Termin. Mein Sohn kam dann genau 4 Wochen später auf die Welt. Ich habe ihr damals per SMS geschrieben (da sie mir darüber auch schrieb), was ich empfinde. Das ich auch unsicher bin, wie ich jetzt mit ihr umgehen soll etc. Ich hab ihr die Zeit gelassen und wir haben uns dann erst eine Weile über EMail geschrieben. Mein Sohn war darin kein Thema, aber das war auch so okey für mich und verständlich. Nach und nach kam das dann wieder. Und irgendwann trafen wir uns wieder. Ich weiß das es sehr schwer für sie war, meinen Kleinen dann zu sehen. Wären ihre zwei doch genau so alt gewesen. Das wichtigste finde ich, keine Floskeln zu verwenden, sondern ehrlich zu sein. Wenn du sprachlos bist, teile ihr das so mit. Ob per Brief, persönlich etc. kannst du wahrscheinlich am besten entscheiden. Akzeptiere es wenn sie Abstand braucht, das ist nichts gegen dich. Wenn sie Hilfe annehmen möchte von dir, dann sind oft die alltäglichen Dinge die, die man schwer schafft. Einkaufen etc. kann schon eine Hilfe sein,wenn sie das möchte.
Das mit dem Brief ist eine gute Idee. Den kann sie erstmal weglegen und später lesen, wenn sie jetzt noch nicht kann. Es ist so schrecklich. Warum? Ja, warum stirbt jemand - mir hat mal ein Arzt gesagt, dass Menschen in jedem Alter "einfach" sterben können, es muss nicht immer eine äußerliche Ursache oder Erklärung da sein. Theoretisch ist jedes Leben ja eine in sich abgeschlossene und runde Sache, auch wenn wir keinen Sinn darin sehen. Aber diese Theorie tröstet die betroffenen Eltern nicht.
nein diese Theorie kann betroffene Eltern nicht trösten! Ich bin auch in der Situation. Mein Sohn starb mit 22 Monaten - auch ich, oder besser gesagt sein großer Brudern, fand ihn am Morgen tod in seinem Bett - es gibt keinen Sinn - man kann es nie verstehen- auch ich habe einige Familien, mit gleichaltrigen Kindern, lange Zeit gemieden. Ich konnte die Kinder einfach nicht ansehen, ohne meinen Sohn "nebenbei" zu sehen! Es tat furchtbar weh. Gib ihr Zeit - wahrscheinlich wird es auch nie wieder so wie es mal war - kann es auch gar nicht.
ohje, das ist so schlimm. sids kann leider immer passieren. auch später noch, dann heißt es aber anders. Hier ist neulich ein 11 jähriges mädchen einfach nicht mehr aufgewacht. die idee mit dem brief finde ich gut. schreibe alles genau so wie du das hier geschrieben hast. aber erwähne deine tochter nicht. das wäre falsch
Hallo, ich finde es toll, daß Du nicht wegsiehst. Ich kann mir vorstellen, daß es auch für diese Mama nicht einfach sein wird Dich oder Dein Kind in der nächsten Zeit zu sehen, eben weil sie das gleiche "sieht". Ihr einen Brief zu schreiben finde ich eine schöne Idee. Du stellst ihr damit frei, zu reagieren. Und jeder Gedanke ist wertvoll. Ich wünsche Dir die richtigen Worte für diesen Brief, ein liebevolles und offenes Herz und das richtige Bauchgefühl.
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