Mitglied inaktiv
Ich wünsche Euch einen schönen Abend und wollte mich erst einmal vorstellen. Ich bin 34 Jahre alt und habe 3 Töchter und ein Sternchen und habe soooooooooo lange überlegt, ob ich hier schreiben soll, aber ich denke, dass ich das Erlebte lange ienfach verdrängt habe und wollte nun wissen, ob jemand von Euch Ähnliches kennt oder erlebt hat. Nach der Geburt meiner 1. Tochter (Aug. 2004) wurde ich unerwartet, aber nicht ungewollt schon nach 5 Monaten wieder schwanger. Allerdings bekam ich starke Blutungen bevor ich überhaupt bei der FÄ gewesen bin und nur einen positiven Test hatte (über den wir uns sehr gefreut hatten). Also bin ich schnell in die Praxis und wurde untersucht. Die FÄ konnte beim US nichts in der Gebährmutter entdecken, mir wurde Blut abgenommen und ich bin mit viel Magnesium wieder nach Hause geschickt worden. Anschließend bin ich 1 Woche lang jeden 2. Tag zum US und Blut abnehmen in die Praxis und jedes Mal stieg mein HCG wie bei einer normalen Schwangerschaft an, aber die FÄ konnte nichts "Richtiges" entdecken. Schließlich wurde ich ins Krankenhaus geschickt mit Verdacht auf Eileiter-SS. Dort fand man auch nichts und ich musste 1 Woche dort bleiben, weil sie sagten, dass ich ja schon in der 8. Woche sein müsste laut HCG-Werten und auf dem US noch immer nichts zu sehen gewesen ist. Nach der Woche bekam ich dann am nächsten Tag einen Termin zur OP, da die Ärzte sicher waren, dass es eine Eileiter-SS war. Abends wurde ich schon vorbereitet, aber morgens wollte der Chefarzt nochmal US machen und nachschauen. Ich war überglücklich, als er endlich doch unser kleines Würmchen in der Gebährmutter fand und nach Hause gehen durfte. Allerdings musste ich weiterhin alle 2 Tage zum Frauenarzt, wo dann schon nach ein paar Tagen festgestellt wurde, dass unser Würmchen nicht weiterwächst und auch der HCG-Wert stieg nicht mehr normal an. Einen Tag später bekam ich dann eine Ausschabung... Sorry, ist lang geworden, aber ich weiß nicht wie ich es abkürzen sollte. Sicher fragt ihr Euch jetzt, warum ich erst jetzt schreibe. Die Situation damals war für mich schrecklich, dieses ständige Hoffen und Bangen. Einmal war ich furchtbar unglücklich und dann geben einem die Ärzte doch wieder so viel Hoffnung, das war schrecklich. Seither habe ich das Thema völlig verdrängt und rede auch mit niemandem darüber, aber es fragt auch nie jemand danach. Auch mein Mann redet nie davon und er möchte es auch nicht. Ich spüre einfach immer mehr, dass mich das Ganze zur Zeit nicht loslässt. Ich weiß noch nicht mal mehr das Datum der Ausschabung, weil ich es in keinen Kalender eingetragen habe, auch kein einziger der Arzttermine stand in meinem Kalender. Das fehlt mir irgendwie. Schon dämllich! Ach ich weiß selbst nicht so genau, was mit mir los ist... LG Marion
Habe dir eine PN geschrieben. LG
Liebe Marion, du musst dich nicht entschuldigen. Dein Text ist nicht "zu lang". Er ist genau richtig so, wie er ist und ich denke, jedes Wort musste nun mal endlich raus. Es ist doch klar: Du hast deine Trauer nie richtig zugelassen. Du hast sie verdrängt. Vielleicht, weil dein Mann nicht damit umgehen konnte? Vielleicht, weil viele Freunde meinten, "es sei doch gar nix richtiges gewesen" und "der Körper regelt es von selbst"? Vielleicht, weil viele Ärzte immer suggerieren, es sei so "normal", dass in der Früh-SS eine FG vorkommt? Man zieht sich selber zurück und mag nicht darüber nachdenken. Aber ich bin mir absolut sicher: Die Trauer holt uns irgendwann ein. Wir können nicht weglaufen und irgendwann sucht und findet unsere Trauer auch ihren Weg. Und manchmal dauert es eben, wie bei dir, Jahre. Es ist gut, dass du dich nun getraut hast, darüber zu reden. Es ist ja schließlich dein kleiner Wurm in dir gewesen, der leider nicht länger bleiben durfte. Alle Pläne und Hoffnungen waren ganz plötzlich zunichte gemacht. Viele unserer Mitmenschen fragen kurz danach schon nicht mehr, wie es einem geht. Das ist schon traurig. Aber kann man es Ihnen verübeln, dass sie nach Jahren auch nicht mehr danach fragen? Vielleicht hast du eine liebe Freundin, die du mal einladen und ihr deine Gefühle mitteilen kannst? Aber hier wirst du viele Mütter finden, die dich verstehen und deine Gefühle nachempfinden können. Du bist weder komisch noch dämlich. Du bist sooo normal! ;-) Lass deine Trauer ruhig zu. Wenn du weinen möchtest, weine um dein Baby und vielleicht zündest du auch eine Kerze für dein Kleines an. Fühlt dich umarmt LG Sylvie
Ach Süße, ich kann das ja so gut verstehen! Über meine Zwillies( zweieiig), die ich in der 11.SSW gehen lassen musste und danach auch noch die Zwillingsschwester (eineiig) meiner wunderschönen Zaubertochter (auch 10.-11.SSW) redet auch niemand! Dass ich mit 18 eine FG hatte, weiss ausser meiner Zwillingsschwester (!) sowieso niemand! Manchmal zünde ich Kerzen an, manchmal denke ich monatelang nicht mehr an sie! Aber sie sind nunmal ein Teil meiner Seele und werden es immer bleiben. Viele verstehen das nicht oder wollen es nicht verstehen. Natürlich fühle ich mich manchmal auch schuldig (nicht ganz das richtige Wort...), weil ich ja "nur" FG hatte.... Trotzdem hielt ich mit jedem US-Foto eine neue Hoffnung, eine neue Vorstellung, einen neuer Traum von meiner Familie in den Händen. Diese Hoffnung gehen zu lassen tut weh. Auch jetzt noch! Ich durfte nach den FG noch zwei wundervollen Kindern das Leben schenken. Trotzdem ist in meinem Herzen die leise Traurigkeit um eben diese Kinder, die nicht zu uns kommen konnten! LG Jana**** mit 3 Wundern an der Hand
Kenne ich. Das einzige was ich von meiner Ausschabung noch weiß, ist der Monat. Und da der Arzt damals auch nur ungefähr schätzen konnte, hab ich nur einen ca. Entbindungstermin... Zwischen dem 20. und dem 25. Mai. Ich hab mir den 23. Mai ausgesucht, das ist der Tag, an dem meine Maus Geburtstag hat. 7 Jahre alt wäre sie nun schon :-( Die Sache, das niemand mehr darüber reden möchte, ist mir auch leider wohlbekannt. Mein Mann, meine Familie, alle schweigen sich aus :-( Die manchen wirklich heftigen, bösen Kommentare schreibe ich jetzt nicht, mir hat es damals das Herz zerrissen. Aber, wie du siehst, haben leider viele solch eine ähnlich Erfahrung wie du sie gmeacht hast, bereits gemacht. Hier hört man jemanden auch noch nach Jahren zu, tröstet und schreibt seine Erfahrungsberichte. Hier wird gibt es immer ein offenes Ohr, wenn "draussen" keiner mehr zu hört. Und irgendwie bin ich heilfroh, dass von meiner zweiten FG nur die Frauen hier und "draußen" nur wenig Eingeweihte wissen. Denn nochmal die miesen Kommentare einiger Menschen hätte ich nicht ausgehalten...
Ach du meine Güte!!! Nie hätte ich damit gerechnet, hier so verständnisvolle, liebe Antworten zu bekommen. Soooo lange hatte ich mich überhaupt nicht getraut das Ganze mal so niederzuschreiben und jetzt habe ich das Gefühl, dass ich vielleicht doch das Recht habe, Trauer oder Traurigkeit zu empfinden. Total verwirrt fühle ich mich im Moment, aber ich bin Euch einfach unglaublich dankbar. Es tut so gut zu wissen, dass es Frauen gibt, die Verständnis haben, weil sie Ähnliches erlebt haben. Zum ersten Mal habe ich auch gerade eine Kerze für unser "Kleines" angezündet und komme mir nicht mal doof dabei vor. Es tut einfach gut, nur für mich! @zwergchen84: Es ist einfach ein blödes Gefühl, nicht mal ein Datum zu haben, nicht wahr?! Allerdings habe ich den Tipp bekommen, mal bei der Praxis des FA nachzufragen, da sie ja in der Akte die Entlassungspapiere der OP haben müssten. Das wäre ja vielleicht eine Möglichkeit. Vielen Dank für Deine lieben Worte! @sylvie: Dein Verständnis tut mir einfach nur gut und ich danke Dir sehr!!! Das mit der Freundin ist eine sehr gute Idee, da eine gute Freundin auch ein FG in der 12. SSW hatte! Das werde ich sehr bald tun! @jana: Auch Dir vielen, lieben Dank! Es tut mir sehr leid, was Du alles mitmachen musstest! Besonders die FG mit 18 Jahren von der nur Deine Schwester weiß, war bestimmt nicht leicht! Ich finde es sehr schön, dass Du wenigstens US-Fotos hattest, denn ich habe leider keines bekommen. Allerdings wurde ich bei beiden Folge-Schwangerschaften immer wieder an unser Würmchen erinnert, da im Mutterpass stand: 4 Schwangerschaften, 3 Geburten. Das klingt jetzt vielleicht komisch, aber ich habe mich darüber einfach gefreut, dass es da schwarz auf weiß stand, sonst habe ich nämlich gar keinen "Beweis". Ich finde es so bewundernswert, dass Frauen, denen schreckliche Dinge wie Euch wiederfahren sind, so schön Trost spenden können. Es klingt jetzt vielleicht übertrieben, aber ich danke Euch sehr!! LG Marion
Liebe Marion, eben weil wir hier alle das gleiche Schicksal tragen, dass unsere Kinder nicht mehr bei uns sind, können wir verstehen, wie es sich anfühlt eine verwaiste Mama (verwaiste Eltern) zu sein. In meinem letzten Mutterpass stehen auch all meine Schwangerschaften. Ich hatte bereits 3 FG. Es standen also die FG dort, dann die Schwa.schaft mit meiner 1. Tochter, dann die Schwangerschaft mit meinem Sohn (er starb bei der Geburt..). Das alles so untereinander aufgelistet zu sehen... ich mußte schon schlucken. LG Manja
Von meiner ersten FG hab ich wenigstens den ET... Von der zweiten hab ich nix ;-( Da ich nicht einmal wusste, dass ich schwanger war, bis ich das Krümelchen verloren hab ;-( Ob der Arzt die Unterlagen noch hat? Ist immerhin fast 8 Jahre her :-( steffi mit aileen und * im herzen
Die letzten 10 Beiträge
- Beistand für Freundin
- 17 Jahre nach Fehlgeburt immer am Geburtstag fix und fertig
- Früher Abgang oder nicht?
- Du fehlst mir so
- Kerze anzünden für unsere Sternenkinder
- Missed Abortion - Abgang mit Cytotec
- Ausschabung
- Habt ihr euch schwanger gefühlt bei leerer Fruchthöhle?/ windei?
- Einleitung seit 8 Tagen... 23. SSW
- Fehlgeburt: Wie einem Kleinkind das Warum erklären?