Mitglied inaktiv
Hallo, Ihr Lieben, ich habe heute den Brief vom Krankenhaus bekommen, der den Termin der Beisetzung enthält. Ich habe große Angst, dahin zu gehen und es nicht zu schaffen. Aber wenn ich es nicht tue, werfe ich es mir vielleicht immer vor? Leider wohnen wir in Berlin; ich war aber in meiner Heimat Köln, um diesen Gang ins Krankenhaus zu machen... Dort sind die Freunde und die Familie. Und in Köln ist nun auch die Beisetzung. Noch ein anderer Gedanke beschäftigt mich sehr: Ihr dürft mich nicht dafür verurteilen: an dieser Beisetzung nehmen Eltern teil, deren Kinder bis zu 500 g schwer waren... Mein Kind war in der 14.SSW, ein fertiger Mensch, er mußte nur noch groß werden, aber er war halt so klein. Und irgendwie kommt es mir anmaßend vor, mit diesen Eltern, die ihr Kind noch später verloren, die Trauerfeier zu erleben. Andererseits fällt es mir schwer zu akzeptieren, daß Frauen mit Fehlgeburten in der 5.SSW neben Frauen, deren Kinder nach der Geburt gestorben sind, "gleichrangig" den "Verlust ihres Kindes" betrauern. Aber man darf den Schmerz ja nicht bewerten, das weiß ich. Und wahrscheinlich bin ich jetzt sehr ungerecht. Die Trauer macht einen wohl so: eine Frau im Krankenhaus, die 8 Wochen weiter war als ich, meinte auch in ihrer Verzweifelung, mein "Fall sei ja nicht so extrem". Ich mußte ja wg. einer Fehlbildung meine Zustimmung zur "Unterbrechung der Schwangerschaft" geben. Mein Kind hätte nicht eine Minute gelebt, und trotzdem ist es so grausam, das tun zu müssen!! Entschuldigt den wirren Text und auch sonst... Ich bin nicht so fair wie sonst, das Leben ist auch so unfair zu uns!!!!!!!!!!!!!!!! LG Hanna
Hallo hanna weiss denn jede Mutter von der anderen ? Wenn nicht würde mich das nicht stören, wenn ja... Es ist sicher schwer, wenn eine Frühchenmama ihr Kind mit 23 / 24 so begraben muss die es sicher auch mit allen Behinderungen der Welt gerne behalten hätte und daneben weiss sie, hat eine ihr Kind abgetrieben ganz krass gesagt. Ich würde gar nicht sagen was und wie das geht ja auch niemanden etwas an oder ? dagmar
Hallo Dagmar, ich hoffe, Du weißt, daß ich nicht abgetrieben habe! Ich hätte jede Behinderung angenommen, aber keine Erkrankung, bei der das Gehirn des Babys im Laufe der Schwangerschaft langsam zersetzt wird und es letztlich ohne Kopf auf die Welt kommt. Ich hatte absolut keine Wahl, leider Gottes. Du hast natürlich recht, daß man sich da nicht erklären braucht. Hanna
Hallo Hanna so hab ich es ja nicht gemeint nur das kann man ja nicht jeder Mutter bzw jedem Vater immer erklären . Für die klingt es nach Abtreibung und ist schwer fassbar in der Situation. Ich kann es auch nicht anders beschreiben wie gesagt, ich würde dazu gar nichts sagen, es geht keinen was an. dagmar
Du weißt nichts von Enanzephalus, wahrscheinlich auch nicht, daß das der einzige Fall ist, wo selbst die katholische Kirche eine Schwangerschaftsunterbrechung befürwortet (!), ganz zu schweigen vom med. Standpunkt. Ich werde mich nicht rechtfertigen, dazu habe ich keine Kraft i.M., aber ich muß mich nicht diffamieren lassen, schon gar nicht von einer Fremden, die unreflektiert irgendetw. daherschreibt.
Ich weiss nicht was Du da liest bin weder katholisch noch habe ich Dich angegriffen ! Du schreibst doch selbst dass da alle Arten von Kindern beigesetzt werden und wie man da reagiert ich hab Dir nur geschrieben, was manche Leute denken könnten wenn Du versuchst etwas zu erklären oder erzählen. Und dass ich es ganz lassen würde nicht das Hingehen sondern das Erklären oder Erzählen weil es keinem was bringt. Man kann Schmerzen nicht vergleichen, weder körperlich noch seelische, ob nun 8.Woche oder 500 Gramm. Mir ist noch nie ein 500 Grammkind gestorben und doch weiss ich wie es sich anfühlt Kinder zu verlieren, auch mit 10 oder 12 SSW ist es, als würde das Leben stillstehen, und , wie die eine Frau wohl zu Dir meinte, für "weiter SSW-Schwangere" immer das Gefühl, ach was will die denn,das Kind war doch noch ganz klein. Ich hasse auch den Spruch "Du kannst doch noch mehr Kinder bekommen" da keines das andere ersetzt und man sich genau mit dem verlorenen sein Leben vorgestellt und geplant hat. Warum wann und wie auch immer es gegangen ist. Der Austausch mit Betroffenen ist da sehr wichtig die Ebene identisch , nur ob jemand bereit ist dem ein "großes" Baby genommen wurde, das anfassbar, lebensfähig ggf war sich mit einem medizinisch inditziertem "wie auch immer man das nennt" egal was ich schreibe bekommst Du es doch in den falschen Hals, da wird ggf der andere nicht dazu bereit sein. Das hat mit Wertigkeit nichts zu tun desto ungerechter fühlen sie sich betroffen. Wenn Du fragst wie diese dann ggf reagieren darf ich doch sagen bitte lass es lieber mit erklären weil es mir auch schon so ergangen ist zu hören, was willst Du, in deinem dritten Monat ist das nicht so schlimm wie in meinem 5. Ich finde es eher umgekehrt angegriffen mich nun als Buhmann hinzustellen für was denn bitte ??? Ich hab Dir nichts getan oder Dich beleidigt, eine Entscheidung trifft man immer zu Wohle des Kindes und unegoistisch, und leicht macht sich das hier sicher keiner. Ich bin unendlich dankbar niemals so etwas entscheiden zu müssen wäre ich hier der Moralapostel und würde gegen Dich wettern dann könnte ich Deine Reaktion verstehen so leider nicht dagmar
Liebe Hanna! Mach Dir darüber nicht zu viele Gedanken. Nach meiner FG in der 9.SSW dachte ich auch, eine Welt bricht zusammen. Als dann meine behinderte Tochter mit 7.Monaten gestorben ist, kam ich gar nicht mehr klar. Ich habe nur noch funktioniert. Wie ein Roboter. Mir war klar, das es noch schlimmer werden kann. Es kommt also immer auf die Erfahrungen des Einzelnen an. Ich bin der Meinung, das alle ein Recht haben zu trauern, egal wie früh oder spät ein Kind gestorben ist. Liebe Grüsse und viel Kraft für die Beerdigung. Danny
Liebe Hanna, nein, das was ihr durchmachen musstet, war keine Abtreibung. Zumindest nicht das, was man normalerweise unter einer solchen versteht. Euer Kind konnte nicht leben und ihr seid genauso von diesem Schicksalsschlag betroffen, wie Eltern, die ihr Kind während oder nach der Schwangerschaft verloren haben. Im Gegenteil, es ist fast sogar noch schlimmer, diese Entscheidung treffen und bewusst "ja" sagen zu müssen. Nimm' es nicht so persönlich, so war es bestimmt nicht gemeint. Dein Weg ist richtig. Zumindest für dich. Ich wünsche dir alles Gute und vor allem wünsche ich dir, dass deine weitere Planung in deinem Sinn in Erfüllung geht. Kopfhoch! Lg Gabi
Hallo Hanna, bevor sich jetzt die ganze Diskussion jetzt hier verselbständigt... Ich denke ich weiß, was Du meinst. Natürlich steht Dir die gleiche Trauer zu wie einer Mutter, die ihr Baby 8 Wochen später in der Schwangerschaft gehen lassen musste. Die Gründe sind dafür doch egal. Bei mir schleicht sich auch manchmal so ein Gedanke ein, dass ich nicht nachvollziehen kann wie man wegen einer frühen Fehlgeburt so leiden kann. Ich stell mir dann immer vor, wenn man noch keine Kindsbewegungen spürte, dann war die Verbindung noch nicht so stark. Und dann muss ich mich selber zurückpfeifen, weil ich tu ja dann im Endeffekt nix Anderes als diejenigen, die mir auch meine Trauer um meinen Sohn absprechen, der in der 25. SSW gestorben ist (520 gr.). Es wird immer Leute geben, die andere Dinge noch viel schlimmer finden, als das, was uns gerade passiert ist. Wir haben unsere Babies verloren, ich denke allein das zählt, egal wie weit wir waren. Der Schmerz wird wohl groß sein, sobald man sich richtig aufs Baby gefreut hat und sich drauf einstellt hat.
Hallo Hanna, natürlich ist jeder Schmerz individuell und ist nich gerecht, darüber zu "richten", was jemand empfinden sollte. Aber ich kann den Gedanken verstehen: Ich war ja in der 10. Woche, als ich das Kind verlor. Und ja, es war ein Tod. Aber ich bin mir sicher, dass es 10 oder 20 Wochen später für mich schmerzvoller gewesen wäre und nach der Geburt erst recht. Der Gedanke ist doch allein noch nicht ungerecht. Sollte nur nicht dazu dienen, den Raum, den andere für ihre Trauer bekommen oder sich nehmen, abzustecken. Das kann man ja nicht. Also hoffentlich könnt ihr dort respektvoll miteinander oder nebeneinander trauern. Und hoffentlich hilft Dir die Trauerfeier. Liebe Grüße, Almut
Die letzten 10 Beiträge
- Beistand für Freundin
- 17 Jahre nach Fehlgeburt immer am Geburtstag fix und fertig
- Früher Abgang oder nicht?
- Du fehlst mir so
- Kerze anzünden für unsere Sternenkinder
- Missed Abortion - Abgang mit Cytotec
- Ausschabung
- Habt ihr euch schwanger gefühlt bei leerer Fruchthöhle?/ windei?
- Einleitung seit 8 Tagen... 23. SSW
- Fehlgeburt: Wie einem Kleinkind das Warum erklären?