Mitglied inaktiv
Wir kamen eine halbe Stunde eher an weil ich den kleinen noch einmal sehen wollte, es war aber leider schon zu spät.Der Bestatter hatte alles schon zurecht gemacht, es sah wirklich sehr hübsch aus. Leider habe ich kein Foto von seinem "Bettchen" gemacht, ich war viel zu nervös und mit meinen Gedanken ganz woanders. Hab nur meinen Mann gefragt ob ich wohl ein Foto machen könne. Ich konnte die Kamera nicht halten weil ich so am zittern war. Der Sarg war auf einer Art Podest das mit einem Roten Samttuch überworfen wurde. Auf dem Sarg, das Blumengesteck von uns für Oliver, auf dem Samttuch das wie eine Schleppe überragte, die Kränze und Blumen von Familie und Freunden. Darunter waren ganz viele in Glas stehende Teelichter und zwischendrin waren Rosenblätter gestreut. Der Priester kam rein und sprach ein paar Worte (nicht zu viel denn das hatte ich mir gewünscht) dann gab er das OK für das Lied was wir uns für Oliver gewünscht hatten: "Tears in Heaven" von Eric Clapton. Als das Lied zu ende war, beteten wir noch alle zusammen und als der Priester sagte, das wir jetzt gehen um Oliver der Erde zu übergeben, bekam ich ein Stich ins Herz. Es tat so weh... Der Bestatter und dessen Vater trugen den kleine Sarg, mein Mann, seine Schwester und ich direkt hinterher und alle anderen hinter uns. Der Weg schien lang und endlos. Je näher wir der Grabstelle kamen, desto weicher wurden meine Knie. Mein Mann und seine Schwester mussten mich halten sonst hätte ich nicht weiter laufen können. Als wir dann an der Grabstelle ankamen, sagte der Priester noch ein paar Worte und nickte zu uns. Ich hätte gerne ein paar Worte gesagt aber meine Stimme wollte nicht und so nahm ich die Schüppe und schüttete Sand ins Grab und warf die Rose die ich in der Hand hielt, auf den kleinen Sarg. Ich wäre am liebsten rein gesprungen um ihn da raus zu holen. Man kann die Gefühle nicht beschreiben die ich die ganze Zeit über hatte. Manchmal fühlte ich nichts, dann in der nächsten Minute war ich am weinen weil es so weh tat. Es kam mir alles so vor wie in einem Film, nicht real... Als wir nach Hause kamen, musste ich mich erst einmal hinlegen, wollte am liebsten nicht mehr aufstehen. Ich weiß noch nicht einmal mehr was ich alle gestern gemacht habe, der Tag ging auf einmal ganz schnell vorbei. Immer wenn ich meine Augen schloss, sah ich meinen kleinen da unten in diesem Loch liegen, in dieser Kälte..wäre am liebsten zu ihm um ihn da raus zu holen. Jetzt geht der normale Alltag wieder los und ich habe Angst, angst wie es weiter gehen soll. Jetzt kann ich ihn nicht mehr anfassen, ihn riechen, ihn küssen ihn einfach nur auf dem Arm nehmen. Es ist alles wie ein böser Traum und ich möchte endlich aufwachen...
ich bin noch am zittern.
Hallo, mein aufrichtiges Beileid und ich umarme Dich einfach mal. Es tut mir sehr leid und ich kann Deine Gefühle nach vollziehen. Bei uns lief es fast genauso ab und ich war ganz allein damals mit unsere Pastorin. Auch ich würde so gern unseren Sohn zurück holen doch ich weiß auch das es ihm jetzt besser geht in Gottes Händen. Er wird immer bei mir sein und ich werde ihn eines Tages wiedersehen können. Es tut verdammt weh und die Zeit die jetzt vor Dir liegt ist nicht leicht aber durch Deine Liebe zu Deinem Sohn hast Du so viel gegeben und Gott wird gut auf ihn achten. Lass Dir alle Zeit der Welt und Du trägst Deinen Kleinen für immer im Herzen. Stillen Gruß thn05 mit 3 *** für immer im Herzen
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