Mitglied inaktiv
Ich habe mal die weiteren Beiträge zu "Silvesternacht" gelesen. Es scheinen ja recht viele von euch liebe Männer abbekommen zu haben. Ich liebe meinen Mann zwar auch und die Beziehung läuft gut, aber in Punkto FG war er wirklich keine Hilfe. Wir haben unser Pünktchen auch während der Hausrenovierung verloren und er hat sich nach der FG nicht mal die Zeit genommen bei mir zu sein und mich zu trösten. Der Wanddurchbruch stand an dem Tag an. Unser geplantes Babyzimmer ist inzwischen offizielles Gästezimmer. (Zwar ein absoluter Gästetraum und ich hoffe auf viel Besuch, aber ein Babyzimmer wäre mir natürlich lieber gewesen.) Einen netten Satz zu Silvester gab es auch nicht. Tja, ich wusste von anfang an, dass er kein Romantiker ist, aber als wir damals beim ersten Kind so Schwierigkeiten hatten überhaupt schwanger zu werden, hat er mich unterstützt. Dieses Mal muss ich da anscheinend alleine durch. Das Haus beschäftigt ihn voll und ganz. Außerdem ist es ihm egal, wie viele Kinder es werden. Er ist mit einem genauso glücklich wie mit vielen. Wünschte nur ich hätte diese ruhige Einstellung und keinen so starken Kinderwunsch.
Ich hab auch einen Mann der kein Wort über die FG verliert. Von Anfang an nicht. Die ersten Wochen wäre unsere Ehe fast daran zerbrochen weil ich ganz alleine damit zurecht kommen musste. Wir haben erst nach 1 1/2 Jahren einmal richtig darüber gemeinsam geredet. Lieben Gruß
Mein Mann erzählt bzw erwähnt seinen toten Sohn mir gegenüber gar nicht. Als wir noch um das Leben unseres Sohnes bangten, redeten wir soviel. Immer wieder und immer wieder haben wir über das Für und Wieder über die Entscheidung "Leben" oder Tod gesprochen. Haben zusammen geweint ohne Scham. Bis zum Tag der Beerdigung... Da schien mein Mann einen Strich zu machen und er wurde wieder der Alte. Wenn die Sprache auf Phillip kam, hat er sich teilweise umgedreht und hat mich stehen lassen. Wir fingen an uns wg. Phillip zu streiten, weil wir überhaupt nicht mehr zusammen über ihn reden konnten. Als ich anfing, mir Gedanken darüber zu machen, ob ich anwaltliche Hilfe beanspruchen soll, wäre es ihm lieber gewesen, dass nicht alles wieder aufgewühlt wird. Als ich den Grabstein aussuchte - ohne seine Hilfe..., aber mit seinem Wissen - hat er mich einfach machen lassen. Gerade gestern: Meine große Tochter fragte "Mama hast du mich lieb?" ich sagte ja, ich hab dich lieb und laura und papa. wir alberten dann rum und ich fragte, "papa, hast du sarah auch lieb? er sagte, dann jaaaa, dich und sarah und laura." Sarah (meine große Tochter) sagte dann, völlig unerwartet Ich habe Phillip auch lieb. Hast du Phillip auch lieb. Ich sagte natürlich. Sie fragte dann ihren Papa. Er sagte (sichtbar mit einem dicken Kloß) im Hals, das er Philli auch lieb hat. Das erste mal nach Ewigkeiten dass ich den Namen aus seinem Mund wieder höre.... Auch an vielen anderen kleinen Dingen, die auch nicht regelmäßig vorkommen, merkt man, dass er seinen kleinen Sohn absolut nicht vergessen hat. Auch, wenn er es bei mir versucht zu verbergen.
ich hatte auch schon 3 fg. über die haben wir nie geredet. weder ich, noch mein mann, was uns aber beide nicht belastet, da es einfach viel zu früh war (ganz besonders für (m)einen Mann) irgendwelche gefühle aufzubauen.
Hallo, Ich weiß nicht wie weit du bei der FG gewesen bist. Männer ticken da aber anderst. Ich hatte eine FG in der 7./8.SSW und war erst wegen Blutungen im KH. Dort sah man den Herzschlag und dann wurde Blut abgenommen um den hcg-Wert zu kontrollieren .... Ich war 3 Tage im KH und es war ein auf- und ab der Gefühle. Als dann sicher war das das Kind ein Sternchen wurde und eine AS anstand war ich total traurig und habe geweint. Auch die Tage danach ging es mir schlecht und ich wollte "nie wieder schwanger werden!". Mein Mann war da, hielt mir die Hand, hörte zu etc.... Später als wir darüber redeten, meinte er, das er die Fehlgeburt an sich nicht schlimm fand. Das was für ihn schlimm war, war mich so traurig zu sehen und nicht helfen zu können. Die Schwangerschaft war für ihn noch gar nicht real. Er hatte sich schon gefreut als ich damals sagte das ich schwanger bin, aber er hatte noch keine Gefühle zu dem Kind. Ich glaube auch nicht, das er am voraussichtlichen Entbindungstermin an das Kind dachte und es je tuen würde. Die allermeisten Männer sind da nicht so emotional. Der Mann einer Freundin, meinte so 2-3 Wochen vor dem Entbindungstermin, als sie das Thema Totgeburt kurz streiften, das er es schlimm finden würde, wenn das Kind tot zur Welt kommt, aber für ihn wäre es viel schlimmer, wenn der große Sohn ums Leben kommen würde. Für sie war diese Aussage sehr hart, da ihr Mann ja einen Unterschied zwischen den Geschwistern macht, aber was soll er vermissen was er nicht kennt.... Es ist natürlich sehr "stoffelig" von deinem Mann, das er dich physisch und psychisch allein bei der AS läßt. Das geht eigentlich gar nicht. Mein Mann war wenigstens an meiner Seite, auch wenn die FG für ihn kein "Verlust" war Ich drück dir die Daumen das du bald wieder ein Seelchen empfangen darfst LG die M
Hallo, ich würde zunächst nicht einfach sagen, dass es den Mann nicht interessiert. Männer trauern anders, für sich. Wir haben im 4ten Monat ein Kind verloren. Während ich ständig rum gesessen und viel geweint habe und der Meinung war mein Mann tröstet mich nicht und kümmert sich auch nicht, hat mein Mann nach innen getrauert. Jeder verzog sich in sein Schneckenhaus und bald haben wir kaum miteinander geredet. Aber dann nach einiger Zeit brachen auch die Dämme bei meinem Mann. Und wir haben geredet und zusammen geweint. Das braucht denke ich Zeit. Und selbst heute nach 6 JAhren und drei Kindern die bei uns sind, trauern wir am 11.06 immer ein wenig, da wäre Geburtstermin gewesen. Alles Gute