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männer / beziehung

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maus05

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vielleicht könnt ihr mir einen tip geben... eine sehr gute freundin von mir musste vor einigen wochen ihr baby in der 23.ssw tot gebären, die kleine war schwer krank und hatte keine chance zu leben. am anfang danach waren sie und ihr mann sich sehr nah, nun entwickelt es sich aber zunehmend auseinander. ich weiß nicht, ob er vielleicht überfordert ist. sie geht stundenweise wieder arbeiten, versucht einen weg ins leben zu finden, doch überkommt sie verständlicherweise noch sehr oft die trauer, sie will viel reden und trauern. mit ihm. wie sind eure männer damit umgegangen? was hat euch als paar geholfen, eure beziehung zu erhalten / zu stärken? kann man als außenstehende irgendwie helfen? lieben dank!


shinead

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Antwort auf Beitrag von maus05

Ein befreundetes Ehepaar hat nach dem Tod ihrer Tochter eine Trauerbegleitung zu Rate gezogen. So konnten sie lernen, wie der andere trauert und das die Trauer des anderen nicht weniger ist, nur weil er/sie anders damit umgeht. Ich würde immer zu einer professionellen Hilfe Raten. Als Freund kann man viel tun, aber auch nicht alles.


HSVMarie

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Antwort auf Beitrag von shinead

Ich denke auch, dass sich die beiden da professionelle Hilfe holen sollten. Mein Mann und ich haben damals nur wenige Male gemeinsam geweint. Er ist am nächsten Tag wieder arbeiten gegangen. Ich habe mich zu Hause eingeigelt. Aber es war für uns beide ok so. Ich wusste, dass er auch getrauert hat (nur nicht so offensichtlich) und er wusste, dass es mir irgendwann wieder besser gehen würde. Uns hat die stille Geburt unseres Sohnes zusammen geschweißt!


Palomera

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Antwort auf Beitrag von HSVMarie

Mein Mann und ich haben nach dem Tod unseres Sohnes (22 Monate) auch "getrennt" getrauert. Es war zu schwer für uns beide miteinander zu reden. Keiner konnte für den anderen stark sein, keiner wollte den anderen mit seiner Trauer wieder runterziehen und belasten. Man muss sich damit auseinandersetzen, und auch tollerieren, dass der andere einfach anders trauert, aber immer wieder miteinader reden. Ich habe mir damals mit meinem älteren Sohn (6 Jahre) profesionelle Hilfe gesucht. Mein Mann wollte das nicht. Man muss das akzeptieren!!


jenny..m

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Antwort auf Beitrag von Palomera

meinen freund und mich hat die stille geburt unseres babys eher zusammengeschweisst. obwohl auch er, wie anscheinend die meisten männer, anders trauert. die erste woche haben wir zusammen geweint, danach war jeder für den anderen stark und hat für sich alleine getrauert. wir sind knappe vier wochen nach der geburt gemeinsam eine woche in den urlaub geflogen. versucht abzuschalten, und als paar die zeit einfach zu genießen. ich zb würde gerne viel öfter uber unser buzi sprechen. er kann das einfach nicht. mir tut das zwar weh, aber ich kann ich auch verstehen. letztendlich muss jedes paar für sich selbst entscheiden wie es trauert.


never_regret

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Antwort auf Beitrag von jenny..m

Ich habe keinen Partner. Das war und ist das erste mal, dass ich es wirklich verfluche keinen zu haben. Ich habe mir nie mehr gewünscht jemanden zu haben, der mich so auffängt wie es ein Partner kann. Freunde tun das aber das ist eben nicht das gleiche.


PhiSa

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Antwort auf Beitrag von maus05

als unser sohn im sterben lag waren mein mann und ich ein paar, was nicht fester hätte zusammenhalten und stehen und entscheiden können. wir wurden dafür bewundert, dass wir so sehr zusammenhalten. nachdem unser sohn gestorben war, hielt dieser zusammenhalt weiter an. selbst am tag der beerdigung waren wir EINS. nach dem tag der beerdigung war alles anders. meine familie reiste wieder ab, mein mann ging 3 tage später wieder zur arbeit (die beerdigung war donnerstag und am montag ging er wieder zur arbeit). unsere große tochter ging dann wieder zum kiga. alltag für alle.. ich blieb alleine zu hause mit meinen gefühlen und gedanken. mein mann wollte seitdem nicht mehr mit mir über unseren sohn reden, wenn ich mal von ihm anfing und seinen namen sagte, drehte er sich um und lies mich stehen. unsere tochter sagte zu "vanille" immer "phillip". keine ahnung, es kam so. sie erzählte dann von phillip (was ja eigentlich vanille heißen sollte), mein mann war böse auf mich und meinte, ich würde ihr mit phillip ein floh ins ohr setzen, dabei hab ich überhaupt nichts gemacht... als ich irgendwann den grabstein aussuchen wollte, mußte ich ihn dann mit einbinden. aber eigentlich hab ich auch das alleine gemacht. ich hab ihn dann nur zwischendurch mal informiert, wieweit ich bin. was für ein stein etc, die kosten usw. weiter ging es dann als ich mich mit einem anwalt in verbindung setze. mein mann war davon nicht wirklich begeistert und machte nur mit, weil ich es wollte. von ihm aus hätte er das alles lieber ruhen lassen. oft hat es mich geärgert, weil es immer so ankam, als wolle er nichts wissen. irgendwann sagte mir jemand, dass er viell. auch ein schlechtes gewissen hat, in dem moment, als unserer sohn und ich im KH waren nicht bei uns sein konnte bzw. dabei war. und auch die ganze zeit die wir um sein leben bangten überfordert war und er einfach ein "typischer mann" ist, der seine gefühle nicht zeigt. ich habs dann irgendwann nicht akzeptiert, aber hingenommen, dass er einfach nicht reden will. natürlich mußte ich ihm wichtige sachen sagen, eben wie zb. das mit dem grabstein, dem anwalt usw. aber das ich ihn immer ein gespräch aufdrängeln wollte, obwohl er nicht wollte, hab ich dann gelassen. er war bei mir und ist bei mir, wenn ich ihn brauche. auch wenn wir zusammen nie über unseren sohn reden, aber manchmal muß man auch nichts sagen.........