Mitglied inaktiv
Hallo! Mein Sohn wurde am 02.12.08 geboren und verbrachte fast sein ganzes Leben im Krankenhaus, er hatte einen Herzfehler. Bei der ersten OP gab es Komplikationen und eine Stunde später hatte er eine Not-OP wobei er an die ECMO kam. Danach folgten 5 kleinere OP´s und es war ein auf und ab der Gefühle. Bei der letzten Revision musste er 40 minuten lang reanimiert werden und wir wussten schon als sie uns anriefen das wir ihn gehen lassen müssen. Er bekam eine Not-Taufe und ich durfte ihn, trotz der ganzen Schläuche und Kabeln, halten. Er starb am 03.01.09 um 00:45 in meinen Armen. Jetzt steht die Beerdigung bevor und ich habe Angst, Angst ihn gehen zu lassen. Im Moment kann ich ja noch zu ihm und ihn anfassen, er ist also noch da aber danach... Gestern war ich noch einmal bei ihm und als ich diesen kalten Raum betrat, klopfte mein Herz wie wild. Er lag da in einem weißen Sarg, hatte etwas von einem Schuhkarton, und sah noch so aus wie mein kleiner Oliver. Er hatte noch die gleichen Sachen an, die ich ihm im KH anzog als er gestorben war. Ich hob ihn aus dem Sarg und nahm ihn in meine Arme. Er sah zwar so aus wie mein Sohn aber er fühlte sich nicht mehr so an. Es war nicht nur das er so kalt war, sondern er war so..eher wie eine Puppe. Seine Wangen waren hart als würde man eine Puppe streicheln, sein Brustkorb war steif und seine Haut fühlte sich auch anders an. Aber trotz alle dem, scheute ich mich nicht davor ihn zu küssen, er ist ja mein Sohn! Das alles hat mich total verängstigt, doch ich würde ihn immer wieder in meinen Armen nehmen wollen. Am Mittwoch ist die Beerdigung und ich kann ihn bis dahin besuchen wann immer ich möchte und das werde ich auch... Im Moment fühle ich nichts, einfach garnichts, bin total leer. Ich habe nur riesige Angst vor Mittwoch denn dann ist alles so endgültig. Dann kann ich ihn nicht mehr sehen oder anfassen, das will ich nicht. Ich hab einfach nur Angst... Nimu Sorry wenn das alles ein weinig wirr klingt...
Hallo Nimu, das ist eine traurige und sehr harte Zeit für dich als Mutter. Aber ich glaube, du hast schon einen ganz ganz großen Schritt mit deinem Sohn in sein neues Reich getan, du warst dabei, als er gestorben ist! Du durftest ihn hinüberbegleiten, er war nicht alleine! Für dich ist sein Körper noch vorhanden, aber du merkst selber schon, er ist nicht mehr da. Sich daran zu gewöhnen, daß er "nur" noch als Seele in deine Nähe ist, wird dir natürlich an seiner Beerdigung bewußt. Ich will dir noch meine Erfahrung dazu schreiben. Meine Tochter ist vor inzwischen 10 Jahren (Wahnsinn....) während der Geburt gegangen. Das ist alles eine eigene Geschichte und führt jetzt zu weit. Ich habe sie dann auf dem Bauch gehabt und wußte nicht, daß sie tot war. Ich habe nur gemerkt, daß sie ganz schlapp war und da ich wahnsinnige Schmerzen hatte (Gebärmutterriss, wovon zu diesem Zeitpunkt noch keiner etwas wusste) habe ich sie schnell an die Ärzte weitergegeben. Na ja, ich wurde dann operiert und habe meine Tochter auf Drängen der Ärzte erst Tage später wiedergesehen. Sie wurde mir in einem lieben Babykörbchen gebracht, ich habe sie angesehen und konnte nichts mehr mit dem Körper anfangen, sie war nicht mehr da. Ich wollte sie auch nicht auf den Arm nehmen, und bereue es nicht. Mein Gefühl war eindeutig , sie ist an dem Abend ihrer Geburt auch tatsächlich gegangen. Meine Tochter ist vielleicht so schnell gegangen, weil sie noch nicht wirklich auf dieser Erde war. Wenn du deinen Sohn jetzt besuchst, kannst du vielleicht schon etwas mehr spüren, wie der Körper weniger wichtig wird und dafür seine Seele wahrnehmen. Vielleicht hast du auch ein schönes Ritual/Gebet, das du für ihn und seinen Körper jetzt noch machen kannst. Etwas, das ihm auch zeigt, daß er gehen darf. Bitte verstehe das nicht falsch, natürlich ist für uns Hinterbliebene ein Tod sehr selten in Ordnung, aber bei meiner Tochter hatte ich ganz stark das Gefühl, daß sie es wollte, das es für sie so sein sollte und für sie einfach die Zeit im Bauch "ausreichend" als Erdenbesuch war. Wenn dir das zu abgehoben, spirituell klingt, entschuldige bitte. Aber das ist meine Sicht der Dinge und im Augenblick des Todes müssen wir ja alle irgendwie über unseren Tellerrand hinaussehen und auch vielleicht nach neuen Sichtweisen suchen. Und am meisten gefordert werden wir, wenn wir versuchen (müssen) uns mit dem Sterben deren auseinander zu setzen, was wir am liebsten haben. Ich wünsche dir eine noch sehr bewußte Zeit, einen lieben Abschied und eine gute Begleitung für dich und deinen Sohn! Ist der Vater bei dir? Besucht er auch euren Sohn? Ich hoffe, ihr könnte euch gegenseitig unterstützen. Sehr liebe Grüsse, Sternspinne
Mein allertiefstes Beileid! Ich nehm dich wirtuell in die Arme wenn ich darf? So was macht einem immer sprachlos. Ganz liebe Grüße Jane auch mit Strenchen
Liebe Nimu, ich habe kaum Worte und es wird wohl auch kaum welche geben die Dich jetzt trösten. Durch die Erzählung meiner Cousine weiß ich erst seit kurzem was der ECMO ist, sie arbeitet als Intensivkrankenschwester damit, was müßt ihr schon die letzte Zeit gebangt und gehofft haben und trotzdem hat es Dein Oliver nicht geschafft, das tut mir aufrichtig leid für Euch. Deinem Sohn wo immer er ist wird gefühlt haben und fühlt es noch, das er geliebt wird, so traurig es ist so gut das ihr ihn begleiten konntet und das auch noch könnt. Ich wünsche Dir viel Kraft für die kommende Zeit, nimm Dir Zeit für alle Entscheidungen und wünsche Dir Menschen die Dir helfen und Dir beistehen wir sind auch hier für Dich da, wenn es Dir hilft und Du Deine Gedanken aufschreiben möchtest wenn Du magst nehme ich Dich virtuell in den Arm Stillen Gruß Kathrin
liebe nimu, die richtigen worte für dich zu finden, ist jetzt schwer. ihr habt so viel durchlitten und dennoch ist für dich scheinbar noch keine ende der schmerzen und der tränen in sicht... die verabschiedung von deinem kind ist jetzt sehr wichtig - jeder liebevolle blick auf ihn, jede berührung seines kleinen körpers, die du jetzt nicht noch wahrnehmen würdest, würde dir später fehlen. so kannst du langsam immer mehr lernen, los zu lassen und dich an seinen fortgang "gewöhnen". für mich war das auch sehr wichtig... die trauerfeier schließt wieder einen prozess ab. so groß deine angst vor der beerdigung auch sein mag, aber sie kann auch ein symbol sein: du lässt dein kind los und übergibst ihn in eine andere obhut. das heißt nicht, dass er nicht irgendwie immer bei dir sein wird. er wird immer ein teil von dir bleiben... ich wünsche dir ganz viel kraft! wie gerne würde ich dich jetzt still in die arme nehmen und dich einfach nur etwas festhalten...
mit Tränen in den Augen wünsche ich dir und deiner Familie einfach nur ganz viel Kraft vor dem was jetzt kommt. Es gäbe nichts was ich dir sagen könnte was dich wirklich tröstet,denn dein Schmerz ist so groß das es einfach nichts gibt was das Leid mindern könnte. Ich kann dir nur aus Erfahrung sagen das du ganz langsam lernen wirst damit umzugehen.Aber es ist so das diese Trauer immer und allgegenwärtig sein wird. Bei uns ist es fast sechs Jahre her,aber es tut noch immer sehr weh. Nutz die Zeit geh zu deinem Baby wenn und wann du willst,aber wenn er dann sein kleines Gärtchen hat kannst du auch jederzeit zu ihm gehen mit ihm reden...ach,ich weiß was du gerade durchmachst...ich drück dich mal ganz feste....liebe Grüße Gabi
Es tut mir so Leid! Mir laufen die Tränen! Ich finde es stark von dir, das du deinen kleinen besuchst und auch keine Scheu hast, das wird dir später sicher eine Hilfe sein. Gehe zu deinem kleinen wann du möchtest. Viel Kraft wünsche ich dir! Stille Grüße Yvette
Ich denke an dich und Olli hab dich lieb
Liebe Sternspinne, das klingt garnicht abgehoben oder zu spirituell! Ich sehe das genauso aber für mich ist es im Moment schwer zu akzeptieren das er nicht mehr da ist, nicht mehr in seinem Körper ist. Mein Mann, sein Papa, war die ganze Zeit bei mir und bei ihm. Er konnte leider nicht bei seiner Geburt dabei sein aber er war bei seinem Tode dabei. Es ist mir ein kleiner Fehler unterlaufen, er ist am 03.02. gestorben und nicht am 03.01. Danke Angeleye fürs drauf aufmerksam machen *knuddel* Heute kommt der Priester und wir besprechen den ganzen Ablauf für Mittwoch. Es ist alles wie in einem schlechten Film und kann es kaum glauben das es wirklich war sein soll. Ich gucke mir immer und immer wieder seine Bilder an, das eine Video was ich gefilmt habe den Tag zuvor als es die erste OP hatte. Denke mir dann immer wieder: Warum habe ich nicht mehr Fotos gemacht, nicht mehr Videos? Sein Bettchen steht neben unserem Ehebett, es ist ein Stubenwagen und ich hatte noch nicht den Mut ihn anzufassen. Ich schaue immer nur ganz kurz zum Bettchen rüber.. Es tut alles so weh! Nimu
liebe nimu, schau bitte einmal in dein postfach...
mir laufen die tränen und ich weiss nicht ob ich die richtigen worte finde.. ich finde es toll wie du den mut hast,in jetzt noch zu streicheln und zu küssen,wahnsinn wie starck du bist. es tut mir unendlich leid,das euer baby sich entschiden hatt ein babyängel zu werden und da oben auf euch warten wird und jetzt immer bei euch ist in euren herzen. er wird euch immer lieben so wie ihr ihn auch. alle kraft der welt wünsch ich euch, tg Désirée
Liebe Jessi, ich drück dich auch hier nochmal ganz fest. Mir stehen die Tränen in den Augen. Wie sehr hab ich mit den anderen Dezembermamis für deinen kleinen Löwen gehofft und gebangt und doch ist er zu den Sternen geflogen. Ich schicke dir alle Kraft der Welt für Mittwoch und auch die kommende Zeit, den Verlust eures kleinen Olivers irgendwie zu verkraften und anzunehmen. Geh noch so oft du kannst zu ihm, nimm ihn in die Arme, streichle, küsse ihn, schau ihn dir intensiv an und nimm alles ganz tief in dich auf, mach tausend Fotos von ihm, seinen Händchen, Füßchen usw. Ich weiß, kein tröstendes Wort der Welt kann euch jetzt helfen, aber ich bin in Gedanken bei euch. Traurige Grüße, Dominique - Maliki
Liebe Nimu, ich bin sehr gerührt von deinem Bericht und kann dich in deinem Umgang mit Oliver gut verstehen. Es ist klar, dass einen das verängstigt, aber ich finde es wundervoll, wie natürlich du mit Oliver umgehst, seinen Tod be-greifst. Ich habe meine Babies in den Sarg gelegt, da waren sie bereits eine Woche tot - und ich habe es genossen. Es war auch schrecklich, aber von unseren gemeinsamen Momenten gab es so wenige, dass ich auch die Momente mit meinen toten Kindern genossen habe, ich habe sie auch geküsst, gestreichelt, gehalten, ihnen aufs Köpfchen geweint. Und diese Momente geben mir viel, nach wie vor, sie sind unwahrscheinlich kostbar, ich habe sie in liebevoller dankbarer Erinnerung, ihr Tod ist gut ein Jahr her. Sie waren Frühchen und waren noch recht dünn, sodass sie sicher etwas anders aussahen als dein Oliver, aber mir hat es einfach gut getan, sie nochmals zu sehen - die Woche dazwischen waren sie im Krankenhaus in einer anderen Stadt, wo ich entbunden hatte, DIESE Zeit war schrecklich, sie so weit weg zu wissen, nicht zu wissen, wie sie nun sind, ich sie nicht streicheln konnte. Das in den Sarg Legen hat mich fast euphorisch gestimmt - endlich waren sie (erstmal) wieder da und ich konnte auch noch etwas für sie tun, sie einmal ins Bett bringen sozusagen. (Und natürlich hätte ich Beine, Arme was sonst noch gegeben, wäre es wirklich ein Bettchen gewesen - und kein Sarg!) Aber nun rede ich von mir...ich wollte dir viel Kraft wünschen und einen kleinen vorsichtigen Schubser geben, geh den Weg so weiter und du wirst daran wachsen. Setze dich nciht unter Druck, lass seinen Babybalkon so lange dort stehen, wie du ihn brauchst, einmal kommt der Zeitpunkt wo du ihn wegräumen wirst. Nur lass dich nicht drängen, horch in dich rein. Was du jetzt vielleicht gar nicht hören kannst, ertragen kannst, dir überhaupt nicht vorstellen kannst: irgendwann, irgendwann wird es besser. Es dauert, man braucht Geduld, inhaliert die Sehnsucht------- aber man kann (eben mit viel Geduld, Tränen und Leid) einen Weg finden, damit zu leben, du wirst mit Oliver leben können, auch wenn er tot ist, auch wenn es jetzt unmöglich erscheint. Gleichzeitig wünsche ich dir Halt, ganz viel Halt und Geborgenheit in dieser Zeit wo alle verrückt geworden zu sein scheinen, weil sie einfach weiterleben. Liebe Grüße
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