nejumi
Guten Morgen ihr Lieben! Zu unserem nächsten Treffen der Selbsthilfegruppe haben wir die Seelsorger, einige Hebammen und Schwestern aus unseren umliegenden Krankenhäusern eingeladen. Einfach, um mal den Dialog zu suchen und anzusprechen, was uns gut getan hat und was man aber auch noch verbessern könnte, welche Informationen gefehlt haben, um die Trauerbewältigung positiv zu beeinflussen. In diesem Zusammenhang möchte ich euch auch mal fragen, was euch denn so gefehlt hat, über was ihr euch im Nachhinein geärgert habt, welche Wünsche ihr habt oder auch, was positiv war. LG Sylvia
Hallo Sylvia, eine sehr schöne Idee! Ich muss sagen, dass ich mich sehr "wohl gefühlt" habe (wenn man das überhaupt so nennen darf!) Gefehlt hat es mir eigentlich an nix, deshalb kann ich nur sagen was ich sehr toll fand. In unser Zimmer sind immer Hebammen gekommen, dass heißt keine Schüler. (Und davon waren genug da!) Nichts das ich dagegen was gehabt hätte, aber die Hebammen waren auf diesem Gebiet nun doch erfahrener. Lg Schmetterling2013 (Stille Geburt 37.Ssw)
Ich hab ja leider mehrere Kinder verloren und immer war es anders. Als meine tochter geboren wurde und feststand, daß sie einen schweren herzfehler hat, bekam ich sofort auf wunsch ein einzelzimmer. ich habe es nicht ertragen, mit einer stillenden mama auf dem zimmer zu liegen. sie konnte nix dafür, aber ich hab halt die ganze zeit nur geweint und mein Mädchen vermisst. es ging ohne große probleme.. auch haben sich die schwestern und auch die hebamme sehr gut um uns gekümmert. ich durfte damals auch vorzeitig das krankenhaus verlassen, obwohl man 1994 eigentlich noch 6 Tage im krankenhaus blieb nach einer natürlichen Geburt. Dann meine erste Fehlgeburt in der 14. SSW... Positiv war, daß die hebamme mich gut aufgeklärt hat und ich mich gut aufgehoben fühlte, was in dem moment echt schwer war. negativ war, daß ich von seiten des krankenhauses nicht aufgeklärt wurde, daß ich bei einer fehlgeburt das krankenhaustagegeld zahlen muß. am tag der entlassung nach 4 tagen wollte ich die 40 euro zahlen, aber die kasse meinte, ich muß das nicht zahlen, da ich ja auf der entbidungsstation lag. zwei wochen später lief die krankenkasse amok :( alles kochte wieder hoch..
Ich hatte ja "nur" eine FG in der 9. SSW. Auf dem Weg zur Ausschabung in den OP hat sich keiner um mich gekümmert. Ich hab geweint, aber keiner hat mich getröstet, oder wäre für mich da gewesen. Zeitweise war ich sogar allein im Gang gestanden. Kurze Zeit war ein Zivi bei mir, das war schön, so war ich nicht allein. Eben das Alleinsein fand ich in der Situation so schlimm. Nach der Ausschabung war ich noch einen Tag im KKH. Eine Schwester hat sich mal ne Zeit zu mir ans Bett gesetzt zum Reden, das war toll. Ansonsten wurde ich nicht besonders betreut. Schade. Es gab keine Infos, dass man zB trauern darf, obwohl es so früh war, oder Buchtipps oder Hinweise auf die Sammelbestattung usw. Ich hätte mir mehr gewünscht, "betüddelt" zu werden. LG, Maliki
Gute Idee, sowas. Ich fühlte mich in dem Krankenhaus, in dem ich in der 34.Woche eine stille Geburt hatte, super betreut. Sie si,d aber auch darauf spezialisiert gewesen. Die Ärztin, die mir vorher alles erzählt hat, wie alles ablaufen wird, war Gott sei dank, an dem Tag, als ich entbunden habe, auch da und begleitete mich bei der Geburt. Wir bekamen genug zeit um den kleinen kennenzulernen, bevor ich zur Ausschabung musste, da hatte mein mann den kleinen allein und hatte 2 Stunden Zeit mit ihm, Zeit, die er nicht missen möchte, sagt er. Dann kam die Seelsorgerin und sprach ein Gebet. Am nächsten Tag, bevor ich entlassen wurde, wollte ich ihn noch mal haben, weil ich das Gefühl hatte mich nicht richtig verabschiedet zu haben. Sie brachten ihn zu mir und erst, als ich es wollte, brachte ich ihn zurück und sagte, sie können ihn wegbringen. Die einzigen schlechten Sachen, die mir jetzt noch einfallen, waren, dass ich die Nacht nach der Entbindung allein war im zimmer, weil es für meinen Mann nur eine super unbequeme halbSitzliege gab und ich ihn heimschickte, und dass irgendwo paar Zimmer weiter ein Baby schrie und ich dachte, ich würde durchdrehen vor Kummer und Sehnsucht...
mir ging es genau so ich wurde super betreuut aber so bald irgendwo ein paar Zimmer weiter ein Baby schrie ging mir es noch schlechter....habe ich heute noch nach 8 Monaten so bitter in der Erinnerung
Bei meiner ersten Fg Ende 12. SSW war einiges wirklich schrecklich. Ich lag nicht wie ich dachte in einen Einzelzimmer sondern in einen Zweibettzimmer auf der Gynäkologischen Station. Meine Bettnachbarin sprach kein Wort deutsch und hatte von morgens bis ich am Abend heim ging ständig Besuch, also da waren mindestens immer 4 Leute im Zimmer. Als ich mich dann bei der Schester beschwerte weil ich es einfach nicht mehr aushielt, schickte sie die Besucher heim und versuchte ihnen zu Erklären das am Nachmittag Besuchzeit ist und das nicht immer so viele Leute kommen sollen. Doch das half gar nichts. Immer wieder kamen Besucher, immer wieder kam die Schwester und schickte sie heim. Da ging es wirklich fast zu wie am Bahnhof. Ständig Tür auf, Tür zu. Es war schrecklich. Ein Krankenbettfahrer brachte mich in den OP, er sprach kein einziges Wort mit mir. Stellte mich am Gang vor dem OP ab, wünschte mir beiläufig alles Gute und ging. Ich musste dann sicher 10 Minuten warten bis eine Schwester im OP Gewand mit Maske zu mir kam und mich in den OP brachte. Da musste ich dann alleine bis zum OP Tisch gehen und da rauf krabbeln und das fast nackt und es war schweinekalt. Im OP kümmerte sich zuerst auch kein Mensch um mich, weil dir Schwester mir so beiläufig erklärte das der Narkosearzt noch verhindert ist weil er zu einer Not OP gerufen wurde und es noch etwas dauern kann. Da lag ich dann mit gespreizten Beinen mit einem Tuch abgedeckt und wartete. Immer wuselten Leute um mich herum, die grüßte mich zwar aber sonst interessierte sich niemand für mich. Der Narkosearzt der kam war sehr nett und das war wirklich das beste an diesem Tag (wenn man schon von gut sprechen will). Ich kam nach dem ich von der Narkose aufgewacht bin, gleich wieder ins mein schreckliches Zimmer wo es noch mehr von Besuchern wuselte, doch dieses mal kam keine Schwester um die raus zu schicken, weil Besuchszeit war. Nach einer Stunde kam mal eine Schwester und fragte mich wie es mir geht und ob ich schon am Klo war, denn wenn ich aufs Klo gehen kann, dann kann ich heim gehen. Nach noch einmal einer Stunde brachte sie mir den Entlassungsbrief, wünschte mir alles gute und war weg. Bei meinen anderen zwei Fg war es leider nicht wirklich besser, es interessierte sich niemand für mich, keiner setzte sich mal zu mir oder sprach mit mir. Bei der ersten Fg wurde mir gesagt es sei alles natürlich abgeblutet und ich könnte heim gehen, die Schwester brachte den Brief und ich ging heim. Dann zweiten mal hatte ich wieder eine Kürettage. Ich lag wieder auf der Gyn Station wieder in einen Zweibettzimmer, doch mit einer sehr nette Frau, dir mir sehr leid tat, weil auf der Station die meisten Patienten Krebs hatte und ich kam mir fast etwas blöd vor das ich da Trauere. Ich kam in den OP, am nettesten waren wieder die Narkoseärztin und die Schwester im Aufwachraum, kam ins Zimmer und ging heim. Dazwischen sah ich weder Schwestern noch Ärzte. Tut mir jetzt leid das es so lange geworden ist, aber du wolltest wissen wie es war und es war fast nur schrecklich. Ich hab einfach das Gefühl das sie die Mediziner und auch die Schwestern einfach keine Mühe bei Fg vor der 12. SSW machen. Es interessiert einfach keinen, das passiert wahrscheinlich zu oft und es ist für die alle absolute Routine. Und ich weiß das Routine das schlimmste ist was einen in dem Beruf passieren kann, weil ich nämlich selbst Krankenschwester bin und ich versuch mir das immer wieder ins Gedächtnis zu Rufen, das jeder Patient etwas besonderes ist und jeder Patient mit seiner eigene Lebensgeschichte kommt und man jeden individuell betreuen muss. Ich wünsch dir alles Gute bei eurem Treffen und vielleicht kannst du ja einiges aus dem von mir geschrieben mitnehmen, damit es später Frauen mit frühen Fg einmal besser haben.
ich hatte erst eine fg in der 9.ssw und eine stille geburt 19.ssw im selben kh. bei der ersten fg / ausschabung fühlte ich mich sehr gut betreut, mein man durfte sogar im selben zimmer übernachten. allerdings dachte der arzt am nächsten morgen bei der visite,ich hätte mich für einen abbruch entschieden. dies äusserte er sachlich oder gefühllos gegenüber seinem praktikanten.ich brach in tränen aus und er meinte beim 2.mal passiert es sicher nicht mehr......... dann die stille geburt, ein herum gedoktere an mir. erst spinalanästhesie, dann pda über unendliche stunden.ich bin an einem di um 22.00uhr ins kh, am mi um 17.45uhr wurde mein sohn dann geholt. es ist erst 3jahre her aber ich kam mir vor,wie im mittelalter. nun ja, die geburt ging ja mit den beinen zuerst voran, dann tat sich plötzlich nichts mehr. der mumu schloss sich sozusagen um den kopf und ich konnte ihn nicht mehr gebären. keinerlei aufklärung von der hebamme oder ärztin. 45min lag ich auf dem bett, spürte die kleinen beinchen an meinen. sie sagten mir, ich würde eine vollnarkose bekommen, aber der anästhesist hätte soviel zu tun.ich musste mich die ganze zeit übergeben, keiner kam und wischte es mal weg. nach 45 min reichte es mir, schliesslich ist das ja wohl keine schöne situation in der ich befinde. ich kann es immer noch nicht glauben, ich lag doch nicht irgendwo in einem dorf im kh (sorry). ich finde es immernoch unmöglich und bin dadurch noch lange nicht darüber hinweg. dann hatte mir noch zu beginn der ganzen tragödie eine assistenzärztin blut abnehmen versucht, zum ersten mal ,und hat leider meinen arm so gestaut, das ich diesen nicht mehr bewegen konnte. ich habe verständniss, das man es lernen muss aber bitte nicht in einer solchen situation. leider kann ich dieses berliner kh nicht empfehlen, die gyn station wurde danach auch geschlossen. für mich ist alles noch mehr zum albtraum geworden, keine aufklärung, keine für oder nachsorge, keine fotos, nur schlimme erinnerungen.
ich hatte 2 fg um die 10.ssw und im Krankenhaus war es schrecklich. Beide male hat man mich und mein Zimmer regelrecht gemieden. Ich musste bei der zweiten Ausschabung sogar 8 Std, auf die OP warten und weil es dann so spät geworden war und ich stark blutete, über Nacht bleiben. Niemand sah nach mir und WENN jemand kam, konnte man ihnen die Hilflosigkeit ansehen. Ich fühlte mich so elend und ausgeraubt und wurde einfach allein gelassen. Auch hat man mir nie eine Option zur Ausschabung genannt. Hebammen und Krankenschwestern sollten definitiv geschult werden, mit Trauernden umzugehen
Was mich geärgert hat ist das ich spätabends hin bin mit Blutungen! Als die Ärztin mich untersucht hat hat sie gesagt ist soweit alles in Ordnung hat trotzdem Blut abgenommen! Da kam dann bei raus das das Hormon recht niedrig ist und ich dableiben soll! Es war blöd von ihr zu sagen das alles in Ordnung wäre, vor allem weil ich gefragt habe ob dir ss noch intakt ist! Hätte ich nicht meine Freundin dabei gehabt wäre (die halt sagte das es eine Fehlgeburt sein könnte muss aber nicht) wäre ich wohl zusammen gebrochen! Am nächsten morgen war dann der ganze Abgang des Babys!
Ich habe das Gefühl, daß die Ärzte und Schwestern , das ganze Personal nicht richtig weiß wie damit umgehen. Hier ist für mein Gefühl eine gewisse Hilflosigkeit. Hatte 2012 in der 10 SSW eine FG und nun in der 21 SSW eine Frühgeburt. Bei der FG ging es mir sehr ähnlich wie einigen Schreberinnen. Es wurde auch ein weiter Bogen um mich gemacht, und der Anästhesist ging auch von einem Abbruch aus, ich wurde gegen Abend aus meinem Zimmer geschickt obwohl mein Mann noch nicht da war um mich abzuholen. Das Zimmer wurde nicht benötigt, die Station war fast leer. Ich wurde auch nciht aufgeklärt über eine Beisetzung der ganzen Kinder zu einem bestimmten Zeitpunkt, das hab ich erst jetzt erfahren, als ich in einem anderen KH diese Frühgeburt hatte. Und hier waren alle ganz liebevoll und rücksichtsvoll und offen für Gespräche. Hier wurde auch alles angesprochen und besprochen. Hier hab ich mich richtig sicher gefühlt. Mein Mann war von Do Morgen Bis Sonntag morgen bei mir, er konnte in einem Zimmer in meiner Nähe schlafen, da ich auf der Intensiv war ging es nicht dass das Bett zu mir geschoben wurde. Aber wenn er auf dem Stuhl gesessen ist konnte er zu jeder Zeit bei mir sein. Das war sehr schön. Die Schwestern und Ärzte hier an diesem KH haben aber auch mehr Problem SS und Frühgeburten als andere, von daher denke ich sind die auch ganz anders sensibilisiert und offener einer Trauernden Mutter gegenüber. Ich denke das größte Problem ist das Pflegepersonal, daß mit der Situation schlicht überfordert ist, hier sollte dringenst angesetzt werde, und "Entwicklungsarbeit" geleistet werden.
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