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Keine beerdigung.

Thema: Keine beerdigung.

Hallo, ich hatte vor ca. 2 Jahren eine Fehlgeburt in der 10. Woche. Ein halbes Jahr später war ich wieder Schwanger und unsere Tochter ist jetzt 10 Monate und putzmunter. Damals, bei der Fehlgeburt hatte ich morgens plötzlich blutungen und bin dann zum Arzt gefahren, da wurde ein Ultrschall gemacht und die Herztöne waren nicht mehr da- am nächsten Tag mußte ich ins KH zur Ausschabung. Ich habe in diesem Forum jetzt viel über die Beerdigung von den kleinen Engeln gelesen und mich plagt jetzt echt das schlechte Gewissen. Ich trauer natürlich immer noch dem Ungeborenem nach obwohl ich ja noch ein gesundes Kind bekommen habe, man vergisst es nicht und fragt sich auch oft wie es wohl mit ihm gewesen wäre. Ich hatte nie die Option zur Beerdigung und ich habe auch nicht gewußt das das bei den kleinen möglich ist, wenn ich darüber nachdenke das unser Krümel aufn Müll gekommen ist, wird mir ganz anders- es hätte ja doch anders sein können. Ich glaub da hat es bei uns echt an aufklärung gefehlt und die Trauer wurde nicht so ernst genommen. Vielleicht besteht bei uns auch gar nicht die möglichkeit zur Beerdigung- ich weiß nicht?! Wie war das denn bei euch, wußtet ihr das man so kleine beerdigen kann, hat euch der Frauenarzt unterstützt? Lg

von Daniplus2 am 03.03.2012, 13:57



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Weder bei der MA 1989 noch bei der 1999 ist auch nur ein Wort über eine solche Möglichkeit gefallen. Ausschabung, ausruhen, weitermachen... Da ich niemand bin, der ein Grab als Platz braucht, um hinzugehen (meine Mutter hat auch kein Grab, sie wollte eine anonyme Feuerbestattung), finde ich es für mich nicht schlimm. Aber trotzdem hoffe ich, es gab eine anonyme Sammelbestattung. Lg Fredda

Mitglied inaktiv - 03.03.2012, 14:21



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Hätte es meine Gyn mir nicht gesagt, hätte ich es auch nicht gewußt. Eine Bekannte von mir hat in der gleichen Klinik ein Kind still geboren, sehr viel später als ich (glaub 22 SSW) und auch dieses Kind wurde dort bestattet, sie wußte es aber nicht. Sie hat es erst nachträglich erfahren als ich ihr von unserem erzählt habe. LG

von Heidschnucke am 03.03.2012, 18:38



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Also, erstmal schade, das es bei euch so läuft/gelaufen ist.... In dem KH in dem ich entbunden habe, haben sie von sich aus aufgeklärt. Meine Zwillinge mussten wir ja eigenständig bestatten, da sie nach der Geburt ja gelebt haben. Auch das haben sie mir ganz genau erklärt und uns auch darüber informiert, das wir unsere Töchter selbst aus dem KH abholen könnten und zum Bestatter bringen dürfen. Was wir auch getan haben. Ich habe aber neben vielen Flyern zu Hilfsangeboten auch einen Flyer bekommen(ist da wohl zwischengerutscht, da für uns ja nicht relevant) Über den nächsten Termin zur Sammelbestattung der Sternchen mit Gottesdienst. Dies wäre in 2 Wochen... Also von daher war die Aufklärung wirklich top. Aber ich gebe dir recht, in vielen KH muss diesbezüglich noch viel mehr Aufklärungsarbeit geleistet werden. Gruß Tanja mit Aurelia Mathea und Amaya Sophie fest im Herzen, geb. und gest. am 14.02.2012

von rasselbande3578 am 03.03.2012, 14:22



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bei mir auch so 11. woche, anfang 2004 auf die frage, was passiert, sagte mir der FA: es wird in wachs eingebettet und in der pathologie in scheiben geschnitten zwecks untersuchung (ergebnis war, der mutterkuchen hat baby nicht richtig versorgt und es ist in meinem bauch verhungert sozusagen) das wars .... (und in dem schockzustand hab ich das alles gehört und hingenommen) ich ringe die ganzen jahre mit mir, ob ich da nochmal anrufe und nachfrage betr. sammelbestattung.

von sechsfachmama am 03.03.2012, 15:30



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Ich habe ja weiter unten den Beitrag das unser Sternenkind beerdigt wird, wie man in dem lesen kann wußte ich nicht davon, erst hinter her in Büchern oder in Foren darauf aufmerksam geworden. Ich finde das auch sehr schade das da keine Informationen gibt weder im KH noch beim FA. Das muss sich einfach noch ändern!!

von suxsu am 03.03.2012, 15:52



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Hallo, wir haben im KH einen Flyer mit den Daten der Sammelbestattung bekommen. Zudem mussten wir zusätzlich ein Blatt ausfüllen, ob wir unsere Tochter selbst oder anonym auf dem Kindergrabfeld bestatten lassen. Bei uns werden seit 2004 alle Kinder unter 500 gr. auf diesem Feld beerdigt, wenn die Eltern nichts anderes veranlassen. Vielleicht ist das bei Euch auch so. Wenn Deine Fehlgeburt vor zwei Jahren war, dann hast Du gute Chancen, dass Dein Kind beerdigt wurde. Denn in den letzten Jahren hat sich hier viel getan. Wende Dich am besten an das KH, in welchem die Ausschabung gemacht wurde und frage, wo die Kinder beerdigt werden. LG

von Zwerg1511 am 03.03.2012, 16:10



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Ich musste unseren Sternenjungen letztes Jahr in der 17.Woche still gebaeren. In einer Klinik in der Karibik. Keiner hat was von Bestattung gesagt (haette ich hier auch nicht erwartet). Mein Mann und ich haben selber ueberlegt, was wir moechten und uns entschieden, dass wir kein Grab fuer ihn brauchen. Die Hebamme hat ihn also davongetragen.... Unser Kind lebt in unserem Herzen weiter, sein Geist fliegt frei und immer nahe bei uns. Wir leben gut ohne Beerdigung und Grab. Vielleicht kannst du es ja auch so sehen?

von Nomadin13 am 03.03.2012, 17:57



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Danke für die Rückmeldungen, ich werd mich mal erkundigen wie das bei uns eigentlich so läuft und ob es überhaupt die Möglichkeit gibt zur beerdigung. Mehr info und Beistand seitens der Klinik und/oder des Frauenarztes wäre schon wünschenswert, da sollten die echt mal dran arbeiten. Und natürlich hab ich oder besser wir unseren Engel im Herzen und werden ihn auch so nicht vergessen. Danke und euch wünsche ich viel Kraft und den glauben daran das es doch auch wieder Sonne im Leben geben kann. Lg

von Daniplus2 am 03.03.2012, 18:31



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ich hatte meine erste fehlgeburt 2001 und auch da wußte man noch nix von sammelbestattungen und engelsgärten. 2002 hatte ich dann eine fehlgeburt in der 20.SSW. allerdings hatte mein sohn noch kein geburtsgewicht von 500g, also wieder keine möglichkeit, ihn bestatten zu lassen. ich habe von beiden engeln nur die mutterpässe. erst 2009 wurde hier das erste sammelgrab für fehlgeburten eingeweiht. vorher wurden diese fehlgeburten verbrannt. mir wurde gesagt, daß sie gliedmaßen, die amputiert wurde, sammeltem und dann zusammen mit Fehlgeburten im krematorium verbrannt haben. dort kam dann alles in eine urne und wurde anonym bestattet. meist kamen diese urnen bei beerdigungen unter einen sarg. man weiß nicht wo. das wird nicht dokumentiert.

Mitglied inaktiv - 03.03.2012, 21:37



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bitte! Also, wie und was und "in Scheiben" .. und so .... Und auch das mit den Gliedmaßen ... Ich möchte sowas gar nicht erst so detailiert wissen.

von Jamu am 04.03.2012, 19:48



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seit meine mutter in der pathologie gearbeitet hat, wußte ich das schon. deshalb war ich darüber jetzt nicht sooooooooooo sehr geschockt aber mir wäre es dennoch lieber gewesen, es hätte eine sammelbestattung gegeben

Mitglied inaktiv - 06.03.2012, 06:25



Antwort auf Beitrag von Daniplus2

Option zur Beerdigung: weil Ärzte die Angehörigen vor dem med. Eingriff nicht über das den Angehörigen vorrangig zustehende Bestattungsrecht informieren, haben viele Frauen den Eindruck, das Sie nie die Option hatten, ihr während der gemeinsam erlebten Schwangerschaft, Geburt oder kurz danach verstorbenes Kind beerdigen zu können. Richtig: wenn Frauen die Zustimmung zu einem med. Eingriff geben (Pille, Curretagge ec.) muss die Frau zeitgleich mit dem behandelnden Arzt darüber reden, das die Schwangere das ihr gehörende Gewebe nach dem med. Eingriff gerne mit nach Hause nehmen möchte. Gesetzlich steht dem nichts im Wege. Zu diesem Anlass raten wir den Frauen, ein wasserdichtes, genügend großes Gefäss mit Schraubverschuss - beschriftet mit Namen und Sozialversicherungsnummer der Schwnageren - mit zu Operation zu nehmen und vor der OP dem behandelnden Arzt bewußt zu geben und während der OP (sofern man bewußt diese erlebt) darauf hinweisen, das die Schwangere ihr Gewebeeigentum anschließend mit nach Hause nehmen möchte. Kinder, welche während ihrer Schwangerschaft, Geburt oder kurz danach (etwa noch im Kreissaal) serben, werden immer mit Fruchtsack, Mutterkuchen und aufgefangenem Fruchtwasser erfasst, denn das alles gehört zum Kind. Gewichtanhängig wird bei unter 500 Gramm von Fehlgeburt und über 500 Gramm von Totgeburt gesprochen (in den meisten Fällen setzt das Voraus, dass dieses Kind natürlich durch die Mutter geboren wurde, also ohne ärztlichen Beistand zur Welt kam = den Uterus verlassen hat. Kinder, welche vor ihrem 1. Lebensjahr starben können auch einem voll belegten Grab noch beigelegt werden. Damit muss der Grabnutzungsberechtigte einverstanden sein. Der Friedhofsgärtner ist für das öffnen und schließen eines Grabes zuständig. Nur der Bestatter benötigt für seine Arbeit das Ergebnis einer durchgeführten Totenbeschau! Kinder, welche während ihrer Schwangerschaft, Geburt oder kurz danach starben unterliegen daher nur dann der Pflicht zur Totenbeschau, wenn anschließend ein Bestatter tätig werden soll. Unter http://bubu.sternenkind.info/ befindet sich das Thema "Kleine Geburt oder Curretage" 72 Frauen haben ihren Beitrag gegeben...

von sternenkind.info am 05.03.2012, 12:24