Elternforum Kleine Engel

Jenseits

Jenseits

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo ihr Lieben, erst einmal möchte ich euch sagen, dass eure Beiträge mir in meiner schweren Zeit eine große Hilfe waren, besonders auch Rebeca mit ihren wunderbaren Ratschlägen und Claudia, die ich von den Juni-Mamis schon kannte. Zu meiner Geschichte: Wir haben im Dezember in der 14.SSW erfahren, dass unser Kind sehr schwere Schädigungen hat (Herzfehler, generalisiertes Ödem und Wassereinlagerungen im Kopf (Hydrops fetalis). Mehrere Ärzte sagten uns, dass wir jederzeit mit einer Fehlgeburt rechnen müssen und falls das Kind Schwangerschaft und Geburt doch überstehen würde, eine geringe Lebenserwartung haben werde. Wir machten dann noch eine FU mit FISH-Test und erfuhren, dass zusätzlich noch ein Down-Syndrom bei unserem kleinen Mädchen vorliegt. Es war eine sehr schlimme Zeit für uns, in der wir entscheiden mussten, ob wir die Schwangerschaft abbrechen sollen oder einen späteren Tod bzw. ein schwerst behindertes Kind zur Welt bringen sollen. Das Down-Syndrom alleine wäre kein Grund für uns gewesen, aber so ... Es war alles so hoffnungslos, da mir beide Alternativen schrecklich erschienen. Wir konnten uns also nur für das geringere Übel entscheiden, was dann der Abbruch am 21.12.04 war. Ich habe im Vorfeld viel geweint und mich überall informiert. Mit Freunden gesprochen, im Internet bei Behindertengruppen, verschiedenen Foren ... Ich wollte vorher alles abklären, um eine wirklich bewusste und begründete Entscheidung treffen zu können. Hierbei habe ich dann auch eine Seite mit Forum gefunden, das mir wirklich geholfen hat und vielleicht auch für anderen hier wertvoll sein könnte. Die Adresse ist http://www.jenseits-de.org/ Es gibt dort auch ein Forum "Trauer und Hilfe". Ich muss aber noch etwas vorausschicken, damit ihr mich besser verstehen könnt. Ich habe mich schon immer für Religion interessiert, war früher freikirchlich engagiert und habe dann Theologie studiert. Dass es ein „Leben nach dem Tod“ gibt, war ich mir immer sicher, wie es aber genau aussehen kann weniger. Im Fernsehen sah ich dann im Frühjahr dieses Jahres eine Folge der „Fliege-Talkshow“ in der es um das Jenseits ging. Eingeladen war dort eine sehr sympathische junge Frau, Kim Anne Jannes, die als Medium vorgestellt wurde und so überzeugend war in ihrer ganz selbstverständlichen, natürlichen Art, dass ich wirklich den Eindruck hatte, dass ein Kontakt mit dem Jenseits oder wie sie sagte „geistigen Welt“ möglich ist. Es wirkte auch überhaupt nicht esoterisch, versponnen oder okkult, sondern absolut vertrauenswürdig. Mittlerweile bin ich recht überzeugt, dass es keinen Tod gibt, sondern nur einen Übergang in eine andere Ebene des Seins, was mich sehr glücklich macht. Im Dezember hatte ich während meiner Recherchen nämlich auch Kim-Anne Jannes per mail und auch in einem Forum der Jenseits-Seite (die ihre Informationen auch aus der „geistigen Welt“ beziehen) gefragt, was sie über den Abbruch denken würden. Frau Jannes sagte, dass ich der Seele durch einen Abbruch nicht schaden würde, ihr allerdings die Entscheidung, geboren zu werden, nehmen würde. Das einzig wichtige wäre aber, dass ich das Gefühl habe, das Richtige zu tun. Ein Antwort aus dem Jenseits-Forum drucke ich euch hier mal ab: „Es tut mir sehr leid für dich, dass du und dein Mann vor so einer schwierigen Entscheidung steht! Du musst du einige Zusammenhänge erfahren, was unsere Lebenspläne betrifft: Vor eurer Inkarnation (Fleischwerdung/Wiedergeburt) habt ihr gemeinsam ausgearbeitet, was jeder von euch hier erleben will - an Gefühlen, die es im Jenseits so nicht gibt. Ihr habt Pläne geschmiedet und euch mit den Mitgliedern eurer Seelenfamilien abgesprochen. Dann seid ihr inkarniert, habt euch gemäß Plan gefunden und du bist schwanger geworden - auch nach Plan. Nun stellt sich heraus, dass dieses Kind hochgradig behindert sein wird - wiederum nach Plan. Du und dein Mann erlebt nun diese schreckliche Situation mit all euren Gefühlen - was im Endeffekt zu einer Bewusstseinserweiterung führen wird. Egal, wie ihr euch entscheidet, ihr werden daraus bewusstseinsmäßig wachsen - darum geht es bei der Inkarnation. Nun fühlst du dich jetzt schon schuldig, egal wie du dich entscheiden wirst. Das ist aus menschlicher Sicht absolut verständlich. Da aber alles von euch vorgeplant wurde, auch die Vollseele eurer Tochter sich zur Verfügung gestellt hat, hier mitzuspielen, trifft dich keinerlei Schuld bei der Entscheidung. Es ist auch gar nicht sicher, ob die Seele eures Mädchens bereits inkarniert ist. Das kann nämlich zu unterschiedlichen Zeitpunkten geschehen - sogar noch ein,zwei Stunden nach der Geburt. Falls sich die Seele eurer Tochter dazu entschlossen hat, zu inkarnieren, werdet ihr die entsprechenden Gefühle von euren Guides (geistige Führer) induziert bekommen. Soll das Kind jedoch nicht zur Welt kommen - laut Plan, und ihr euch gegen einen Schwangerschaftsabbruch entscheidet, so wird es eine andere Ursache geben, dass eure Tochter gleich auf die jenseitigen Ebenen zurückkehren kann. Verstehst du, was ich sagen möchte? Egal, wie ihr euch entscheidet, es geschieht niemals gegen den Wunsch eurer Tochter und wurde bereits vor eurer Geburt so vereinbart. Wenn ihr tief in eurer Innerstes hört, werdet ihr fühlen, welchen Weg ihr einschlagen wollt. Und haltet euch immer vor Augen, ihr habt keine Schuld an dieser Entscheidung und den damit verbundenen Folgen. Im Endeffekt profitiert ihr (eure Vollseelen) davon, indem ihr bewusstseinserweitert daraus hervorgeht. Ich weiß, das ist kein wirklicher Trost in eurer Situation, aber es kann helfen, alles von einer anderen Perspektive her zu betrachten. Alles, alles Liebe dir und deinem Mann und viel Kraft in der nächsten Zeit! Seele“ Diese Vorstellung hat uns wirklich sehr geholfen sowohl im Bezug auf die Geburt unserer kleinen Tochter, die auch so schwer genug war als auch auf die Sichtweise des gesamten Lebens. Ich glaube, dass ich das alles nur deshalb so gut verkraftet habe, weil ich diese neuen Erkenntnisse habe und allem daher auch etwas Sinn entnehmen kann. Möglicherweise waren es ja diese Erkenntnisse, die ich bekommen sollte. Auch viele Phänomene, mit denen ich früher nichts anfangen konnte, kann ich mir so sehr gut erklären. Es ist, als ob sich eine Tür aufgetan hat und ich ein wenig über den Horizont sehen kann. Ich fühle mich nicht mehr „eingesperrt und ausgeliefert“ in meinem kleinen Leben, das ich aber auch sehr liebe und genieße! Natürlich ist dies alles eine sehr persönliche Sache. Viele werden vielleicht denken, dass das alles doch zu verrückt ist ( einige Dinge kommen mir auch noch sehr seltsam vor). Aber möglicherweise fühlen sich manche ja auch angesprochen. So, dass war jetzt aber lang genug!!! Meldet euch, wenn ihr mich noch etwas fragen wollt. Auch eure Erfahrungen oder Gedanken würden mich sehr interessieren. Alles Liebe und Gute, seid von mir gedrückt Martina


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Hallo Martina - ich kannte die Mail ja schon und habe sie trotzdem nochmal gelesen. Noch immer kann ich wenig mit der Erklärung anfangen, aber das soll keine Wertung sein. Vielleicht bin ich einfach noch nicht bereit dazu?! Ich bin sicher, daß man für diese Art Dinge empfänglich sein muß (im Sinne von offen/bereit) und ich spüre jeden Tag wieviel Wut noch in mir steckt. Da ist momentan gar kein Platz für anderes. Trotz allem habe ich mir auf diese Seite nochmal ein Lesezeichen gesetzt und werde mich zu gegebener Zeit etwas damit beschäftigen. Denn ich bewundere Deine Ruhe und Ausgeglichenheit, die ich meine, in jedem Wort Deines Postings zu spüren. Wenn es das ist, was Dir das Jenseitsforum gibt, dann hast Du schon viel gewonnen. Liebe Grüße, Rebeca


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

ja, auxch miur fiel diese ruhhhge auf in der dsu schreibst. ich bin selbst jetzt, 2 jahre dsanach, nmocjh nicjht so ruhigh wenn esd um dasa thema geht. sorry die schrift, ich hab meinw tochter im arm.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Hallo ihr Lieben, ihr habt Recht damit, dass ich wirklich ziemlich ruhig bin und ein Gefühl von Frieden verspüre. Ich kann es selbst kaum glauben und habe ganz viel Verständnis und Liebe für alle, denen es nicht so geht. Wahrscheinlich hat Rebeca Recht, dass man für diese neuen Sichtweisen einfach bereit sein muss. Bei mir kam das ja auch nicht von heute auf morgen. Dennoch bin ich sehr dankbar dafür, denn Schuld, unbewältigte Trauer und Wut sind auf Dauer sicher nicht gut. Diese neue Sichtweise der Dinge ist wahrscheinlich mein Weg, mit dem zumindest in dieser Realität "Unveränderlichen" umzugehen und das Beste für mich daraus zu machen. Ich möchte euch noch etwas schicken, was ich Im Vorfeld meines Schwangerschaftsabbruchs im Jenseitsforum gelesen habe. Es ist ein Gespräch einer Mutter mit Schuldgefühlen nach einem Schwangerschaftsabbruch und Sandra, die Verbindung mit "der geistigen Welt" hat(Rebeca kennt den Text schon): "> Das klingt alles so einfach und plausibel - als wäre es das natürlichste von der Welt, Schuldgefühle abzuschütteln. Ich hab das alles verstanden, was ihr mir sagt und ich weiß nun auch worauf es ankommt. Aber die Durchführung ist so schwer. ja, es tut mir leid, dass es so klingt, als wäre es einfach. das ist es nicht. unsere emotionen scheinen wesentlich länger zu brauchen, veränderungen zu akzeptieren als unser verstand. sieh mal, ich bin sehr fest davon überzeugt, dass kinder sich ihre eltern wählen. und ich bin auch davon überzeugt, dass der zeitpunkt ihres übergangs in die andere welt ebenfalls selbst gewählt ist. auch wenn du mit deiner entscheidung der auslöser für diesen moment gewesen zu sein scheinst. ich bin sicher, dass dein kind nicht bereit war, unter den gegebenen bedingungen in das physische leben geboren zu werden. ich weiß, das klingt so, als würde ich damit jeden schwangerschaftsabbruch rechtfertigen, was mir aber gar nicht zusteht. ich weiß nur, dass mir "drüben" sehr viele kinder, auch ungeborene begegnet sind und sie alle haben etwas gemeinsam. sie lieben ihre eltern bedingungslos und sie wünschen sich sehnlich, dass die eltern glücklich sind. und bindungen haben immer wechselwirkung. die frage ist, was hast du aus diesem ereignis in deinem leben gelernt. dein kind hat dir geholfen, aufzuwachen, fragen zu stellen und die arbeit an dir selbst ernst zu nehmen. vielleicht wollte es gar nichts anderes erreichen." Was mir sehr wichtig ist, dass wir Kontakt mit unseren Kindern haben können, auch wenn wir sie nicht sehen und hören. Aber sie können uns hören und wir können sie spüren. Vielleicht ist es ja diese Liebe meiner kleinen Tochter zu mir, die mich so ruhig macht, wenn ich sie natürlich auch sehr vermisse. Ich weiß, dass ich sie wiedersehen werde. Lasst euch von mir drücken Martina


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Ich finde es positiv,dass Du einen Weg für dich gefunden hast diese Entscheidung zu verarbeiten und offen darüber zu reden. in einem Punkt stimme ich nicht zu, und zwar das ein kind nichts dagegen hat abgetrieben zu werden.. das ist meine persönliche Meinung, soll kein Angriff gegen Dich sein. Ich habe ein schwer psychomotorisch behindertes Kind, und weiß um die täglichen schwierigkeiten im täglichen leben, deshalb stehe ich Abtreibungen in begründeten, medizinischen Fällen (DS gehört für mich auch nicht dazu) neutral gegenüber. Für dich noch alles Gute, Heike


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Hallo, ich möchte mich auch mal zu Wort melden... es wird wohl ein wenig kritischer und ich hoffe, alle hier anwesenden können damit umgehen, denn ich möchte ganz bestimmt keinen Angreifen. Ich bin nicht wirklich gläubig, ich glaube nicht wirklich an Gott und auch nicht an Jesus und schon gar nicht im Sinne der kath. Kirche. In Anbetracht dessen, das jeder Mensch irgendetwas haben muss, woran er glaubt, glaube ich schon an eine Art höhere Macht und an eine Vorbestimmtheit, IN EINEM GEWISSEN RAHMEN. Zum beispiel Glaube ich, dass es eben vorbestimmt war, dass so schrecklich es ist, bei dem Seebeben in Asien so viele Menschen ums Leben gekommen sind und ich denke auch, dass es auch wohl vorbestimmung ist, was uns allen in bezug auf unsere Kinder und deren Verlust wiederfahren ist. Und dass eín Sinn dahinter steht. (ALlerdings ist mein großes Problem bei der Sache, dass ich den wirklichen SInn noch nicht ermitteln konnte und so immernoch damit und mit dem Geschehenen hadere.). DOch ich denke, das ganze, darf man nicht verallgemeinern und aufs ganze Leben beziehen, ich denke zum Teil sind es einfach prüfungen im Leben, die uns auferlegt werden (oder was weiss ich), aber wir können doch nicht sagen, dass alles vorbestimmt ist. Denn so weisst man ja jede Form von Schuld von sich. Egal was man tut, betrüge ich meinen Mann, erschlage ich einen Menschen, es wäre ja alles verbestimmt und ich könnte mich nicht dagegen wehren. Dürfte ich dann (vor dem Gesetzt) für sowas bestraft werden? Es freut mich wahnsinnig für dich, dass du in dieser Frau und in dieser Form deines glaubens Trost und innere Ruhe gefunden hast, das ist ja durchweg wünschenswert, für mich wäre es allerdings keine Form, an die ich mich zu sehr hängen würde... auch gefiel mir die Form zu schreiben, dieser Frau nicht, wer ist sie, dass sie das recht hat, jemanden von Schuld freizusprechen? Vielleicht liegt es auch an meinen Zweifeln daran, dass es ein leben nach dem Tod gibt... ich kann nicht beschreiben, was zu einer, wie soll ich sagen, abneigenden Haltung dieser Frau gegenüber geführt hat, aber ich glaube, sie entrückt einen vollkommen der Realität, wenn ihr versteht, was ich meine... DIe gefahr besteht doch darin, im Endeffekt jedes Handeln mit seiner vorbestimmtheit zu rechtfertigen und man so jede art von eigenbestimmtheit ablegt. Keinesfalls will ich den Abbruch damit werten, ich weiss nicht, wie ich in so einer Situation reagiert hätte, ich muss zugeben, dass ich wahrscheinlich die selbe entscheidung getroffen hätte, obwohl ich auch für mich keine Grenzen finden würde, wo für mich ein behindertes Leben nicht mehr Lebenswert wäre (habe extra keine Tests in diese richtung gehend, in dieser SS machen lassen und hoffe inständig, niemals vor ´dieser entscheidung stehen zu müssen). Allerdings würde diese Art des Glaubens ja jede Abtreibung (auch die aus persönlich gelagerten Gründen) rechtfertigen und das finde ich nicht richtig. Und ich versteh auch nicht, wie das mit dem Glauben der kath. Kirche zu vereinbaren ist. Na ja, wie auch immer... einfach mal meine Sicht der dinge... wahrscheinlich war mein Beitrag so lang und vor allem langweilig, dass eh keiner bis zum ende gelesen hat... wenn doch, hoffe ich wenigstens, dass ihr verstanden habt, was ich sagen sollte... jaja, ist gar nicht so leicht, das alles in Wort und schrift zu fassen! Ich wünsche euch auf jeden Fall alles Gute und einen guten weg, das alles zu verarbeiten. LG Mira mit Lara, 2 ** und den Zwillis im Bauch!


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Liebe Mira, schön, dass du auch deine Gedanken zu dem Thema geschrieben hast. Ich fand es überhaupt nicht langweilig. Genau die Fragen, die du hast, beschäftigen mich auch, denn mich stört ebenfalls diese "Beliebigkeit" des Handelns. Ich habe auch schon dazu in dem Forum gepostet, aber noch keine ganz zufriedenstellende Antwort bekommen. Ich bin ja auch neu in diesem Thema und glaube auch nicht alles, was man mir erzählt. Es muss für mich stimmig sein. Ich denke aber, dass unser Handeln insofern nicht beliebig ist, als wir so handeln müssen, dass wir das Gefühl haben, das Richtige zu tun, uns also nach unserem Herzen richten sollten. In meinem Fall hatte ich dies, obwohl es eine sehr schwere Entscheidung war. Ich und mein Mann glauben auch nicht, dass es lebensunwertes Leben gibt. Das würde wohl auch keiner der Leute von dem Jenseitsforum sagen, da ja jedes Leben (Inkarnation) von der jeweiligen Seele in dieser Art gewollt wurde.Das heißt aber nicht, dass man alles dann so akzeptieren sollte, sondern man sollte versuchen zu helfen, Liebe zu schenken. Diese Liebe wird es wohl auch sein, mit der man später einmal konfrontiert wird und die uns dann zeigt wo wir noch Defizite in unserer Entwicklung haben. (Das wäre dann vielleicht das, was in Religionen als "Gericht" bezeichnet wird. Wir selbst sind dann aber unsere "Richter". Der Sinn unseres irdischen Lebens wäre der, zu wachsen, Erfahrungen zu machen, die uns weiter bringen. Dummerweise sind es vor allem leidvolle Erfahrungen, die dies in besonderem Maße möglich machen. Vielleicht hätte mich auch die Erfahrung, ein so stark behindertes Kind zu haben, bzw. dessen Tod weiter gebracht, aber vielleicht hätte es auch mein diesseitiges Leben zerstört. Ich hatte wohl zuviel Angst es nicht zu schaffen. Nochmal zur Frage der Schuld. Menschen machen sich schuldig. Sie haben z.T. berechtigte Schuldgefühle und leiden darunter. Das ist hier so und das wird auch im Jenseits so weiter gehen bis sie erkannt haben, wo die Ursachen für ihr Haneln lagen und diese verändern. Zumindest erscheint mir diese Vorstellung recht plausibel. Zu der Flutkatastrophe haben Leute in dem Forum geschrieben, dass leider nur solche Katastrophen es schaffen würden, Menschen aufzurütteln, Hilfsbereitschaft zu wecken und die Welt näher zusammenzubringen. Was hier so schrecklich erscheint würde im Jenseits aber anders aufgenommen, da sich dort sehr viele freuen würden, ihre Verwandten und Freunde wieder bei sich zu haben. Vielleicht ein kleiner Trost, sofern man daran glauben kann. Ich wüsche dir auf jeden Fall ganz viel Glück für deine Schwangerschaft (!!!) und soviel Gelassenheit und Ruhe wie du dir wünschst. Mir hilft der Gedanke schon, dass alles so kommen wird, wie es richtig ist, aber jeder Mensch ist da anders. Alles Liebe Martina


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Hallo Martina, niemand ist für die eigenen Taten verantwortlich außer einem selbst. Weder Gott, noch Schicksaal, noch sonst etwas übernatürliches. So schwer Deine Entscheidung für Dich auch zu ertragen ist – es war DEINE Entscheidung. Und Du hattest Gründe für diese Entscheidung. Du hast für Dich und für das Kind das Beste gewünscht und auch danach entschieden. Du brauchst dafür keine Absolution, weder von anderen Menschen, noch vom Jenseits. Du brauchst Dich nicht schlecht zu fühlen, wenn Du bei Deiner Entscheidung auch an Dich gedacht hast. Ich finde es pervers, wie die christliche Religion die Menschen, ob wirklich gläubige oder nicht, zu der selbstverachtenden Verheilichung der Selbstlosigkeit trimmt. So dass man nicht mehr fähig ist, die Verantwortung für so manche Entscheidungen und Taten zu übernehmen. Und dann ist der Glaube zu Stelle mit seinem lieben Onkel Gott, der ja weiß was er tut, du sollest dich nur zu ihm bekennen, dann geht es dir ja besser und du kannst dich wieder ertragen. Eine raffinierte Manipulation, um Menschen abhängig zu machen. So hart es auch ist, es gibt keinen Sinn darin, dass Kinder sterben oder nicht geboren werden. Es mag ja sein, dass die Jenseits-Theorie Dir geholfen hat, die schweren Zeiten zu überstehen, aber überlege doch mal, wo diese Theorie hin führen kann, wenn jeder alle seinen Taten, ob gute oder böse, damit rechtfertigen würde. Ich weiß, es gibt Dinge, mit denen man sich schwer abfinden kann. Schafft man das aber, wird man stärker als davor. Verlässt man sich auf etwas übernatürliches, gesteht man lediglich die eigene Unmündigkeit und wird dadurch noch schwächer. Alles Gute Nina


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Hallo ihr Lieben, danke für eure Rückmeldungen. Ich fühle mich auch von euch nidht angegriffen. Dazu habt ihr viel zu nett formuliert und außerdem habe ich wirklich das Gefühl, in meiner Situation richtig gehandelt zu haben. Ich versuche auch nicht Verantwortung von mir abzuschieben. Natürlich bin ich selbst verantwortlich für das, was ich tue und keine jenseitigen Wesen. Und ich versuche auch, verantwortungsvoll zu handeln, mit soviel Liebe für andere und mich, wie möglich. Gerade die Vorstellung, dass ich selbst es war, die eine solche Situation zu meinem Besten geplant hat, hilft mir sie zu verarbeiten. Ich glaube es ist schwierig, mich euch verständlich zu machen. Hört sich alles ja auch sehr merkwürdig und ungewohnt an. Vielleicht versteht man sich auch nicht so richtig, weil jeder so seine eigenen Erfahrungen und Vorstellungen mit sich herumträgt, was ja auch sehr gut ist. Die Frage nach dem Gut und Böse hat mich aber schon immer beschäftigt. Ich konnte mir nie vorstellen, dass ein "guter Gott" das Böse zulässt und Leiden verursacht. Aber die Existenz des Leidens ist ja Realität, die Vorstellung einer widergöttlichen, bösen Macht ist mir aber zu einfach (Sündenbock). Folgendes Posting zu dem Thema habe ich gestern gefunden und fand es sehr interessant, weil Fido genau meine Frage gestellt hatte. Ich lasse es einfach mal so stehen. Vielleicht wird ja so einiges verständlicher. Übirigens habe ich weiter oben noch eine ganz schöne kleine Geschichte gepostet, die als "Gleichnis" vielleicht auch noch mal etwas deutlich machen kann. Liebe Grüße schon mal Martina Fido schrieb:" Wisst Ihr was, wenn dem so ist, dann werde ich ab Morgen fremd gehen, mein Patenkind in Nepal kündigen, geschäftlich völlig unmoralisch und unsensibel über Leichen gehen, um in jeder Sitution meinen persönlichen Vorteil heraus zu holen, denn irgendwelche "karmische" Folgen hat es für mich ja sowieso nicht, denn ins Licht kommen wir ja früher oder später alle wieder, auf weitere Leben wirkt es sich ebenfalls nicht aus, denn meine Pläne für zukünftige Leben schmiede ich mir ja sowieso selber und dies alles ist mir (wie den meisten Menschen) völlig bewußt, ABER es ist halt mein Plan!!!" Thomas antwortete:" Für uns Menschen gibt es das Böse, und wir sollen es als SOLCHES erkennen, um daran zu wachsen. Das bedeutet ja eben NICHT, daß wir es gutheißen sollen. Im Gegenteil! Nur man muß unterscheiden zwischen einer bösen Tat und einem 'bösen' Menschen. Moralvorstellungen ohne Liebe machen hart. Je mehr Liebesfähigkeit man hat, desto weniger Moral in Form von äußeren Gesetzen/Geboten 'benötigt' man, weil man sie in sich trägt. Man richtet sich dann automatisch aus einem inneren Antrieb nach dem 'Guten'. Das ist auch urchristliche Weisheit! Du erinnerst Dich? Ich hoffe, deine Aussage war jetzt nur rhetorisch gemeint. Es gibt aber viele Menschen, die durchaus am ehesten durch Verbote und die Einsicht in mögliche negative Konsequenzen ALLEIN davon abgehalten werden, in dem von Dir genannten Sinne zu handeln. Ich will nicht so gerne glauben, daß Du auch dazu gehörst. Aber es gibt natürlich hier unter uns Menschen keine Charaktereigenschaft in 'Reinkultur', und deshalb hat jeder einen kleinen oder (leider) sogar einen großen Anteil auch dieser negativen Eigenschaft in sich. Wenn man sagt, es gibt unter jenseitigem Blickwinkel betrachtet nichts Böses, es hat also z. B. keine Konsequenzen im Sinne einer nachtodlichen Bestrafung (wenn man einmal von dem Leid, welches 'Täter' beim Aufsteigen durch die Astralebenen haben können, absieht), wo ist dann Dein persönliches Problem? Damit schafft man doch z. B. nicht den irdischen Strafvollzug ab, oder gar die menschliche Ächtung des Bösen! Fehlt es, wenn es kein Karma im üblicherweise verstandenen Sinne gibt, an 'Gerechtigkeit'? Ein 'Täter' leidet aber auch oft SEHR (Gewissen, Selbshass, Hass auf andere, Hass der anderen, innere oder sogar äußere Einsamkeit, das Fehlen ECHTER Freude, Sucht nach Anerkennung, Macht, Genuß etc. ohne je zufrieden sein zu können, vielleicht noch Gefängnisaufenthalte etc.)! Allein schon deshalb sind Täterrollen auch Opferrollen (aber natürlich nicht nur deshalb). Ist dir das nicht 'Strafe' genug? Die Tatsache, daß Täter leiden ist auch eine christliche Erkenntnis (natürlich nicht erst von den Christen entdeckt...). Willst Du wirklich noch mehr? Rache? Ich hoffe nicht! Es gibt da natürlich etwas, auf das viele in diesem Zusammenhang außer der Rache noch Wert legen: DIE MORALISCHE ENTRÜSTUNG! Wer das, was Peter hier vertritt für sich annimmt, der kann sich nicht mehr ohne weiteres moralisch über andere entrüsten, andere verurteilen, und sich damit selber ERHEBEN, das Ego 'aufbessern', das will dann nicht mehr so recht gelingen. *gg* Ein Mensch, der nur 'gut' ist, weil böse eben pfui ist, der will dann als 'Ausgleich' natürlich das 'erhebende' Gefühl der moralischen Entrüstung u. evtl. schlimmeres für sich in Anspruch nehmen. Ich hoffe, Fido, daß Du nicht so sehr zu diesen durchaus bedauernswerten Zeitgenossen gehörst. Auch und gerade unter Christen sind sie recht verbreitet... Aber liegt nicht in einem umfassenderen Verständnis des Leides auch ein entscheidender Fortschritt? Man braucht nicht mehr zu verdammen, wenn man versteht... Schon allein, wenn man sich Täter aus rein psychologischer Sicht betrachtet, lernt man sie zu verstehen und, wenn man ein entsprechendes Bewußtsein hat, auch zu lieben (nur schließt das eben nicht z. B. den ANGEMESSENEN 'Strafvollzug' aus...). Diese Liebe schließt auch nicht Selbstverteidigung etc. aus (aber das Thema wäre jetzt zu komplex...). Im Endeffekt ist das, was Peter durch seine Arbeit über Gut und Böse herausgefunden hat, SEHR dem Guten dienlich. 'Täter' und 'Opfer' kann man viel besser verstehen und nicht mehr so schnell vezweifeln an der zumindest prinzipiellen Unabwendbarkeit des bösen. Man kann die bösen Menschen besser verstehen und lieben. Es ist also ein Werkzeug, das Gebot der Christlichen Nächstenliebe besser umzusetzen. Das Gefühl der Verbundenheit mit den Menschen und der Schöpfung wird gefördert. Also es nimmt Dir nicht nur etwas (moralische Entrüstung etc.) sondern es gibt auch etwas und zwar wesentlich mehr, als es nimmt. Ich hoffe, Fido, ich konnte Dir wenigstens diesen einen Gedankengang etwas verständlicher machen. Dir auch einen ganz lieben Gruß sendet Thomas (der etwas frustriert ist, weil er sich aus Zeitmangel wohl noch länger kaum zu Wort melden kann...)


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Hallo Ihr! Jetzt lese ich schon eine ganze Weile bei Eurer Diskussion mit, jetzt mag ich meinen Mund nicht länger halten. Es hat nichts mit christlicher Religion zu tun, wenn man behauptet, da sei ein Gott, der eh alles vorherbestimmt und quasi mit uns als großer Marionettenspieler ein zum Teil schlechtes Spiel spielt. Die christliche Religion glaubt an die Freiheit des Menschen, Vorsehung hat nichts damit zu tun, dass wir nicht frei entscheiden könnten oder so. Das ist Quatsch! Ich weiß selbst, wie schwer es ist, sich dem "Warum?" in unseren Erfahrungen zu stellen. Auch bei mir kam die Frage auf, Wo denn Gott war an diesem 25. Juni, warum er das einfach zugelassen hat, was ich oder mein Sohn denn falsch gemacht haben oder ähnliches. Dass solche Fragen kommen, ist normal, sonst wären wir keine Menschen. Liebe Martina, ich will Dir die guten Erfahrungen, die Du gemacht hast, nicht ausreden. Dennoch klingt es auch in meinen Ohren ein wenig gefährlich, wenn einem irgendwelche Wesen aus dem Jenseits alle Verantwortung für das eigene Handeln abnehmen. Bitte versteh mich nicht falsch, aber ich glaube, Du bist für Deine Entscheidung trotz allem selbst verantwortlich, Du hast sie getroffen. Ich hoffe, ich trete Dir damit nicht zu nahe, ich denke, niemand möchte gerne vor so einer Entscheidung stehen. Ich will ja auch nicht damit sagen, dass Du "Schuld" bist. Ich glaube, um Schuld geht es auch nicht. Du hast Dir Deine Entscheidung ja auch nicht leicht gemacht. Du hast sie nach reiflicher Überlegung getroffen, zum Wohl für Dein Kind und für Dich. Du musst Dir deshalb keine Vorwürfe machen. Aber bitte (an alle): Macht diesen Gott nicht zu einem Puppenspieler und uns nicht zu Marionetten! Ich hoffe, ich bin damit niemand zu nahe getreten, das war nicht meine Absicht. Die Themen sind heikel und gut für Missverständnisse... Monika


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Ich kann mich auch nicht mit der "Jenseits"-Theorie anfreunden. Gott ist ein liebender Gott. Er gab uns die Freiheit. Das bedeutet auch, dass WIR entscheiden ob wir Gutes oder Böses tun. Man kann nicht alles schlechte was passiert Gott zuschieben. Wenn ein Mann ein Kind tötet so hat der Mann die Verantwortung für sein Tun und nicht Gott. Wir geben Gott allerdings sehr gerne die Schuld weil irgendwer muss es ja letztendlich schuld sein, oder? Außerdem sind wir oft so hilflos vor Schmerz, dass wir gerne nach dieser Möglichkeit greifen. Aber wieviele Menschen sehen denn die vielen kleinen Wunder die um sie herum geschehen? Machen wir Gott dann für die positiven Erfahrungen genauso verantwortlich? Oder sagen wir dann eher "Glück gehabt"? Es ist schlimm wozu manche Menschen fähig sind. Es ist unendlich traurig wenn wir unser Kind, geboren oder ungeboren, verlieren. Für uns gibt es nichts schlimmeres. Aber immer Gott die Schuld zu geben ist ein wenig "billig". Ich weiß wie weh es tut und die Suche nach dem "Warum" kann einen echt fertig machen. Aber eines weiß ich ganz genau, dass Gott uns nie aufhört zu lieben! Auch dann nicht wenn wir nicht mehr in der Lage sind das zu glauben... Von der Kontaktaufnahme zum Jenseits halte ich rein gar nichts. Und ich glaube auch absolut nicht, dass wir ständig unsere verstorbenen Kinder um uns haben. Das fühle ich einfach nicht! Aber ich habe da sowieso eine andere Sicht. Ich freue mich, dass Du, Martina, einen Weg gefunden hast mit dieser schweren Entscheidung umzugehen. Aber bitte, glaube mir, wenn ich Dir sage, dass das Ganze mit dem Jenseits sehr gefährlich werden kann. Und das sage ich nicht als Christ, sondern als jemand der einmal Erfahrungen damit gemacht hat. Leider! Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute Alyssa