Elternforum Kleine Engel

Ich weiß nicht was ich machen soll...

Ich weiß nicht was ich machen soll...

Chriss07

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Meine Frühere Arbeitskollegin kam gestern zu mir auf Besuch nach dem wir uns lange nicht gesehen hatten und erzählte mir das sie vorige Woche ihr Baby in der 20ssw still zur Welt bringen müssen. Sie hatte eine normale Vorsorgeuntersuchung und die Ärztin sagte, dass sie keinen Herzschlag mehr sieht. Sie tut mir so leid. Ich hab zwar selber Drei Sternchen aber war noch nie so weit wie sie. 8ssw 10ssw 14ssw. Jetzt meint sie ich bin die einzige mit der sie reden kann weil ich auch schon welche verloren hab. Ich kann aber nur sehr schwer darüber reden, weil mich das so an meine traurige Zeit erinnert das ich gleich wieder Tränen in den Augen hab bzw will mich auch nicht schon wieder mit so traurigen Sachen beschäftigen bitte nicht falsch verstehen sie tut mir sehr sehr leid aber ich bin so froh das ich das Alles so einigermasen überwunden hab. Hab voriges Jahr im Dezember nach den drei Sternchen innerhalb von einenhalb Jahren, endlich unsre Kleine Sabrina zur Welt gebracht. Und bin jetz so sehr glücklich mit ihr. Vielleicht könnt ihr mir einen Tipp geben wie ich ihr helfen kann


Else2011

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Antwort auf Beitrag von Chriss07

Hallo! Wenn du nicht mit ihr darüber reden willst, eigentlich gar nicht. Sie will zur Zeit offenbar noch keine Ablenkung, sondern das ganze erst mal in Gesprächen aufarbeiten. Ist ja verständlich! Aber dafür scheinst du nicht die richtige Person zu sein! Auch völlig verständlich! Wenn du nicht darüber reden willst oder kannst, dann sag ihr das so und lass dich nicht zwingen. Sobald sie irgendwann Abwechslung möchte, kannst du für sie da sein, mit ihr Shoppen oder abends raus gehen. Das hilft nach einer Zeit des intensiven Trauerns auch ungemein und ist - nach meiner Erfahrung zumindest - genauso wichtig wie die Gespräche davor. Vielleicht kannst du ihr helfen, professionelle Hilfe zu finden, mit der sie dann über die stille Geburt sprechen kann. Natürlich nur, wenn sie das möchte! Liebe Grüße


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Chriss07

ich kann beide seiten verstehen und finde dich in der hinsicht etwas egoistisch, ohne das böse zu meinen. Hast du nicht auch nach deinen fehlgeburten jemanden gebraucht zum reden? hast du nicht auch schultern zum ausweinen gebraucht? ich selber hatte auch eine fehlgeburt in der 20. ssw und weiß wie schwer es ist, jemanden zu finden, der einen versteht. die meisten denken nämlich: Ach, so schlimm kann das ja gar nicht sein, das kind war ja noch nicht geboren, also lieber jetzt als nach der geburt !! was ist bitte so schwer daran, einfach nur zuzuhören? du hast ja jetzt ein kind, also bist du so ziemlich drüber weg. das sagt zumindest dein vorletzter satz, also solltest du doch drüber stehen. sie braucht jemanden, der ähnliches durchgemacht hat, das kann ich nachvollziehen. professionelle hilfe, alles schön und gut, aber ich hätte mich auch niemals einem fremden anvertrauen können, der womöglich nur seinen beruf ausübt. helfen kannst du ihr nur, indem du deinen inneren schweinehund überwindest und zuhörst. das wird ja nicht 24 stunden jeden tag sein und läßt mir der zeit auch nach. würdest du mir als betroffene sagen, du willst das nicht, dann würde ich sofort den kontakt abbrechen. ich hatte auch so eine bekannte, die mich oft angerufen hat. nachdem ich meine tochter verloren hatte, rief sie auch an. ich hab ihr erzählt was passiert ist und sie meinte: "das tut mir leid, ich laß dich dann mal lieber in ruhe und melde mich, wenn es dir wieder besser geht" ich hab nur geantwortet: "brauchst dich gar nicht mehr melden" klingt jetzt hart, aber man braucht ja nur jemanden, der mal zuhört... und sie hatte auch schon ein kind verloren. deshalb war das in etwa die selbe situation. das ist jetzt alles etwas derbe geschrieben, und wirklich nicht böse gemeint, ich schreib nur das was ich gerade empfunden hab, als ich dein post gelesen hatte.


Chriss07

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Mir fällt es trotzdem sehr schwer stark zu bleiben und darum weiß ich nicht ob ich ihr da eine goße Hilfe bin. Sie war jetzt zwei Vormittage bei mir und wir haben zusammen geweint. Wenn sie dann geht bin ich ziemlich fertig und ich denke mir.... Ich weiß nicht offensichtlich braucht sie das jetzt. Ich weiß noch ich wollte bei mir eher mit Menschen zusammen sein die mich von diesem Thema ablenkten. Ich werd natürlich für sie da sein. Finds echt ein bissl gemein wie du mich hinstellst.


Johanna3

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Hallo! Ich sehe das anders. Wenn es dich so fertigmacht darüber zu reden, dann mußt du es nicht tun. Sie wird ja wissen weshalb. Und du mußt kein schlechtes Gewissen haben, wenn du ihr sagst, dass dir es zuviel wird. Als Freundin sollte sie dafür Verständnis haben und von Im-Stich-lassen kann doch deshalb nicht die Rede sein! Freundliche Grüße Johanna


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Johanna3

ein schlechtes gewissen braucht sie auch nicht haben, aber mal dran zurückdenken, wie sie sich gefühlt hätte, wenn zu ihr einer gesagt hätte, man will nicht drüber reden. das tut weh.. und jede frau, die sowas schon erlebt hat, weiß das auch. ich selber hab damals sogar eine abfuhr bekommen von unserem pfarrer. obwohl er normal für solche fälle da sein sollte. ab dem zeitpunkt hab ich ihn nicht mehr ernst genommen als pfarrer. genausowenig würde ich eine freundin noch ernst nehmen. es heißt ja: "freunde in guten und in schlechten zeiten" Die Kollegin wird ja nicht jeden tag mit ihr reden wollen. ich versetz mich einfach in deren lage, wie verzweifelt sie jetzt sein muß. ein kind so spät zu verlieren ist schmerzhaft, weil man ja den bauch schon sah und evtl das kind schon gespürt hatte. ich war auch in der 20. SSW und mußte mein kind auf normalem wege entbinden. das ist anders als eine ausschabung unter vollnarkose :( ich will gar nicht dran denken, wenn ich damals meine freundin nicht gehabt hätte. mann mußte wieder arbeiten gehen, ich war alleine. da klammert man sich an jeden, der verfügbar ist. ich hab gott sei dank damals nach der totgeburt nur eine abfuhr erteilt bekommen (vom pfarrer). "wenn ein kind stirbt, erkennt man erst, wer wahre freunde sind." der satz stimmt. und das kann wohl jeder hier auch bestätigen.


Else2011

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Ja, man erkennt dann, wer wahre Freunde sind. Eine frühere Arbeitskollegin, die ich schon lange nicht mehr gesehen habe, würde ich eh nicht zu den wahren Freunden zählen. Ich persönlich habe mich damals, als meine Tochter in der 37. SSW gestorben ist, über ehrliche Freunde am meisten gefreut. Meine heute noch beste Freundin sagte zu mir, die könne nicht darüber reden, sie wisse einfach nicht damit umzugehen. Wenn ich Ablenkung bräuchte, egal in welcher Form, sei die für mich da. So war es auch. Solche Freunde braucht man auch. Geredet habe ich mit einer Psychotherapeutin, was mir viel gebracht hat, da sie zugehört hat und mir Hilfestellung gegeben hat, mit der Trauer umzugehen. Ich finde es bringt überhaupt nichts, wenn die Arbeitskollegin mit der AP redet, dort alte Wunden aufreißt und letztendlich beide für den Rest des Tages tieftraurig sind. Irgendwo hat jeder das recht, sich selbst zu schützen und dafür zu sorgen, dass es ihm gut geht. Wenn die AP nicht darüber reden will oder kann, ist das völlig okay. Zumindest in meinen Augen.