Mitglied inaktiv
War heute abend das erste mal richtig draußen....ich musste mit, konnte die Kinder nicht enttäuschen, zum Martinszug....ich kann es noch nicht, wirklich...alle haben lieb zu mir rübergeschaut, ich konnte die Blicke kaum erwidern. Eine Nachbarin fragte, ob es mir nicht gut ginge, wegen der SS...ich hab´die Worte kaum rausbekommen, habe losgeweint. ICH HATTE EINE FEHLGEBURT....Alle sind betroffen und haben Mitgefühl, aber ich, ich kann und will nicht raus...nur hier kann ich reden, wenn überhaupt. Ich musste dann auch vor dem Ende nach Hause, bis ich hier war, schwamm alles voller Blut...ich werde doch noch zur AS müssen..??? Ich habe mich immer gefragt, wieso Bekannte oder gar Freundinnen, die mir erst jetzt "beichten", dass sie Kinder verloren haben, nie darüber gesprochen haben...Jetzt weiß ich es, sehr schmerzlich...es gibt einfach keine Worte dafür und ich wünschte ich könnte verstummen, nie wieder reden zu müssen...dabei brennen so viele Bilder und Gefühle auf der Seele. Ich habe ihn gebären müssen, ich habe ihn zwischen meine Beine rausgleiten spüren müssen, der Anblick, mein Baby, das genauso aussah wie zwei meiner anderen Kinder....weiß nicht, was ich früher dachte, was mit Fehlgeburten passiert, wie ein Kind in dieser oder jener Woche aussieht. Ich bin geschockt, weil ich nie ein Bild darüber hatte und die, die mir jetzt beistehen wollen, aber sowas nicht durchgemacht haben, können sich das nicht vorstellen (müssen sie auch zum Glück nicht) Milan war und ist ein richtiger großer Menschenskind gewesen...kein Pünktchen, kein Sternchen, keine Gewebsmasse oder sonstiges....nur so winzig und so zart...egal in welcher Woche, es muss anderen auch höllisch wehtun...aber verarbeiten und durchstehen kann man nur selbst.... Mein mittlerer Sohn, der am traurigsten von allen erscheint, fragte heute welches Sternzeichen "unser Kind, das gestorben ist" wohl hat. Erstens traf mich die Frage wie ein Pfeil ins Herz, weil es sich so angehört hat, als hätte er auch noch nicht begriffen, dass ich das Kind nicht mehr im Bauch habe. Das ist das Kind, das ich gebären und hergeben musste....als gäben es zwei, eins noch da und das, das sterben musste...dann war ich selber geschockt, weil ich plötzlich nicht wusste: ist der Geburtstermin oder sein Geburtstag gemeint....es werden immer diese zwei Daten bleiben....ich bin so fertig, ich habe so viele Menschen die mir helfen wollen, aber ich kann das noch nicht annehmen... mit brennenden Augen vom vielen Heulen hannahlea
liebe hannahlea! das erste "rausgehen" ist das schlimmste.....ABER, mit jedem Mal, wird es etwas besser! Ich z.b. bekam Panikanfälle, Herzrasen usw....wenn ich unter vielen Menschen war, das hatte ich vor der FG NIE! Ich weiß noch genau, als ich das erste Mal im IKEA mit meinem Mann und meiner kl. Tochter Kaffee getrunken habe, und aufeinmal.....dachte ich, das wars....ich sterbe jetzt auch (ich bekam keine Luft mehr und starke Herzschmerzen).....zum Glück war mein Mann dabei, der mich sofort rausgebracht hat (aus dem Laden)... etwa ein halbes Jahr später ist mein Vater ganz plötzlich verstorben und etwa wieder ein halbes Jahr später, bekam ich von null auf jetzt (vorallem nachts oder morgens), immer wieder Panikanfälle und Herzrasen-schmerzen (kann dir gar nicht sagen, wie oft ich "notfallmäßig" beim Arzt war, wegen CTG...)! organisch bin ich gesund, nur die Seele spielt "verrückt"! naja...ich bekam Antidepressiva verschrieben! und eine Mutter-kind-kur! liebe hannahlea, auch ich habe nicht über meine ersten FG geredet! (gut "damals" vor 20 Jahren sprach NIEMAND darüber!)! von meinem Junior wissen meine Familie, die Nachbarn (die wussten halt das ich schwanger war) und meine Freunde! Allerdings, hat sich grad beim Freundeskreis "spreu-vom-weizen-getrennt"...:-(. denn, ich kann auf Menschen VERZICHTEN, die meinen, das "ES" noch kein Mensch war....*kotz*, das "ES" besser so war, das "ES" bestimmt krank war.....(klar, es sind alles Ärzte, die wissen dies *mitdemKopfschüttel*), das "ES" gut war, das es so früh passiert ist (ich war in der 10 Woche und mein junior war 2,8 cm groß, Arme und Beinchen vorhanden! und er war genetisch gesund lt. Arztbericht) und das ich ja schon 2 Töchter habe.......und das ich ja schon viel zu ALT wäre um noch ein Kind zu bekommen.....usw..usw.! so, jetzt habe ich von mir geschrieben! ABER, ich wollte dir zeigen, das DEINE Gedanken ganz normal sind! das DU nicht funktionieren musst, nur weil dein Umfeld dies erwartet! dein Umfeld hat DICH zu unterstützen! und nicht du sie! Ich denke an DICH! und wünsch dir viel Kraft für die kommende Zeit! liebe stille Grüße, Andrea mit Kathrin und kl. Nadine und *** und * (meinem Junior)
Hallo!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Auch ich muss den anderen hier recht geben ich musste schon 4 meiner Mäuse hergeben 3 mal vor der 14ssw und bei unserem Sebastian in der 24ssw.Auch ich weiß wie ich mich bei den ersten Male rausgehen gefüllt habe wie ich gelitten habe wie meine Angst das die Leute mich ansprechen könnten mich fast auffrass.Ich habe Angst zustände im Laden bekommen ohne vorwarnung und so weiter.Ich wollte nur damit sagen bzw zeigen du bis nicht alleine damit jeder der einen so kleinen Menschen verloren hat weiß was es bedeutet. Genauso gehts mir noch heute wenn ich auf den Friedhof gehe es tut auch nach Jahren noch so verdammt weh und keines meiner gesunden Kinder können mir mein Totes Baby jeh ersetzen. Ich wünsch dir viel Kraft für die kommende Zeit vorallem für die kommenden Feiertage in denen ich mich die ersten Jahre immer eingeigelt habe ich konnte und wollte nicht glücklich sein und feiern. Nun ist morgen der 4 Todestag von meinem Sebastian und alles kommt wieder hoch ich kann nicht auf dem Friedhof habe angst vorallem was da aucf mich morgen zukommt und trotzdem werde ich dorthin gehen und ihm sein Geschenk dorthin bringen. Alles Liebe # Doreen
Liebe Hannahlea, es ist ganz normal, wie Du Dich fühlst. Diese ersten Male, dieses Aussprechen der Tatsache ist schrecklich. Dadurch wird es erst so richtig real. Ich konnte es den wenigsten Menschen direkt sagen, daß mein Sohn nicht mehr lebt. Ich weiß noch, daß ich heulend am PC saß, um es per email mitzuteilen. Es war schrecklich, hinzuschreiben, daß er tot ist. Damit mußte ich dem ins Auge sehen, was ich vorher noch als Albtraum hätte abtuen können. Es wird irgendwann leichter, ganz bestimmt, aber Du bist jetzt ja noch mitten im Schock, das geht nicht so schnell. Ich finde die Frage Deines Sohnes übrigens total schön. Für ihn ist sein Geschwisterchen zwar tot, aber eben trotzdem ein Teil Eurer Familie. Bei meiner Großen ist es genauso, und ich finde es immer noch total tröstlich, daß sie einer der wenigen Menschen ist, der ganz normal und unbefangen von Adrian reden kann. Da gibt es kein Verstummen, wenn die Sprache auf ihn kommt, keine Hemmungen, sondern sie sagt und fragt, was ihr in den Sinn kommt. Dadurch ist er eben doch nicht ganz weg, auch wenn er nicht körperlich bei uns sein kann. Wenn Du es schaffst, laß Dich doch auf Deine Kinder in dieser Weise ein. Es wird bestimmt auch Dir viel Kraft geben. Sie haben ebenfalls einen Verlust erlitten, den sie verarbeiten müssen, und Kinder machen das auf ganz wunderbare Weise, wenn man sie nur läßt. Ich wünsche Dir weiter ganz viel Kraft. Viele liebe Grüße, Katrin
Hallo! Also, ich finde es total mutig von dir, dass du deinen Kindern zuliebe mitgegangen bist, finde es aber auch absolut verständlich, wenn du sagst, dass es noch zu früh war,nimm dir die Zeit und warte eben mit dem Rausgehen noch ein wenig, wenn du nicht kannst! Gerade die Blicke sind so schwer zu ertragen..... Dein letzter Satz macht mich stutzig; wieso kannst du die Hilfe nicht annehmen? Wenn es dir gut tut, NATÜRLICH kannst und sollst du die ernstgemeinte Hilfe von Freunden/Verwandten annehmen. Wenn du aber lieber alleine sein möchtest, dann versuch es ruhig zu sagen, sie werden es sicher verstehen! Alles Liebe und viel Kraft für die kommende Zeit wünscht dir Nicky
Danke für eure aufmunternden Worte!! Heute morgen waren wir bei den Therapeuten, die uns betreuen, genauso furchtbar, wie gestern....konnte gar nicht Blickkontakt halten, richtig zuhören...dazu noch das ganze Rumgerede um die Zukunft, Stabilisation, bla-bla....bin noch echt nicht in der Lage etwas aufarbeiten zu wollen, bin lieber alleine für mich (bzw. mit euch)! Die Damen tun mir auch schon fast leid, weil mein Mann total redselig war, ich habe nur herumbocken können....zum Glück ist der nächte Termin getrennt...ich verkrümel mich lieber, bevor ich anderen wehtue oder verletze....musste auch versprechen, zum Arzt zu gehen, wegen den Blutungen, ihr werdet es nicht glauben, was ich mir dabei dachte...mir doch egal, soll ich doch verbluten, meine Gebärmutter brauche ich doch nie wieder....dabei weiß ich genau, was das für ein Quatsch wäre, wenn ich es aussprechen würde...klar ist wichtig, dass ich für meine Kinder da bin, klar muss ich meine Organe so jung noch behalten...aber die Gefühle kommen und gehen und machen mit mir was sie wollen... hannahlea
Liebe Hannahlea, am Anfang konnte ich mit den Therapeuten auch noch ncihts anfangen. ich wusste nicht, wo ich anfangen sollte zu reden und ahbe es dann lieber gelassen. Diese Wirrwarr, ich kenne das nur zu gut. Mal ist man bockig und trotzig wie ein kleines Kind und dann irgendwann kommen die großen Gedanken... man fängt an, alles anzuzweifeln, man fängt an, sich neu zu ordnen. Und es tut alles so saumäßig weh. Wichtig ist, dass es sich für dich gut und richtig anfühlt. Wenn du gerade nicht reden möchtest und es fühlt sich gut an, ist es okay. Schlimm ist, wenn du das Gefühl hast, du darfst nciht reden, möchtest aber. Oder Leute drängen dich. Ich hatte auch so Gedanken wie: Ist mir doch egal, was mit mir passiert. War wütend auf meinen Körper udn auf meine GEbärmutter, was soll der ganze Sch.. noch. Das ist völlig normal. Lass dir Zeit. Schimpfe innerlich, sei wütend. Was rauskommt ist draussen und du fühlst dich erleichtert. Mir hat es immer geholfen. Kann natürlich auch sein, dass du ganz anders fühlst. Dann ist es auch so. Ich möchte dir nun nicht irgendetwas "vorschreiben", sondern nur erzählen, wie es mir ergangen ist/noch geht. LG, Claudai
Liebe Claudia, Nein um Gottes Willen, du drängst mir gar nichts auf. Ich bin so froh, dass ich hier mit euch schreiben kann und mir scheint dies hier der einziger Weg, über die Geburt und den Tod von Milan wegzukommen....mir ist es sehr wichtig zu wissen, wie sich andere fühlen, fühlten, manchmal sind wir nicht einer Meinung, aber das kann ja auch nicht immer sein...wütend bin ich nur auf Sachen, die den Umgang mit der Thematik, bzw. die Folgen betreffen, das vor allem staatlicher, kirchlicher und gesetzlicher Art....auf meinem Körper bin ich nicht wütend, auch nicht auf mein Partner (er trägt ja auch die falschen genetischen Bedingungen bei...) Kann sehr wütend werden, wenn die gesetze mir vorschreiben, dass ich sofort wieder arbeiten gehen muss, dass ich mein Kind beerdigen durfte und nicht musste, wenn alle aus dem Glauben fallen, wenn ich jetzt schon weiß, dass ich das Ganze, auch wenn´s gleich ausgehen würde, nochmal mitmachen würde....aber das geht zu weit, brauche noch Zeit um mich zu sortieren, wie du auch schreibst...habe dir oben die nächste dolle Auseinandersetzung mit der Realität geschrieben...
Die letzten 10 Beiträge
- Beistand für Freundin
- 17 Jahre nach Fehlgeburt immer am Geburtstag fix und fertig
- Früher Abgang oder nicht?
- Du fehlst mir so
- Kerze anzünden für unsere Sternenkinder
- Missed Abortion - Abgang mit Cytotec
- Ausschabung
- Habt ihr euch schwanger gefühlt bei leerer Fruchthöhle?/ windei?
- Einleitung seit 8 Tagen... 23. SSW
- Fehlgeburt: Wie einem Kleinkind das Warum erklären?