Mitglied inaktiv
Gestern morgen habe ich Post aus Bonn bekommen.Ich habe in den letzten Wochen gedacht,daß ich noch wahnsinnig werde.Hätte ich vorher gewußt worauf ich mich einlasse wenn ich das Krankenhaus mit der Bestattung beauftrage,hätte ich mein Kind hier in Mönchengladbach beerdigen lassen.Dann hätte ich zumindest auf die Gestaltung Einfluß gehabt und ich könnte an ihr Grab gehen wenn mir danach ist.Im Nachhinein finde ich es vom Krankenhaus einfach nur unverschämt das ich diese Entscheidung ohne Bedenkzeit treffen mußte und das auch noch wenige Stunden vor der Entbindung.Ich war zu diesem Zeitpunkt gar nicht Herr meiner Sinne und wollte alles so schnell wie möglich vergessen.Das das nicht funktioniert und im Endeffekt nur ein Versuch war vor allem davon zu laufen habe ich erst jetzt begriffen.Als ich gestern den Brief in den Händen hielt dachte ich jeden Moment ersticken zu müssen.Auf der zweiten Seite wurde mir Beileis gewünscht und der Ablauf einer Sammelbestattung erklärt.Eine Messe,die mir vorher versprochen wurde,wird es nicht geben.In dem Brief steht:Wir treffen uns mit den Eltern direkt am Friedhof und gehen von dort aus zur Grabstätte."Ich weiß jetzt,daß an dieser Stelle 14 Kindersärge liegen und die Eltern außer einem Gebet mit dem Pfarrer nur Gelegenheit haben persönliche Erinnerungsstücke oder Briefe den kleinen Sternchen mit auf den Weg zu geben.Auf jedem Sarg wird der Jeweilige Name stehen. Auf der ersten Seite des Briefes war natürlich auch direkt die Rechnung mit dem Hinweis"sofort fällig". Ich möchte diesen Tag irgendwie besonders gestalten und bin auch dankbar dafür das einige aus meiner Familie mitkommen.Ich respektiere aber auch den Entschluß derjenigen die mir gesagt haben das sie das nervlich nicht durchstehen werden. Der Versuch,meine Tochter vor einigen Wochen doch noch überführen zu lassen ist gescheitert.Einmal unterschrieben läßt sich die Sammelbestattung nicht rückgängig machen.Jetzt habe ich Angst das mich an diesem Tag das letzte bischen kraft und der Mut verläßt.Ich denke das ich auf dem Friedhof schlapp machen werde und einfach nur umfalle. Habt ihr nicht ein paar Ratschläge für mich wie ich das überstehe?Und wie kann man diesen traurigen Tag so gestalten,daß der Ablauf nicht so grausam wird.Ich hoffe ihr könnt mir helfen. Liebe Grüße Nicole Die Bestattung ist am 17.Feb. am 13. hätte ich ET gehabt.
läßt sich das wirlich nicht revidieren?Hast Du mal mit einem ortsansässigen Beerdigungsinstitut gesprochen? LG Yvonne
Liebe Nicole, das ist der schwerte Gang den eine Mutter gehen kann. Unmittelbar mit der Beerdigung kommt alles wieder auf, aber glaube mir danach geht es einen besser. Dann ist nämlich alles "praktische" abgeschlossen und man kann seine Trauer endlich so ausleben wie man möchte und ist nicht mehr abhängig von KH, Behörden muss nicht mehr stark sein und funktionieren. Bei uns war die Beerdingung unserer Marlene 11 Tage nach der Entbindung. Zum Glück, die Frauenärztin hatte uns das geraten und ein spezielles Bestattungsinstitut empfohlen, haben wir das mit der Beerdigung vorher klären können. Mir war nur wichtig, dass Marlene nicht irgendwo allein liegen muss. Ich musste in Berlin entbinden, wohne aber in Dresden, und die Kleine sollte auch in Dresden beerdigt werden. Ich brauchte den Bestatter nur anrufen und er hat sie vier Tage nach der Entbindung in Berlin abgeholt. Ich war doch sehr froh darüber. Aber es war alles so unwirklich, die Geburt und die Zeit danach, die Zeit mit der Hebamme, wo man über die ganzen Frauendinge spricht die nach einer Geburt anliegen, aber es war ja kein BAby da. Und dann war der Bestatter bei uns zu Hause und wir haben alles besprochen, den Sarg aussuchen, es war wie in einem schlechten Film. Und dann haben wir uns an diesem Morgen, am 29.11.04, auf dem Freidhof getroffen. Wir wollten keine Feier, nur die Beerdigung, nur wissen, adass Marlene an einem würdigen Ort ist, in unserer Nähe. Ihr Opa passt auf sie auf, wir haben sie auf seiner Grabstelle beerdigt. So ist sie wirklich in meiner Nähe und nicht irgendwo in der Ferne. Ich war im nachhinein froh, dass wir es so machen konnten und ich muss sagen ohne die Hilfe vieler hätten wir und ich allein es auf keinen Fall geschafft. Da war meine Schwiegermutter die uns die Grabstelle zur Verfügung gestellt hat, das Friedhofsamt hat keine Probleme gemacht, die FÄ, die uns schon im Vorfeld gesagt haht, wir sollten uns so schwer es ist vorher Gedanken über den Abschied machen, das Bestattungsunternehmen, das sehr nett war, für die Überführung wurde nur 330€ berchnet und der Sarg 70€, alles andere wurde nicht berechnet, und der liebe Mensch vom Friedhof, der das Loch geschaufelt hat (winzig klein), der einen Korb mit echten Blüten mitgebracht hat, damit wir keine Erde auf den Sarg schmeissen mussten. DAs war auch so eine liebe Geste. Ich bin doch sehr froh wie es gewesen war. Nun habe ich viel erzählt wie es bei mir war und veilleicht ist es auch gar keine Hilfe für Dich. Ich bin aber empört wenn mit dem Tod der kleinen Wesen so umgegangen wird und die Wünsche der Anghörigen so mit Füßen getreten wird. Das scheint nicht untypisch in D.Land zu sein. Sicher hat man in der Situation, wo ein Kind stirbt, meistens nicht die Zeit darüber nachzudenken was nun passieren soll. Oft passiert das ja so spontan. Umso schlimmer finde ich wenn man in den KH so unter Druck gesetzt wird. Man kann wirklich keine Entscheidungen in so einem Fall treffen. Ich hoffe Du hast trotzdem die Kraft es durchzustehen! In Deinem Herzen wird Deine Kleine immer sein. Ich habe mir meine eigene Welt für meine Kleine gebaut, die nur ihr und mir gehört. Ich werde an Euch denken, Du bist nicht allein. Sei herzlich umarmt, Manuela PS: Wir haben danach nicht beerdigungstypisches gemacht, wir sind einfach nach Hause gegangen, allein, haben Tee getrunken und ich 2 Schnäpse (sehr stark, aber sehr gut berauschend) und dann haben wir beschlossen zu heiraten. Am 2.7.05 soll sein.
Hallo Nicole! Du wirst es ganz sicher überstehen. Glaube mir. Ich hätte damals auch nicht gedacht das ich das schaffe. Es ist jetzt 8 Jahre her. Genau am 5.2. ist meine Rebekka gestorben. Am 8. war die Beerdigung. Da sie schon 7 Monate alt war, wurde sie natürlich alleine beerdigt. Es war einer der schwersten Gänge in meinem Leben. Es war eine wunderschöne Feier. Und ich kann mich heute noch genau an alles erinnern. Ich wünsche Dir viel Kraft für diesen Tag. Alles Liebe Danny
Hallo Nicole - ich kann Deine Angst vor der Bestattung gut verstehen, weil es mir genauso gegangen ist. Nur muß ich sagen, daß die Bestattung uns nichts gekostet hat. Wir hatten uns ebenfalls für eine Sammelbestattung entschieden, weil wir beide nicht das Verlangen verspürten unsere Tochter bestatten zu müssen. Wir haben beide keine "Erfahrungen" mit dem Friedhof (alle unsere Lieben sind bei uns, außer Valentina) und wir wollten da auch nicht mit unserer Tochter beginnen. Der Tag war schwer und gerade meinen Mann hat die Bestattung sehr mitgenommen. Wir hatten auch keinen wirklichen Gottesdienst; die Pfarrerin und eine Assistentin haben Lieder gesungen und zwischendurch gab es einige Worte ( also vielleicht doch eine Minimesse?). Das war mir aber auch völlig egal, weil ich den angeblich so gütigen Gott die ganze Zeit über verflucht habe ('tschuldigung!). Letztendlich ist es so wie Manuela es schon gesagt hat: wir konnten endlich Abschied nehmen und nach vorne schauen. Es war so der letzte Schritt der noch fehlte um etwas mehr loslassen zu können. Das tat uns beiden sehr gut. Ich wünsche Dir für den Tag viel Kraft und Mut danach wieder vorwärts zu gehen! Liebe Grüße, rebeca
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