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Heul-Tag

Thema: Heul-Tag

Habe heute vormittag nur geheult, seit langem hatte ich wieder mal so nen Tag. Einfach Heulen, Sehnsucht nach meinem Sohn, ein wenig Selbstbedauern und dazu noch dieser ständig wachsende, bis noch unerfüllte Kinderwunsch........ Das hat mich echt arg beschäftigt. Dann habe ich mich irgendwie aufgerafft und mir gesagt, dass das Leben einfach weitergeht.... Es muss und soll weitergehen das Leben und ich darf das Mutter-Sein nicht als meine einzige Lebensaufgabe sehen. Kennt ihr das auch? Nach 16 Monaten überkommen mich noch immer solche Tage. Mittlerweile kann ich mich zum Glück selber aufraffen. Peakflow mit Angelo im Herzen

Mitglied inaktiv - 04.12.2007, 21:01



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Liebe Peakflow, ich glaube jeden von uns trifft es immer wieder mal mehr mal weniger heftig. Ich finde es sehr gut, das Du den Schmerz raus läßt. Dafür gibt es auch kein Zeitlimit.... Ich habe einen Menschen verloren ,vor 12 Jahren ....auch um ihn weine ich noch oft. Im Moment weine ich aber um meinen Neffen, der bald ein Jahr nicht mehr bei uns ist. Und ich bin mir sicher, das ich auch in 10 Jahren noch an ihn denke und auch dann bestimmt noch einmal wehmütig werde. Das dürfen wir ! Das müssen einige von uns sogar. Es gehört für uns dazu. Daran ist nichts schlimmes, solange man immer wieder auf seine Füße fällt.... Fühl Dich nicht alleine, den das bist Du nicht.... Liebe Grüße Gelika

Mitglied inaktiv - 04.12.2007, 21:14



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Liebe Gelinka Tut mir leid, dass dein Neffe auch nicht mehr bei euch sein darf... Du hast wohl recht, diese Tage kommen immer wieder und dürfen es wohl, solange wir selber rausfinden. Danke!

Mitglied inaktiv - 04.12.2007, 21:27



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Hallöchen, oh ja die Tage kenne ich auch. Besonders jetzt zur Weihnachtszeit ist man besonders sensibel. Beim Plätzchenbacken mußte ich auch einmal heftig weinen, weil ja mein kleiner Schatz 5 Monate alt wäre und eigendlich dabei sein sollte. Es war zwar sehr schön mit meinen beiden Kindern zu backen, aber doch fehlte jemand so schrecklich. Auch bei mir besteht der Kinderwunsch inzwischen seit 2,5 Jahren und es sieht sehr schlecht aus, dass er sich erfühlt, da ich auch große Angst habe. Immerhin ist diese Erkrankung, die mein Sohn hatte zweimal aufgetretten schon bei meinem ersten Sohn, auch wer wäre beinahe gestorben und nun trauen wir uns nicht mehr. Wahrscheinlich liegt eine Autoimmunerkrankung bei mir vor, die diese Vergiftungen der Kinder im Mutterleib verursacht. Auch für mich ist es schwer diesen langen Kinderwunsch aufzugeben. Diese Tage kenne ich gut, da ist einfach alles nur sch....... Man möchte sich in sein Bett vergriechen, keinen sehen und nur noch heulen! Klar ist es auch etwas Selbstmitleid, aber das steht uns vielleicht nach solch einem Erlebniss doch zu. Unsere Seele braucht dieses Leid, um es zu verarbeiten. Um es rauszulassen. Ich wünsche dir viel Kraft und zünde ein Kerzlein für deinen kleinen Angelo an. Der Name ist so wunderschön. Er bedeutet "Engel" oder " Gottesbote" Auch wir spielten als ich schwanger war mit dem Gedanken an den Namen. Dann nannten wir unseren Sohn David. Aber auch mit meiner sehr schönen Bedeutung " der Geliebte" oder "der von Gott geliebt" Passt wunderbar zu unseren Söhnen, nicht wahr??? Drück dich ganz dolle und auch solche Tage sind wichtig, auch wenn sie noch so ätzend sind!!! Stille Grüße Johanna www.engel-david.de

Mitglied inaktiv - 04.12.2007, 21:43



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Hallo Johanna Ja David ist ein schöner Name und dass er ein Wunderbar Geliebtes Kind ist- habe ich auf deiner Homepage lesen und sehen können. Ich denke, dass der Kinderwunsch so ein grosses Gefühl ist, das man nicht einfach abschalten kann- egal ob man schon zwei, vier oder noch gar keine Kinder hat.... Ich habe leider unseren erstgeborenen Sohn verloren. Zuerst konnte ich nicht an ein zweites Kind denken und seit anfangs Jahr wünschen wir uns so sehnlichst, ehrfürchtig ein zweites Kind. Ich weiss, kein Kind wird unseren Angelo ersetzen können, soll es auch nicht. Aber je mehr Zeit vergeht, umso mehr fehlt mir Angelo und umso grösser wird die Sehnsucht nach einem zweiten Kind. Ich kenne den Zusammenhang mit einer Autoimmunerkrankung und einer SS leider nicht. Hoffe aber, dass es dir gut geht vom Körperlichen her.

Mitglied inaktiv - 04.12.2007, 22:14



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Liebes Peakflow, kann deine Sehnsucht so sehr verstehen. Wenn der Wunsch schon mal da ist, ist er mit nichts zu ersetzen. Mit keinem Job, keinem Hobby. Natürlich kann kein Kind dir deinen Angelo ersetzten, dass möchtest du auch sicher selbst nicht. Er soll doch einzigartig dein geliebtes Kind bleiben. Als erstgeboren und als eigenständiges Persönchen. Das ist einfach wichtig. Aber ein weiteres Baby kann doch den Schmerz etwas lindern und wieder Freude in das Leben bringen. Wenn ich hier meine zwei Mäuse hier nicht hätte, wüßte ich nicht wie ich das überstehen sollte. Auch wenn sie mir nie David ersetzen können es es kein Kinder der Welt tun kann. Viele von außen meinen wohl, die Mütter die schnell ss nach dem Tod eines Kindes es als Ersatz ansehen, aber meistens ist es ganz anders. Ich verstehe dich vollkommen und wünsche dir von Herzen, dass es schnell klappt. Für dich ist es sicher ein Stück schwieriger, weil du außer Angelo keiner Kinder hast. Du mußtest ja den Halt finden. Ich hatte ihn sofort nach dem Tod von David. Ich wußte ich muß für meine zwei Mäuse da sein und weiterleben. Ich wünsche dir von Herzen alles Liebe!!! Ich werde noch eingehender untersucht, man vermutet diese Diagnose jetzt erst nach den Vorfällen mit meinen Kindern. Es ist so, dass der Körper unfähig ist, das Kind im Mutterleib vor Bakterien und Erregern zu schützen. So, dass die Kinder sich mit Infektionen infizieren und dann entweder im Mutterleib sterben oder sehr krank mit einer Blutvergiftung zur Welt kommen. Wie es in beiden Fällen auch war. Scheint auch irgendwie mit meiner Schilddrüsenunterfunktion zusammenzuhängen, die ich nach der Geburt von meiner Tochter bekam, die ja kerngesund war. Bis auf ständige Infektionen bei mir, also häufige Infekte geht es mir gut. Aber das mit dem Kinderbekommen wird wohl schwierig werden. Mal sehen, was bei all den Untersuchungen herauskommt. Alles Liebe dir nochmal und wünsche dir morgen einen leichteren Tag! LG Johanna

Mitglied inaktiv - 04.12.2007, 22:43



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Liebe Johanna Ich habe die erste Zeit nach dem Verlust meines Sohnes gedacht: wenn ich noch Kinder hätte, weiss nicht ob ich zu denen recht schauen könnte... Ich konnte daheim im Haus ungeniert weinen, wann immer und wo immer. Mein Halt war und ist mein lieber Mann, auch mein Leben, dass doch ein Geschenk ist. Danke für die einfühlenden Worte und wünsche dir alles Gute!!!!

Mitglied inaktiv - 04.12.2007, 23:25



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Liebe Peakflow, diese Tage sind ganz grau und schwarz. Es tut alles in dir weh und vielleicht spürst du auch körperlich Schmerzen. Ich möchte dich nun nicht weiter verletzten, dennoch möchte ich ehrlich sein und dir sagen, diese Tage gehören auch dazu und dürfen sein. Laß es zu und weine soviel du kannst, wenn dir gerade danach ist. Denn wenn du es nicht zuläßt und sich alles in dir aufstaut, dann kannst du ganz fürchterlich krank werden. Wenn unerfüllter Kinderwunsch zusätzlich besteht, dann hast du zwei Arten von Schmerzen, die dein Leben nun beeinflussen und natürlich stimmt dich das traurig. Gesteh dir diese Traurigkeit zu, immerhin ist sie nur menschlich. Bei all der Traurigkeit, die dich gerade in deinem Leben begleitet , so hoffe ich sehr für dich und wünsche dir, daß auch Zuversichtliches in deinem Leben existiert?! Womöglich ein Hobby in dem du ganz für dich aufblühen und einen Moment lang vergessen kannst. Etwas was dir Kraft, Halt und Stärke verleiht, ein Ort oder Tun, daß dich zurück ins Leben holt, in dir Momente der Glückseeligkeit fördert. Ein Tun indem du dich so fallen lassen kannst, daß dein Herz regelrecht wie eine Rosenknospe aufblüht, bis dich die schmerzvolle Realität des Verlustes wieder einholt. Wenn ich fragen darf, ohne dir und deinem Mann nur irgendwie zu Nahe zu treten, doch vielleicht gab es schon den Gedanken an Adoption oder Pflegschaft eines zwar nicht leiblichen Kindes. Und es soll kein Ersatz dafür sein, doch eure Aufgabe oder Bestimmung. Ich kanns nicht besser ausdrücken. Tut mir leid. Aber ich bin mir sicher, du verstehst, was ich zu sagen versuche. Bei all deiner Traurigkeit die du nun fühlst und erlebst wünsche ich dir ganz viele schöne und warme Stunden! Wenn es dir ein Trost ist, diese heultage, wir kennen sie alle und haben sie alle von Zeit zu Zeit und sie sind auch irgendwie nütlich. Sie lassen ein Stück Schmerz und Leid aus uns herausfließen, das oft ganz dringend notwendig ist. Alles Liebe und Gute! Und viele Stunden der Glückseeligkeit. mfg

Mitglied inaktiv - 05.12.2007, 00:04



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Hallo Kleines Zwergal Danke für deinen einfühlenden Worte. Musste einfach den Tänen gestern freien Lauf lassen und es ist für mich schwer die Grenze zu ziehen- zum richtigen Zeitpunkt, damit ich nicht nicht mehr aufhören kann. Die Tränendrüsen sind ein Ventil, die einen Teil des Schmerzes zu verkleinern mögen. Nein an Adoption haben wir noch nicht gedacht, käme für uns wohl nie in Frage, da kenne ich meinen Mann und wegen finanziellen Aspekten. Auch eine IVP oder wie das heisst, könnten wir nie bezahlen. Wir gehen zwar beide glücklicherweise unserem Beruf nach, aber geht so in Richtung Working Poor. Laut Frauenärztin seien mein Mann und ich gesund, unseren Sohn verloren wir aufgrund einer INfektion, und ich bin sonst glücklicherweise immer gesund.... Das sagte sie, obwohl sie uns nicht eingehend untersuchte... Einzig am PCO leide ich, wurde aber trotzdem ohne Med Hilfe schwanger. Ich bestelle mir wohl von Birgit Zart das Buch `gelassen durch die Kinderwunschzeit` und melde mich nochmals zu einer Untersuchung an. Ich weiss ich habe irgendwie doppelten Schmerz. Aber will mich nicht zu sehr darin steigern, ändert nichts. Jemand sagte mal zu mir, nachdem ich meinen Sohn verloren habe: Du bist nicht die erste und einzige, die das erlebt. Ist im Grunde eine harte Aussage zu Beginn des TRauerns, relativiert aber im Laufe der Zeit vieles. Wünsche dir auch alles Liebe und Gute und hoffe deine Chemo ist nicht palliativ oder adjuvant, sondern kurativ. Versehst du, was ich meine? Gruss

Mitglied inaktiv - 05.12.2007, 10:02



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Grüß dich liebe Peakflow, ich freu mich für dich, daß du weinen konntest und allem freien Lauf gelassen hast. Wie du sagst. Sich "befreien" und auch ein Stück los reißen können kann ganz schön gut tun. Vielleicht ist es für euch in dieser Situation aufklärender, wenn ihr eine zweite fachl. Meinung dazu einholt, die völlig neutral ist. Aus meiner Erfahrung weiß ich, fünf Ärzte und mindestens vier völlig verschiedene Ansichten und Therapievorschläge. Möglicherweise ist eine andere fachärztliche Meinung für euch aufschlußreicher, da ich das Gefühl hab, diese entgültige Diagnose "gsund" ist nicht ausreichend als Antwort drauf für euch, wegen der Kinderlosigkeit. Wegen der Adoption und der möglichen Pflegschaft. Wenn es für euch zwei als Paar so ist, dann kann ich das gut verstehen. Manche möchten oder können es einfach nicht und arrangieren sich damit. So wie ihr, wichtig ist denke ich, daß man es zumindest einmal durchgesprochen hat. Um sich später Gewiß zu sein, wirlich nichts unversucht oder ausgelassen zu haben. Sonst entstehen nur noch mehr und wieder neue Belastungen. Bei all deinen Belastungen die du ohnehin schon mit dir zu schleppen hast, ist es dann sehr gut, wenn man drauf achtet, sie möglichst gering zu halten. So wie du alles schilderst tust du das eh. Und ich hab auch nicht das Gefühl, daß du dich jetzt "grundlos" ganz arg da hineinsteigerst wie du vielleicht sagst. Wenn ich etwas falsch verstanden hab, dann bitte korrigiere mich. Immerhin sind diese Tage ganz natürlich und deine Traurigkeit gehört in diesem Berich deines Lebens eben ganz nah zu dir, wie in einem anderen Bereich das Gefühl von höchster Freude. Die ich dir natürlich mehr wünsche diese Momente als all die traurigen Stunden von Verzweiflung, Ratlosigkeit und Trauer. Und alles vermischt sich nur noch zu einem schwarzen Brocken, bei dem du das Gefühl hast, er erdrückt dich gleich und nimmt dir die Luft zu atmen. Dann "hau" ruhig um dich, schreie und weine. Laß es raus. Wenn du es in dich frißt, dann wird es dich leider früher oder später auffressen und das wäre so schade. Hast du vielleicht Nichten? Neffen? Zu denen du dich ganz besonders hingezogen fühlst oder Kind/er einer Freundin? Ein Patenkind? Vielleicht würd dir das ein klein wenig Trost geben zu wissen, doch Zeit mit einem geliebten Kind von dir zu verbringen, auch wenn es nicht dein eigenes ist. Man kann soviele pos. Gefühle für andere Menschen /Freundinnen hegne, die auch Glücksmomente und Freude hervorrufen, von denen man dann ganz lange zehren kann. Und du gibst doch nicht nur Zeit und Liebe, du bekommst auch soviel zurück. Kinder sind ganz wunderbare Meister darin ganz enrom viel an Freude zu vermitteln, wenn sie merken sie werden wichtig genommen von einer Person die ihnen mit Liebe begegnet. Es sind nur Gedanken von mir und ich weiß nicht ob nur eines davon für euch in Frage käme. Nun ja, ich denke meistens mit dem Herz und so teil ich mich dann auch oft mit. Rational bin ich nicht so die Leuchte. Zu deiner letzten Frage. Das ist mit einem Satz nicht so schnell beantwortet. Wenn es dich ehrlich interessiert und dich auch belastet, dann lad ich dich gerne dazu ein auf die privat mailto zu schreiben und ich antworte dann gerne darauf. Soweit es mir möglich ist. Denn momentan kann ich nicht jeden Tag gleich frei darüber sprechen. Es gibt einfach gute und schlechte Tage und dann fällt es mir leichter darüber zu reden und am anderen will ich nichts hören oder wissen davon und halte ganz bewußt Abstand um mich nicht in der Negativität zu verlieren. Ist eine Art Selbstschutz. Und kommt ganz auf meine Tagesverfassung daruf an. So, ich hoffe ich konnte dir irgendwie etwas Leid abnehmen. Ich schick dir ganz viel Licht und Liebe und hoffe, du verfällst gerade in einem schönen Moment für dich einer tiefen Entspannung. Vielleicht gehst du ja sogar gerade einem Hobby von dir nach, in dem du "aufblühen" kannst und dich frei enfalten kannst um die Freiheit des Lebens zu fühlen. Alles liebe!!! mfg

Mitglied inaktiv - 05.12.2007, 12:14