Kleine Engel

Forum Kleine Engel

Hass auf Schwangere und gegen mich selbst?

Thema: Hass auf Schwangere und gegen mich selbst?

Huhu zusammen, ich weiß im Moment nicht was mit mir los ist. Eigentlich geht es mir ganz gut, auch wenn die Geburt und der Tod von Alex erst 6 Tage her ist. Aber sobald ich Schwangere sehe, werde ich aggressiv, obwohl ich sonst ein ganz ausgeglichener Mensch bin. Sehe ich eine Schwangere, könnte ich vor Wut heulen und habe das Bedürfnis irgendwas zu zerschlagen oder so. In meiner Jugend habe ich bei solchen Gefühlen geritzt, was ich aber schon jahrelang nicht mehr mache. Sogar solche Gedanken kommen mir. Ich versuche das nicht nach aussen zu zeigen, da mein Mann sich sonst wieder Sorgen um mich macht. Aber was kann ich dagegen tun? Babys und Säuglinge hingegen sind kein Problem für mich, ich freu mich sogar wenn meine Freundin wieder mit ihrem Scheisser vorbei kommt. Gehört das zur normalen Trauerarbeit oder muss ich mir Sorgen in Bezug auf Depressionen machen? lg Angel mit ** & Alex (09.03.10 - 19. Ssw) für immer tief im Herzen

Mitglied inaktiv - 15.03.2010, 16:43



Antwort auf diesen Beitrag

hallo.. ...mir gings auch so... ich habe mich gehasst, immer ständig dieses warum, es machte mich verrückt, ich habe sie alle gehasst und noch immer tuen positive schwangerschaftstests weh... aber es ist alles "im grünen bereich" du verarbeitest... du mußt dir keine sorgen machen, es gehört zur normalen, wie du schon schreibst Trauerarbeit. Nimm dir Zeit, Zeit die du brauchst, die ihr braucht... es ist erst 6 tage her, es ist überhaupt noch nicht lang.... weine, wann immer du weinen magt.. ich habe überall geheult, es war mir egal, was andere dachten... weine, wenn dir danach ist, schreie, wenn die danach ist, denke an dich.... ich verstehe auch, das dein mann sich sorgt, das ist auch normal... rede mit ihm, sag dir gehts nicht gut... er wird es verstehn... ich wünsche dir alles gute und wirklich starke schulter zum anlehnen....

Mitglied inaktiv - 15.03.2010, 17:02



Antwort auf diesen Beitrag

liebe angel ich hatte das auch,nur das ich das vor trauer nicht sehen konnte.ich habe ständig geweint,wenn ich babys und schwangere sah....und bei jeder fg wurde es schlimmer. ich denke schon,dass du dir hilfe suchen solltest (die habe ich auch in anspruch genommen).....denn das gefühl zu haben was kaputt schlagen zu wollen,ist ja nun schon sehr stark....und der gedanke des ritzes ist auch sehr gefährlich. ich kann deine wut,deine trauer und deinen schmerz sehr gut nachvollziehen...dennoch mußt du dir schnell hilfe suchen. ich habe ein halbes jahr gebraucht bis ich schwangere ansehen konnte..und zu diesem zeitpunkt verlor ich dann wieder ein baby....jetzt kann ich es wieder (bin schwanger) und hoffe das es nicht nochmal passiert. die trauer unter kontrolle zu haben,es zu verarbeiten ist ein ständiger prozess bei dem ich dir alles gute wünsche.ich wünsche dir vor allen dingen viel viel kraft.....es irgendwann zu verarbeiten....mit der trauer müssen wir leben....aber aufgeben dürfen wir uns niemals..egal wie schwarz einige tage sind....wie aussichtslos sie erscheinen..wie trostlos sie sind... *fühl dich gedrückt* lg sandra

Mitglied inaktiv - 15.03.2010, 17:03



Antwort auf diesen Beitrag

Wegen "normal" kann ich nichts sagen... Jede Mutti reagiert ja anders. Ich habe deine Geschichte ja wie viele verfolgt und es tut mir sehr leid *drück dich einfach* Ich selber hatte auch solche Gefühle. Ich fand es soooo unfair, dass andere einen Dicken Bauch oder ein Baby haben und ich nicht. Ich wollte mein Baby zurück. Habe so geweint, wenn andere entbunden hatten oder grade schwanger waren. Bei dir ist es möglicher Weise auch so. Dein gefühl sagt dir ja, dass du grade entbunden hast und ein Baby haben müsstest. Zudem fahren deine Hormone ja auch noch Achterbahn. Einen Rat kann ich dir nicht geben. Ich kann dir nur sagen, dass ich selber keinen Abstand von Schwangeren oder Babys genommen habe. Nach einem halben Jahr haben wir ja wieder "geübt" Irgendwie bin ich jetzt glücklich, doch ein Baby bekommen zu haben, obwohl ich nach der FG (damals 20.ssw) nie mal mehr schwanger sein wollte, aus Angst, dass es wieder passiert. Die Angst war immer da und wird auch nie schwinden. Aber der Schmerz ist erträglicher geworden. Es ist jetzt über 2 Jahre her. Hast du denn mal mit deinem Arzt wegen Hilfe gesprochen oder so? Bitte tu dir nichts an. Dein Engel soll doch sowas nicht sehen. Stille Grüße

Mitglied inaktiv - 15.03.2010, 17:21



Antwort auf diesen Beitrag

Hallo Angel, wenn du dich in deiner Jugend schon geritzt hast, würde ich sehr vorsichtig sein. Bist du alleine? Hast du Hilfe? Wenn nein, suche dir bitte dringend welche! Hattest du eine Hebamme bei Alex? Oder frag deinen Frauenarzt nach Hilfe? Gibt es die verw. Eltern bei dir? Therapeuten? Bitte! Suche dir jemanden der dir hilft, der dich unterstütz. Lasse dir helfen. Laß dir von mir aus auch jemanden für dich Hilfe suchen. Aber versuche nicht alleine mit der Situation zurecht zu kommen. Wg. dem Hass auf den eigenen Körper.... Auch ich kenne den. Und auch nach einer weiteren erfolgreichen Schwangerschaft und Geburt (die ja in dem Sinne nicht mein Körper, sondern die Ärzte geschafft haben, weil gepl. Kaiserschnitt) ist dieser Hass nicht verschwunden. Denn schließlich ist mein kleiner Mann IN mir gestorben. Mein! Körper hat versagt und konnte ihn nicht gesund und munter auf die Welt bringen. Oft sage ich mir, ich bin nicht schuld. Und eigentlich weiß ich es auch, aber... Die Gedanken sind halt einfach da. Und irgendwie damit das Gefühl, mein Kind auf dem Gewissen gehabt zu haben.... Ich habe damals die Begegnung mit den Frauen aus dem Geb.Vorb.Kurs wo ich mit Phillip war gesucht. Die Treffen mit Kinder, den Rückbildungskurs... Ich habe keine Bescheinigung bekommen, wann und wo der RBK ist. Und fand es tragisch. Trotz allem war ich doch schwanger und habe wie alle anderen, auch ein Kind geboren... Durch eine andere Frau, mit der ich recht schnell Freundschaft geschloßen hatte, habe ich erfahren, wann der RBK ist und wo. Auch, war ich einmal bei einem Treffen der ganzen Frauen dabei. Mit Kindern. Als kleine Unterstützung hatte ich mir meine Große mitgenommen. Denn sonst wäre ich alleine dort gewesen. An sich war es schon soweit ok für mich. Aber mehr als die 2 mal war ich nicht mehr bei ihnen. Ich habe mich einfach fehl am Platz gefühlt. Ich gehörte einfach nicht mehr dazu. Auch das eine mal, wo ich beim RBK war, hab ich mich nur beobachtet gefühlt, ganz besonders von der Hebamme (die Kollegin DER Hebamme, die bei unserer Geburt war). Jetzt vor ca. 3 Wochen war ich nach 1 Jahr mal wieder bei einem Treffen dabei. Aus den Babys sind Kleinstkinder geworden. Die letzte hat nun gerade laufen gelernt. Sie haben sich alle gefreut, dass ich da war. Aber, ich gehöre nicht mehr dazu. Ich fand es schön, sie mal wieder zu sehen, aber mehr ist da einfach nicht. Außerdem war es trotz Kind und Baby an der Hand alles andere als einfach DIESE Kinder zu sehen, wo auch mein Phillip dazugehören sollte.... Es war gut, dass ich es versucht habe, mit diesen Frauen und somit den ganzen Erinnerunge bzw. Zukunft mit deren Kindern. LG Manja

Mitglied inaktiv - 15.03.2010, 17:53



Antwort auf diesen Beitrag

Liebe Angel! Ich denke das das normal ist, weil mir ging es genau so. Warum die und nicht ich!? Warum darf sie ein Baby haben und ich nicht . . . Deshalb musste ich so schnell wie möglich wieder schwanger sein, bloß wer sagt das es dann klappt und man nicht wieder etwas total schreckliches durchmachen muss. Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, das Du endlich auch dieses Glück erleben darfst!!!

Mitglied inaktiv - 15.03.2010, 18:51



Antwort auf diesen Beitrag

Hallo, erst mal tut es mir total leid, dass Dein Kleiner es leider nicht geschafft hat. Mir ging es genauso. Ich hatte aber "nur" ein Windei und trotzdem konnte ich keine Schwangere sehen ohne dass ich beinahe ausgerastet bin. Eine Freundin ist kurz nach meiner Ausschabung Schwanger geworden und hat sich an Silvester die ganze Zeit beschwert, dass sie keinen Alkohol trinken kann. Was hätte ich dafür gegeben auf Alkohol zu verzichten nur um Schwanger zu sein. Ich habe das nicht verstehen können zu dem Zeitpunkt und für mich war das auch das schlimmste Silvester gewesen. Zu sehen, da ist jemand Schwanger und meckert und selber hat man nur ein paar Wochen vorher eine Ausschabung gehabt. Falls Du merkst, Du schaffst es alleine nicht, hole Dir Hilfe. Auch gerade wegen Deiner Vorgeschichte mit dem Ritzen. Ich wünsche Dir alles, alles erdenklich gute dass Du bald wieder Schwanger sein darfst und Du dann Dein Baby gesund in den Armen halten kannst. Stille Grüße

Mitglied inaktiv - 15.03.2010, 19:08



Antwort auf diesen Beitrag

Liebe Angel, du hast vor 6 Tagen deinen Sohn verloren... Erwarte nicht zuviel von dir, du musst nicht die tapfere gefasste Frau "spielen"! Dir ist etwas schreckliches passiert, was jede Frau in ein tiefes Loch ziehen würde. Nimm dir Zeit um deinen Alex zu trauern, vermutlich funktionierst du momentan einfach. Das Gefühl, schwangere Frauen zu hassen, kann ich nachvollziehen. Ich hatte nach meiner FG große Probleme schwangere Frauen zu sehen. Mit Babys hatte ich auch keine Probleme, denn ich hatte ja noch kein Baby, aber ich war schwanger gewesen und das wollte ich wieder sein. Es war wirklich schrecklich. Mir kam einmal ein junges hochschwangeres Mädchen mit Kippe in der Hand entgegen... Ich hätte sie am liebsten geschlagen und ihr das Kind aus dem Bauch gerissen. Ich war jederzeit vernünftig und lebte gesund und habe mein Kind verloren und sie, sie rauchte und durfte ein Kind bekommen! Ich empfand es als so unfair. Bei mir wurde es erst wieder besser, als ich nach 4 Monaten erneut schwanger wurde. Liebe Angel, ich wünsche dir von Herzen alles Gute. Ich wünsche dir, dass du für dich den richtigen Weg findest. Liebe Grüße Iris

Mitglied inaktiv - 15.03.2010, 20:44



Antwort auf diesen Beitrag

Liebe Angel, ohne jetzt die anderen Beiträge gelesen zu haben: Dir geht es eindeutig nicht gut! Und das ist doch auch verständlich. Teil deine Sorgen mit deinem Mann, dafür ist er da! (in guten wie in schlechten Zeiten!) Oder hol dir professionelle Hilfe. Nicht nur dein Hass auf Schwangere ist das Problem, sondern viel mehr das du dir Gedanken übers Selbstverletzung machst. Du hast einen riesigen Verlust erlitten, der im Herzen nie wieder gut zu machen ist. Lass den Schmerz raus und lass dir bitte helfen! Liebe Grüße, Alexandra

Mitglied inaktiv - 16.03.2010, 08:59



Antwort auf diesen Beitrag

Hallo Angel Diesen Hass kenne ich sehr gut und auch das mit den Autoaggressionen..... Nimm es so an wie es kommt.....und hol Dir Hilfe wenn Du merkst das Deine Gedanken sich stark um die Autoaggressionen drehen...... Du bist doch nun wirklich ganz am Anfang...... Von Depressionen spricht man erst später.......Du bist in Trauer...... Lass es zu stille Grüße Jessika http://anton.cms4people.de/index.html

Mitglied inaktiv - 16.03.2010, 09:00



Antwort auf diesen Beitrag

Wollte natürlich damit nicht sagen das Du die Autoaggressionen zu lassen sollst......vielleicht sagts Du es deinem Mann, damit er weiß was in Dir vorgeht.

Mitglied inaktiv - 16.03.2010, 09:07



Antwort auf diesen Beitrag

Hallo Angel tut mir leid, dass es dir so schlecht geht. Ich kenne das aus der Zeit in der ich versuchte mit meinem Exmann ein Kind zu bekommen. Er hatte ne Azoospermie und war nicht zeugungsfähig. Sämtliche Behandlungen, ICSI , HI vielen negativ aus. Ich hatte hinter eine sehr starke Depression , habe mich geritzt und meinen Mann sowie sämtliche schwangere gehasst. Ist keine schöne Zeit gewesen. Mir hat dann eine Therapie und die Trennung von meinem Mann geholfen. Jetzt nach der FG habe ich keinen Hass, aber tiefe Traurigkeit wenn ich andere SS sehe und denke "so rund wärste jetzt auch". Wenn dieser Zustand länger anhält, würde ich mal mit einem Doc darüber sprechen. Allerdings ist das alles bei dir ja noch sehr frisch und durchaus nachvollziehbar. Fühl dich lieb gedrückt. Lyn

Mitglied inaktiv - 16.03.2010, 10:49



Antwort auf diesen Beitrag

Liebe Angel, ja es ist normal. Die Schwangeren haben einfach das in ihrem Bauch, was Du verloren hast - ein Baby. Mit diesen Gefühlen umzugehen ist nicht leicht. Damals war zeitgleich mit mir meine beste Freundin schwanger - sie war nur 3 SSW weiter als ich. Als ich meine Töchter in der 22. SSW verloren habe, lag sie zeitgleich im gleichen KH - auf der Entbindungsstation - mit vorzeitigen Wehen. Als ich das erfuhr, war es mir total egal, ich dachte sogar, wie ungerecht das sei. Ich konnte einfach kein Mitleid mit ihr empfinden. Sie konnte noch um ihr Kind kämpfen, meine Babies waren tot - ohne jegliche Chance auf irgendwas. Ich kam mit ihrer Schwangerschaft gar nicht klar, so daß ich kurzerhand den Kontakt abbrach. Als sie 3 Monate später eine gesunde Tochter entband, war das erst einmal wie ein Schlag ins Gesicht für mich. Ich war selbst erschrocken über soviel Wut. Doch dann nahm ich mich zusammen, rief sie im KH an und gratulierte ihr zur Geburt ihres Kindes. 2 Wochen später sah ich die kleine Maus zum ersten Mal und was soll ich sagen ... mir lief das Herz über. Ich habe gelitten, als ich die Kleine zum ersten Mal auf dem Arm hatte ... Meine Töchter wären doch schon 3 Monate alt gewesen und gleichzeitig entwickelte sich eine ganz tiefe Bindung zu der kleinen Maus. Und auch heute verbindet mich mit ihr etwas ganz Besonderes. Ich liebe sie wie mein eigenes Kind und es tut mir weh, wenn es ihr nicht gut geht. Und dennoch muß ich damit klar kommen, daß meine Töchter nun auch fast 10 Jahre alt wären ... daß sie nun auch so groß wären und und und. Es ist also auch heute noch nicht so einfach für mich. Dir würde ich aber auch dringend empfehlen, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ich glaube, ohne schafft man es nicht. Mir hat die Therapie sehr geholfen, meinen eigenen Weg zu finden. Ich denke, wir Sternenmamas sind immer gefährdet, in eine Depression zu rutschen ... ich hatte sie und es war die Hölle. Vieles von dem, was ich damals empfand, macht mir im Nachhinein noch Angst ... LG Jacquie http://my-little-angels.npage.de/

Mitglied inaktiv - 16.03.2010, 19:45



Antwort auf diesen Beitrag

Nimm Dir die Zeit zum trauern. Ich habs nicht gemacht und hab mit einer 5-monatigen schweren Depression eine üble Quittung bekommen.

Mitglied inaktiv - 17.03.2010, 21:18