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Wir haben für unseren Sohn eine Grabstelle für 15 Jahre. Danach wird das Grab "aufgelöst" und kann jederzeit neu belegt werden. Die Kindergräber in der Reihe unseres Sohnes, die jetzt 15 Jahre alt waren, wurden "platt gemacht", Bepflanzung weg, Grabstein weg, mittlerweile ist Gras darüber gewachsen. Mit einer Mutter hatte ich kurz Kontakt, sie meinte, sie bräuchte diesen Ort nun nicht mehr für sich, eine Verlängerung kam nicht in Frage. Ich kann mir das gar nicht vorstellen. Nun hatten wir gerade (erst?!) den 7. Todestag, aber der Gedanke, in 8 Jahren wird das Grab zur 0-8-15 Wiese und es könnte jederzeit jemand anderes an diesem Platz beerdigt werden, das finde ich zur Zeit noch schlimm. Hat jemand von Euch bewusst die Grabstelle verlängert? Oder auch das Grab auflösen lassen? Habt Ihr das bereut oder war es die richtige Entscheidung?
Hallo. Das ist eine interessante Frage und ich bin auf die Reaktionen gespannt, die kommen. Das ist für mich keine Frage des Geldes (aus welchem Grund sollte man sonst eine Grabstelle auflösen?), sondern eine Frage der Totenruhe, des Gedenkens. Ich würde auch nie die Grabstelle meiner Oma, Opa oder anderen Angehörigen auflösen. Meine Großeltern sind vor über 20 Jahren gestorben. Und trotzdem wird das Grab bepflanzt und geschmückt und es werden Kerzen angezündet. Jetzt und so lange ich lebe. Da jetzt mein Sohn bei meinen Großeltern liegt, bin ich öfter dort, aber auch vorher schon, als ich nur sporadisch dort war, hätte ich mir das nicht vorstellen können. Was heißt man braucht die Stelle nicht, um dort zu trauern? Ich für mich (wenn ich dort begraben wäre) könnte mir nicht vorstellen, dass jemand mal sagt ... löst das Grab auf, ich brauch es nicht. Was passiert dann mit meinen Überresten? Werden die entsorgt? Werden sie in ein anderes Grab gegeben? Legen sie einen Fremden auf mich drauf? Im Endeffekt muss das jeder für dich selbst entscheiden, aber ich würde es nicht übers Herz bringen. Lg
Ich würde mich an das Fridhofsamt wenden. In den meisten Fällen kann man erlängern. 15 Jahre ist sehr kurz.
Meine Mutter hat die Grabstelle ihrer Eltern jetzt kürzlich verlängern lassen. Für Erwachsene sind das auf unserem Friedhof immer 25 Jahre, für Säuglinge und kleine Kinder sind es 15 Jahre (oder wie der Bestatter 3 Tage nach dem Tod unseres Sohnes sagte: geht ja schnell bei solchem Würmchen - hätte ich keine frische Kaiserschnittnaht gehabt, hätte ich ihm gegens Schienbein getreten)
Mir fehlen die Worte! der Mann hat seinen Job völlig verfehlt-völlig!
Zunächst ist es ja noch eine Weile hin. Bei 15 Jahren würde ich aber wohl auch über eine Verlängerung nachdenken. Ansonsten kann ich Dir nur von mir/uns berichten: Unser Sohn liegt etwas weiter entfernt. Wir selbst sind vielleicht nur 1-2 mal pro Jahr auf dem Friedhof. Zwischendurch bringt die Sternenkindoma Blumen und Kerzen zu ihm. Wir selbst haben es nie so empfunden, dass die Grabstelle als Ort zur Trauer enorm wichtig wäre. Gedenken und Rituale passieren hier bei uns Zuhause (täglich wird eine Kerze angezündet, gelegentlich singen wir für unseren Stern, ab und an werden die Erinnerungsstücke angeschaut). Jetzt (nach 5 Jahren) könnte ich mir noch nicht vorstellen, das Grab auflösen zu lassen, aber ich vermute, dass ich die Existenz der Grabstelle in 20 Jahre (hier ist die Frist bei 25 Jahren mit Verlängerungsmöglichkeit angesetzt) nicht mehr so bedeutsam finden werde. Ich habe die Vorstellung, dass ich meinem Sohn an jedem Ort nah seien kann, an dem ich an ihn denke. Mein Sohn wurde außerdem eingeäschert. Wir haben ihn unter einem Baum begraben lassen. Daher würde es mir sicherlich irgendwann reichen, die Möglichkeit zu haben, diesen Baum zu besuchen, auch wenn sein Name nicht mehr dort zu lesen sein wird. Das ist natürlich eine sehr persönliche Entscheidung, die auch sehr von den eigenen Vorstellungen von Leben und Tod abhängt. Ich weiß außerdem auch nicht, wie es mir mit dem Gedanken der Einebnung gehen würde, wenn wir unseren Sohn nicht hätten einäschern lassen… Alles Gute!
Ich kan nun nicht aus Erfahrung mitreden aber der gedanke dass das Kind dan wie auch immer weggenommen wird würde mich sehr treffen, ich würde es auch verlängern lassen. Meine Schwiegermutter hat damals als die Tochter schossen wurde ein Familiengrab gekauft, da liegt sie nun auch drin und der Schwiegervater. So einen Gedanken finde ich schön... man ist dann wieder zusammen
Das ist eine sehr individuelle Entscheidung. Zunächst is eine wenigstens einmalige Verlängerung der Ruhezeiten in den allermeisten Bundesländern und auf den meisten Friedhöfen möglich. Schau mal in die Friedhofsordnung eurer Gemeinde, da bekommst Du diese Info. Auf der anderen Seite stellt sich die Frage, ob man einen Ort zum Trauern und Besuchen braucht. Oder eben nicht. das kann sich auch ändern. Meine Eltern sind innerhalb von 14 Monaten gestorben und liegen nun in dem Grab, dass ich noch zusammen mit meiner Mama für meinen Vater ausgesucht habe. wenigstens eine kleine Verbindung zu dem Ort. Aber ganz grundsätzlich brauche ich für mich keinen Ort, an dem ich geliebte Menschen betrauere, den ich pflegen muss/kann etc.. Was dort liegt, ist nur die Hülle. Ganz platt gesagt, und das meine ich wirklich nicht böse, es liegt dort organisches Material. alles, was meine Eltern ausgemacht hat, wird niemals begraben sein. Und es sind ganz andere Dinge, die ich mit ihnen verbinde, Orte, Gegenstände mit denen Erinnerungen verbunden sind. Im Gegenteil, der Grabstein mit den Namen....das macht mich unfassbar traurig und ich will nicht den Tod beweinen sondern das Leben feiern, das wir zusammen hatten. Meiner Mutter war es sehr wichtig, eine Grabstelle zu haben, einen Stein, Blumen.....okay. Also mache ich das für sie, natürlich mache ich das. Aber ich für mich brauche das nicht. Alles Gute für Euch.
Da sind wir mal komplett einer Meinung. Es ist nur die Hülle. Das habe ich beim Tod meines Opas ganz genau gespürt. Ich war bei ihm, am Tag vor seinem Tod und als ich am nächsten Tag kam und er tot in diesem Zimmer lag, habe ich gespürt, dass er nicht mehr da ist. Aber jeder muss selbst entscheiden, ob er ein Grab und somit einen Ort zum trauern braucht. Ich brauche das nicht. Ich weiß, dass die Person da nicht mehr ist sondern nur die Hülle.
Hmmm könnte es euch nicht ertragen diesen Ort aufzugeben…. Nächste Woche kommt der Grabstein- wir haben extra eine Aussparung in der Platte um Platz für unsere Urnen zu haben- somit werden wir nie das Grab auflösen sondern es wird zum Familiengrab…… Früher hat mir der Friedhof nie etwas bedeutet- aber in den täglichen Besuchen dort seit einem Jahr ist es ein Teil von mir geworden…… Hier gibt es kein richtig oder falsch- nur man selbst als Paar kann dies entscheiden…..
Ich war kürzlich auf einer Friedhofsführung. Als wir an die "Kindergräber" kamen, wurde genau das Prinzip erklärt: Die Gräber sind extrem günstig, weil sie so dringend benötigt werden. Manche Eltern kommen ein Leben lang an die Grabstätte. Andere brauchen das Kindergrab nur für die ersten Jahre und gedenken dann anders - ohne das Grab. Teils wird das Grab dann sogar zur Last. Daher ist die Laufzeit kurz, der Preis gering und die Möglichkeit zur Verlängerung gegeben. Die Menschen sind sehr unterschiedlich, aber jeder kann das so einrichten, wie es für sie und ihre Trauer passt. Alles Gute.
Ich selbst hab kein Grab. Meine Freundinnen jedoch fur ihre Kinder Bei Freundin 1 ist es jetzt fast 21 Jahre her, das Grab besteht immer noch. Sie geht jedoch nie hin, meistens übernimmt ihre Mutter die Grabpflege. Bei Freundin 2 ist es jetzt 17 Jahre her, auch bei ihr gibt es das Grab immer noch. Ich denke nicht, dass man es verallgemeinern kann. Manche Menschen brauchen das Grab, es ist ihnen wichtig, sie trauern länger, verarbeiten länger und das ist völlig okay. Bei anderen gehen diese wichtigen Prozesse schneller, sie können schneller "loslassen". Mach dir keine Gedanken. Wenn du noch nicht soweit bist, dann verlängere die Zeit. Wenn es für dich okay ist in 8 Jahren, dann löse es aif. Ein richtig oder falsch gibt es nicht. Sondern nur, was dir wichtig ist und was sich für dich richtig anfühlt!
Hallo, wie schrecklich. Nein, ob du das Grab brauchst, oder auch nicht... das kannst nur du alleine mit deinem Mann entscheiden. Mein Vater braucht das Grab meiner Mutter... das hat er sich zur Aufgabe gemacht. Mein Neffe ist vor 2 Jahren auch kurz vor Weihnachten mit 30 Jahren verstorben. Mein Bruder wollte eigentlich kein Grab... seine Ex-Frau auf jeden Fall. Ich selbst denke so oft an die beiden von zu Hause aus... stehe ich aber vor ihren Gräbern, fühle ich mich irgendwie näher. Weiß auch nicht... dieses Gefühl kann man irgendwie nicht beschreiben. Meine damalige Freundin war ein Einzelkind...sie ist leider mit 21 Jahren an einem Gehirntumor gestorben. Ihre Mutter war jeden, wirklich jeden Tag am Grab. Dann sind sie umgezogen, und sie hat ihre Tochter mitgenommen. Sie konnte einfach nicht ohne. Egal wie... es ist immer richtig, so wie du es meinst. Da gibt es gar kein Richtig oder gar Falsch. Ich denke nur daran, dass auch wir mal älter werden... wer pflegt dann die Gräber - wenn wir nicht mehr laufen können, etc ??? Aber im Moment ist das egal.... Alles Liebe.... PS: Ich weiß... der Beitrag kommt jetzt recht spät... aber egal...
Hallo, bei uns sind es dieses Jahr 15Jahre das unser Sternchen sich verabschiedet hat. Ich könnte ein Grab auch nicht auflösen so früh. Als Floristin in einer Gärtnerei die viel mit Friedhof zu treffen n hat weiß ich, das normal rechtzeitig ein Schreiben von der Stadt kommt. Wenn das Grab gepflegt ist und nicht verfällt ist es im Regelfall gar kein Problem das Grab für weitere 15Jahre zu kaufen. Mach dir darüber jetzt noch keine Gedanken. Nimm dir die Zeit dann wenn es so weit ist. Und alles Gute
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