Elternforum Kleine Engel

Eine Frage...

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jeck

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Hallo, habe eine Frage an euch. Im Februar ist das Kind von meiner Freundin nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 9 Monaten verstorben. Alle in unserem Freundeskreis hat das natürlich sehr mitgenommen, da wir alle eigene Kinder haben. Ich habe seitdem jede Woche angerufen oder bin bei ihr gewesen, um mich zu erkundigen, wie es ihr, ihrem Mann und ihrem Sohn geht. Im Mai wäre die Kleine 1 Jahr alt geworden. Auf dem Geb. bin ich kurz bei ihr vorbei um ihr ein Geschenk zu geben und kurz zu sehen, wie es ihr geht.Sie hat sich sehr gefreut und versprochen, dass sie sich jetzt als nächste mal bei mir meldet. Tja, leider hat sie sich weder zu meinem Geburtstag noch auf einen meiner Anrufe reagiert. Einerseits war ich schon enttäuscht, dass sie sich nicht meldet, andererseits weiß ich nicht, ob ich einfach Verständnis haben soll. Was meint ihr ? Gruß Sarah


Sanbee

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Antwort auf Beitrag von jeck

Vielleicht fehlt ihr einfach die Kraft sich zu melden? Möglicherweise nimmt sie sich das wirklich vor, aber kann dann doch nicht und verschiebt es... oder aber sie kann einfach gar nicht, weil es ihr nicht gut geht. Hab Geduld, hab Verständnis und erwarte nichts! Wer weiss schon was sie fühlt und wie es ihr wirklich geht? Was hat sie unternommen um an die Trauer zu "bearbeiten"? Wie eng seid ihr befreundet? Kannst Du versuchen mit ihr persönlich zu sprechen? Vielleicht schickst Du ihr ab und an eine Karte, damit sie weiss, dass Du ans sie denkst und für sie da bist...?


suxsu

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Antwort auf Beitrag von Sanbee

ich glaube auch hab einfach verständnis, ich denke die zeit rast nur so an ihr vorbei, gibt ihr zu verstehen das du nicht sauer bist und du immer noch für sie da bist jetzt und in alle zeit auch wenn sie zur zeit niemand an sich ran läßt! ich lese immer wieder von Sterneneltern das sie doch genau jetzt merken wer ihre freunde sind in schweren zeiten, auch wenn sie nicht die kraft haben die freundschaft zu pflegen, gib nicht auf sie wird dir sicher einmal sehr dankbar sein


nejumi

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Antwort auf Beitrag von suxsu

ich kann jetzt nur von mir sprechen. Ich hatte damals auch weder die Kraft noch den Mut, andere anzurufen. Ich hatte immer das Gefühl, ich belaste sie mit meiner Trauer, obwohl ich solch ein Redebedürfnis hatte. Umso mehr habe ich mich gefreut, wenn dann jemand bei mir angerufen hatte. Das tat einfach so gut. Es ist wirklich keinesfalls böse gemeint von deiner Freundin. Diesen Schmerz, die Gefühle kann kein Außensteheder nur annähernd nachvollziehen. Hab Geduld. Ich finde die Idee mit der Karte zwischendurch oder einfach nur ne sms/ mail ne gute Idee. Alles Gute für euch und eure Freundschaft! LG


lastunicorn

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Antwort auf Beitrag von jeck

Der Tod eines Kindes verändert das Leben seiner Eltern so gravierend, dass sie nie wieder genau dort anknüpfen können, wo sie vor dem standen. Es gibt Menschen, die es schaffen, weitestgehend in ihr Leben zurück zu finden, während sich für andere Alles ändert... wieder andere verlieren sich völlig. Aber eines ist absolut sicher: deine Freundin ist durch den Tod ihres Kindes nicht mehr genau so wie sie vorher war. Aber wie genau es deiner Freundin geht, wirst du erst erfahren, wenn du immer wieder vorsichtig auf sie zugehst. Du wirst ganz bestimmt erkennen, wann und wie sie wieder den Kontakt zulässt. Nur eines solltest du jetzt auf garkeinen Fall tun: sie jetzt zu meiden. Es ist eher zu erwarten, dass sie selber nicht auf andere zugehen kann, aber dennoch dankbar ist, wenn ihre Freunde zu ihr stehen und dieser Zeit. Mein Rat: bleibe vorsichtig an deiner Freundin dran und nimm es nicht persönlich, wenn sie nicht erwartungsgemäß reagiert. Gib ihr Zeit... sie wird es dir eines Tages danken. Vielleicht kannst du ja immer einmal mit kleinen Geschenkchen oder Einladungen zum Kaffee das Eis zum Schmelzen bringen. Das erste Jahr ist das furchtbarste... im Laufe der Jahre gewöhnt man sich besonders an die "Stichtage" wie bspw. den Geburtstag des schmerzlich vermissten Kindes. Es wird deine Freundin bestimmt freuen, wenn du zeigst, dass du an ihr Baby denkst und es nicht vergessen hast. Nur Mut!


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von jeck

wie lastunicorn das schön geschrieben hat, verändert der Tod eines Kindes die menschen. bei mir war es damals so, daß ich freunde verloren habe, aber neue hinzugewann. verloren deswegen, weil viele meinten, sie müssten gute ratschläge geben und mich behandeln als wäre nie was gewesen. wieder andere haben den umgang mit mir abgebrochen, weil sie nicht damit klargekommen sind. sie haben sich nie wieder gemeldet. neue freundschaften entstanden durch dieses schicksal, welches man teilt. ich habe ebenfalls betroffene kennengelernt, mit denen habe ich heute noch kontakt, sei es im realen leben als auch übers internet. du hast ja auch geschrieben, du hast kinder. vielleicht kommt sie damit nicht klar und es tut ihr weh. ich hatte damals auch eine bekannte, die mich angerufen hat, nachdem mein Entbindungstermin verstrichen war. sie begrüßte mich mit folgenden worten: "na ihr VIER? du hast dich ja gar nicht gemeldet, wie gehts deinem neugeborenen?" klar, sie konnte es ja nicht wissen... das war auch nicht mein problem. aber dann sagte ich ihr: "Meine tochter wurde leider nur zwei wochen alt und starb an einem herzfehler" darauf sie: "oh, das tut mir leid, aber besser jetzt als in 5 jahren. also meinem sohn gehts gut, er geht jetzt bald in den kindergarten" Da mußte ich das gespräch beenden :( seitdem hab ich nie wieder was von ihr gehört du mußt verständnis haben, und solltest nicht enttäuscht sein. wenn ihr danach ist, dann wird sie sich wieder melden, wenn nicht, dann wird es seine gründe haben. du kannst ja nach einiger zeit mal vorsichtig auf sie zugehen.