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Der Flug zu den Sternen

Der Flug zu den Sternen

PhiSa

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Mein kleiner Stern, heute vor 2 Jahren bist du von uns gegangen. Um 10 Uhr waren wir noch bei dir auf der Intensivstation. Wir redeten noch mit dem Arzt, der uns sagte, dass alle minimalen Fortschritte nun nicht mehr vorhanden sind. Als wolltest du uns sagen, dass wir dich gehen lassen können. Und ob es dann nun so sein soll…. Man könne auch wieder 3 Tage warten und sehen (hoffen), ob sich etwas bessert. Irgendeine Stimme (ich glaube es war meine Stimme) sagte, dass wir nicht mehr warten können. Wir können Phillip nicht mehr so sehen. Wir wollen, dass er endlich erlöst wird. Wir möchten ihn nicht mehr zum hierbleiben zwingen und uns nicht mehr der Natur in den Weg stellen. Es war 11 Uhr als wir erst einmal wieder gingen. Um 13 Uhr sollte es so weit sein. Diese zwei Stunden waren eine Ewigkeit. Wir saßen im Auto und haben gefühlte 100 Zigaretten geraucht. Die Zeit verging überhaupt nicht. Ich habe alle zwei Minuten auf die Uhr geguckt. Ich wünschte mir, wir hätten „das alles“ schon hinter uns… Um kurz vor 13 Uhr gingen wir wieder zu rein. Wir fassten uns an die Hände. Wir zitterten, uns war kalt, wir haben uns gehasst… Wir wussten wohin uns dieser Gang führt und sind ihn trotzdem gegangen. Man fragte mich, ob ich dabei sein möchte, wenn Phillip geht. Ich sagte vorher noch nein… Wie konnte man von mir verlangen, ich möchte mein Kind sterben sehen. Wir waren im Einzelzimmer. Phillip lag nun nur noch mit dem Beatmungsschlauch in der Nase dort. Was für ein völlig anderes Bild. Die Tage vorher waren überall noch div. Kabel und Schläuche. Ich bekam ihn noch einmal – ein letztes Mal – in den Arm. Sein rechter Arm lag so komisch verdreht nach unten. Ich wollte ihn hochheben, da fing das Beatmungsgerät an zu piepen und hörte nicht mehr auf. Papa musste schnell Hilfe holen, damit eine Arzt-Schwester dieses Piepen abstellt. Irgendwann sagte irgendwer (ich glaube es war wieder meine Stimme), dass es nun weitergehen soll. Und auf einmal war es keine Frage mehr: Selbstverständlich bleibe ich bei dir!!! Auf diesem letzten Weg werde ich bei dir bleiben. Ich lasse dich jetzt nicht allein. Ich bin immer für dich da – auch jetzt!!! Papa ging raus. Er konnte es nicht. Er war kurz vorm Zusammenbruch und wäre er bei uns geblieben, ich weiß nicht was passiert wäre. Der Arzt fragte, ob ich dich dabei auf den Arm nehmen möchte. Nein… das konnte ich nun wirklich nicht. Heute würde ich dich ohne wenn und aber im Arm halten wollen………… Ich hatte noch Angst, dass das Ziehen vom Beatmungsschlauch komische Geräusche macht… Was es aber nicht tat. Ich hab dich gehalten und gestreichelt. Einen Fuß und eine Hand. Der Schlauch wurde gezogen…. Du hast es nicht geschafft zu atmen. Der Arzt klärte uns auf, was mit deinem Körper passiert, wenn du keinen Sauerstoff mehr bekommst. Ich hatte solche Angst, dass du erstickst. Der Arzt erklärte uns, dass Schnappatmungen auftreten können, dass in deinem Blut Kohlendioxid (?) entsteht und du dann ins natürliche Koma fällst. Dein Herz immer langsamer schlägt, bis……. Dann traten die Schnappatmungen auf. Und jedesmal wünschte ich mir, es wäre die letzte gewesen… Mit jeder Minute wurde dein Herz schwächer. Irgendwann sagte der Arzt, dass dein Herz nur noch ganz langsam schlägt. Dann ging um 14.10 Uhr die Tür auf… Dein Papa kam rein…. Und zu Hause blieb kurz danach die Uhr stehen (gg, 14.15 Uhr). Du hast anscheinend nur darauf gewartet, dass dein Papa dir auf Wiedesehen sagt, damit du zu den Engeln reisen kannst. Um 14.30 Uhr bist du im Himmel angekommen. Und seitdem wirst du hier so unglaublich vermisst. Und immer wieder diese Frage: War es richtig dich gehen zu lassen?!


Mitglied inaktiv

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Liebe Manja, oh liebe liebe Manja, mir laufen die Tränen die Wangen herunter und ich fühle förmlich den Schmerz, den Du durchlebt hast ... (((Manja))) so fest möchte ich Dich heute in den Arm nehmen. Werden wir jemals wissen, ob unsere Entscheidungen richtig waren damals? Wenn ich mit dem Verstand denke, dann sage ich "JA - ja es war richtig" - Deine sowohl auch meine Entscheidung damals konnten nicht anders getroffen werden, es war richtig. Aber denke ich mit dem Herz, welches meine Kinder so schmerzvoll vermisst, dann frag ich mich auch, ob wir (mein Mann, ich, die Ärzte) damals nicht doch hätten anders entscheiden sollen oder können. Liebe Manja, ich wünsche Dir für heute ganz viel Kraft ... dieser Tag wird - genau wie Phillip's Geburtstag immer etwas ganz Besonderes bleiben. Du bist so stark und Du wirst es auch immer sein. Ich denke auch heute ganz ganz fest an Dich und an Dein kleines süßes und so wundervolles Wuschelköpfchen Phillip. Es wird heute eine Kerze für ihn brennen. GGLG Jacquie


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Keine Worte der Welt wären möglich zum Trost. Deshalb versuche ich es gar nicht erst. Trost gibt es nicht. Ihr habt in der Situation sicher das Richtige getan, es bleibt nichts anderes, als den Ärzten, "denen, die es wissen müssen", zu vertrauen. Ihr habt nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt, Euer Kind erlöst. Woher die Zweifel, ob der Beatmungsstop richtig war? Lagen denn irgendwelche Prognosen vor, OB ein Leben möglich gewesen wäre, wäre das Kind angeschlossen geblieben? Wenn nein, sage Deinem Herzen, dass es aufhören soll, sich zu quälen mit dieser Frage. Wenn ja, sage Deinem Herzen trotzdem, dass es aufhören soll, sich zu quälen. Wie lange, wie lebenswert, wie qualvoll wäre das Leben weitergegangen? Minuten, Tage, Wochen?? Weiß das wer? Die Entscheidung, die liebende Eltern in solch unbarmherzigen Momenten treffen, sind nie leicht, sich immer schmerzhaft, sind nie richtig oder falsch. Alles, alles Gute für Euch, Euer Kind ist sicher gut aufgehoben, bei den Sternen. Tania


Mitglied inaktiv

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Keine Worte der Welt wären möglich zum Trost. Deshalb versuche ich es gar nicht erst. Trost gibt es nicht. Ihr habt in der Situation sicher das Richtige getan, es bleibt nichts anderes, als den Ärzten, "denen, die es wissen müssen", zu vertrauen. Ihr habt nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt, Euer Kind erlöst. Woher die Zweifel, ob der Beatmungsstop richtig war? Lagen denn irgendwelche Prognosen vor, OB ein Leben möglich gewesen wäre, wäre das Kind angeschlossen geblieben? Wenn nein, sage Deinem Herzen, dass es aufhören soll, sich zu quälen mit dieser Frage. Wenn ja, sage Deinem Herzen trotzdem, dass es aufhören soll, sich zu quälen. Wie lange, wie lebenswert, wie qualvoll wäre das Leben weitergegangen? Minuten, Tage, Wochen?? Weiß das wer? Die Entscheidung, die liebende Eltern in solch unbarmherzigen Momenten treffen, sind nie leicht, sich immer schmerzhaft, sind nie richtig oder falsch. Alles, alles Gute für Euch, Euer Kind ist sicher gut aufgehoben, bei den Sternen. Tania


zauberwaldmädel1

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Liebe Manja, ich schreibe ja hier kaum, lese nur ab und zu mit. Du weißt inzwischen, dass uns ein Okto-Bär 08 verbindet (habe dir schon PNs geschrieben) und dein Phillip wird immer dein Oktoberbaby bleiben! Und heute möchte ich dir doch hier an dieser Stelle eine stille Umarmung schicken! Für mehr fehlen mir die Worte (((((Manja))))) LG Tanja


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Traurig, mir laufen die Tränen. Stille Grüße!


FrauvonWunderfitz

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Liebe PhiSA, ich hoffe meine Worte kommen bei dir richtig an das letzte was ich möchte ist dich zu verletzen. Ihr habt die Entscheidung getroffen die Entscheidung IST getroffen es ist vorbei nicht mehr rückgängig zu machen. Für euch zum besagten Zeitpunkt war diese Entscheidung definitiv richtig sonst wäre sie nicht gefallen. Ich habe diesmal auch eine Entscheidung getroffen das Kind NICHT zu gebären es war mir gerade noch möglich eine Woche weiter und ich hätte die Wahl nicht mehr gehabt und hätte wie 2001 das Kind tot gebären müssen Ich hatte diesmal aber die Wahl und ich habe entschieden. Ich wusste, dass ich mir hinter her vielleicht genau wegen dieser Entscheidung viele harte Fragen stellen würde aber es ist einfach so: in dieser Sitaution war es richtig und unter alle Zweifel setze ich einen Punkt auch für mich um Ruhe zu haben innere Ruhe. Liebe PhiSa geh nicht hart mit dir ins Gericht sei gut zu dir du hast für einen Moment eine für dich stimmige Entscheidung getroffen LG


Mitglied inaktiv

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Hallo, es tut mir im Herzen weh wenn ich das lese was Ihr durchmachen musstet, und nein ich kann es nicht wirklich nachvollziehen aber eins weiß genau Ihr habt euer Kind überalles geliebt. Denn Lieben heißt auch loslassen können so sehr es auch weh tut. Ich wünsche euch von Herzen alles liebe Melanie


j.mu84

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Es tut mir soo leid, mir fehlen die Worte und ich bin einfach nur traurig. Ich wünsche ganz viel Kraft! Lg Jasmin mit Mattis fest an der Hand und Amelie für immer im Herzen!!!


sunnybaby09

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Zwei Jahre ist nun dein Phillip nun nicht mehr bei euch und es schmerzt immer noch. Ich möchte dir noch so viel mehr schreiben, aber mir fehlen die richtige Worte und deshalb schicke ich dir einfach nur eine stille Umarmung und viel Kraft diesen schweren Tag zu überstehen. Neben der Kerze für Philina habe ich eine für deinen Phillip stehen. Jeannette


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Antwort auf Beitrag von sunnybaby09

Liebe PhiSa - ich kann nicht viel schreiben, weil mir die Tränen übers Gesicht laufen. Ich kann deinen Schmerz herauslesen - es tut so verdammt weh! Fühl dich umarmt...


Nomadin13

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Liebe PhiSa Ich bin traurig mit dir.... Die Frage, ob es richtig war, muss immer und immer wieder mit "Ja" beantwortet werden - damals, unter jenen Umstaenden, wie ihr gefuehlt habt, wie die Situation sich euch damals praesentiert hat - habt ihr die richtige Entscheidung getroffen - und nur das zaehlt. Im Nachhinein sieht jede Situation anders aus, aber ihr konntet und musstet damals entscheiden und ihr habt das gemacht, was euch damals richtig erschien. Quaele dich nicht mehr, die Trauer ueber den Verlust ist schwer genug. Ich denke an dich, deinen Mann und den kleinen Engel bei den Sternen... Nomadin mit * Okt. 2010


PhiSa

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Ich danke euch, für die lieben Worte. Ja, es war der richtige Weg... Und daran gibt es auch keinen Zweifel. Eigentlich! Das Krankenhaus (eine Ethikomission) unterstützte und riet uns nach eingehender Prüfung sogar zur Beendigung der Intensivmedizin. Aber es ist der Funke da, der sich fragt, was wäre, wenn wir doch noch die 3 Tage abgewartet hätten... Ich weiß, dass Unausweichliche hätte sich in die Länge gezogen. Er fehlt mir einfach so. Seine schwarzen vielen Haare, seine kleinen Finger, seine weiche Haut, die zwei süssen Knicköhrchen. Ich habe ihm nie einen Kuss gegeben... Ich weiß nicht mal seine Augenfarbe... ich habe ihn nur einmal nackt gesehen, als eine Arztschwester ihn zufällig wickelte, als wir dort waren. Wir waren heute zum Abend essen. Eigentlich wollte ich schon auf seinem Geburtstag Essen gehen. Nur Montag = Ruhetag. Also waren wir heute. Wir haben eine tolle Gaststätte gefunden, wo wir uns sehr wohl gefühlt haben. Auf `Baby`- Laura hat der Opa aufgepasst. Aber Sarah, der Papa und ich waren Essen. Es war traurig... aber wunderschön! An manchen Tagen denkt man, es geht einem irgendwie viel zu gut, dafür dass wir so ein Horror durchgemacht haben. Aber an solchen Tagen, wie jetzt diese Woche weiß man, es ist alles nur Fassade...


Clavi

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Liebe Manja, ich drücke dich aus der Ferne (((Manja))) Mehr kann ich leider momentan garnicht schreiben. Ganz lieben Gruß, claudia


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liebe Manja! auch ich drück dich ganz, ganz feste!!! eine Kerze hat heut für euren kleinen Phillip geleuchtet......:-( Ich bin in Gedanken bei DIR, bei EUCH!!! traurige Grüße, Andrea


Leo engel

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Liebe Manja, euer kleiner Phillip wird immer bei euch sein und auch hier denken sehr viele an dich deine Familie und euren kleinen Phillip. Eine stille Umarmung für dich! stillen Gruß


Charly80

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Ich würd so gern dir liebe Worte schreiben, zum Trost. Aber ich weiss nicht was. Mir laufen die Tränen runter, ich weine mit dir. Mehr kann ich nicht sagen. LG Daniela


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von PhiSa

Allein beim Lesen deiner Geschichte kullern mir die Tränen. Kann nur annähernd deine Gefühle erahnen in dieser Situation. Eine solche Entscheidung treffen zu müssen ist wahrlich grausam und zieht diese Zweifel unweigerlich nach sich. Bleibe tapfer und sage dir immer wieder "Ja, es war richtig". Ich wünsche dir die Kraft deine Entscheidung zu bejahen und die Zweifel verblassen zu lassen. Es braucht Zeit und die solltest du dir zugestehen. Drück dich


Nimu

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Liebe Manja, ich kann mich den anderen nur anschließen. Ich drücke dich ganz doll und denke an dich. Leider fehlen mir gerade die Worte.. Ich werde eine Kerze für deinen/euren Phillip anzünden und an ihn denken Liebe Grüße Jessika


PhiSa

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Antwort auf Beitrag von Nimu

vielen vielen dank für die lieben grüße und worte! es ist schön zu sehen, dass wuschelköpfchen phillip nicht vergessen ist. manja


easymaus

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Ich habs heute erst gelesen... Mir laufen die Tränen, es ist so unendlich traurig... Eltern sollten niemals entscheiden müssen, wann ihr Kind zu den Engel reisen muss. Aber ihr habt aus Liebe entschieden, aus Liebe zu eurem kleinen Phillip... Stille Grüße von Isabel mit Mena still geboren am 9.8.2010 in der 40. SSW für immer im Herzen