Baby2411
Hallo! Eine Bekannte von mir hat plötzlich 1 Tag nach der Geburt ihr Kind verloren. Alles war in Ordnung während der Schwangerschaft (intensive Untersuchugen) sowie während der Geburt. Alles normal. Plötzlich 1 Tag nach der Geburt lief das Kind blau an und verstarb! (Der Grund dafür wurde im nachhinein auch bekannt) Sie ging ins KH voller Freude und dann kam dies wie ein Schlag ohne Vorwarnung und sie kam ohne Kind nach Hause. Aber sie tut so, als wäre nichts gewesen. Und ich weiß einfach nicht, wie ich damit umgehen soll. Sie geht feiern und ist lustig wie immer. Ich kann mir zwar vorstellen, dass es innerlich ganz anders aussieht. Aber oft erscheint es nach außern, als wäre ich trauriger als sie. Obwohl das natürlich sicherlich quatsch ist. Mich lässt das gar nicht mehr los...und sie?! Ist es denn normal, dass man es nach solch einem Ereignis erst einmal verdrängt? Wie hättet ihr euch gewüscht wie Aussenstehende mit euch und der Situation umgehen?
Dass sie mich machen lassen, wie ich es möchte...
Das war bei mir auch so. Meine erste Tochter starb Anfang Dezember. Die ersten Wochen habe ich es nicht wirklich realisiert und habe Weihnachten und Silvester fast normal gefeiert. Zwar auch mal geweint, aber auch viel gelacht. Dabei habe ich es nicht bewusst verdrängt, es war einfach so. Der große Zusammenbruch kam erst im neuen Jahr, so ca. 4 Wochen später. Dann ging aber auch wirklich gar nichts mehr und mit dem Feiern habe ich heute noch Probleme, wie ich ja heute Nacht geschrieben habe. Ich denke, dass kommt bei deiner Bekannten erst noch. Nimm sie so, wie sie halt gerade ist. Gib ihr die Zeit, später dann aber auch für die Trauer. Ich wünsch ihr viel Kraft!
das tue ich...aber ich habe manchmal so ein schlechtes gewissen, wenn ICH so tue als wäre nichts gewesen! Spreche ich sie darauf an, habe ich Angst Wunden bei ihr aufzureissen, spreche ich sie nicht an, fühle ich mich als wäre ich ignorant ;-(
Hi, deine Bekannte steht wahrscheinlich noch unter Schock und der große Zusammenbruch kommt noch. DANN kannst du für sie da sein, indem du ihr zuhörst und sie weinen lässt. Gib ihr keine Tipps oder fordere von ihr, so zu trauern, wie DU es meinst, sondern lass sie so trauern, wie es für SIE richtig ist. Denn es ist nicht möglich, sie zu verstehen. Trotzdem finde ich es gut, dass du dir Gedanken machst. Ich würde zu gegebener Zeit ein Zeichen geben, dass du für sie da bist, aber sie nun nicht drängen und ihr Zeit lassen. Gruß, Claudia
Vielleicht hat sie aber auch einafch ihre eigene Art mit dem ganzen umzugehen. Viellicht bedeutet der Tod für sie nicht das Ende, sie konnte sich intensiv verabschieden, loslassen und einfach akzeptieren daß das KInd nicht bei ihr sein kann oder will. Sie hat ein Recht darauf so damit umzugehen wie sie das möchte, vielleicht ist sie nicht traurig sondern dankbar über die schönen Monate, die sie das Baby im Bauch hatte und hat das Gefühl für sich, daß es in Ordnung ist sich fröhlich dem Leben zu widmen und sicher im Sinne ihres Babys ... Trauer ist vielschichtig und hat wenig damit zu tun was andere von einem erwarten. Kannst sie ja mal fragen, Freunde dürfen fragen stellen !
Es muss nicht unbedingt Verdrängung sein. Auch mir ging es von der Trauer her von Anfang an sehr gut, weil ich auch eine andere Einstellung zum Tod - zum Glück direkt während der Ereignisse - bekommen habe. Bei mir haben auch einige angerufen, die völlig fix und fertig waren, weil meine Tochter tot war. Da hat manches Gespräch für mich schon fast zuviel Raum eingenommen, weil ich manchmal den Eindruck hatte, ich müsste die Leute trösten. Ich wollte nicht, dass deren Trauer mehr Raum einnimmt als meine Art von Trauer, verstehst du? Aber reden wollte ich trotzdem sehr gerne darüber. Bitte versuch zu akzeptieren, wie sie damit umgeht. Spüre genau, was sie braucht. Natürlich darfst du selber traurig und geschockt sein, aber versuch das vielleicht nicht zu sehr zu thematisieren, wenn ihr der Sinn im Moment scheinbar nach was anderem steht. Das ist meine Erfahrung, vielleicht hilft sie dir ja ein bisschen.
Hallo, ich kann mich Sternspinne anschließen. Zuerst wollte ich auch nichts mit dem Tod meines Kindes zu tun haben. Nichts sagen, nichts hören, nichts sehen. Mir ging es gut. Meine Schwester zb. nervte mich schon fast, weil sie ständig anrief und nachfragte, ob ich dann schon diese oder jene Anlaufstelle angerufen habe. Ob ich das und welches getan habe. Ich wollte das nicht... Als dann im Kiga meiner Großen dann eine andere Mama anfing zu weinen, als sie erfahren hatte, das unser Sohn gestorben ist, war mir das total unanagenehm und ich konnte damit auch gar nicht umgehen. Ich wollte sie nicht trösten... Ich muß doch nicht wg. unserem Schicksal andere trösten. Es hat mich nur genervt. Ich wollte nur meine Ruhe haben. Nach und nach fing ich dann irgendwann von selbst an, mich mit allem auseinander zu setzen usw.
Ihr habt mir wirklich viele Anreize gegeben und eine andere Sichtweise das Ganze zu betrachten. Hat mir wirklich sehr geholfen!
Erstmal finde ich es ganz toll, dass du dir so viele Gedanken machst!! Bei mir war es genauso. Der Zusammenbruch kam erst zwei Jahre später. Am Ende bin ich in einer psychosomatischen Einrichtung gelandet, was mir sehr geholfen hat. Ich habe in der Zeit aber sehr viel Hilfe von außen bekommen, was echt gut war. Sei einfach für sie da, wenn es bei ihr soweit ist. Im Moment kann sie vielleicht noch nicht realisieren, was passiert ist! Alles Liebe und Gute!
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