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Abschied unserer Zwillinge

Abschied unserer Zwillinge

D.G.31

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Ich bin im Moment sehr geschockt. Eigentlich sollte ich morgen zur Hochzeit meiner Cousine gehen. Sie war total glücklich, da sie schwanger ist mit Zwillingen. Nun der Schock, die beiden haben vor vier Wochen gesagt bekommen, das etwas nicht stimmt. Vor zwei Wochen dann mussten sie zum prenatalzentrum und dort wurde festgestellt, das beide Kinder schwerstbehindert sind und die ss nicht überleben. Nun hat sie Montag einen Termin dort, wo die Geburt eingeleitet wird. Sie ist vollkommen fertig da ihr bei jedem kontrolltermin gesagt wird, das die beiden immer schwächer werden und die Herzchen kaum mehr schlagen. Sie kriegt den Gedanken nicht aus dem Kopf das sie zb mit dem Hund spazieren geht und die zwei dabei sterben. Ich weiss nicht wie ich ihr helfen kann mich nimmt das auch total mit.Sie ist jetzt in der 16 Woche am Montag wird nun eingeleitet und vor der Geburt bekommt sie eine Vollnarkose. Sie hat panische Angst davor sie könnte alles mitbekommen. Mir schwirren die Gedanken im Kopf was passiert denn wenn die Kinder am Montag doch noch leben, kann man die zwei beerdigen? Wie kann ich ihr beistehen. Ich möchte sie auch nicht mit meinen Gedanken belästigen aber auch ich werde die Gedanken nicht los. Vielleicht findet ihr ein paar Worte für mich, auch wenn ich nicht selber betroffen bin, fühle ich doch mit und möchte einfach nur für sie da sein.


Bivi76

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Antwort auf Beitrag von D.G.31

Lass dich mal drücken!!! Hat deine Cousine eine weitere Meinung eingeholt? Bei meiner Schwägerin hieß es auch, dass die Zwillinge (zumindest eine) schwerst behindert sind und sie die SS abbrechen sollen. Sie haben sich dageben entschieden und beide kamen völlig gesund zur Welt! Ich hoffe, dass alles gut ausgeht und wünsche Euch ganz viel Kraft!!!


SnowWhite02

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Antwort auf Beitrag von D.G.31

Es tut mir sehr leid. Ich selbst habe in der 22. SSW einen vorzeitigen Blasensprung gehabt und meine Zwillingsmädchen wurden kurz darauf lebend geboren, aber sie haben es leider nicht geschafft. War Deine Cousine noch bei einem anderen Arzt? Eine zweite Meinung ist in solchen Fällen sehr sehr wichtig. Hat man ihr gesagt, welche Art der Behinderung vorliegt? Weshalb bekommt sie vor der Geburt eine Vollnarkose? Ich selbst bin sehr sehr froh, meine Mädchen kennengelernt zu haben. Sie zu sehen, zu fühlen, zu riechen - sie einfach zu "be"greifen war für mich und meinen Mann enorm wichtig. Und dies ist sehr wichtig für die Trauerbewältigung. Auch ein Kind in der 16. SSW kann man anschauen, es anfassen, auf den Arm (in die Hand) nehmen - es kennenlernen und verabschieden. Glaub mir, sie wird es irgendwann bereuen, wenn sie es nicht macht. Ein Baby in der 16. SSW sieht aus wie eine Miniaturausgabe eines Neugeborenen - sicher nicht pausbäckig und rosig - aber keinesfalls erschreckend oder abstoßend. Sag ihr, sie soll sich von ihren Babies verabschieden. Sie soll auf jeden Fall Fotos machen lassen, Fuß- und Handabdrücke - Erinnerungen schaffen ist ganz ganz wichtig. Wie Du ihr helfen kannst? Einfach für sie da sein, zuhören, sie in den Arm nehmen - keine Floskeln wie "ich kann dich so gut verstehen (kannst Du als Nichtbetroffene wirklich nicht) ... du bist noch jung und kannst noch Kinder bekommen (ja aber sie wollte DIESE Kinder) ..." Bitte nicht böse auffassen, aber ich habe all diese Dinge erlebt und manche - mit Sicherheit eigentlich lieb gemeinten - Worte hören müssen, die mir nur noch schmerzlicher klar gemacht haben, was ich verloren habe. Deine Cousine wird Dir signalisieren, was sie möchte und was ihr gut tut. Ja, sie kann ihre Babies beerdigen lassen, wenn sie das möchte. Werden sie lebend geboren (was in der 16. SSW allerdings eher unwahrscheinlich ist - meist versterben so junge Babies während der Geburt), MÜSSEN sie beerdigt werden. Auch ab einem Gewicht von 500 g (auch nicht wahrscheinlich) MÜSSEN sie beerdigt werden. Da sie aber mit allergrößter Wahrscheinlichkeit tot geboren und unter 500 g schwer sein werden, KANN sie sie beerdigen. Das sollte sie aber auf jeden Fall noch VOR der Geburt mit den Ärzten abklären. Viele Kliniken bieten auch sogenannte Sammelbestattungen an, bei denen mehrere viel zu früh geborenen Babies gemeinsam eine Ruhestätte bekommen. Auch das sollte man schon vorab in Erfahrung bringen. Stille Grüße Jacqueline mit 4 Englein im Sternenkindertraumland und 2 Wundern fest an der Hand


D.G.31

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Antwort auf Beitrag von SnowWhite02

Also sie wissen um welche Behinderung es sich handelt. Haben es mehrfach bestätigt bekommen. Wie gesagt ich war selber nie betroffen von daher habe ich immer Angst das ich mit meinen Gedanken und bedenken vielleicht Dinge anspreche die total falsch sind. Ich hatte auch noch nie von einer Vollnarkose vor der Geburt gehört. Möchte allerdings auch nicht zuviel erfragen und im Moment igelt sie sich ein und will auch nicht sprechen. Kann ich gut nachvollziehen manchmal braucht man auch Zeit. Die Babys werden nun im Grab ihres Vaters beigesetzt, der leider viel zu früh verstorben ist. Danke das ihr mir geantwortet habt