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17. Ssw

Thema: 17. Ssw

Hallo ihr lieben, Erstmal tut es mir leid, was ihr alle durchmachen musstet ich wünsche euch weiterhin viel Kraft Mir ist es nicht passiert nur leider betrifft es grad meine beste Freundin wir stehen uns sehr nah sie ist ein Teil meiner Familie geworden. Sie hat am Dienstag erfahren dass das Herz ihres Babys nicht mehr schlägt. Sie war in der 17. Ssw und es ist ca in der 15. Ssw verstorben. Das Schicksal trifft uns alle die nah an ihr sind sehr hart. Sie hat 3 Kinder und das 4. War ein absolutes Wunschkind und es hatte auch direkt geklappt. Es gab sehr sehr viel Stress mit ihrem Partner und sie kam so gut wie nie zur Ruhe. Sie machen sich beide sehr grosse Vorwürfe. Meine Freundin lächelt in all ihren Lebensphasen alles weg und versteckt tiefe Trauer hinter Lachen. Ich bin für sie da und unterstütze wo ich kann. Alle sind komplett überfordert mit der Situation, ich habe im Dezember mein 4. Kind zur Welt gebracht und ich bin emotional total ergriffen und weine mit ihr sehr oft am Tag. Ich habe das Gefühl sie wird emotional nicht gut aufgefangen von den Stellen an die sie sich wenden musste. Sie sollte direkt ins Krankenhaus am Dienstag, dieses hat sie einfach weggeschickt weil keine sprechzeiten sind (ich war fassungslos). Sie geht mit den Wissen schlafen dass ihr geliebtes Engelchen in ihr drin ist und es nicht weiter wachsen darf. Jetzt musste sie gestern eine Tablette abholen im KH und sie steht natürlich noch immer so sehr unter Schock dass sie viele unbeantwortete Fragen nicht gestellt hat zumal sie dort auch wieder 3 std warten musste und sie noch von der Ärztin angepampt wurde (ich war leider leider nicht dabei) am Montag wird dann die Geburt eingeleitet wenn jetzt am we nichts passiert. Sie muss das Baby gebären unter Vollnarkose geht es nicht (warum genau weiss ich leider nicht) ihre 3 Kinder kamen per ks (Zwillinge und ein kleiner junge) ob sie sich das kleine Menschlein anschaut weiss sie auch noch nicht, sie hat Angst vor der geburt, sie hatte ja noch nie eine vaginale und danach wird sie ausgeschabt. Ich hab ein paar Fragen weil Google mir nicht so richtig die Antworten abliefert und sie nicht in der Lage ist die Fragen zu stellen (ihr Partner ist grad keine große Hilfe) und im KH hatte mir am Telefon keiner so richtig helfen können (was ich schade finde ich habe alle meine 4 Kinder da zur Welt gebracht und bin erschrocken wie das grad abläuft ich habe da sehr gute Erfahrungen gemacht) Wenn es jetzt losgeht und das Baby bei ihr Zuhause auf Die Welt kommt (was passieren kann laut ärztin) und sie es nicht mehr ins KH schafft, was soll sie denn dann tun? Sollen wir den Rettungswagen rufen? Was passiert mit ihrem Baby? Sollte das alles Montag stattfinden, was passiert dann da mit dem Baby? ich habe gelesen dass ab einer bestimmten ssw eine sterbeurkunde beantragt wird und es eine Beerdigung gibt. Trifft das jetzt auch auf sie zu? Darf sie sich richtig verabschieden ? Gibt es automatisch eine Obduktion oder kann man diese selbst beantragen? Das Geschlecht hat sie noch nicht erfahren, wenn das Baby da ist wird sie ihm einen Namen geben, es gehört zur Familie und ist ein vollwertiges Mitglied. Es tut mir leid falls irgendeine Wortwahl nicht passend ist, ich mache mir viele Gedanken und werde versuchen ihr bei allem zu helfen was sie in dieser schrecklichen Situation nicht schafft (dazu gehören halt diese Fragen die ich gehofft hatte nie stellen zu müssen) Ich danke euch jetzt schonmal dass ihr euch Die Zeit genommen habt und bin um jeden Rat dankbar. Liebe grüsse bleibt gesund

von jolina06 am 06.06.2020, 12:57



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Liebe Jolina, Erst einmal tut es mir sehr leid, dass deine Freundin das durchmachen muss. Es ist toll, dass du dir so viele Gedanken darüber machst und ihr stützend zur Seite stehst. Das ist so wertvoll! Wir mussten unser Baby im März in der 20. Ssw gehen lassen. Es kommt mir vor, als war es gestern. Es wird nie mehr so wie es war. Und trotzdem muss es irgendwie weitergehen. Meine Familie und Freunde sind immer für mich da, und das hilft enorm. Einfach zu wissen, dass man jederzeit jemanden zum Reden hat. Alle Fragen kann ich dir nicht beantworten, aber vielleicht ein paar. Ich war vor der Geburt zur Überwachung bereits im kh wg. Starker Blutungen. Ich habe bis zum Schluss nicht gedacht, dass mein baby tatsächlich sterben könnte. Mein Baby hat bis zum Schluss gelebt und ist während der Geburt wegen eines nabelschnurvorfalls gestorben. Ich musste nicht eingeleitet werden. Ich hätte nie gedacht, wie wichtig diese normale Geburt ist, um Abschied zu nehmen. Um zu realisieren, was da gerade passiert. Ich denke, wenn da ein ks gemacht wird, ist es körperlich und emotional schwieriger zu verkraften. Wir hatten unseren Sohn nach der Geburt mittags bis zum Abend auf dem Zimmer und sogar nächsten vormittag auch nochmal bis der Bestatter kam. Sie haben uns die Zeit gegeben, die wir brauchten. Ich denke es ist bei jedem anders, aber wir für uns sind so dankbar dass wir ihn sehen konnten und wir Fotos gemacht haben. Im kh waren sie alle sehr lieb und fürsorglich. Es gibt die Möglichkeit das Baby in einem Sternensammelgrab zu beerdigen. Das gibt es normal von jedem kh in der Stadt. Da sind dann öfter im Jahr die sammelbestattungen mit Gottesdienst. Wir für uns haben uns für ein einzelnes Kindergrab entschieden. Wir sind sehr oft mit unserer Tochter dort. Die Babys, die im Sammelkindergrab beerdigt werden, sind bis zur Beerdigung im kh in einem "stillen Raum" gekühlt (so heißt der zumindest bei uns im kh). Eine Obduktion kann man machen, muss man aber nicht. Wird vom kh angeboten. Da soll deine Freundin sich vorher gut überlegen, was sie möchte und das auch expliziet ansprechen. Was aber gemacht werden muss, ist die Obduktion der Plazenta. So hat man es uns im kh gesagt. Es ist wichtig, dass alle ihre Fragen beantwortet werden. Man macht sich soviele Gedanken und Vorwürfe, es ist ein einziges Gedankenkarussel. Zum Thema Kaiserschnitt. Vielleicht hat deine Freundin und ihr Mann, wenn Sie alles einigermaßen verkraftet haben, nochmal den Wunsch es zu versuchen... nach einer normalen Geburt muss man nicht wirklich lange warten, bis man wieder schwanger werden möchte. Sofern man körperlich und seelisch im der Lage ist. Nach einem Kaiserschnitt soll man ja glaub ich doch 1 Jahr mindestens warten. Ich wünsche euch von Herzen alles Gute für die nächsten Tage und dass sie mit dir eine wunderbare Freundin hat, weiß sie bestimmt. Es hört nicht auf, weh zu tun, aber man lernt damit umzugehen. Alles Gute für euch!

von Äffchen2 am 06.06.2020, 22:25



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Erstmal tut es mir sehr leid, was deiner Freundin zugetragen ist. Sowas ist immer sehr schlimm! Ich kann dir ja mal von mir berichten, ich habe 2010 mein erstes Kind in der 21 SSW verloren. Genau wie bei deiner Freundin hat das Herz nicht geschlagen. Es war ein absoluter Albtraum und ich konnte es erst überhaupt nicht glauben, bis ich im Krankenhaus war und die Ärztin sagte ich musste das Kind normal zur Welt bringen. Sie hatten gesagt, dass man durch die Geburt es besser verarbeiten würde. Ich lag fast 1 Woche im Krankenhaus bevor es losging und ich war froh das es vorbei war. Ich habe lange gebraucht um darüber hinweg zu kommen und es hat lange gedauert bis ich meinen Sohn im Arm halten durfte. Ich wünsche deiner Freundin viel Kraft für diese schwere Zeit.

von bienchen1981 am 07.06.2020, 15:05



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Zusatz: Genau wie meine Vorgängerin schon schrieb haben wir ihn in ein Sammel Grab gegeben, das wird alle halbe Jahre vom Krankenhaus organisiert, dazu gibt es eine Trauerfeier und man hat immer Zugang dazu. Sie kann natürlich auch das Familien Grab nutzen wenn sie sowas hat. Ob sie das Kind zu Hause gebären kann, weiß ich nicht. Denke das ist wahrscheinlich von den Krankenhäusern abhängig. Bei mir ging es nicht, da ich anscheinend gleich noch eine Ausschabung hatte.

von bienchen1981 am 07.06.2020, 15:13



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Hallo jolina, ich hatte 2018 eine Fehlgeburt in der 21 SSW. Es war meine erste Schwangerschaft und ich bin noch immer kinderlos. Jetzt bin ich wieder schwanger, was Glück und Leid zur selben Zeit ist. Man ist überaus glücklich und hat doch nur Angst. Wichtig ist zu verstehen, dass man sich bei sowas keine Schuld geben sollte, solange man sich an die Grundlagen gehalten hat (kein Alkohol, Vorsicht mit Essen etc). Manchmal kann es einfach sein, dass anatomisch was nicht stimmte und darauf hat keiner einen Einfluss. Hat deine Freundin denn schon Wehen oder Bauchkrämpfe? Da der Körper nicht auf Geburt eingestellt ist, denke ich nicht, dass das Baby einfach kommt, sondern dass (wie bei mir) mit Zytotec eingeleitet wird. Ich habe mir mein Baby angeguckt. Die Ärzte waren sehr behutsam und sagten mir, dass die meisten Mamis das machen und einige es bereuten, dass sie es nicht getan haben. Und ich bin auch froh, dass ich es gesehen und mich so verabschiedet habe. Es waren noch ein paar andere Sternenkinder. Es gab eine Trauerfeier. Die Babies wurden zusammen eingeäschert und dann haben wir in einem Schmetterlingsgarten (extra für Sternenkinder) die Asche verteilt. Es gibt Regelungen für Totenschein etc, das hat etwas mit dem Geburtsgewicht zu tun. Wir haben einen Beleg vom Bestatter bekommen. Ich denke, es war ein wichtiger Prozess und das Krankenhaus ist gut damit umgegangen. Trotzdem vergisst man sein Kind nie.

von Gartenfee_2020 am 07.06.2020, 22:11



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Es tut mir schrecklich leid, was deine Freundin durchmachen muss. Und es ist toll, dass du so eine gute Freundin bist und so für sie da bist! Das ist sehr viel wert, wenn man Menschen um sich hat, die wirklich für einen da sind. Ich habe meinen ersten Sohn im Juli 2012 in der 18. SSW still zur Welt gebracht. Er hat bis zum Schluss gelebt und starb nur aufgrund der frühen Geburt, die wegen einer, bis dato noch unbekannten, Gebärmutterhalsschwäche passierte. Ich bekam Wehen und eine Blutung und es ging alles natürlich ohne Tabletten oder dergleichen vonstatten. Das ist bei jedem anders. Aber deine Freundin sollte auf jeden Fall ins KH, wenn sie das Gefühl hat, es geht los oder es geht ihr schlechter. Allein zu Hause das Baby bekommen, ist sicher nicht das Wahre. Es sollte jemand mitgehen, der mit den Ärzten spricht, wenn sie wieder weggeschickt werden sollte. Das geht doch gar nicht. Ich wurde stationär aufgenommen und bis nach der Geburt betreut. Ich hatte auch eine Ausschabung im Anschluss an die stille Geburt. Es ist sehr wichtig, dass man das Kind vaginal zur Welt bringt und keinen Kaiserschnitt macht. Zum einen ist es am schonendsten für den Körper und zum anderen ist es wichtig für die Verarbeitung. Ich habe meinen Sohn im Arm gehalten und das Verabschieden von ihm war total wichtig. Sie soll auch Fotos machen lassen. Auch wenn sie sie im Moment nicht anschauen will, aber im Nachhinein ist man über jede Erinnerung dankbar und froh. Wir haben ihn auch in einem Sammelgrab für Sternenkinder beerdigen lassen. Und eine Obduktion wird nur gemacht, wenn man das möchte. Wir haben uns dafür entschieden, weil wir nach einem Grund gesucht hatten. Unser Kind war jedoch völlig gesund und an ihm lag es ja auch nicht, aber das wussten wir zum damaligen Zeitpunkt noch nicht. Wichtig ist auch, dass sich deine Freundin nicht die Schuld gibt. Dass du ihr das auch immer wieder sagst, dass sie nicht schuld ist. Ich weiß, man neigt dazu sich Schuldgefühle zu machen. Aber man kann nichts dafür. Es ist einfach schrecklich, aber es wäre auch passiert, wenn man manche Dinge anders gemacht hätte. Manchmal passiert so etwas leider und es ist ganz schlimm und schrecklich. Ich wünsche euch alles Gute und viel Kraft!

von sunnydani am 07.06.2020, 23:29



Antwort auf Beitrag von jolina06

Erstmal danke euch allen, dass ihr mir eure Geschichten niedergeschrieben habt Ich dachte ich schreibe mal ein kurzes update Das Krankenhaus ist echt die reinste Katastrophe für sie gewesen, ich hab es schon erwähnt ich bin fassungslos weil ich alle 4 Kinder dort entbunden habe und es dort geliebt habe. Aber das scheint echt nur an der geburtsstation zu liegen dass nur diese Abteilung sehr schön ist Das Wochenende hat sie überstanden ohne Zwischenfälle Gestern war sie da, man pampte sie an sie sei zu spät (ihr wurde keine Uhrzeit mitgeteilt), sie wurde von Haus zu Haus geschickt, hat ein Zimmer bekommen und ein Gespräch mit dem narkosarzt gehabt und wurde nach 6 std wieder nachhause geschickt..... man wolle am nächsten Tag beginnen Heute also einleitung und es ging dann auch bald los, sie hat sich ihr Baby nicht angeschaut, sie musste notoperiert werden weil sie zuviel Blut verlor Es ist ein junge, sie hat ihm noch keinen Namen gegeben Es gibt ein sammelgrab die Infos bekommt sie noch (hoffe ich) Wir sind alle, die es wissen, so unendlich traurig, leider ist sie einfach gegangen ich hab gehofft sie bleibt die Nacht falls was ist (Fieber, zuviel Blut etc) aber sie wollte da einfach weg Ich wünsche euch allen alles gute und drücke euch aus der Ferne und denke ganz viel an all eure Sternchen

von jolina06 am 09.06.2020, 21:49