Elternforum Kinderwunschbehandlung

Verzweiflung - ICSi ohne Erfolg

Verzweiflung - ICSi ohne Erfolg

Lia297

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Hallo zusammen, Da ich mir überhaupt nicht mehr anders zu helfen weiß und auch nicht mehr weiß wo hin mit mir und meinen Gedanken bin ich hier gelandet.. Ich habe seit Jahren schon einen sehr ausgeprägten kinderwunsch. Kurz nach unserer Hochzeit habe wir dann erfahren müssen, dass mein Mann eine stark eingeschränkte Fruchtbarkeit hat - schwanger werden auf natürlichem Weg unmöglich. Damit sind wir bei der ICSI Behandlung gelandet - die Endstufe von allem was geht. Das hat mir völlig den Boden unter den Füßen weg gerissen. Momentan habe ich das Gefühl ich durchlaufe die Hölle. Erst dachte ich, ich halte die körperlichen Belastungen der Behandlung nicht aus, die Schmerzen und allergischen Reaktionen beim spritzen, die Übelkeit, das unangenehme Gefühl vor 100 fremden Leuten die Beine breit zu machen. Was mich inzwischen aber förmlich überfahren hat ist der seelische Teil - ich habe das Gefühl nichts geht mehr, dass das Leben keinen Sinn mehr macht. Ich bin nur noch am heulen und schon seit Wochen krank geschrieben. Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht mal, dass die Behandlung nicht klappen wird.. Montag müsste ich zum Bluttest, gestern hat die periode eingesetzt. Anfangs wollte ich mir einreden es sei die Einnistungsblutung, inzwischen musste ich einsehen, dass es dafür viel zu viel Blut ist und viel zu rot. Ich hatte die ganze Nacht über Heulkrämpfe, mein ganzer Körper hat gekrampft... Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Wie soll man das ertragen? Wie verarbeiten? Wie soll ich es ab Mittwoch wieder hin kriegen auf die Arbeit zu gehen und meinen Job zu erfüllen? Ich kann einfach nicht mehr...


Würfel

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Antwort auf Beitrag von Lia297

Liebe Lia, ich fühle mit dir, denn die Gefühle, die du beschreibst, kenne ich ja auch schon von meiner kürzlich gescheiterten ersten ICSI Behandlung. (Kurz zu mir: ich bin 40 , alleinstehend und meine Chancen sind trotz guter körperlicher Verfassung altersbedingt alles andere als rosig.) Bin da ganz deiner Meinung: verglichen mit dem seelischen Schmerz, wenn die Regelblutung einsetzt oder man einfach schon vorher spürt, dass der Körper nicht schwanger ist (ich bin mir nämlich ganz sicher, dass eine Frau das irgendwie intuitiv vorher schon wahrnehmen kann), sind die körperlichen Begleiterscheinungen ein Klacks. Im Vorfeld der Punktion musste ich jeden Tag 3 bzw 2 Hormonspritzen subcutan in den Bauch injizieren. Nun ja, ich hatte zwei kleine blaue Flecken am Bauch von den täglichen Spritzen, ansonsten habe ich einfach gar nichts gespürt. Da ich in meinem Leben noch nie im Krankenhaus war oder eine OP hatte, wusste ich nicht mal, wie sich die kurze Narkose für die Punktion anfühlt, hatte Bammel und war dann positiv überrascht, dass es absolut keine Schmerzen verursacht hat und ich eine Stunde später einigermaßen guter Dinge wieder nach Hause gelaufen bin. Und dann das ewige Warten nach dem Transfer, drei Tage später. Ich muss zugeben, ich habe mit den zwei Embryonen gesprochen und ihnen geraten, doch bitte zu bleiben, oder zumindest einer, weil sie es so gut bei mir haben würden, wenn sie zu starken, gesunden Kindern heranwachsen würden. Und dann weißt Du nach ein paar Tagen instinktiv, dass es nicht geklappt hat. Aber du weißt nicht warum, weil die Embryonen beim Einsetzen doch gut waren, weil du alles gemacht hast, was die Ärzte gesagt haben, weil du nur noch gesund isst und dir nichts mehr wünscht als ein Kind. Da fließen Tränen in Strömen. Du solltest aber nicht so verzweifelt sein, wenn ich das richtig verstanden habe, war es doch auch für dich der erste Versuch? In meiner Kinderwunschpraxis ist eine Infobroschüre, in der steht: 70 % aller Frauen sind nach dem 6. ICSI Versuch schwanger. Was heißt das also? Dass es total normal ist, viele Versuche zu haben und leider total normal, dann wieder eine Enttäuschung hinnehmen zu müssen. Es heißt, dass wir, wenn wir einen langen Atem bewahren, vielleicht zu den 70% gehören, vielleicht natürlich auch zu den 30%, wo es nie klappen wird. Um diesen Schmerz nicht alleine durchstehen zu müssen, ist dieses Forum tatsächlich Gold wert. Man liest hoffnungsvolle Dinge von Frauen, die es recht schnell geschafft haben, aber man fühlt sich auch nicht alleine, wenn man von den Fehlschlägen der anderen erfährt. Leider ist das größte Gift für eine gelingende Frühschwangerschaft Stress. Eine Kinderwunschbehandlung kann man aber nicht mit gelassenem Geiste erleben, könnten wir das, wäre die Erfolgsquote wahrscheinlich viel höher. Nach dem Transfer wurde mir geraten, fröhlich zu sein positiv zu bleiben und nette Menschen zu treffen. Wie schade, dass man Fröhlichkeit und Gelassenheit nicht als Medikament einnehmen kann. Alles Gute dir, lass den Kopf nicht hängen!


Lia297

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Antwort auf Beitrag von Würfel

Hallo Würfel, Danke für deine Nachricht! Ich weiß gar nicht, ob es mir hilft zu hören, dass so viele andere Frauen auch so mit dieser Behandlung zu kämpfen haben oder ob mir das nicht noch mehr die Hoffnung nimmt.. Aber fürs erste tut es gut zu wissen, dass man mit diesem Schmerz nicht alleine ist. Ja, es war mein erster Versuch... Allerdings bin ich privat versichert und mein Mann als Verursacher gesetzlich, dh die Krankenkasse beteiligt sich überhaupt nicht. Das ist für uns finanziell zusätzlich eine riesige Belastung... Ein zweiter Versuch ist noch drin, aber bei etwa 8000 Euro die Behandlung wird es dann auch schon eng. Und das macht mir riesige Angst.. Was kommt dann, wenn der Zeit versuch auch nicht klappt? Muss ich den Wunsch begraben? Müssen wir uns überschulden? Hält das unsere noch junge Ehe aus? Das ist alles so viel..


Würfel

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Antwort auf Beitrag von Lia297

Liebe Lia, ja, das Geld ist natürlich ein schlagkräftiges Argument. Ich habe das mit meiner Kasse noch gar nicht abgeklärt, da ich 40 bin werde ich wahrscheinlich auch alles restlos selber zahlen müssen, mein Arzt meint zwar, es gibt bestimmte Kosten, die man splitten kann und von der Kasse zahlen lassen kann (ich auch privat versichert) , aber eigentlich stelle ich mich darauf ein, dass ich alles zahlen muss. Bei mir eine ganz nüchterne Bilanz, hatte die letzten Jahre gespart im Hinblick auf eine Eigentumswohnung, darum sind Rücklagen da, aber die Eigentumswohnung kann nun nicht realisiert werden. Manchmal fürchte ich, dass ich nur für die Gewissheit zahle, dass es nicht mehr klappen soll. Also Tausende von Euro für gar nichts. Aber es nicht versucht zu haben, würde noch mehr zehren an den Nerven und an der Psyche. Natürlich verstehe ich aber dein Argument mit den Schulden, wenn zu Misserfolgen auch noch Geldprobleme kommen, wird es richtig eng. Du sprichst von 8000 € pro Behandlung? Das scheint mir wirklich etwas viel zu sein, ich komme inklusive Medikamente bei ICSI auf ca 5000 € pro Behandlung. Möglicherweise die KiWu Klinik wechseln? Und nimm dir zu Herzen, was so viele hier und die Ärzte sagen. Beim ersten Versuch klappt es bei den wenigsten. Aber wenn Du grundsätzlich gesund bist und es nur ein Spermien Problem ist, könnte es bei dem nächsten oder übernächsten Versuch nach hinhauen. Durchhalten! :)


LuisHasen

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Antwort auf Beitrag von Lia297

Oh man, ich kann dich gut verstehen. An dem Punkt war ich letztes Jahr im Mai auch und habe dann über die kiwu meine therapeutin gefunden. Frag mal da nach, ob die nicht jemanden an der Hand haben. Alles Gute für euch


Lia297

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Antwort auf Beitrag von LuisHasen

Vielen Dank für den Tipp, das werde ich tun. Ich bin bereits wegen dieser Sache bei einem Therapeut.. Der einzige der so kurzfristig noch jemand aufnehmen konnte.. aber der ist auf derartige Themen nicht spezialisiert und ich habe nicht das Gefühl dass er mir helfen kann


kaetzchen91

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Antwort auf Beitrag von Lia297

Hey, ich glaube viele von uns können Deine Gefühle nachempfinden.. Ich hab das alles auch schon durchgemacht. Ich habe mit 18 geheiratet und wir hatten auch recht schnell einen Kinderwunsch, doch es wollte nie klappen. Fast jeder in meiner Familie/Freundeskreis hatte schon ein Kind, nur ich nicht.. Mit 25 haben wir die Icsi gestartet, ich war sehr zuversichtlich, dass es endlich klappen wird, doch es klappte wieder nicht.. habe in der Zeit versucht mich gut abzulenken und habe nur das gemacht, was mir Spass gemacht hat und viel mit meinem Mann drüber geredet, was mir sehr geholfen hat.. 3 Monate nach dem 1. Versuch haben wir es erneut versucht, ich war nicht mehr so zuversichtlich wie beim 1. Versuch, aber es hatte tatsächlich geklappt, ich dachte nach dem 1. Versuch, dass ich nie schwanger werden kann, doch ich konnte es! Aber leider endete diese in der 7. Woche.. Und beim 3. Versuch hatte es wieder geklappt, auch wenn es keine Bilderbuchschwangerschaft war.. er kam in der 23. ssw, da war ich auch sehr am Boden, ich war schwanger und irgendwie doch nicht.. Man muss versuchen positiv zu bleiben und Wenn's geht viel drüber zu reden Fühl Dich gedrückt und gib nicht so schnell auf!


Lia297

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Antwort auf Beitrag von kaetzchen91

Hallo Kätzchen91, Danke für deine Nachricht! Dein Weg hört sich tatsächlich alles andere als einfach an.. Ich bewundere es wie du dennoch recht positiv damit umzugehen scheinst. Ich muss sagen, dass ich momentan absolut nichts finde was mir Spaß bereitet und ablenkt.. Meine zwei besten Freundinnen will ich auch nicht mehr sehen. Beide haben im Januar Kinder bekommen und sind schon wieder munter am planen wann die nächsten kommen... Das tut so weh. Natürlich freut man sich für seine Freundin, aber ich muss auch ehrlich sagen dass ich mich oft dabei erwischt wie Neid in mir aufsteigt. Ich ertrage es momentan einfach nicht sie zu sehen.. Und dank corona hat man ja auch kaum Möglichkeiten zb einfach mal weg zu fahren. Womit hast du es denn geschafft dich abzulenken wenn ich fragen darf?


Pünktchen10

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Hallo Lia, auch wir haben diese Diagnose. Das Spermiogramm meines Mannes ist unterirdisch und wird mit jedem mal schlechter. Nur ICSI möglich. Ich mittlerweile nicht mehr die Jüngste. Wir haben letztes Jahr die erste ICSI gestartet und waren sicher das wird ein Durchmarsch wir haben ja nur ein Spermienproblem. Mit den Medis hat ich nicht so das Problem bin hart im nehmen und für unser Baby tut man doch alles. Der tiefe Fall kam abends vor Bluttest, da setzte meine Mens ein. der BT hats dann nur noch bestätigt. Ich war am Boden zerstört. Wir hatten dann ein Nachgespräch in der KiWu-Klinik mit unserer Ärztin und sie war super. Sie sagte das ist nicht schlimm das ist sogar bei den meisten so, sehr selten klappt es direkt beim ersten Versuch. Sie meinte wir müssen nun 2-3 Monate warten damit sich der Körper erholen kann und dann starten wir erneut mit einem anderen Protokoll, anderen Medis und dann klappt das. Sie war sich so sicher. Gesagt getan und was soll ich sagen sie sollte recht behalten wir sind mit unseren beiden Wundern gerade in der 25. Woche. Ich muss dazu sagen mein Mann war die ganze Zeit über der beste er hat mich immer wieder aufgefangen war immer mit in der KiWu-Klinik außer bei den ganzen US's vor Punktion. Das war für mich ganz wichtig und eine riesen große Stütze. Wichtig ist positiv zu denken, bei den meisten klappt der erste Versuch nicht aber daran darf man nicht verzweifeln. Bei vielen klappt es sogar erst im 3 oder noch später. Wichtig ist dran zu glauben das es den einen richtigen Krümel gibt der sich festbeißen wird. Wie hat mein Mann mal gesagt, es hat keiner behauptet dass das einfach wird, aber gemeinsam schaffen wir auch das. Bleib positiv hat der erste Versuch nicht geklappt, klappt der zweite oder dritte bestimmt. LG


Lia297

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Antwort auf Beitrag von Pünktchen10

Hallo Pünktchen 10, Danke für deine Geschichte und natürlich herzlichen Glückwunsch! Du machst mir etwas Hoffnung - auch wenn es mir momentan absolut nicht gelingt irgendwas positiv zu sehen. Man weiß, dass man sich nicht in so viele negative Gedanken flüchten sollte.. Aber die Umsetzung ist nochmal etwas ganz anderes. Wie hast du es geschafft positiv zu bleiben? Hast du dich mit irgendwas besonderen abgelenkt?


Pünktchen10

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Antwort auf Beitrag von Lia297

Hallo Lia, danke dir. das mit der KK bei euch ist natürlich doof. Aber gerade für die nächste Behandlung solltest du versuchen diese Sorge hinten an zu stellen, denn vielleicht müsst ihr euch darum keine Gedanken mehr machen. Ich muss sagen ich haben das riesen Glück seit mittlerweile 15Jahren meinen Mann an meiner Seite zu haben, auch wenn wir noch nicht so lang verheiratet sind er ist mein Fels in der Brandung der mich immer wieder auffängt, mit dem ich über alles reden kann. Es war von Beginn an unsere Behandlung, wir sind beide davon betroffen wir wollen ein gemeinsames Kind, unser Kind. Er hat mich nach der ersten ICSI zum Beispiel einfach geschnappt und wir sind für ein langes WE nach München Freunde besuchen gefahren. Die Ablenkung hat gut getan. Er war immer positiv, das hat mir sehr geholfen. Ich muss dazu sagen ich habe ihm aber auch immer spüren lassen das egal was passiert er der Mann an meiner Seite ist und sich das durch rein gar nichts ändert. Ich habe immer gesagt ich will mit dir Kinder nicht mit irgendwem. Für mich gab und gibt es keinen Schuldigen. Ist ja nicht gesagt das beim ersten Versuch z.B. die Qualität der Eizellen in dem Zyklus nicht die beste war und das auch dazu beigetragen hat das es am Ende nicht geklappt hat. Außerdem habe ich meine 2 allerbesten Freundinnen mit denen ich darüber reden kann. Die eine steckt in der gleichen Situation, also KiWu-Behandlung und hat schon sehr viel mehr durch was das angeht und dann gibts da noch meine Mutter mit der ich immer reden kann und die immer da ist und mich aufbaut. Dieses kleine Netzwerk war und ist für mich sehr wichtig, denn es fängt einen auf. Ganz vorne mit viel Abstand mein Mann. Ich weiß es ist nicht einfach aber ich glaube mit das gefährlichste ist sich so zu verbuddeln und in das negative rein zu steigern. Wir haben im großen ganzen immer daran geglaubt das es klappen wird, vor allem mein Mann das hat mir sehr gut getan. Lass den Kopf nicht hängen. LG


LeNiWa

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Antwort auf Beitrag von Lia297

Hey Lia, Dieses Stadium durchleben hier viele, du bist definitiv nicht allein und wirst hier immer jemanden haben der ein offenes Ohr für dich hat. Bei uns war es ähnlich. Wir haben mit 22 / 24 geheiratet und es einfach darauf angelegt. 2 Jahre später immer noch nix. Also ab zum Arzt. Diagnose, ohne Hilfe werden wir nie schwanger da das sperma zu schlecht ist also die gleichen gedanken, das man gleich bei "Endstation ICSI" startet und dann nur 3 versuche... aber ich war jung und gesund was soll schon schief gehen. Wir mussten 1 Jahr warten bis ich 25 wurde. Dann die 1. Icsi ich war sicher es klappt und dann der bluttest " negativ" kann vorkommen sagt die ärztin also sofort mit icsi 2 los gelegt. Ein Tag vor Weihnachten der bluttest...."negativ" und dann fangen die Gedanken an "was ist wenn es nie klappt, wir haben nur noch einen Versuch" also haben wir uns mit alternativen auseinander gesetzt und 5 Monate pausiert. Dann die 3. Icsi und es hat geklappt. Ich bin schwanger geworden und dann die Überraschung es haben sich beide gemütlich gemacht. In der 11 ssw der Satz "oh da hat sich einer verabschiedet" danach war es ab der 28 ssw, frühzeitige wehen, lungenreife, Krankenhaus usw. Aber am 07.01.2017 kam in der 38 ssw. Mein kleiner Sohn gesund auf die Welt. November 2019 Projekt 2. Kind gestartet. Mittlerweile war ich 29 Jahre alt und habe mich wieder auf viele Behandlungen eingestellt. Aber siehe da, 1. Icsi hat gleich geklappt und am 03.08 ist der ET für meine kleine Prinzessin Auch wenn du einen Rückschlag hattest so hast du immer noch eine chance. Ohne es böse zu meinen habe ich das gefühl das du ziemlich gefangen bist im Strudel "ich werde nie schwanger" versuch es zu verarbeiten und finde einen weg das durchzustehen es lohnt sich und du wirst es nicht bereuen. Ich drücke dir die Daumen


Lia297

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Antwort auf Beitrag von LeNiWa

Hallo Leniwa, Danke dass du deine Geschichte mit mir geteilt hast.. Da hast du ja auch wirklich schon einiges durchlebt. Ich denke dass du durchaus recht hast - ich bin aktuell wirklich in einem Strudel aus negativen Gedanken gefangen. Das ist mir auch bewusst.. Ich habe nur noch keinen Weg gefunden um da heraus zu kommen. Es setzt mich auch enorm unter Druck, dass wir die Behandlungen komplett selbst zahlen müssen aufgrund unserer ungünstigen Konstellation. Daher sind eigentlich nicht mehr als zwei Versuche möglich.. Für jeden weiteren müssten wir einen Kredit aufnehmen. Da zweifelt man schon daran wie fair das alles ist und wofür man eigentlich eine Krankenkasse hat.. Naja, ich suche weiter nach einem Weg aus diesem Strudel. Wenn du einen Tipp hast - gerne!


LeNiWa

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Antwort auf Beitrag von Lia297

Habt ihr schon einmal überlegt ins Ausland zu gehen? Zb Österreich? Aufgrund lockerer Gesetze haben die höhere Erfolgsquoten.


JaDe1984

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Hallo Lia... Wenn ich dich jetzt drücken könnte würde ich es tun ! Gib nicht auf .. ich habe beim ersten Versuch auch gedacht das muss klappen weil ja nur das Sperma schlecht ist und ich ja top fit .. im Vorgespräch kam der erste Dämpfer .. da sagte man mir in meinem Alter könnte es gut sein dass wir mehrere Versuche brauchen .. ich bin 35 und habe mich bis dahin nicht alt gefühlt! Außerdem meinte meine Ärztin das mein Körper vielleicht beim ersten Mal einfach nicht drauf reagiert da ich noch nie schwanger war.. naja so ist es auch gekommen. Der erste Versuch war leider negativ . Das hat mir echt den Boden unter den Füßen weggerissen . Ich empfand alle anderen Schwangerschaften um mich herum als unfair und konnte gar nicht mehr aufhören nach Ursachen zu googeln (der größte Fehler überhaupt)! Zwei Monate später haben wir Versuch zwei gestartet und haben diesmal den Transfer erst nach 5 Tagen machen lassen. Ich habe zwei Blastozysten eingesetzt bekommen. Bin natürlich total negativ an das ganze ran gegangen und habe vom Bluttest nichts erwartet weil ich auch nichts gefühlt habe. Jetzt bin ich in der 7. Woche und kann es immer noch nicht glauben .. Wunder passieren und auch du wirst das erleben ! Lass den Kopf nicht hängen !


Shirin2016

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Antwort auf Beitrag von JaDe1984

Hallo Jade, herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft, ich freue mich sehr für dich. Dein Satz....ich bin 35 und habe mich bis dahin nicht alt gefühlt! ....spricht mir aus dem Herzen. Ich bin jetzt 36 und war am Beginn der Kiwu gerade 35 und alle Ärzte geben einem das Gefühl als wäre man schon steinalt Das regt mich voll auf. Meine Mutter war bei mir, auf natürlichem Weg 36 und meine Schwiegermutter bei meinem Mann 42, auch natürlich. Ich weiss , dass das spätgebärende waren...aber es hat geklappt. Lg, Shirin


KatiH85

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Hallo Lia297, auch mein Mann und ich mussten durch die ganze ICSI-Geschichte durch (auch bei uns hat es am Ende geklappt und wir werden bald Eltern); und auch bei uns war das Problem sein schlechtes Spermiogramm. Beschwerden, Schmerzen oder aller. Reaktionen bei der Behandlung hatte ich nicht wirklich. Irgendwie hat mein Körper das offenbar ganz gut weg gesteckt. Was mich aber auch extrem belastet hat, war die psychische Seite dieser ganzen Sache; Angst, dass es nicht klappt, Ungewissheit, Trauer, Wut, dass wir es so schwer haben. Und Wut über mich selbst dass ich mich bei Freunden, wenn die schwanger wurden nicht mehr mit ihnen freuen konnte. Weil mir deren Glück einfach mein eigenes Leid so sehr vor Augen geführt hat. Ich hab mir auch von Anfang an professionelle Hilfe geholt und eine Therapie gemacht während der ganzen Zeit. Von daher machst du das ganz richtig! Wenn du aber das Gefühl hast, da noch nicht bei der richtigen Person angekommen zu sein, macht es sicherlich Sinn nochmal den Therapeuten zu wechseln. Ich glaub es ist wichtig, dass man da jemanden hat, der zu einem passt. Mir hat es sehr geholfen, als ich dann bei der richtigen war, wo ich das Gefühl hatte, die versteht mich. Wie geht denn dein Mann damit um wenn ich fragen darf? Für ihn muss es doch auch wahnsinnig schwer sein, das er - so doof es klingt - der Grund ist für euren schwierigen Weg. Redet ihr darüber? Schafft ihr es, euch gegenseitig etwas zu stützen und Kraft zu geben in dieser Zeit? Die 70%-Quote wurde uns übrigens in der Kiwu-Klinik auch so genannt. Und das ist doch eine ziemlich ermutigende Zahl. Wie viele Versuche ihr macht, könnt ihr dann ja schauen bzw. Durchrechnen. Auch nach dem zweiten wäre ja grundsätzlich noch nicht alles verloren - nur halt teuer. Aber das muss ja kein endgültiges Hindernis sein. Ich drück dir bzw. euch auf jeden Fall die Daumen! Ihr schafft das!


Lia297

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Antwort auf Beitrag von KatiH85

Hallo Kathi, Danke für deine mitfühlenden Worte und herzlichen Glückwunsch vorallem! Mein Mann versucht mich schon bei allem zu unterstützen, tut sich aber auch sehr schwer dabei weil ich momentan richtige Heul-Attacken habe und er dann immer das Gefühl hat was falsches gesagt zu haben oder die Sache noch schlimmer zu machen. Er macht sich natürlich schreckliche Vorwürfe und hat auch schon ab und an mal seine Angst geäußert dass ich ihn deswegen verlassen könnte.. Das tut mir dann besonders weh, weil über sowas habe ich nie nachgedacht. Da wir Anfang des Jahres angefangen haben zu bauen hat er extrem viel Stress momentan - er entlastet mich dann damit dass er auf der Baustelle alles übernimmt. Ist schon sehr nervenaufreibend momentan - vorallem auch durch den finanziellen Aspekt. Da die Krankenkassen uns komplett hängen lassen müssen wir da jetzt unsere ganzen Ersparnisse aufbringen und mit dem Geld für den Bau wird es auch eng. Da fällt es natürlich doppelt schwer entspannt an eine neue Runde ran zu gehen... Hast du irgendeinen Tipp, wie du es geschafft hast für die zweite Runde positiv zu bleiben? Konntest du dich mit irgendwas ablenken? Liebe Grüße


KatiH85

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Antwort auf Beitrag von Lia297

Euer Hausbauprojekt ist auf jeden Fall schonmal ne gute Gelegenheit sich mal mit was anderem zu beschäftigen Aber du darfst natürlich auch einfach viel dran denken und dich damit auseinander setzen. Das gehört einfach zum Verarbeitungsprozess dazu denk ich. Und auch mit anderen drüber austauschen ist total hilfreich (ich hatte z. B. Einen Arbeitskollegen der vor ein paar Jahren dasselbe durchgemacht hatte, und sogar auch in der gleichen Klinik war). Und wie die anderen schon geschrieben haben - nicht einigeln. Und was mir auch geholfen hat ist - jetzt bitte keine Angst kriegen: sich gedanklich auch mal dem worst-case-fall zu stellen, dass es nämlich tatsächlich nicht klappt. Das ist schmerzhaft und beängstigend, aber am Ende kommt man zu dem Schluss, dass man auch das übersteht. Mein Mann und ich hatten schon einen richtigen Plan B für diesen Fall. Auch wenn Plan A (das es mit der ICSI klappt), natürlich unser absoluter Favorit war, fand ich es immer tröstlich zu wissen, dass es auch ohne Kind schön weitergehen kann mit uns und unserem gemeinsamen Leben Aber das ist sicherlich ganz individuell, ob man diesen Gedanken in dieser Situation zulassen möchte. Gibt bestimmt auch viele, für die ist es einfacher immer fest dran zu glauben, das es klappen wird. Und ihr habt ja wirklich im Moment noch alle Chancen das es was wird


KatiH85

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Antwort auf Beitrag von Lia297

Ach so, und wenn du das Gefühl hast, arbeiten geht gerade einfach nicht, dann lass dich lieber weiter krank schreiben. Nur kein schlechtes Gewissen; mach jetzt nur das, was dir gut tut. Fühl dich gedrückt


Pinguini

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Antwort auf Beitrag von Lia297

Das tut mir unglaublich leid!! Geh raus in die Sonne, nicht zu Hause einigeln. Und da es " nur" an den Spermien liegt und du die Behandlung so belastend empfindest. Vlt. kommt eine ICSI naturelle in frage? Kostet auch nur die Hälfte. Die Medikamente sind ja das teuerste. Google es einfach mal. Und such dir eine Klinik in der du dich wohler fühlst.


Lia297

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Antwort auf Beitrag von Pinguini

Danke für den Tipp - ich werde es mal googlen


Almi123

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Antwort auf Beitrag von Lia297

Hallo Lia297, Ich kann noch nicht ganz mitreden was die ICSI angeht (meine Erste findet erst nächsten Monat statt), aber ich kann deine Situation ansonsten total nachempfinden. Ich bin auch Privat und mein Mann Kasse. Das gleiche Problem wie du auch mit dem Verursacherprinzip. Auch wir stecken gerade mitten im Hausbau und auch das wird immer teurer. Ich kann dir nur sagen, dass auch meine Kinderwunschklinik nach Kostenaufstellung nicht mehr als 5000 Euro berechnet und da sind auch schon alle Eventualitäten miteingerechnet. Aus welchem Bundesland kommst du (kannst du gern privat schreiben) ? Drei Bundesländer tragen die Kosten zur Hälfte. Auf jeden Fall wollte ich dir sagen, wie wahrscheinlich alle hier: Du bist nicht alleine. Es hilft zwar nicht ein Kind herbeizuzaubern, aber mir gibt es ein besseresGefühl. Gerade weil in meinem Freundeskreis alle schwanger sind oder waren und das ohne Probleme.


vegeta-bunny

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Antwort auf Beitrag von Lia297

Da die hohen Kosten oft zum verzweifeln sind, habe ich etwas rausgesucht, was ich vor meiner 1. und einzigen ICSI Behandlung gelesen habe. https://www.bafza.de/programme-und-foerderungen/foerderung-von-kinderwunschbehandlungen/ Da wird über das Bundesamt gefördert. Für uns war es nicht von belangen, da wir noch Glück hatten und die DAK hatte die Kosten übernommen. Ich muss zugeben, es hatte viel Druck genommen. Nur die längere Kultivierung hatte ich zahlen müssen. Aber Angst und Zweifel hatte ich trotzdem. Abschalten lässt sich das nicht so einfach. Ich hoffe das der obere link etwas für euch ist.


Lia297

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Antwort auf Beitrag von vegeta-bunny

Hey vielen lieben dank - ich schaue mir den link gleich mal an! Liebe Grüße


MayBelline

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Antwort auf Beitrag von Lia297

Liebe Lia, Ich kann deine Verzweiflung gut verstehen. Vor allem, wenn man die finanziellen Sorgen auch noch hat. Bei mir hat die DAK alles übernommen, so dass ich immer nur die Kryos bezahlen musste. Bei mir ist auch das Spermiogramm meines Mannes das Problem, ich bin komplett gesund. Ich hatte 2 ICSIs (negativ) und etwa 10 oder 11 Kryos. Immer negativ. Es waren immer Embryonen. Im Februar hatte ich mir 3 Blastos einsetzen lassen und nach 5 Jahren KiWu Behandlung endlich der 2. Strich im sst. Die Fehlgeburt kam dann in der 6. SSW. Bis zu dieser Fehlgeburt war ich sehr entspannt, irgendwie lief das so nebenher. Ich komme aus dem Leistungssport und habe mich dann nach einem negativen Versuch wieder ins Training gestürzt. Das tat meistens sehr gut. Ich hatte auch als Plan B nochmal mit dem Wettkampfsport zu beginnen, falls es mit einem Baby nicht klappt. Als ich merkte, dass es mit der Einnistung nicht klappte, konnte ich mich irgendwie damit abfinden. Als der Test dann aber erst positiv war und eine Woche später alles wieder vorbei war, fiel ich auch für 3 Tage in ein richtiges Loch. Ich dachte immer, wenn die Einnistung klappt, ist es geschafft. Und hier war dann mein Mann sehr hilfreich. Vorher musste ich immer entscheiden, wann und was wir weitermachen, weil es ja mein Körper ist. Aber jetzt sagte er, mach sofort weiter, der Körper hat geübt, jetzt weiß er, wie es funktioniert. Das klang einleuchtend und ich glaubte daran. Ich ließ mir im Vorzyklus die Gebärmutterschleimhaut anritzen und mir dann 3 Blasos einsetzen. Es waren meine letzten eingefrorenen. Und nun bin ich in der 12. Woche mit einem Kampfkrümel. Das müsste der 21. Embryo gewesen sein, der sich festgebissen hat. Ich kann es nach so vielen Jahren immer noch nicht glauben und habe immer noch Angst, dass was schief geht. Wichtig ist, dass du positiv bleibst und dir einen Plan B überlegst. Wir sind auch viel gereist und haben uns vor einem Transfer was überlegt, was wir bei positiv und was bei negativ machen. Also tanzen gehen, mal wieder ein Glas Alkohol trinken usw. Das hat sehr geholfen. Ist Sport etwas für dich? Das setzt ja Endorphine frei. Versuch die positiven anderen Dinge im Leben zu sehen und nicht zu sehr darauf versteifen. Habt ihr schon über Adoption gesprochen? Wäre ja auch ein Plan B, falls es wirklich nicht klappen sollte. Ich drück dir die Daumen, dass es bald klappt!!! Alles Liebe für dich


Lia297

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Antwort auf Beitrag von MayBelline

Liebe Maybelline, Vielen Dank für deine so persönliche Geschichte! Das ist ja ein wahnsinniger Weg, den ihr da hinter euch gebracht habt. Ich bewundere deine positive Einstellung und dein Durchhaltevermögen! Und vorallem gratuliere ich euch - das habt ihr jetzt wirklich mehr wie verdient. Ich drücke die Daumen dass alles weiter gut läuft und euer Kind gesund zur Welt kommt! Danke auch für deine Tipps! Eine kleine Reise oder zumindest mal ein 3 tätiger Ausflug wären schon eine tolle Idee - da steht uns nur leider corona im Weg. Sowas bringt mich immer auf andere Gedanken - aber momentan ist die Angst zu groß, dass sich einer von uns was holt und dann die ganze Behandlung zum Stillstand kommt. Da reicht ja schon eine einfache Erkältung und man darf nicht mehr ins KiWu.. Mit Sport tue ich mir aktuell sehr schwer. Ich habe viele Jahre Kraftsport betrieben und leider so das persönliche Problem, dass ich sowas wenn dann nur total krass und extrem durchziehen kann oder gar nicht. Es ist mir noch nie gelungen, da einen gesunden Mittelweg zu finden. Vielleicht müsste ich mich auch mal nach einem anderen Sport umgucken.. Aber das ist während corona ja auch nicht so ganz möglich. Über Adoption haben wir gesprochen, aber das können wir uns aktuell noch nicht vorstellen. Da ist der Wunsch nach einem eigenen Kind noch viel zu stark und frisch für.. Liebe Grüße und nochmal danke für deine lange Nachricht


raeubermaedchenmama

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Antwort auf Beitrag von Lia297

Liebe Lia, ich bin eben auf deinen Beitrag gestoßen und habe beschlossen, dir mal meine Geschichte zu schildern, vielleicht hilft dir das ein bisschen. Auch bei meinem Mann und mir schlug 2013 die Diagnose "schlechtes Spermiogramm, keine Chance auf natürliche Schwangerschaft, nur ICSI möglich" ein wie ein Blitz. Wir hatten überhaupt nicht damit gerechnet, obwohl wir schon ein gutes Jahr ohne Erfolg "geübt" hatten. Nach anfänglichem Tief haben wir uns dann berappelt und ich bin mit der Einstellung "andere haben das geschafft, dann schaffe ich das auch" an die ganze Sache rangegangen. Durch viele Untersuchungen (u.a. Humangenetik, 12 Wochen warten aufs Ergebnis - der blanke Horror) verzögerte sich der Start und wir konnten erst im August 2014 die erste ICSI in Angriff nehmen. Wie du war ich fest davon überzeugt dass es klappt - natürlich Fehlanzeige! Vier Wochen später wollte ich mich dann meinen besten Freundinnen anvertrauen, weil ich diesen Rückschlag alleine nicht verarbeiten konnte. Und was war, ich kam gar nicht dazu mich zu erklären, weil sie mir beide mitteilen mussten dass sie schwanger sind. Da war ich total am Boden. Danach stieg auch der Druck, dass die nächste ICSI unbedingt klappen muss. Auch wir waren in dieser blöden Versicherungssituation, Mann gesetzlich ich privat, was den Druck nicht minderte, im Gegenteil. Hier hat uns allerdings unsere KIWU Klinik toll unterstützt. Es wurden zahlreiche Untersuchungen gemacht, bis letztlich doch etwas bei mir "gefunden" wurde, so dass meine KK dann doch gezahlt hat ab dem zweiten Versuch. Schildere doch den Ärzten mal genau eure Situation. Bei uns hat es geholfen zu sagen "Wenn wir keine Möglichkeit finden, dass die KK zahlt, können wir uns keinen weiteren Versuch leisten". Die Ärzte wollten natürlich weiter verdienen und haben sich dementsprechend reingehängt. Aber trotz allem scheiterte auch der zweite Versuch. Immerhin gab es zwei Einsbärchen, so dass wir noch einen Kryoversuch machen konnten. Natürlich war auch der negativ. Im Freundeskreis ging das Kinderkriegen unterdessen munter weiter. ALLE anderen Pärchen in unserer Clique waren mittlerweile schon Eltern oder gerade schwanger oder beides. Aber, und das ist ein wichtiger Punkt den ich dir ans Herz legen möchte, alle unsere engen Freunde wussten mittlerweile über unsere Situation Bescheid. Das kostete zwar anfangs Überwindung, aber es war die beste Entscheidung überhaupt. So wurde mir sehr viel Druck genommen. Es kamen keine ständigen Fragen, wann es denn bei uns soweit ist o.ä. und alle haben uns sehr schonend beigebracht, wenn sie (wieder) schwanger waren. Auch haben alle versucht, nicht ständig nur über die Kinder zu reden und auch mal was ohne die Kinder mit uns zu machen. Auch unseren Eltern und Geschwistern haben wir reinen Wein eingeschenkt. Uns hat das gut getan und wir haben auch von einigen erfahren, dass sie ähnliche Dinge mitgemacht haben wie wir. Das hat sehr gut getan! Wir waren zwischenzeitlich auch bei einer Therapeutin in Bonn (falls du in der Nähe wohnst gebe ich dir gerne die Adresse) und zu alternativen Behandlungen im Raum Köln. Alles hat letztlich nichts genützt und ich habe beides nach dem gescheiterten Kryoversuch beendet. Zu diesem Zeitpunkt habe ich dann irgendwie für mich beschlossen "Es reicht jetzt!" Ich bin nur noch mit Angst irgendwo hingegangen, weil ich immer dachte gleich sagt wieder jemand "Ich bin schwanger", ich bin stundenlang zu verschiedenen Therapien und Behandlungen gefahren was mich total gestresst hat, hatte keine Freude mehr an meinem Beruf (Grundschullehrerin) und überhaupt war mein ganzes Leben einfach nur noch kacke. Ich habe dann wie gesagt alle Behandlungen beendet und mich total in meinen Beruf vertieft. Ich sollte im Sommer eine neue erste Klasse übernehmen und habe mich bis zum geht nicht mehr in die Vorbereitung gestürzt. Außerdem haben wir für den Sommer eine Kubareise gebucht und angefangen Spanisch zu lernen. Auch einen Tanzkurs wollten wir machen. Im April/Mai haben wir dann noch einen letzten ICSI Versuch unternommen. Ich bin aber mit der Einstellung daran gegangen "Jetzt braucht es auch nicht mehr zu klappen, jetzt freue ich mich auf den Urlaub und die erste Klasse. Jetzt passt es mir gar nicht. Und es klappt ja eh nicht." Und was war? Es hat dann doch geklappt! Nach 5 Jahren Kinderwunschzeit! Wir hatten einfach nicht mehr damit gerechnet, aber Ende 2017 durften wir dann nach einer wundervollen Bilderbuchschwangerschaft und einer traumhaften, schnellen Geburt eine perfekte kleine Tochter in den Armen halten. Und in diesem Moment wusste ich, dass sich ALLES gelohnt hat! Heute ist unsere kleine Maus schon 2,5 Jahre alt, unser ganzer Stolz und (und ich denke das sollte man auch nicht verschweigen) mega anstrengend. Daher auch hier nochmal ein Tipp, auch wenn ich weiß dass das in deiner Situation fast unmöglich ist: Genießt auch die Zeit zu zweit! Sie kommt so nie wieder zurück und ich denke oft dass sich unsere Kleine so viel Zeit gelassen hat, weil sie wollte dass wir uns noch ein bisschen Zeit für uns nehmen können (waren z.B. in der Kinderwunschzeit in verschiedenen Ländern, haben tolle Partys gefeiert und und und). Wenn alles gut geht, dürfen wir uns Ende dieses Jahres noch einmal über Nachwuchs freuen. Ich bin gerade in der 15 SSW (dieses Mal leider mit einigen Schwierigkeiten) und dieses Mal hat gleich der erste Versuch geklappt (Und bei dem dachte ich wieder "Eigentlich wäre es jetzt ungünstig..."). Was ich dir mit meiner Geschichte sagen will: 1. Gib nicht auf, Mut wird belohnt! Vielleicht nicht beim ersten oder zweiten Mal, aber alles wird gut für den der warten kann. Und denk immer dran: ES LOHNT SICH! 2. Wenn du in der Warteschleife bist, hilft dir vielleicht folgender Gedanke: Du hast es nicht in der Hand. Es ist alleine Gottes Wille und er weiß schon was er tut (auch wenn wir das manchmal nicht verstehen können). Dieser Gedanke hat zumindest mir immer wieder etwas den Druck genommen. Denn eigentlich kannst du ganz entspannt sein, Gott regelt das schon. Vertraue ihm! Und vor allem: Versuche auch in dieser blöden Wartezeit normal zu leben! Ich habe bei den ersten Versuchen immer besonders gesund gelebt, keinen Alkohol getrunken etc. Bei den erfolgreichen Versuchen habe ich immer gefeiert, getrunken und das gegessen worauf ich Lust hatte (z.B. auch mal eine ganze Tüte Lakritz an einem Abend) 3. Versuche Pläne zu machen, die du schwanger bzw. mit Kind gar nicht umsetzen könntest. Oft kommen die Kinder auch gerade dann, wenn man sie eigentlich nicht gebrauchen kann (natürlich kann man sie prinzipiell immer gebrauchen, aber du weißt hoffentlich wie ich das meine) 4. Rede mit anderen darüber! Du musst es nicht jedem sagen, aber deiner besten Freundin, Eltern oder Geschwistern, je nachdem wem du am meisten vertraust. Glaub mir, anfangs ist es schwer, aber es hilft auch deinen Mitmenschen, dich besser zu verstehen. Irgendwann denken sich die meisten Leute sowieso, dass es bei euch "nicht klappt" 5. Frage wegen der Krankenkasse nochmal bei deinem Arzt nach, vielleicht findet er etwas oder kann das irgendwie anders hinbiegen... 6. Mache dir nicht zu viele Gedanken darüber, woran es liegen könnte. In den seltensten Fällen ist tatsächlich irgendwas mit der Genetik oder so nicht okay. In den meisten Fällen (und nach deinem Posting würde ich auch bei dir darauf tippen) ist es einfach Kopfsache. Versuche ruhig wieder egoistischer zu werden und dem Baby, dass schon irgendwo darauf wartet zu dir zu kommen, zu sagen "Wenn du nicht kommen willst, bleibst du halt da, dann mache ich ohne dich etwas tolles aus meinem Leben!" Ich denke das fordert dein Baby ein bisschen raus, dann doch zu kommen... Ich wünsche dir für die nächste Zeit ganz viel Kraft und Unterstützung durch deinen Mann und evtl deine Freunde und Familie. Ich hoffe mein Beitrag konnte dir ein bisschen helfen und Mut machen. Tut mir leid dass es so lang und teilweise wahrscheinlich etwas emotional und persönlich geworden ist, aber ich habe in deiner Situation auch immer viel im Internet gelesen (was man eigentlich nicht tun sollte!) und war immer froh wenn ich Beiträge mit positivem Ausgang gefunden habe... Liebe Grüße und fühl dich gedrückt!


Lia297

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Antwort auf Beitrag von raeubermaedchenmama

Liebe Räubermädchenmama, Vielen vielen Dank, dass du deine Geschichte mit mir geteilt hast. Das gibt mir doch Mut und Kraft, weiterhin zu hoffen.. Gerade weil deine Nachricht so ausführlich und persönlich war habe ich mich sehr darüber gefreut! Danke auch für deine Tipps. Geduld ist in dieser Sache tatsächlich nicht meine Stärke, aber ich muss wohl akzeptieren, dass ich selbst nichts daran ändern kann. Das ist das schwierigste daran - wie du schon sagtest, vertrauen darauf, dass das Baby kommt, wenn eben der richtige Zeitpunkt dafür ist. Mit Reisen, feiern und co ist es ja momentan leider schlecht - daran hatte ich auch schon gedacht. Ich hoffe, es ist bald wieder möglich, dann werde ich das definitiv machen. Liebe Grüße und für eure Zukunft - bald zu viert - jetzt schon alles gute!


klaudi1402

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Antwort auf Beitrag von Lia297

Liebe Lia, ich kann dich sehr gut verstehen da ich in der selben Situation war wie du. Ich war kern gesund und es lag nur an meinem Mann. Wir haben jahrelang mit den Spermien von meinem Mann versucht es hat aber nicht geklappt. Ich weiß nicht wie alt du bist und wie hoch dein Amh ist, aber ich wurde mittlerweile 37 und wusste dass es bald auch für mich zu spät wird. Wir haben uns dann für Samenspende entschieden und es hat direkt beim ersten Icsi geklappt und jetzt bin ich schwanger. Ich will dir nicht sagen dass du nach nur einem gescheiterten ICSI den selben Weg gehen solltest, ich bin mir nämlich sicher es wird bei euch beim zweiten oder dritten mal klappen. Was ich dir nur sagen wollte ist, gib nicht so schnell auf und verliere nicht die Hoffnung. Wenn bei dir alles in Ordnung ist hast du wirklich sehr gute Chancen schwanger zu werden. LG


a1berta

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Antwort auf Beitrag von Lia297

Wir sind auch durch eine ICSI schwanger geworden. Der Grund dafür ist schlechtes Spermiogramm meines Mannes. Im Allgemeinen ist alles schnell gegangen. Ende Dezember der erste Termin, im nächsten Monat der erste IUI Versuch und ohne Pause gleich der zweite Versuch. Obwohl wir von Anfang an wussten, dass die Erfolgsaussichten verschwinden sind, wollten wir nicht gleich kardinale Methode (also ICSI) benutzen. Nachdem wir aber eingesehen hatten, dass es anders halt nicht geht, haben wir die ICSI gemacht, danach hatte ich einen positiven Schwangerschaftstest in der Hand. Klar, es ist psychisch belastend, und die Behandlung ist nicht ohne. Ich hatte sehr viel Glück, ich hatte nämlich kaum Nebenwirkungen von den Spritzen. Die Behandlung war für mich absolut nicht anstrengend und ich war glücklich dass ich diesen Schritt für meinen Kind gewagt haben. Die Schwangerschaft verlief super gut, ich fühlte mich immer munter. Ich habe eine wunderschöne Tochter zur Welt gebracht. Ich kann dir echt nur raten: Hab Mut, bleib dran, zieh es durch. Wenn es an deinem Mann liegt und ihr beide noch einigermaßen jung seid, dann sind die Erfolgschancen gut. Vielleicht nicht beim ersten oder zweiten Mal. Aber kämpfe, ein größeres Glück gibt es nicht! Ich wünsche Dir ganz viel Glück und immer positive Gedanken!


trischaa

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Antwort auf Beitrag von Lia297

Hallo, es gibt nicht wenige Frauen die dir sagen können, dass es bei ihnen gleich beim ersten Versuch geklappt hat. Aber du musst verstehen dass jede Situation ist individuell. Deshalb würde ich mich von solchen Stories jedenfalls nicht beeindrucken lassen. Hast du nicht noch irgendwelche anderen Pläne für dein Leben, die du jetzt erstmal angehen könntest, beruflich zum Beispiel, und mit denen du die nächsten rund 3 Jahre füllen könntest, bis die Krankenkasse einen ICSI-Versuch bezuschussen würde? Du bist ja wirklich noch sehr jung und dein Mann auch noch jung genug, um noch ein paar Jahren zu üben. Ich will dir die ICSI gar nicht ausreden, aber in deinem Alter muss der Kinderwunsch noch nicht so viel Priorität haben, dass man einen hohen vierstelligen oder bei mehreren Versuchen gar fünfstelligen Betrag ins Prinzip Hoffnung steckt, finde ich. Da kann man noch ganz andere Projekte angehen. Bei mir hat es übrigens erst beim zweiten ICSI-Versuch geklappt und der endete dann auch noch in einer späten Fehlgeburt, äußerst unerfreulich. Und dass der erste Versuch nicht funktioniert, ein nachfolgender dann aber schon, scheint ziemlich häufig zu sein.