Elternforum Kinderwunschbehandlung

Bereits vor Beginn ICSI ausgebrannt - bitte macht mir Mut

Bereits vor Beginn ICSI ausgebrannt - bitte macht mir Mut

Hundemama83

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Hallo ihr alle, ich lese schon eine Zeitlang mit. Wir versuchen es nun 2 Jahre, als wir angefangen haben war ich (noch) 35 bzw. gerade 36 geworden. Wir haben seitdem 2 Jahre voller kleinerer und größerer "Katastrophen" hinter uns. Kurz nachdem wir gestartet sind, wurde meine Mutter völlig unerwartet schwer krank. Wenige Monate später musste ich meine Hündin einschläfern. Der Innenausbau der Elektrik bei unserem Haus war ein einziges Fiasko. Gerade eingezogen und schon wegen Baumangel Wasserschaden im Keller mit Unterlaufen des Estrichs, 4 Wochen Estrichtrocknung mit allem drum und dran. Wir haben uns deswegen nichts gedacht, als es nicht klappte - wie soll man bei dem Stress denn auch schwanger werden??!! Insgeheim machte ich mir über eine evtl übergangene Clamydieninfektion und verklebte Eileiter (bin Tierärztin) etwas Gedanken. Mein Zyklus ist regelmäßig (zumindest war er das bis Dezember, als mein idiotischer Frauenarzt anfing, meine Schilddrüse komplett durcheinander zu bringen) mit regelmäßigen Eisprüngen. Naja. Jetzt ist es so, dass ich in eine iatrogene Hyperthyreose therapiert wurde (TSH von 4,49 im Dez. auf 0,07 im März) mit allem was dazugehört: Stimmungsschwankungen, Herzrasen, Schwindel und erhöhter Blutdruck... mein Zyklus schwankt jetzt zwischen 23 und 30 Tagen, Zwischenvlutungen habe ich noch immer. Ausserdem brauchen wir wohl eine ICSI. Ich habe Antikörper gegen die Spermien und mein Mann hat eh schon zu wenig. Mein AMH ist auch schon zu niedrig. Aus verschiedenen Gründen können wir erst Ende Juli/Anfang August starten. Das Warten macht mich fertig, ich schwanke zwischen "es bringt eh nichts und wird nicht funktionieren " und "wir wollen es unbedingt wir kriegen das schon hin". Ich habe Null Plan, wie ich die Termine in der Klinik mit meinem Dienstplan koordinieren soll, ohne dass es alle auf Arbeit wissen. Und wenn ich so lese, wie es vielen von euch nach Punktion so ging, glaube ich auch immer weniger, dass ich danach arbeiten kann. Da sie uns den Urlaub gestrichen haben, und wir in Betriebsferien gehen müssen, kann ich mir auch keinen Urlaub nehmen. Letzte Woche waren wir in der Humangenetik. Ich hoffe, dass da wenigstens alles ok ist. Für eine PID müssten wir wohl die Klinik wechseln, und das wäre dann organisatorisch für mich noch schwieriger. Ich starte also schon völlig ausgebrannt in die anstrengende Behandlung und könnte ein wenig Zuspruch gebrauchen. Wir haben vor, als Selbstzahler im Juni bereits eine Stimulation mit Punktion und Kryokonservierung zu machen, damit wir die Zeit wenigstens irgendwie nutzen und mich nicht völlig der Mut verlässt. Wir haben in 2 Wochen Termin mit der Ärztin und wollen das mit ihr besprechen. Es ist so unglaublich anstrengend, jeden Tag zu funktionieren. Die Arbeit war schon immer anstrengend, mit Corona ist es kaum noch zu ertragen. Wir sind total unterbesetzt, die Diskussionen um und über die Coronaregeln einfach nur zermürbend. Die Angst, die Infektion zu meinen kranken Eltern zu tragen allgegenwärtig Ich wollte immer 2 Kinder, davon habe ich mich schon verabschiedet. Wir haben keinen "Plan B", Kinder gehörten immer fest zu unserer Lebensplanung. Und ja, verbittert bin ich schon lange. Am liebsten würde ich alles hin schmeißen und Leuchtturmwärter werden. Irgendwo in der Einsamkeit, nur ich und mein Hund. Habt ihr noch Tips? Macht es einen Unterschied, ob man die Eizellen unbefruchtet oder befruchtet einfriert? Soll ich gleich auf Killerzellen untersuchen lassen (falls das geht?)?


cmrx

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Antwort auf Beitrag von Hundemama83

Hallo liebe Hundemama83, sehr viel helfen kann ich dir leider nicht, denn wir haben auch den richtigen Weg noch nicht gefunden. Aber will dir mal etwas Zuspruch da lassen! Es ist wirklich eine sehr anstrengende Phase und dafür muss man so viel es nur geht Kraft tanken. Als wir in der Kiwu gestartet sind war ich gerade 27 und nur mein PCO mit IR schien uns im Weg zu stehen. Heute 5 Jahre später sind wir immer noch keine Eltern. Wir hatten bisher 2IUI, 3IVF und 3 Kryos und leider zwei missed abortion. Die erste muss schon recht früh passiert sein, bei der zweiten fingen wir an endlich aufzuatmen und dann blieb in der 10. SSW das Herzchen stehen. Was ich dir damit sagen will ist, nehmt euch die Zeit auch auf euch zu achten und Kraft zu tanken, wodurch es euch auch immer gelingt. Wir sind in den letzten Jahren sehr gern, groß und viel verreist. Das geht ja aktuell nicht so ganz einfach, doch ich muss zugeben so entspannt mit der ganzen Situation wie aktuell, hab ich mich noch nicht gefühlt. Wir wollten immer drei Kinder, das war der feste Plan. Auch genug Platz haben wir im Haus. Doch wir werden uns voraussichtlich erstmal mit nur einem Wunder, wenns denn passiert zufrieden geben. Zumindest tendieren wir beide dazu es vermutlich auch zu beenden, wenn wir nur einmal dann ein Wunder erleben dürfen. Nochmal so viele Behandlungen werden wir sicher nicht machen. Es wird irgendwann klappen wir glauben auch noch fest dran! Ich hoffe es macht dir etwas Mut und wünsche dir viel und vor allem schnellen Erfolg!


Hundemama83

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Antwort auf Beitrag von cmrx

Hallo cmrx, Danke für Deine lieben Worte! Es tut mir sehr leid dass es bisher nicht geklappt hat! Ich bin so müde; wir sind beide fertig von den vergangenen Jahren. Wenn ich könnte, würde ich 2 Monate in eine einsame Hütte irgendwo in den Bergen. Oder wie gesagt Leuchtturmwärter an der See. Ich war immer viel mit den Wuffs unterwegs. Jetzt ist es ja nur noch einer. Aber selbst dazu fehlt mir im Moment die Kraft. Wenn ich morgens aufstehe, zähle ich die Stunden bis ich wieder ins Bett kann. Dann liege ich drin und kann nicht schlafen. Mein medizinisches Wissen ist Segen und Fluch zugleich. Wann geht es bei euch weiter? Fühl dich gedrückt!


cmrx

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Antwort auf Beitrag von Hundemama83

Das ist wohl wahr, umso mehr man im Thema ist, desto weniger scheint es greifbar zu sein... mittlerweile hab ich das Gefühl ich könnte mich schon selbst behandeln habt ihr denn gar nicht beruflich die Möglichkeit euch eine Auszeit zu nehmen? versucht euch etwas runterzufahren und wirklich Ablenkung zu gönnen, die euch gut tut. Viele kinderlose Paare, auch in meinem Umfeld, fixieren sich so sehr auf einen positiven SS Test, aber das allein ist nicht das Ziel. Dann gehen doch die richtigen Sorgen erst los ... aktuell warten wir auf die Ergebnisse nochmal weiterführender Untersuchungen, dann mal sehen. Schätze schon, dass wir demnächst die nächste IVF starten, sofern jetzt nicht eine neue komplett überraschende Diagnose kommt


Hundemama83

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Antwort auf Beitrag von cmrx

Nein. Sie haben uns den bereits genehmigten Urlaub gestrichen wegen Personalmangel. Keine Chance, sich frei zu nehmen. Komme gerade von der Arbeit, war heute wieder alleine. Sprechstunde voll. In meinem Umfeld gibt es kein kinderloses Paar. Wir sind die einzigen.


cmrx

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Antwort auf Beitrag von Hundemama83

das Gefühl allein zu sein, kennen wir nur zu gut. Ich bin mit meiner besseren Hälfte schon 13 Jahre zusammen. Mit das Paar, welches am Längsten zusammen ist und das einzige Paar von 8 im engen Kreis, das noch kinderlos ist. Einige sind erst seit 3-5 Jahren zusammen und teilweise ist bei anderen schon das dritte zwischenzeitlich unterwegs


Mila3004

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Antwort auf Beitrag von Hundemama83

Bitte gib gib den Mut nicht auf.. Bei mir war es von Anfang auch einfach verhext und eine stetige Achterbahn.. Hätte eig schon im November 20 meinen ersten Termin gehabt.. dann 2 Tage vor Termin corona positiv.. ich hab so geheult! Dann neuen Termin ausgemacht für April 21. Dann hatte ich doch das Glück das eher was frei geworden ist im Februar 21. Es hat sich gefühlt ewig gezogen alles.. Nach ewigen Untersuchungen und spritzen endlich Punktion.. Und jetzt warte ich auf meinen Transfer.. Ich werde jetzt zusätzlich zu Akupunktur und zum Ostheopaten gehen um mich irgendwie ab zu lenken.. ich wünsche dir viel Glück


Hundemama83

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Antwort auf Beitrag von Mila3004

Danke! Ich dir auch! Manchmal denke ich, es ist gut, dass wir so viel zu tun haben. Dann geht die zeit wenigstens rum. Das warten ist einfach furchtbar. Mein Mann sagt immer "was lange währt wird endlich gut" Vielleicht werden es ja sogar Zwillinge... Ich drück dir die Daumen!


EAA20

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Antwort auf Beitrag von Hundemama83

Liebe Hundemama, ich kann dich so gut verstehen! Mein Mann und ich haben 2019 eine TESE (Azoospermie) und anschließende ICSI (folglich mit kryokonservierten Spermien) hinter uns. Der erste Versuch hat direkt geklappt und unsere wundervolle Tochter ist da . Allerdings habe ich in der Zeit der Behandlung viel geweint, ich hatte so furchtbare Angst, dass es nicht klappt. Alle Paare im Bekanntenkreis haben genau in diesem Zeitraum Schwangerschaften verkündet oder eben Kinder bekommen. Sobald ich nur eine schwangere Frau gesehen habe, zerbrach mir das Herz. Die ganzen Termine in der Klinik und in der Humangenetik haben mich verrückt gemacht und um den Schlaf gebracht, ich habe an nichts anderes mehr gedacht. Auf der Arbeit habe ich auch nicht wirklich funktioniert, was teilweise böse aufgestoßen ist. Dann die ganzen Hormospritzen während der Stimulation. Ich habe ständig Angst gehabt, etwas falsch zu machen und somit den Erfolg zu gefährden. Und ich kann nur sagen, ich würde es jederzeit wieder tun. Was ich damit sagen möchte, es ist eine schwere Zeit. Aber es lohnt sich. Natürlich war es großes Glück, dass der erste Versuch direkt klappte. Aber ich kenne aus meinem weiten Bekanntenkreis einige positive Beispiele. Bitte verliere nicht den Mut, setze dich aber nicht zu sehr unter Druck. Ich weiß, das ist leicht gesagt. Gerade, wenn noch andere Sorgen und Umstände eine Rolle spielen. Ich glaube zwar nicht, dass die Psyche allein einen Erfolg der Kinderwunschbehandlung vehement gefährdet. Aber wenn es die seelisch so schlecht geht, nicht nur allein wegen der Behandlung, dann ist es schwierig, sich auf die Verantwortung und Umstellung bezüglich eines Babys fokussieren zu können. Jeder ist anders, klar. Aber so sehe ich das, bzw. habe ich es erlebt. Bevor ich mich der Behandlung konkret gewidmet habe, habe ich eine Therapie gemacht und war in der Reha. Ich möchte nicht den Teufel an die Wand malen, oder meine Erfahrungen verallgemeinern. Dennoch achte zunächst auf dich. Ich rede ziemlich offen über meine Erfahrungen. Gerne kannst du mich offen fragen, was immer du möchtest. Vielleicht auch außerhalb des öffentlichen Forums. Viele liebe Grüße! PS: Die Punktion tat kein bisschen weh bei mir, auch im Nachhinein nicht. Es war für mich (zumindest rein körperlich, nervlich natürlich belastend) absolut unauffällig und schnell erledigt. Nervlich war es schon belastend, da nur zwei brauchbare Eizellen entnommen werden konnten. Aber im Prinzip reicht eine einzige wie man sieht ;)


Hundemama83

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Antwort auf Beitrag von EAA20

Vielen Dank, vielleicht komme ich auf dein Angebot zurück! Reha kommt (aus vielen Gründen) für mich erstmal nicht in Frage. Aber ich verstehe schon, was du meinst. Ich mache mir große Sorgen, wie ich die Behandlung vertrage. Ich arbeite körperlich, und habe keine Möglichkeit "ein bisschen langsam" zu machen. Dann muss ich mich wirklich krank melden. Gestern wurden aus geplanten 9 Stunden Schicht 11 1/2 ohne richtige Mittagspause (8:30 Dienstbeginn, 21:15 habe ich die Klinik verlassen). Natürlich weiß ich, es muss nicht sein, aber wenn man das so mit Überstimulation, Aszites ect liest, kann man schon etwas Angst bekommen. Ich habe das Glück, dass mein Mann voll hinter mir steht, und eine Kollegin ist eingeweiht. Die Chefs dürfen es aber auf keinen Fall mitbekommen. Toll, dass es bei euch sofort geklappt hat. Das macht ein bisschen Mut.


Serena93

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Antwort auf Beitrag von Hundemama83

Mir geht's genau so wie dir, zwar bin ich erst 27, üben seit Oktober 2018.... Die erste icsi können wir erst im September machen.... Heirat steht noch an, der Termin beim Humangenetiker und die kiwu Praxis hat Urlaub was das ganze dann in den September bringt.


Hundemama83

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Antwort auf Beitrag von Serena93

Hallo Serena, dann fangen wir vielleicht zusammen an... Das warten macht einen wirklich irre oder? Manchmal bin ich froh, dass ich soviel zu tun hab, dann gehen wenigstens die Tage rum. Humangenetik hatten wir Ende April, die Ergebnisse dauern aber noch. Und dieses Ping-Pong mit meiner Schilddrüse trägt nicht dazu bei, dass ich mich besser fühle. Hoffe, die bekommen sie mal eingestellt. Musstet ihr sonst noch Untersuchungen machen?