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Schwanger werden trotz PCOS

Schwanger werden trotz PCOS

nele_b

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Hallo, ich habe mich hier angemeldet weil ich vor 3 Jahren mit PCOS diagnostiziert wurde. Ehrlich gesagt habe ich vor meiner Diagnose noch nie davon gehört. Leider wurde ich von meiner Frauenärztin auch nicht besonders gut aufgeklärt darüber und mir wurde ohne weitere Diagnosemöglichkeiten oder Tests nach einem Ultraschall und durch meine Anmerkung das ich sehr viel zugenommen habe Metformin aufgeschrieben. Leider habe ich das überhaupt nicht vertragen und wenn ich es eingenommen habe kam ich kaum vom Klo runter. Ich habe durch Zufall Kontakt zu einem Spezialisten für Naturheilkunde bekommen und der hat mir kurzerhand Mönchspfeffer und ein paar Vitamine (D und B12), außerdem Magnesium und Inostistol aufgeschrieben. Nachdem ich diese Präperate ungefähr 1 1/2 Monate eingenommen habe. Hat sich mein Zyklus fast normalisiert. Ich hatte vorher ungefähr 1-2 mal im Jahr meine Periode. Nur mittlerweile ist es wieder ziemlich unregelmäßig und ich bin jetzt schon wieder gut 2 Wochen überfällig. (Schwangerschaftstest negativ) Nun zu meinem Anliegen. Mein Freund und ich ziehen Anfang nächsten Jahres in ein eigenes Haus. Wir sind mittlerweile gut 5 Jahre ein Paar und auch das Thema Kinderwunsch stand schon im Raum. Durch PCOS Diagnose waren wir beide etwas geschockt und auch durch die Dinge die meine Frauenärztin dort aufgezählt hat (Häufige Fehlgeburten, Unfruchtbarkeit, unerfüllter Kinderwunsch, Kinderwunschklinik, etc.) massiv verunsichert. Nachdem mich meine Frauenärztin auch nicht ernst genommen hat als ich den Kinderwunsch angesprochen habe, sondern es mir schier ausreden wollte, habe ich den Entschluss gefasst, den Arzt zu wechseln. Wir haben uns als Ziel gesetzt in 1-2 Jahren eine Familie gründen zu wollen. Nun weiß ich ja das sich das bei mir mit unter schwierig gestalten könnte. Was kann ich tun um meinen Körper bestmöglich darauf vorzubereiten und meinen Zyklus zu normalisieren? Habt ihr irgendwelche Erfahrungen in der Richtung? Ich würde mir wünschen auf natürlichem Wege ein Kind bekommen zu können. Ohne Hormonbehandlung oder Kinderwunschklinik. Ich selbst bin aus einer künstlichen Befruchtung heraus entstanden, nachdem meine Mama selber Probleme hatte Kinder zu bekommen. Es liegt nahe das meine Mutter selber PCOS hatte, aber es damals einfach nicht diagnostiziert wurde. Oder anders hieß. Ich würde mich über eure Erfahrungen freuen. Liebe Grüße Nele


majalino

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Antwort auf Beitrag von nele_b

Hallo Nele, deine Ex-Frauenärztin war unmöglich. Viele Frauen werden auch mit PCOS schwanger. Wichtig zu wissen ist, dass es da sehr viele unterschiedliche Ausprägungen, Ursachen und Symptome gibt und du für dich herausfinden musst, ob und was hilft. Das (Myo) Inositol, das dir der Heilpraktiker empfohlen hat, scheint vielen zu helfen. Nimmst du es noch? Ansonsten wird bei PCOS gesunde Ernährung (ggf. mit wenig Kohlenhydraten) empfohlen, Ausdauersportarten / viel Bewegung und, wenn man übergewichtig ist, abzunehmen. An deiner Stelle würde ich auch mal die Schilddrüsenwerte checken lassen. Die sind bei PCOS oft durcheinander und haben dann Einfluss auf Gewicht und Zyklus. Bei Kinderwunsch sollten sie innerhalb eines bestimmten Bereiches liegen. Auch wenn du ungerne Hormone nehmen möchtest, sollte da bei der SD Bedarf sein, kann ich das nur empfehlen. Ich habe eine leichte Unterfunktion und durch die SD Tabletten nur positive Effekte (weniger Heißhunger, weniger Müdigkeit, weniger frieren). Du könntest auch anfangen, die Basaltemperatur zu messen, darüber bekommt man mit der Zeit einen Überblick, ob ein Eisprung stattfindet (Ovulationstests sollen bei PCOS wohl nicht zuverlässig sein). Wenn es konkret an eure Planung geht / der Zyklus weiter so unregelmäßig bleibt, und du einen Frauenarzt gefunden hast, dem du vertraust, dann lass ruhig nochmal deine Hormonwerte bestimmen. Metformin war für dich die falsche Wahl, das heißt aber nicht, dass du alle Hormone schlecht verträgst. Wenn du tatsächlich die klassischen "polyzystischen Ovarien", also Eierstöcke mit extrem vielen kleinen Follikelbläschen hast, gibt es dafür auch eine OP. Dabei werden wohl die Follikel gestichelt, so dass die Zahl verringert wird und sich die im Wachstum nicht mehr gegenseitig behindern. Das soll dann für eine ganze Zeit für sehr regelmäßige Zyklen mit Eisprung sorgen; ich kenne mich aber nicht richtig aus damit. Vorsorglich könnte auch dein Mann schon mal ein Spermiogramm machen. Wenn da etwas größeres nicht passt, kannst du noch so gut eingestellt sein, aber dann wird es nichts ohne Klinik. Ich bin selbst erst in der KiWuklinik mit PCOS diagnostiziert worden, der Verdacht (damals als "zu viele männliche Hormone" tituliert) stand schon im Raum, seit ich 14 bin. Es hat nur nie einen Arzt vorher richtig interessiert, solange kein KiWu da war. Ich hatte nach Absetzen der Pille auch keine Regel (zT ein Jahr gar nicht). Die Klinik hat mir Letrozol verschrieben (ja, auch Hormontabletten, die man aber nur 5 Tage im Zyklus nimmt) und damit hatte ich zuverlässig einen Eisprung. Leider sind aber die Spermiogramme sehr eingeschränkt ausgefallen, darum gehen wir doch den Weg der künstlichen Befruchtung. Aktuell bin ich noch in der Warteschleife der ersten ICSI. Die Hormonspritzen, die dafür notwendig waren, habe ich sehr gut vertragen. Die vielen Termine und Anspannung sind ein anderes Thema ... Ich drücke dir die Daumen, dass es bei euch auch so klappt! Bestimmt gibt es hier noch viele andere mit Tipps und Erfahrungen.


nele_b

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Antwort auf Beitrag von majalino

Danke für die Ausführliche Antwort und das Mutmachen Das Inosistol nehme ich noch genauso wie Mönchspfeffer. Ich habe jetzt auch einen Termin bei einem neuen Frauenarzt und werde dort alle Dinge abklären lassen. Ich glaube wenn erstmal mein Zyklus nicht mehr so unregelmäßig ist dann werde ich versuchen es nicht so verklopft anzugehen.


Carlie92

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Antwort auf Beitrag von nele_b

Guten Morgen Nele Ich würde mir an deiner Stelle auf jeden Fall eine Zweitmeinung und weitere Testungen holen. Die Diagnose PCOS wird leider gerne mal vorschnell gestellt (ich spreche aus Erfahrung) und die Betroffenen machen sich unnötig verrückt, sodass es genau deshalb mit dem Nachwuchs nicht klappt. Inositol und Mönchspfeffer sind genau der richtige Ansatz, da hattest du schon gute Beratung Wenn ihr euch das zutraut, dann würde ich einfach komplett auf Verhütung verzichten und es einfach ganz locker und ungezwungen angehen. Manchmal entsteht aus „es ist egal ob es schon früher passiert“ ein ganz toller kleiner Mensch Ich wurde übrigens schwanger trotz dieser Diagnose, nachdem ich aufgehört habe mich da zu sehr einzulesen etc. Das ist vllt die Ausnahme, aber es geht! Alles Gute für dich


Melita86

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Antwort auf Beitrag von nele_b

Hallo Nele, bei mir wurde auch PCOS in der Kiwu-Praxis diagnostiziert. Davor hatte ich auch noch nie davon gehört. Mir wurde auch Metformin verschrieben, was ich nicht gut vertragen habe und dann wieder abgesetzt habe und mich auch mit der Naturheilkunde beschäftigt habe. Ich bin durch Zufall über eine Heilpraktikerin zu einem Heilpraktiker gestoßen, der nach Störfelder im Körper sucht. Der hatte bei mir eine Quecksilber Überbelastung festgestellt. Eine Quecksilber Belastung kann auch durch Umwelteinflüsse bestehen. Deshalb habe ich eine Ausleitung gemacht mit Chlorella (Algen), Cilantris und Bärlauch. Seit dieser Ausleitung hat sich mein Zyklus wieder eingependelt, da dies den Körper "putzt". Ob man PCOS wirklich hat, wird oft vorschnell diagnostiziert. Bei mir z.b. ist der Prolaktinwert oft erhöht, was auch zu einem verzögerten Eisprung kommt wie bei PCOS. Deshalb würde ich dir auch zu einem Harmonspiel-Test raten. Vieles kann man dann auch mit Naturheilkunde ausgleichen. Viele Grüße Melita86


silver25

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Antwort auf Beitrag von nele_b

Hallo,ich fühle mit dir. Ich hatte ein so eine Frauenärztin. Die sagte mir mit 21,dass ich eventuell pco habe.zu viele männliche Hormone. Und das es bei mir später schwer werden könnte wegen Kinder bzw. gar keine und evtl. künstlich. Ich war jung und geschockt. Ich neigte häufig zu Zysten und ständig Zwischenblutungen in dieser Zeit. Daraufhin habe ich eine Zweitmeinung eingeholt. Pille wurde weg gelassen und meine Schilddrüse untersucht mit massiver Unterfunktion. Diese wurde richtig eingestellt. Siehe da ich hatte super Zyklen. Ca.2 Jahre später hatten mein Partner und ich Kinderwunsch. Was soll ich sagen 1.ÜZ Volltreffer... seitdem nehme ich aber keine Hormone mehr...Gut das du nicht mehr zu deiner Ärztin gehst...


nele_b

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Antwort auf Beitrag von silver25

Ich bin schon sehr gespannt was mein neuer Frauenarzt zu der ganzen Sache sagt. Der den ich gesucht habe hat in meinem Freundeskreis sehr gute Meinungen und auch so vom auftreten ist er mir sehr sympathisch ich werde das auf jedenfall mit der Schilddrüse ansprechen danke für die guten Tipps


Schmetterfink

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Antwort auf Beitrag von nele_b

Bei mir war es immer eher andersrum... ich habe immer vermutet, dass ich PCOS habe, meine FÄ hat das immer abgestritten und fand meine 90-Tage Zyklen völlig im Rahmen. Meine Diagnose kommt auch aus der KiWu-Klinik. Ich will dir eigentlich nur einen Rat geben. Probiere es homöopatisch, mit TCM, nimm Mönchspfeffer, Ovaria comp oder Bryophyllum, versuche dich an Zyklustees, Inositol schadet auch nie (das schadet tatsächlich nicht und ist keine schlechte Idee), mach pimp-your-eggs, miss Temperaur, versuche 10% deines Körpergewichts zu verlieren, mach Fruchtbarkeitsyoga... aber wenn das nicht klappt, dann gehe den Weg in die KiWu nicht erst mit 38+, sondern nachdem ihr es ein Jahr probiert habt. Kinderwunschklinik heißt nicht zwingend Hormonbehandlung (wobei das bei PCOS wohl wahrscheinlich ist, wenn du keine regelmäßigen Zyklen hast) und Hormonbehandlung heißt nicht zwingend künstliche Befruchtung. Sich ewig mit Hausmittelchen selbst zu behandeln, kann man machen, aber wenn es nicht hilft, muss man bereit sein, den nächsten Schritt zu gehen, wenn es einem ernst ist.